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Allmys-Online-Hauskreis

9.926 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Bibelstudium, Hauskreis, Studiumtreffen ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Allmys-Online-Hauskreis

30.05.2015 um 05:45
@leserin

..da hast Du wohl recht – mehr noch: den Segen einer guten Herzensverfassung – denn so sehr das Formale oft zur Diskussion steht – bedeutet unserer Mitgefühl ( und die Bedürfnisse und Sorgen anderer unseren Interessen voranzustellen) für Gott offenbar viel mehr als, als vieles andere....
leserin schrieb:
das hat für mich nichts mit Denkanstoß zu tun...
Ja deshalb auch in “Anführungsstrichen“ geschrieben, ging es auch mehr um den “Schauder“ des Gedankens, das ein Gebet für Andere bedeuten könnte, das Gottes durch mein “kleines Gebet“, von seinem geplanten Verhalten Abstand nimmt, und etwas anders tut, was ggf. ohne dieses Gebet nicht passiert wäre?! ( wie die spezielle Hilfe & Segen an einen Menschen, der Gegenstand des Gebetes geworden ist ).

Das ist doch im höchsten Maße beeindruckend – wie auch mit anderen Fragen verbunden....


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Allmys-Online-Hauskreis

05.06.2015 um 20:28
Zitat von BibleIsTruthBibleIsTruth schrieb am 28.05.2015:Könnt ich tun @pere_ubu aber ich kann es auch lassen, hier im Forum ist manches zu missverständlich und rechthaberisch bin ich auch nur ungern.
dann wird es unverständlich für mich ,dass du bestimmte themen anschneidest und behauptungen aufstellst , ohne dann weiter stellung zu beziehen.
wozu sind wir denn in einem diskussionsforum :ask:


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Allmys-Online-Hauskreis

06.06.2015 um 22:18
Hab ich doch geschrieben @pere_ubu, ich wollte wissen:"Wie denkt Ihr darüber?" und das weiß ich jetzt.


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Allmys-Online-Hauskreis

02.07.2015 um 00:21
@Sideshow-Bob
@Etta
@pere_ubu
@BibleIsTruth
vor einiger Zeit postete ich dies..
Habe ein anderes Anliegen an
Euch...


@pere_ubu
@GiusAcc
@Sideshow-Bob
@BibleIsTruth
@Tommy57
@Optimist
@Fritzi
@Etta,
@Niselprim
@Lamm
@Salachrist

Ich weiß ihr alle seit Gläubig wie ich .., deswegen bitte ich um ein Gebet. Ich habe schon gebetet und Gott um Hilfe gebittet. Gott erhört Gebete ich weiss es..

Ich möchte aber, dass ihr auch mitbetet. Das ist bestimmt nicht soviel für Euch.. Ob die Frau Gläubig ist oder nicht, ob Jude, Moslem, Muslim, Atheist oder Christin..

ganz egal..

betet bitte einfach mit, dass Gott mit seiner Gnade ihr hilft und sie heilt.., denn sie selbst bittet um Hilfe, schaut mal..

http://www.bild.de/news/ausland/magersucht/hilferuf-per-social-media-41078358.bild.html

es ist auch egal, ob es die Bildzeitung ist .., die Frau bittet um Hilfe.. Ihr Name steht , und woran sie leidet steht auch.

LG Euch
Nun..
--------------------
„Danke an alle, die uns gute Gedanken, Gebete und Wünsche geschickt haben. In den nächsten Wochen haben wir viel Arbeit vor uns, aber mit Liebe und Unterstützung kämpfen wir uns durch. Menschen wie ihr sind es, die Leben verändern können.“/ZITAT]
Quelle:
http://www.bild.de/news/ausland/magersucht/magersuechtige-bekommt-hilfe-41591500.bild.html
---------------------------------
San Clemente (Kalifornien, USA) – Endlich ist Hilfe für die schwerst magersüchtige Rachael Farrokh (37) in Sicht! Ende Juni konnte sie in eine Spezialklinik für Menschen mit Essstörungen eingewiesen werden – mit nur noch 18 Kilo bei 1,70 Meter gerade noch rechtzeitig.
Dank einer GoFundMe-Spendenkampagne und einer ergreifenden Videobotschaft haben sie und ihr Mann Rod Edmondson fast das Doppelte der erforderlichen Behandlungssumme eingenommen.
Gebete helfen ,genau wie Geld auch .

LG Euch



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Allmys-Online-Hauskreis

02.07.2015 um 00:46
@leserin

Danke für deine Information. Schön das man jetzt helfen kann.


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Allmys-Online-Hauskreis

02.07.2015 um 23:13
@Etta

ja und danken tun wir Gott. :-) LG Dir


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Allmys-Online-Hauskreis

07.08.2015 um 21:38
Hallo miteinander. :)

@Optimist, @leserin, @Etta, @Fritzi, @feallai, @Tommy57,@Niselprim, @Salachrist, @pere_ubu, @BibleIsTruth, @Sideshow-Bob, @djohnson, @Lamm

Massenspam. :D

Habe mal eine Frage an euch. Was haltet ihr von diesem Satz ?
Heute hörte ich mal den Satz:
Die Bibel gehört "eigentlich" nicht in die Hände derjenigen die nicht dran glauben. Was man ihnen in die Hand geben sollte, also erzählen, wäre nur die "frohe Botschaft".
Wenn derjenige oder diejenige sich für den Glauben dann entscheiden würde, dann schon.


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Allmys-Online-Hauskreis

07.08.2015 um 22:01
@GiusAcc
Zitat von GiusAccGiusAcc schrieb:Die Bibel gehört "eigentlich" nicht in die Hände derjenigen die nicht dran glauben.
in anlehnung an

(Matthäus 7:6) 6 Gebt das Heilige nicht Hunden, noch werft eure Perlen Schweinen vor, damit sie sie nicht etwa mit ihren Füßen zertreten und sich umwenden und euch zerreißen.


kann man das wohl so sagen.

da sollte schon ein aufrichtiges interesse vorliegen . man sieht ja hier in den öffentlichen threads was da passiert.


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Allmys-Online-Hauskreis

08.08.2015 um 01:05
Hallo @GiusAcc und @pere_ubu, Friede sei mit euch von Gott und dem Herrn Jesus Christus!

