JackHackett schrieb:Fast noch unheimlicher finde ich, das er ziemlich genau ein Jahr vor seinem Tod immer von seiner (lange verstorbenen) Mutter träumte, die ihn rief. Die Träume müssen so eindringlich gewesen sein, dass er ihr im Schlaf laut auf ihr Rufen antwortete, was meine Oma, die mit ihm in einem Ehebett schlief, im Schlaf störte. Wenig später wurde bei ihm der tödliche Krebs diagnostiziert.
Vielleicht merkt der Körper, wenn etwas krankheitsbedingt nicht in Ordnung ist, auch wenn es äußerlich wenige bis gar keine Anzeichen gibt. Krebs kann zum Beispiel den Spiegel bestimmter Moleküle, z.B. Tumormarker, auf ein nicht normales Maß erhöhen. Vielleicht gibt es eine Stelle im Körper, die das registriert, eine tödliche Bedrohung erkennt und dann entsprechende Träume auslöst. Im Wachzustand könnten sich so auch Halluzinationen von Sterbenden erklären.
Muss aber nicht unbedingt den Tod nach sich ziehen. Mich hat mal eine Patientin gebeten, ich solle doch das Fenster zumachen. Es flögen dauernd Tauben herein, die würden sie stören. Es war natürlich keine Taube im Zimmer, und das Fenster war zu. Die Patientin war auch gar nicht böse, als ich ihr das sagte, sie beharrte aber darauf. Sie hatte Leukämie, konnte aber in diesem Stadium noch so behandelt werden, dass sie noch viele Monate lebte und zwischendurch auch geistig klar war. Ich glaube, ihre Halluzinationen waren eine Begleiterscheinung der Krankheit gewesen.