Nemon schrieb:Ich weiß nicht, wie du die Uhrzeit festmachen willst. Jedenfalls waren sie bezüglich der Gesamtroute/Rückweg dort aber an einem ungünstigen Platz für das Lager. Es hätte nicht auf dem Rückweg gelegen. Das Lager, das sie gebaut haben, schon.
Woran ich die Zeit festmache, ist eigentlich relativ einfach, wenn man es denn nachvollziehen möchte. Geeignete Bedingungen für das Vorratslager scheint es im Wald bis zu einer Höhe von etwa 650m gegeben zu haben. Umgekehrt sind sie gegen 16 Uhr auf einer Höhe von 700-750m. Wenn man das vermutete Aufstiegstempo vom nächsten Tag hierzu ins Verhältnis setzt, erfährt man, dass sie für diese Wegstrecke keine Stunde benötigt haben. Ergo war die nahende Dämmerung abzusehen, als sie sich durch geeignetes Gelände bewegt haben.
Ob dieses Lager nicht auf dem Rückweg gelegen hätte, ist zweifelhaft. Zunächst hängt es von der tatsächlichen Route am 31. Januar ab. Die wird in anderen Quellen westlicher verortet, als auf der von dir präsentierten Karte. Es ist ohnehin nicht besonders konsistent, auf der einen Seite von ungenügendem Kartenmaterial und daher eingeschränkten Orientierungsmöglichkeiten zu sprechen, auf der anderen Seite eine Abweichung von ein paar hundert Metern als "nicht auf dem Rückweg" zu bezeichnen. Ich bezweifle wirklich sehr stark, dass ein solch konkreter Plan für den Rückweg bestand. Aus meiner Sicht wusste man, dass man den Pass zwischen Kholat und 880 auch auf dem Rückweg wieder übergehen würde müssen, viel mehr nicht. Interessanterweise sagst du das im Folgenden ja auch selbst:
Nemon schrieb:Irgendwo am Auspiya-Oberlauf, bevor es in die Berge geht." Sie hätten auch glück haben können mit dem ersten Pass. Eine auffällige Baumgruppe o. ä. hätte gereicht.
- Dies ist aus meiner Sicht vollkommen richtig. Dies war der mit Abstand sinnvollste Ort.
MettMax schrieb:Umgekehrt im Wortsinne sind sie offenbar auch nicht, sie haben vielmehr die Richtung geändert.
Meinst du? "We go south in the Auspiya valley". Gekommen waren sie je nach Variante mehr oder weniger aus Süd-Ost. Von einer Richtungsänderung nach Westen ist keine Rede.
Sind wir uns denn eigentlich sicher, dass das im Tagebuch der Gruppe beschriebene Verhalten überhaupt der Versuch eines Übergangs war? Oder könnte das auch der Versuch gewesen sein, das Vorratslager so weit oben wie irgend möglich anzulegen, weil man auf dem Rückweg eigentlich nicht wieder ins Auspiya-Tal absteigen wollte? Das Zeil des "Meter machens" nach Passieren des Passes könnte ja auch für den Rückweg gelten.
Dann jedoch wäre das ziemlich verpatzt gewesen. Immerhin hat man einen halben "Wander"-Tag verloren, weil man deutlich zu weit gegangen ist.
Tron42 schrieb:Konnten Sie nicht ? Sie werden sich doch über die Strecke informiert haben. Sie waren bestimmt nicht die ersten die auf den Berg kletterten.
Und ein markanter Orientierungspunkt ist eben der Obelisk.
Frag einen Mansi nach einer Bergroute zum Otorten. Würde der nicht sagen. "Auf den Pass dort findet ihr einige Felsformationen".
Ob sie das machten.. K.A.
Ich denke, der Plan sah folgendermaßen aus: Wir folgen der Auspiya so lange, bis wir genau auf einen sehr großen Berg zulaufen und ein weiterer etwas niedrigerer Berg schon fast rechts von uns liegt. Dann steigen wir zwischen diesen Bergen auf, halten die Höhe so lange wie möglich, ohne dort oben übernachten zu müssen und steigen anschließend ins Tal eines Locva-Nebenflusses ab. Diesem folgen wir zum Hauptlauf, an dem wir uns so lange halten, bis wir eine sinnvolle Aufstiegsstelle erreichen. (Der Otorten ist zu hoch und steil, um ihn einfach Pi mal Daumen hochzulatschen. Es gibt einen östlichen und einen südwestlichen Vorpass. Sie werden Informationen gehabt haben, welchen sie nehmen sollten). Der Rückweg dann analog, nur eben eventuell das Ziel "Pass zwischen Kholat und 880 überqueren und anschließend wieder Meter machen" quasi seitenverkehrt. Wenn man tatsächlich nicht wieder ins Auspiya-Tal absteigen wollte, wäre eventuell an diesem Punkt eine "Höhenübernachtung" geplant gewesen.
Dann jedoch muss man sagen, dass man auch am 31. Januar oberhalb der Baumgrenze hätte Zelten können und das Vorratslager am späten Nachmittag Morgen des. 2. Februar im erreichten Lozva-Nebental hätte errichten können. Man hatte das Mehr-Gewicht immerhin schon einen erheblichen Weg nach oben geschleppt. Man wollte aber an diesem Tag und bei diesen Bedingungen nicht oberhalb der Baumgrenze zelten. Und hat dann am Abend die Entscheidung getroffen, es am nächsten Tag zu tun. Und da bin ich mir mit
@Tron42 einig: Konfliktpotential. (nicht im Sinne von 'auf die Fresse hauen', sondern im Sinne von Zweifeln an Route/Führung/etc.)