Man könnte in diesem Fall auch nach meiner Meinung Matthäus 7,6 anwenden, auf die Frage ob man jedem Ungläubigen eine Bibel in die Hand geben sollte. Aber es besteht auch die Möglichkeit das der Herr Jesus Christus hier an aufrichtiger Zurechtweisung unter Brüdern denkt, der Textzusammenhang sieht so aus:

"Richtet nicht, damit ihr nicht gerichtet werdet!
Denn mit demselben Gericht, mit dem ihr richtet, werdet ihr gerichtet werden; und mit demselben Maß, mit dem ihr [anderen] zumeßt, wird auch euch zugemessen werden.
Was siehst du aber den Splitter im Auge deines Bruders, und den Balken in deinem Auge bemerkst du nicht?
Oder wie kannst du zu deinem Bruder sagen: Halt, ich will den Splitter aus deinem Auge ziehen! — und siehe, der Balken ist in deinem Auge?
Du Heuchler, zieh zuerst den Balken aus deinem Auge, und dann wirst du klar sehen, um den Splitter aus dem Auge deines Bruders zu ziehen!
Gebt das Heilige nicht den Hunden und werft eure Perlen nicht vor die Säue, damit diese sie nicht mit ihren Füßen zertreten und [jene] sich nicht umwenden und euch zerreißen."
Matthäus 7,1-6

Wenn wir nun in der Position des klaren Sehens stehen und unseren Bruder oder unsere Schwester in Liebe zurechtweisen möchten oder sogar müßen, sollten wir vielleicht behutsam dabei vorgehen und schauen ob er diese Zurechtweisung überhaupt annehmen möge. Wer zurechtgewiesen wird es aber falsch versteht oder gar keine Zurechtweisung wünscht, der kann aggressiv darauf reagieren und so dass dadurch evtl sogar ein Streit entstehen kann. Es könnte also auch so gemeint sein, dass das "Heilige" und die "Perlen" Ratschläge und Zurechtweisungen bedeuten, welche in den Namen Jesus Christus ausgesprochen werden.

Ich komm darauf durch eine Parallelstellen in meiner Bibel zu Mathhäus 7,6:

"Sprich keinem Toren gut zu, denn er wird deine weisen Reden nur verachten!" Sprüche 23,9

Aber man kann diesen Vers auch so anwenden wie @pere_ubu es tut, mir erscheint beides richtig.

Es gibt Missionare die geben nur das Johannesevangelium weiter, sie begründen das oft mit dem Vers Johannes 20,31:

"Diese aber sind geschrieben, damit ihr glaubt, daß Jesus der Christus, der Sohn Gottes ist, und damit ihr durch den Glauben Leben habt in seinem Namen."

Und verstehen es so dass das Johannesevangelium für Ungläubige geschrieben wurde, weil er ja selbst sagt das dies geschrieben wurde damit man glaubt, klingt auch einleuchtend. Ich selbst gebe immer das komplette neue Testament weiter an so viele Menschen wie es mir möglich ist (und das sind leider erschreckend wenige, das Desinteresse in Deutschland an Gottes Wort scheint gegenwärtig an einen Tiefpunkt zu sein) und begründe es mir mit den Worten aus Jesaja 55,10-11

"Denn gleichwie der Regen und der Schnee vom Himmel fällt und nicht wieder dahin zurückkehrt, bis er die Erde getränkt und befruchtet und zum Grünen gebracht hat und dem Sämann Samen gegeben hat und Brot dem, der ißt —
genauso soll auch mein Wort sein, das aus meinem Mund hervorgeht: es wird nicht leer zu mir zurückkehren, sondern es wird ausrichten, was mir gefällt, und durchführen, wozu ich es gesandt habe!"


Oder 2.Timotheus 4,2

"Verkündige das Wort, tritt dafür ein, es sei gelegen oder ungelegen; überführe, tadle, ermahne mit aller Langmut und Belehrung!"

Die Liebe Gottes sei mit euch!


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Allmys-Online-Hauskreis

08.08.2015 um 01:25
@BibleIsTruth
hallo
Zitat von BibleIsTruthBibleIsTruth schrieb: das Desinteresse in Deutschland an Gottes Wort scheint gegenwärtig an einen Tiefpunkt zu sein)
hier sicherlich auch , wie in den meisten industriestaaten ,denen es gut ,bzw. zu gut geht.

ich hatte ja letztens schonmal angesprochen ,dass das buch der ZJs "was lehrt die Bibel wirklich?" in russland als extremistisch eingestuft wurde.

da hat russland jetzt noch einen draufgesetzt:



21. JULI 2015
RUSSLAND
Zollbeamte in Russland verweigern Einfuhr von Bibeln

Am 14. Juli 2015 haben russische Zollbeamte die weitere Einfuhr der Neuen-Welt-Übersetzung der Heiligen Schrift verweigert, die von Jehovas Zeugen in Russisch herausgegeben wird. Dieser Schritt ist bisher ohnegleichen. Seit März 2015 hat Russland den Import aller religiösen Publikationen von Jehovas Zeugen gestoppt, obwohl nichts von dem, was importiert werden sollte, in Russland verboten ist. Der Importstopp und das vor Kurzem erlassene Verbot unserer offiziellen Website (www.jw.org) sind besorgniserregende Entwicklungen, die die Religions-, Rede- und Pressefreiheit bedrohen.


http://www.jw.org/de/aktuelle-meldungen/rechtliche-entwicklungen/nach-region/russland/russland-stoppt-import-bibeln-20150721/

also neben bestimmten erläuternden büchern ,jetzt sogar noch ein bibeleinfuhrverbot plus sperrung der seite jw.org

http://www.jw.org/de/aktuelle-meldungen/rechtliche-entwicklungen/nach-region/russland/jw-religion-oberster-gerichtshof/ (Archiv-Version vom 07.08.2015)

die lage sieht überall nicht allzu rosig aus , aber hier in deutschland kann man wohl ganz profan sagen: "voller magen denkt nicht gern" ....


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Allmys-Online-Hauskreis

08.08.2015 um 07:01
@BibleIsTruth
Deine Gedanken finde ich plausibel.

@pere_ubu
verbieten die auch andere Bibeln?
Falls nicht, dann richtet sich doch das Verbot sicher NUR gegen die Zeugen, weil diese vermutlich als (in deren Augen "gefährliche") Sekte angesehen wird, oder?


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Allmys-Online-Hauskreis

08.08.2015 um 09:01
Guten Morgen @Optimist, ich denke das sich dieses Verbot nur auf die Publikationen der ZJ beschränkt denn laut den Umfragen sind zwischen 40-75% Anhänger des russisch-orthodoxen Christentums und in deren Kirchen soll es täglichen Gottesdienst geben aber dennoch darf zB der Islam und der Buddhismus dort ausgelebt werden, erscheint für mich nicht so als wenn es dort eine allgemeine Einschränkung der Religionsfreiheit geben würde. Wikipedia: Russland#Religionen

Und auch Putin selbst scheint, zumindest äußerlich, einen christlichen Glaube zu demonstrieren:

Seit einem lebensbedrohlichen Brand in seiner Datscha Anfang der 1990er Jahre ist Putin Mitglied der russisch-orthodoxen Kirche. Er nahm auch am orthodoxen Weihnachtsfest 2006 an einem Gottesdienst im Kloster Neu-Jerusalem in Istra bei Moskau teil. Im Fernsehen wurde gezeigt, wie Putin sich bekreuzigte und eine Kerze für die Hilfesuchenden und notleidenden Menschen in aller Welt anzündete. Wikipedia: Wladimir Wladimirowitsch Putin

Auch der Ministerpräsident bekennt einen chrstlichen Glauben:

Dmitri Medwedew war in seiner Jugend Atheist, hat sich aber im Alter von 23 Jahren von der russisch-orthodoxen Kirche taufen lassen. In einem Interview sagte Medwedew, dass das Bekenntnis zum Glauben sein Leben grundlegend verändert habe. Wikipedia: Dmitri Anatoljewitsch Medwedew

Die Ursache für dieses Verbot ist laut eigener Angaben der ZJ aus den von @pere_ubu eingestellten Link, das 2 inoffizielle Mitglieder einer ZJ-Gemeinde irgendwelche extremistische Literatur verbreitet hätten, leider wird nicht weiter darauf eingegangen was für Literatur es sein soll, ich empfinde die Infos als etwas zu dünn um sich eine eigene Meinung darüber bilden zu können. Weißt Du @pere_ubu wer diese beiden waren die diese Lawine vermeintlich losgetreten haben und was das für Literatur war? Und ist das wirklich der einzige Grund warum die ZJ nun in Russland offiziell ihren Glaube nicht mehr ausleben dürfen, wegen 2 Typen die irgendwelche nicht näher erläuterte Literatur verteilt haben? Und was war in Taganrog und Samara geschehen, die in dem Artikel http://www.jw.org/de/aktuelle-meldungen/rechtliche-entwicklungen/nach-region/russland/jw-religion-oberster-gerichtshof/ auch erwähnt werden? Der 5.August liegt ja nun auch hinter uns, weißt Du wie der oberste Gerichtshof entschieden hat? Seltsam das alles..

Der HERR Jesus Christus sei mit euch!


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Allmys-Online-Hauskreis

08.08.2015 um 09:17
@BibleIsTruth


die querellen mit russland und der orthodoxen kirche laufen da bereits schon länger , und die körperschaft der ZJs hat sich deshalb schon mehrfach mit beschwerdeklagen an den europäischen gerichtshof für menschenrechte gewandt , nun ist aber ein neuer höhepunkt erreicht.
die als extremistische literatur bezeichnete literatur bestand ,wie ich doch schon schrieb , im buch "was lehrt die bibel wirklich" . darüberhinaus hab ich keine kenntnisse.
mal hand aufs herz ,das buch kennst ja nun selber , kannst du da irgendeinen extremismus drin erkennen , ausser das es gängigen christlichen vorstellungen in einigem widerspricht?

die vorwürfe bestanden aber auch darin unfrieden zu stiften ,weil zeugen kein weihnachten mitfeiern , obendrein kommt natürlich immer wieder die alte leier , dass ZJs ihre kinder lieber sterben lassen statt ihnen bluttransfusionen zu ermöglichen ,obwohl auch dieser mythos vom blut als lebensretter mittlerweile in weiteren kreisen der moderneren medizin hinfällig geworden ist.


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Allmys-Online-Hauskreis

08.08.2015 um 09:26
@BibleIsTruth
@Optimist


eigentlich hätte man vermuten können , dass sich die wogen geglättet haben , da einige verbotsversuche bereits gescheitert und erfolgreich abgewehrt wurden.
aber im zeichen der weltpolitik werden ZJs wohl wieder zu amerikanischen agenten und spionen ....

hier mal eine nicht mehr ganz aktuelle darstellung der "querelen" ,aus einem wachturm vom 15.7.2011

*** Ein langer, schwerer Kampf endet mit einem Sieg! ***
Ein langer, schwerer Kampf endet mit einem Sieg!
ANGEFANGEN hatte alles 1995. Über die nächsten 15 langen Jahre hinweg waren Jehovas Diener in Russland heftigen Angriffen auf ihre Religionsfreiheit ausgesetzt. Ihre Gegner fuhren schwere Geschütze auf, um sie in Moskau und darüber hinaus verbieten zu lassen. Doch für Jehova war es an der Zeit, unsere lieben Brüder und Schwestern dort für ihre Treue zu belohnen — mit einem Sieg vor Gericht. Wie war es denn überhaupt zu dieser Auseinandersetzung gekommen?
ENDLICH FREI!
Seit 1917 war es unseren Brüdern in Russland unmöglich gewesen, ihren Glauben frei auszuüben. Das sollte sich mit Beginn der 1990er-Jahre ändern. 1991 wurden Jehovas Zeugen von der Regierung der Sowjetunion als Religionsgemeinschaft registriert. Nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion geschah dies erneut durch die Regierung der Russischen Föderation. Zeugen, die im Lauf der Jahrzehnte wegen ihrer Religionsausübung verfolgt worden waren, wurden offiziell als „Opfer politischer Repression“ anerkannt. Die Moskauer Justizbehörde registrierte unsere Brüder dort 1993 als „Gemeinschaft der Zeugen Jehovas in Moskau“. Im selben Jahr trat in Russland auch eine neue Verfassung in Kraft, die Religionsfreiheit garantierte. Völlig begeistert rief ein Bruder aus: „Nie hätten wir zu träumen gewagt, dass wir in diesem System noch einmal so eine Freiheit erleben würden.“ Er sagte auch: „50 Jahre hatten wir auf diese Freiheit gewartet.“
Die Brüder in Russland nutzten die „günstige Zeit“ und machten sich mit Volldampf ans Predigen — mit großem Erfolg (2. Tim. 4:2). Wie eine Schwester erzählte, war damals „das Interesse an Religion enorm groß“. Im Nu schoss die Zahl der Verkündiger, Pioniere und Versammlungen in die Höhe. Gab es zum Beispiel in Moskau im Jahr 1990 nur rund 300 Zeugen, waren es 1995 bereits über 5 000! Die anhaltende Zunahme ließ bei den Gegnern die Alarmglocken läuten. Mitte der 1990er-Jahre holten sie zum Schlag aus. Ihr Ziel: die Religionsfreiheit. Der nun folgende Rechtsstreit sollte erst nach vier Etappen, die sich schier endlos in die Länge zogen, ein Ende finden.
UNTERSUCHUNGSVERFAHREN MIT PARADOXEM AUSGANG
Der erste Akt dieses Dramas begann im Juni 1995. Eine Moskauer Gruppierung, die sich offen zur russisch-orthodoxen Kirche bekennt, warf unseren Brüdern vor, in Straftaten verwickelt zu sein, und strengte ein Verfahren gegen sie an. Ihr Vorwand? Die Interessen von Familienmitgliedern zu vertreten, die nicht hinnehmen wollten, dass ihr Ehepartner oder ihre Kinder Zeugen Jehovas geworden waren. Im Juni 1996 wurde ein Untersuchungsverfahren eröffnet und nach Fehlverhalten gesucht. Ohne Erfolg. Doch die Gruppierung gab nicht auf und reichte eine weitere Klage ein. Erneut warf sie den Brüdern vor, Straftaten zu begehen. Ein weiteres Untersuchungsverfahren wurde eingeleitet, und wieder wurden alle Vorwürfe entkräftet. Das hielt sie jedoch nicht davon ab, eine dritte Klage mit derselben Begründung einzureichen. Wieder wurde gegen Jehovas Zeugen ermittelt, und wieder kamen die Ermittlungsbehörden zu dem Schluss: Es liegt keine Grundlage zur Einleitung eines Strafverfahrens vor. Unglaublich, aber wahr: Sie versuchte es ein viertes Mal! Wiederum ohne Erfolg. Am 13. April 1998 wurde die Sache schließlich zu den Akten gelegt.
Einer der Anwälte berichtet: „Was dann geschah, war grotesk.“ Zwar räumte die zuständige Staatsanwältin ein, keinen Beleg für Straftaten gefunden zu haben. Trotzdem regte sie eine Zivilklage gegen unsere Brüder an. Ihr Vorwurf? Die Moskauer Gemeinschaft von Jehovas Zeugen würde nationales und internationales Recht verletzen. Der Vertreter der Staatsanwaltschaft für den Verwaltungsbezirk Nord von Moskau stimmte zu und reichte Klage ein. Am 29. September 1998 fand im Gericht des Moskauer Bezirks Golowinski die erste Verhandlung statt. Der zweite Akt hatte begonnen.
DIE BIBEL VOR GERICHT
In einem völlig überfüllten Gerichtssaal im Norden Moskaus ging die Staatsanwältin Tatjana Kondratjewa zum Angriff über. Ihre „Waffe“? Ein Bundesgesetz von 1997. Darin wurden die Orthodoxie, der Islam, der Judaismus und der Buddhismus zu traditionellen Religionen erhoben, was es in der Praxis anderen Religionen erschwerte, gesetzlich anerkannt zu werden. Der Vorwurf, eine Religion würde Hass schüren, erlaubt es Gerichten nach diesem Gesetz sogar, sie zu verbieten. Eben diese Bestimmung zog die Staatsanwältin heran. Sie warf Jehovas Zeugen vor, Hass zu schüren und Familien zu zerstören, und forderte ihr Verbot.
Ein Anwalt der Verteidigung fragte: „Wer genau aus der Moskauer Versammlung hat denn gegen Gesetze verstoßen?“ Die Staatsanwältin konnte keinen einzigen Namen nennen. Sie behauptete jedoch, die Publikationen der Zeugen Jehovas würden zu religiösem Hass anstacheln. Zum Beweis las sie aus Wachtturm und Erwachet! vor (siehe Abbildungen). Auf die Frage, wodurch diese Zeitschriften denn Feindseligkeit verursachten, sagte sie: „Jehovas Zeugen behaupten von sich, die wahre Religion zu sein.“
Einer der Verteidiger, unser Glaubensbruder, gab sowohl der Richterin wie auch der Staatsanwältin eine Bibel und las Epheser 4:5 vor: „E i n Herr, e i n Glaube, e i n e Taufe.“ Es dauerte nicht lange, da waren Richterin, Staatsanwältin und Anwalt in eine rege Diskussion vertieft — alle mit der Bibel in der Hand. Sie lasen Texte wie Johannes 17:18 und Jakobus 1:27. Die Richterin fragte: „Schüren denn diese Texte religiösen Hass?“ Daraufhin meinte die Staatsanwältin, sie sei nicht kompetent, die Bibel auszulegen. Der Anwalt legte dem Gericht Veröffentlichungen der russisch-orthodoxen Kirche vor, die Jehovas Zeugen aufs Schärfste kritisieren, und fragte: „Verletzen diese Aussagen das Gesetz?“ Die Staatsanwältin erklärte: „Ich bin auch keine Expertin für theologische Erörterungen.“
RÜCKSCHLÄGE FÜR DIE STAATSANWALTSCHAFT
Den Vorwurf, Jehovas Zeugen würden Familien zerstören, begründete die Staatsanwältin damit, dass sie Weihnachten und dergleichen Feste nicht feiern. Allerdings gibt es, wie sie später einräumen musste, in Russland kein Gesetz, das das seinen Bürgern vorschreiben würde. Somit handelt es sich um eine reine Privatsache, und das gilt eben auch für russische Zeugen Jehovas. Die Staatsanwältin behauptete außerdem, unsere Organisation entziehe Kindern die nötige Ruhe und beraube sie der Freude. Auf konkrete Nachfrage hin musste sie aber zugeben, noch nie mit einem Kind von Zeugen Jehovas gesprochen zu haben. Und auf die Frage einer Anwältin, ob sie je eine Zusammenkunft der Zeugen besucht habe, antwortete sie: „Das war nicht nötig.“
Die Anklage präsentierte als Sachverständigen einen Professor für Psychiatrie. Er behauptete, das Lesen unserer Publikationen führe zu psychischen Störungen. Als eine Verteidigerin darauf hinwies, dass das schriftliche Gutachten des Professors mit einem Schriftstück des Moskauer Patriarchats identisch war, musste er einräumen, ganze Passagen Wort für Wort übernommen zu haben: „Wir arbeiten mit derselben Diskette“, erklärte er. Wie die weitere Befragung ergab, hatte er noch nie einen Zeugen Jehovas behandelt. Dagegen sagte ein anderer Professor für Psychiatrie, der bereits über 100 Moskauer Zeugen untersucht hatte, vor Gericht aus, sie wiesen einen normalen psychischen Befund auf. Noch dazu hätten sie eine tolerantere Einstellung gegenüber anderen Religionen entwickelt, seit sie Zeugen Jehovas geworden waren.
EINE „SCHLACHT“ GEWONNEN
Am 12. März 1999 berief die Richterin fünf Wissenschaftler, die sich mit unseren Veröffentlichungen beschäftigen sollten, und setzte das Verfahren aus. Unabhängig davon hatte das Justizministerium der Russischen Föderation bereits eine wissenschaftliche Kommission mit demselben Auftrag eingesetzt. Diese erklärte am 15. April 1999, keine schädlichen Inhalte in unseren Publikationen gefunden zu haben. Daraufhin bestätigte das Justizministerium am 29. April 1999 den rechtlichen Status von Jehovas Zeugen in Russland. Trotz dieses positiven Gutachtens bestand das Moskauer Gericht auf einer weiteren Expertise. Das führte zu einer paradoxen Situation: In Moskau ermittelte die Justizbehörde gegen Jehovas Zeugen, weil sie die Gesetze angeblich verletzten — während sie im gesamten übrigen Land durch die Zulassung des Justizministers als anerkannte Religionsgemeinschaft galten, die sich an die Gesetze hielt.
Fast zwei Jahre gingen ins Land, bis das Verfahren wiederaufgenommen wurde. Am 23. Februar 2001 fällte die Richterin Jelena Prochorytschewa das Urteil. Nach Studium des von ihr in Auftrag gegebenen Expertengutachtens entschied sie: „Eine Auflösung der Gemeinschaft der Zeugen Jehovas in Moskau und ein Verbot ihrer Tätigkeit entbehrt jeder Grundlage.“ Endlich wurde damit festgestellt: Alle Vorwürfe gegen unsere Brüder waren haltlos. Die Staatsanwältin nahm das jedoch nicht hin und ging in Berufung. Die nächste Instanz: das Moskauer Stadtgericht. Dieses hob drei Monate danach, am 30. Mai 2001, das Urteil auf und verwies den Fall zur erneuten Verhandlung zurück — mit derselben Staatsanwältin, aber unter einem anderen Richter! Der dritte Akt begann.
EINE „SCHLACHT“ VERLOREN
Am 30. Oktober 2001 wurde dann das neue Verfahren unter Richterin Vera Dubinskaja eröffnet. Staatsanwältin Kondratjewa wärmte den alten Vorwurf wieder auf, Jehovas Zeugen würden Hass schüren. Neu war ihre Begründung für den Antrag, die Rechtskörperschaft der Zeugen Jehovas zu verbieten: angeblich um die Rechte von Jehovas Zeugen in Moskau zu schützen — eine absonderliche Idee. Umgehend unterzeichneten alle 10 000 Zeugen in Moskau eine Petition an das Gericht, um sich gegen diese Art „Schutz“ zu verwahren.
Die Staatsanwältin argumentierte, es sei gar nicht nötig, Jehovas Zeugen ein Fehlverhalten nachzuweisen. Schließlich ginge es in dem Verfahren ja nicht um ihre Tätigkeit, sondern um ihre Glaubensansichten und Veröffentlichungen. Als sie dann ankündigte, als Sachverständigen einen Sprecher der russisch-orthodoxen Kirche hören zu wollen, wurde ganz offensichtlich, wer maßgeblich hinter den Bemühungen steckte, Jehovas Zeugen zu verbieten. Am 22. Mai 2003 setzte das Gericht dann ein weiteres Expertengremium ein, das unsere Publikationen ein weiteres Mal unter die Lupe nehmen sollte.
Mit den Ergebnissen dieser Untersuchung setzte sich das Gericht am 17. Februar 2004 auseinander. Die Meinung der Experten? Sie befanden, die Publikationen von Jehovas Zeugen würden die Leser ermutigen, „die Einheit der Familie und die Ehe zu bewahren“. Der Vorwurf, darin würde Hass geschürt, sei „gegenstandslos“. Andere Wissenschaftler bestätigten das. Ein Professor für Kirchengeschichte wurde vom Gericht gefragt, warum Jehovas Zeugen predigen. Seine Antwort: „Predigen ist ein Muss für jeden Christen. Das sagt das Evangelium und das hat Christus seinen Nachfolgern aufgetragen — ‚gehet hin in alle Welt und predigt‘.“ Doch allen Beweisen zum Trotz verbot die Richterin am 26. März 2004 die Tätigkeit von Jehovas Zeugen in Moskau. Das Moskauer Stadtgericht bestätigte die Entscheidung am 16. Juni 2004. Ein langjähriger Zeuge Jehovas kommentierte das mit den Worten: „Zu Sowjetzeiten hatte ein Russe Atheist zu sein — heute muss man als Russe orthodox sein.“
Wie haben die Brüder auf das Verbot reagiert? Ganz ähnlich wie in alter Zeit Nehemia und die Israeliten. Damals wollten Gegner des Volkes Gottes sie daran hindern, die Mauern Jerusalems wieder aufzubauen. Doch sie ließen sich durch nichts und niemand davon abbringen. Sie bauten einfach fleißig weiter und blieben mit ganzem Herzen bei der Arbeit (Neh. 4:1-6). Unsere Brüder in Moskau ließen sich ebenso wenig durch Gegner von dem heute wichtigen Auftrag ablenken und predigten die gute Botschaft unbeirrt weiter (1. Pet. 4:12, 16). Sie verließen sich ganz auf Jehova — bereit für den vierten Akt dieses langwierigen Rechtsstreits.
DIE STIMMUNG WIRD FEINDSELIGER
Am 25. August 2004 wandten sich unsere Brüder mit einer 76 Bände umfassenden Petition an den Kreml, adressiert an Wladimir Putin, den damaligen russischen Präsidenten. 315 000 Menschen drückten darin mit ihrer Unterschrift ihre tiefe Betroffenheit über das Verbot aus. Unterdessen zeigte die Geistlichkeit der russisch-orthodoxen Kirche ihr wahres Gesicht. Ein Sprecher des Moskauer Patriarchats sagte ganz offen: „Wir sprechen uns entschieden gegen die Tätigkeit von Jehovas Zeugen aus.“ Ein führender moslemischer Geistlicher erklärte das Verbot zu einem „Meilenstein und einem richtigen Schritt“.
Es überrascht nicht, dass es in dieser Stimmung auch zu Übergriffen auf unsere Brüder kam. Verschiedentlich wurden sie beim Predigen in Moskau von Gegnern geschlagen und getreten. Ein aufgebrachter Mann jagte eine Schwester aus dem Haus und trat ihr dabei brutal in den Rücken. Sie fiel hin und verletzte sich so schwer am Kopf, dass sie medizinisch versorgt werden musste. Trotzdem unternahm die Polizei nichts gegen den Angreifer. Nicht wenige Zeugen wurden festgenommen und wie Verbrecher behandelt: Man fotografierte sie, nahm ihre Fingerabdrücke und behielt sie über Nacht in Haft. Vermietern von Räumlichkeiten drohte man mit Konsequenzen, wenn sie ihre Säle weiter Jehovas Zeugen zur Verfügung stellten. Binnen kürzester Zeit standen zahlreiche Versammlungen praktisch auf der Straße. Die Folge? Einen Königreichssaal-Komplex mit vier Sälen mussten sich sage und schreibe 40 Versammlungen teilen. Einigen blieb nichts anderes übrig, als bereits frühmorgens um halb acht mit dem öffentlichen Vortrag zu beginnen. Ein reisender Aufseher erinnert sich: „Um rechtzeitig da zu sein, mussten die Verkündiger um 5 Uhr aufstehen, aber sie waren ein ganzes Jahr lang gern dazu bereit.“
„ZU EINEM ZEUGNIS“
Um klarzustellen, dass das Moskauer Verbot rechtswidrig ist, riefen unsere Anwälte im Dezember 2004 den Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte (EGMR) an. (Siehe Kasten „Ein russisches Urteil in Frankreich vor Gericht — warum?“ auf Seite 6.) Nach sechs Jahren, am 10. Juni 2010, fällte das Gericht dann ein einstimmiges Urteil zu unseren Gunsten. Die Richter befassten sich mit allen gegen Jehovas Zeugen erhobenen Beschuldigungen und wiesen sie sämtlich als völlig haltlos zurück. Darüber hinaus stellten sie fest, dass ihre Entscheidung rechtsverbindlich sei und Russland nun Schritte unternehmen müsse, „der vom Gericht festgestellten Rechtsverletzung ein Ende zu machen und für deren Folgen so weit wie möglich Wiedergutmachung zu leisten“. (Siehe Kasten „Das Gerichtsurteil“ auf Seite 8.)
Die unzweideutig formulierten Schlussfolgerungen des Gerichts, wonach die Tätigkeit von Jehovas Zeugen den Schutz der Europäischen Menschenrechtskonvention genießt, sind nicht nur für Russland bindend, sondern für alle 47 Mitgliedsstaaten des Europarats. Darüber hinaus wird dieses Urteil wegen der umfassenden rechtlichen Analyse des Sachverhalts und der daraus resultierenden Tragweite sogar für Rechtswissenschaftler, Richter, Gesetzgeber und Menschenrechtsexperten weltweit von Interesse sein. In seiner Begründung bezieht sich das Gericht nämlich nicht nur auf acht frühere eigene Entscheidungen zugunsten von Jehovas Zeugen, sondern auch auf neun vorausgegangene Urteile, bei denen sie vor den höchsten Gerichten von Argentinien, Großbritannien, Japan, Kanada, Russland, Spanien, Südafrika und den USA erfolgreich waren. Dank dieser Urteilssammlung und der unanfechtbaren Argumentation, mit der das Gericht die Vorwürfe der Moskauer Staatsanwaltschaft widerlegte, haben Jehovas Zeugen weltweit ein mächtiges Instrument an der Hand, um ihren Glauben und ihre Tätigkeit zu verteidigen.
Jesus hatte seinen Nachfolgern prophezeit: „Ihr werdet vor Statthalter und Könige geschleppt werden um meinetwillen, ihnen und den Nationen zu einem Zeugnis“ (Mat. 10:18). Durch diesen 15 Jahre andauernden Rechtsstreit und die daraus resultierende öffentliche Aufmerksamkeit konnten unsere Brüder den Namen Jehovas in Moskau und weit darüber hinaus bekannt machen — und das in nie da gewesenem Ausmaß! Die Untersuchungsverfahren, die Gerichtsverfahren und das Urteil eines internationalen Gerichtshofs wurden wirklich „zu einem Zeugnis“ und dienten der „Förderung der guten Botschaft“ (Phil. 1:12). Nicht selten werden Jehovas Zeugen in Moskau beim Predigen auf den Fall angesprochen und gefragt: „Hat man euch denn nicht verboten?“ Daraus ergeben sich zumeist schöne Gespräche über ihren Glauben. So viel steht fest: Nichts und niemand kann uns davon abbringen, Gottes Königreich bekannt zu machen! Und wir beten darum, dass Jehova unsere lieben, mutigen Brüder und Schwestern in Russland weiter segnet und stärkt.
[Fußnoten]
Die Klage war am 20. April 1998 eingereicht worden. Zwei Wochen danach, am 5. Mai, ratifizierte Russland die Europäische Menschenrechtskonvention.
Laut einer Agenturmeldung der Associated Press vom 25. Juni 1999 war das Gesetz „unter großem Druck der russisch-orthodoxen Kirche angenommen worden, welche eifersüchtig über ihre Stellung in Russland wacht und ein Verbot der Zeugen Jehovas regelrecht herbeisehnt“.
Paradoxerweise war auf den Tag genau zehn Jahre zuvor das Gesetz zur Anerkennung von Jehovas Zeugen als „Opfer politischer Repression“ unter dem Sowjetregime ergangen.
Mit dem Verbot wurde die Registrierung der örtlichen Rechtskörperschaft der Versammlungen in Moskau gelöscht. Damit, so hofften die Gegner, würden unsere Brüder am Predigen gehindert.
Ein Ausschuss der Großen Kammer, bestehend aus fünf Richtern, lehnte den Antrag Russlands ab, den Fall an die Große Kammer des EGMR zu verweisen. Damit wurde das Urteil vom 10. Juni 2010 rechtskräftig und ist bindend.
[Kasten/Bild auf Seite 6]
Ein russisches Urteil in Frankreich vor Gericht — warum?
Am 28. Februar 1996 unterzeichnete Russland die „Europäische Konvention zum Schutze der Menschenrechte und Grundfreiheiten“. (Ratifiziert wurde die Konvention von Russland am 5. Mai 1998.) Mit seiner Unterschrift garantiert Russland seinen Bürgern . . .
„das Recht auf Gedanken-, Gewissens- und Religionsfreiheit“, was einschließt, „seine Religion oder Weltanschauung zu wechseln“ und seine Religion „öffentlich oder privat . . . zu bekennen“ (Artikel 9);
„das Recht auf freie Meinungsäußerung“, was einschließt, „Informationen und Ideen . . . weiterzugeben“ (Artikel 10);
„das Recht, sich frei und friedlich mit anderen zu versammeln“ (Artikel 11).
Werden diese Rechte Einzelpersonen oder Organisationen von ihrem Staat nicht zugestanden, können sie ihren Fall vor den Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte in Straßburg (oben abgebildet) bringen, nachdem sie alle innerstaatlichen Rechtsbehelfe ausgeschöpft haben. Der Gerichtshof setzt sich aus 47 Richtern zusammen. Sie repräsentieren die Länder, die die Europäische Menschenrechtskonvention unterzeichnet haben. Von diesem Gericht gefällte Urteile sind für jeden Staat, der die Konvention ratifiziert hat, rechtsverbindlich und müssen umgesetzt werden.
[Kasten auf Seite 8]
Das Gerichtsurteil
Hier drei kurze Auszüge aus dem Urteil:
Ein Anklagepunkt gegen Jehovas Zeugen lautete: Sie zerstören Familien. Das Gericht sah das anders:
„Entsteht ein Konflikt, liegt das vielmehr am Widerstand und an der mangelnden Bereitschaft nichtreligiöser Familienmitglieder, die Freiheit ihrer religiösen Verwandten, ihre Religion zu bekennen und auszuüben, zu akzeptieren und zu respektieren“ (Absatz 111).
Auch den Vorwurf der „Gedankenkontrolle“ konnte das Gericht nicht bestätigt finden:
„Das Gericht hält es für bemerkenswert, dass die [russischen] Gerichte nicht eine einzige Person namentlich benennen konnten, deren Recht auf Gewissensfreiheit angeblich durch solche Techniken verletzt worden wäre“ (Absatz 129).
Ein weiterer Anklagepunkt gegen Jehovas Zeugen lautete: Sie schaden der Gesundheit ihrer Glaubensanhänger, da sie Bluttransfusionen verweigern. Das Gericht entschied anders:
„Die Freiheit, bestimmte medizinische Behandlungen zu akzeptieren oder abzulehnen oder eine alternative Behandlungsmethode zu wählen, ist ein wesentlicher Grundsatz der Selbstbestimmung und persönlichen Autonomie. Einem geschäftsfähigen erwachsenen Patienten steht es frei, sich beispielsweise einer Operation beziehungsweise Behandlung zu unterziehen oder nicht — und das betrifft auch Bluttransfusionen“ (Absatz 136).


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Allmys-Online-Hauskreis

08.08.2015 um 10:04
@pere_ubu
@BibleIsTruth

aha, hat sich also mein Verdacht bestätigt.
Das ist natürlich nicht in Ordnung und für die Zeugen nicht schön.
Was ich jedoch nicht so richtig nachvollziehen kann, dass die Zeugen (also deren Leitung) gegen dieses Verbot ankämpfen (dazu weiter unten).
Was soll das bringen? Mit einem Erzwingen-wollen kann man doch nicht viel ausrichten (eher im Gegenteil).
Jesus lehrte doch auch, dass man nichts erzwingen sollte.

Nun wird diesbezüglich SO argumentiert und sich z.B. auf Mat.10 berrufen):
Zitat von pere_ubupere_ubu schrieb:Dank dieser Urteilssammlung und der unanfechtbaren Argumentation, mit der das Gericht die Vorwürfe der Moskauer Staatsanwaltschaft widerlegte, haben Jehovas Zeugen weltweit ein mächtiges Instrument an der Hand, um ihren Glauben und ihre Tätigkeit zu verteidigen.
Jesus hatte seinen Nachfolgern prophezeit: „Ihr werdet vor Statthalter und Könige geschleppt werden um meinetwillen, ihnen und den Nationen zu einem Zeugnis“ (Mat. 10:18). Durch diesen 15 Jahre andauernden Rechtsstreit und die daraus resultierende öffentliche Aufmerksamkeit konnten unsere Brüder den Namen Jehovas in Moskau und weit darüber hinaus bekannt machen — und das in nie da gewesenem Ausmaß! Die Untersuchungsverfahren, die Gerichtsverfahren und das Urteil eines internationalen Gerichtshofs wurden wirklich „zu einem Zeugnis“ und dienten der „Förderung der guten Botschaft“ (Phil. 1:12). Nicht selten werden Jehovas Zeugen in Moskau beim Predigen auf den Fall angesprochen und gefragt: „Hat man euch denn nicht verboten?“ Daraus ergeben sich zumeist schöne Gespräche über ihren Glauben. So viel steht fest: Nichts und niemand kann uns davon abbringen, Gottes Königreich bekannt zu machen! Und wir beten darum, dass Jehova unsere lieben, mutigen Brüder und Schwestern in Russland weiter segnet und stärkt.
Ob Mat.10,18 nun wirklich dahingehend gemeint ist, dass man gegen Verbote ankämpfen sollte, möchte ich ehrlich gesagt bezweifeln.

Da würde ich es aus meiner Warte heraus besser und effektiver (für das Predigtum) finden, wenn man solch ein Verbot einfach akzeptiert und die Energie (seitens der Leitung) DAHIN lenkt, wo man NICHT gegen die Zeugen vorgeht, anstatt "gegen Windmühlen zu kämpfen". Bezüglich Kampf gegen Windmühlen wird ja auch was in der Bibel gesagt ;) .

Wenn es Gottes Wille ist (wovon wir ja ausgehen), dass AUCH z.B. den Russen gepredigt wird, wird Gott schon früher oder später den Sinn der Regierung wandeln, sodass eben wirklich jedes Land seine Chance erhält . Wer weiß denn, wielange Putin noch aktuell ist ... ein neuer Regierungsschef könnte dann schon zu einem Wandel führen.... (meine bescheidene Meinung :) )


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Allmys-Online-Hauskreis

08.08.2015 um 10:30
@Optimist

du hast da irgendwas falsch verstanden.
die ZJs zerren ja nicht die staatsanwalt vor gericht ---sondern umgekehrt.

im übrigen widersprichst du dir ,wenn du zwar einerseits sagst:
Zitat von OptimistOptimist schrieb:Das ist natürlich nicht in Ordnung und für die Zeugen nicht schön.
dann aber andererseits feststellen möchtest:
Zitat von OptimistOptimist schrieb:Da würde ich es aus meiner Warte heraus besser und effektiver (für das Predigtum) finden, wenn man solch ein Verbot einfach akzeptiert
auch dem kann ich nicht zustimmen:
Zitat von OptimistOptimist schrieb: und die Energie (seitens der Leitung) DAHIN lenkt, wo man NICHT gegen die Zeugen vorgeht, anstatt "gegen Windmühlen zu kämpfen".
warum soll man eigentlich garantierte rechte freiwillig aufgeben? obendrein sollte dir bewusst sein , dass man sich im verkünden von der guten botschaft vom königreich gottes durch nichts und niemanden aufhalten lassen wird. das war im 3. reich so ,wo literatur selbst in die KZs ,oder im kommunistischen bereich in die gulags geschleust wurde zur erbauung , und wird auch weiterhin so bleiben.

ich finde leider das zitat grad nicht , in dem ein petersburger theologieprofessor das theater auf den punkt bringt ,indem er sagt ,dass durch diese prozesse im grunde die bibel auf der anklagebank sitzt .

du übersiehst dabei auch ,wie das aussehen kann ,wenn man seinen rechtsschutz verliert ,und mehr oder weniger als vogelfrei erklärt wird , wie zum beispiel in den den russisch -beeinflussten gebieten in der ostukraine.

802015623 univ cnt 1 lg
http://www.jw.org/de/aktuelle-meldungen/rechtliche-entwicklungen/nach-region/ukraine/religioese-verfolgung-jw-glauben/

das muss sich niemand unnötig freiwillig antun.


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Allmys-Online-Hauskreis

08.08.2015 um 23:02
@GiusAcc
GiusAcc schrieb:
Habe mal eine Frage an euch. Was haltet ihr von diesem Satz ?
Heute hörte ich mal den Satz:

Die Bibel gehört "eigentlich" nicht in die Hände derjenigen die nicht dran glauben. Was man ihnen in die Hand geben sollte, also erzählen, wäre nur die "frohe Botschaft".

Wenn derjenige oder diejenige sich für den Glauben dann entscheiden würde, dann schon.
Das kling dann eher wie ein “Geheimwissen“ - und erinnert fast an den "ursprünglichen" Zustand der Bibel, die nur bestimmten Gelehrten zugänglich war. Offenbar sorgte Gott dafür, das so gut wie Jedem die Bibel zugänglich ist ( um nicht zu sagen, wie in jedem klassischen Hotelzimmer ungefragt entgegen fliegt ).

Es ist das Wort Gottes, das grundsätzlich zu jedem sprechen kann, der es aufrichtig liest – letztlich ist die Bibel nicht so aufgebaut, das eine bestimmte Intellektualität von nöten ist, sondern eine bestimmte Herzenseinstellung.
- und die kann kein anderer Mensch übernehmen - sondern ist mit Gott selbst abzumachen.


Sicher lässt sich nicht jede geistige Wahrheit erschließen, denken wir an die Szene aus der Apostelgeschichte, wo Philippus dem Eunuchen fragte:
8:30 Philippus lief hin und hörte, wie der Mann laut aus dem Buch des Propheten Jesaja las. Er fragte ihn: »Verstehst du denn, was du da liest?«
Offenbar war es kein “Unfall“, das die Bibel/Schriftrolle schon vorher zur Verfügung stand und auf das Herz gewirkt hatte – genau diese “Kontaktaufnahme“ mit Gott, führte doch überhaupt dazu, das Philippus geschickt wurde, um weiters Wissen zu vermitteln und “einzusammeln“:
26Der Engel* des Herrn aber sagte zu Philippus: »Mach dich auf den Weg und geh nach Süden, zu der Straße, die von Jerusalem nach Gaza hinabführt!« Diese Straße wird kaum von jemand benutzt.
27Philippus machte sich auf den Weg und ging dorthin.
Da kam in seinem Reisewagen ein Äthiopier* gefahren. Es war ein hoch gestellter Mann, der Finanzverwalter der äthiopischen Königin, die den Titel Kandake führt, ein Eunuch. Er war in Jerusalem gewesen, um den Gott Israels anzubeten.
28Jetzt befand er sich auf der Rückreise. Er saß in seinem Wagen und las im Buch des Propheten Jesaja.
29Der Geist* Gottes sagte zu Philippus: »Lauf hin und folge diesem Wagen!«
Eine tolle Szene, die die Rolle von Bibel und der Bereitschaft sich von/für Gott in der Angelegenheit schicken zu lassen, deutlich macht.

Angesichts des geistigen Mülls, den das heutige mediale "Ersatzparadies" für Menschen, die Gott verloren haben, bietet – kann doch nichts besseres passieren, wenn jemand in die Bibel schaut......


( vielleicht war der Satz auch einem vielfältigen Missbrauch der Bibel geschuldet )


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Allmys-Online-Hauskreis

09.08.2015 um 00:33
@Sideshow-Bob
Zitat von Sideshow-BobSideshow-Bob schrieb:Es ist das Wort Gottes, das grundsätzlich zu jedem sprechen kann, der es aufrichtig liest – letztlich ist die Bibel nicht so aufgebaut, das eine bestimmte Intellektualität von nöten ist, sondern eine bestimmte Herzenseinstellung.
- und die kann kein anderer Mensch übernehmen - sondern ist mit Gott selbst abzumachen.
Grundsätzlich stimme ich dem zu.

Jedoch, wenn solch ein Mensch guten Willens und Herzens mit dem AT anfängt zu lesen und dann über die diversen Grausamkeiten stolpert.... was dann?

Ich weiß, was jetzt kommen könnte: Man braucht Anleitung. Jedoch diese hat nicht jeder und nimmt trotzdem die Bibel zur Hand und fängt auch gleich am Anfang dieser mit Lesen an ....


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Allmys-Online-Hauskreis

09.08.2015 um 01:25
@Optimist

Ja, Optimist, DAS und so manche andere Situation in der Bibel irritiert mich bis heute – Doch die Bibel ist eben keine menschliche Butterfahrt, die Gott so mundgerecht, wie den “Würstchenkorb“, den es immer am Ende dort gibt, präsentiert – sondern der Geist Gottes wird beim Lesen wirksam – und wird dennoch das Herz ansprechen oder dem Herz einen freien Willen auf Rückzug zugestehen ( ! )
Heb. 4:12Das Wort Gottes ist lebendig, es ist eine wirkende Macht. Es ist schärfer als das schärfste beidseitig geschliffene Schwert. So wie ein Schwert tief einschneidet, die Gelenke durchtrennt und das Mark der Knochen freilegt, so dringt das Wort Gottes ins Innerste von Seele und Geist. Es deckt die geheimen Wünsche und Gedanken des Menschenherzens auf und hält über sie Gericht.
13Es gibt niemand, dessen Inneres vor Gott verborgen wäre. Alles liegt nackt und bloß vor den Augen dessen da, dem wir Rechenschaft schuldig sind.
Die Situation erinnert an die Bergpredigt Jesu, der bereits eine beachtliche Menge Menschen zusammen getragen hatte, die genau das hörten, was heute in der Bibel zu lesen ist – DOCH was tat Jesus dann? genau das, was Niemand von uns getan hätte – er sagte:
Joh.. 6:53Jesus sagte zu ihnen: »Amen, ich versichere euch: Ihr habt keinen Anteil am Leben, wenn ihr das Fleisch des Menschensohns nicht esst und sein Blut nicht trinkt.
Dies sagte Jesus sicher wohl wissend, welche Wirkung dies auf einen großen Teil seiner Zuhörer haben wird:
60 Als sie das hörten, sagten viele, die sich Jesus angeschlossen hatten: »Was er da redet, geht zu weit! So etwas kann man nicht mit anhören!«
Er klärte seine Zuschauer nicht über die bildhafte Bedeutung seiner Worte auf – und lies eine entsprechende Reaktion zu – man könnte fast sagen, er hat sie damit provoziert:
66Als sie das hörten, wandten sich viele seiner Anhänger von ihm ab und wollten nicht länger mit ihm gehen.
Die Bibel liefert genau so viele Gründe sich von Gott abzuwenden, wie ihm zu vertrauen – es geht wohl vielmehr um die Frage, ob ein Herz von der Art ist, das Gott den Blick auf die maßgeblichen Dinge richten kann?!

In der damaligen Volksmenge gab es auch genügend Leute, die Jesus trotzdem folgten und einen Glauben entwickeln konnten.

Ein “Verbergen“ dieser biblischen Aspekte ist denkbar schlecht – ist es doch das erste, was Jemand von Gegnern ( siehe andere berüchtigte Threads ) um die Ohren gehauen bekommt – da ist ein persönliches Auseinandersetzen mit den gesamten Zusammenhängen sicher besser – als das Präsentieren von einzelnen Grausamkeits-Highlights ohne den Hintergrund ( wie es immer wieder gerne gemacht wird).


Jede Regierung steht heute in der Mangelerscheinung, Unrecht und eine Zerstörung unser Umwelt nicht wirklich verhindern zu können - das Gott hier eine klare Handhabe verfolgt, ist eine elementare Aussage der Bibel - die sich auch durch solche Stellen belegt....


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Allmys-Online-Hauskreis

09.08.2015 um 01:25
@GiusAcc
Zitat von GiusAccGiusAcc schrieb:Die Bibel gehört "eigentlich" nicht in die Hände derjenigen die nicht dran glauben.
Sehe ich nicht so. Es gibt bestimmt viele Menschen auf dieser Welt die durch die Bibel zum Glauben gekommen sind. Da Gott jeden Menschen helfen möchte , so muß auch jeder die Möglichkeit haben Gottes Wort lesen zu können.


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