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Der Dyatlov-Pass-Vorfall

15.766 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Vorfall, Dyatlov, Dyatlov Pass ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Der Dyatlov-Pass-Vorfall

31.12.2019 um 10:14
Dann hätte man folgendes Szenario

Die Gruppe kam zusammen an der Zeder an,und machte dort zunächst ein Feuer.Man beschloss,eine windgeschützte Stelle zu suchen oder bivouacs zu konstruieren.Zu diesem Zweck und für das Feuer wurden Tannen entzweigt.Die zwei,die am Feuer blieben,starben an Unterkühlung( da sie sich weniger bewegten?)
Im weiteren Verlauf kam es zu einem weiteren Unglück.An ein Sturzgeschehen glaube ich nicht.Eher an ein Verschüttet werden durch Schneemassen.Die Vier starben.
Daraufhin war die letzte Möglichkeit,ausreichend Equipment zu bergen.Rustem kletterte auf die Zeder,um den Zeltplatz zu lokalisieren und fügte sich beim Absturz die Schädelfraktur zu? Der Rest endete im Erfrieren beim Versuch der Rückkehr.


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Der Dyatlov-Pass-Vorfall

31.12.2019 um 10:18
Zitat von passatopassato schrieb:So habe ich es bisher interpretiert, ist aber tatsächlich eine gute Frage der ich noch nicht im Detail nachgegangen bin.
Du hast dir überhaupt nichts von der Szene im Wald, wogegen du so vehement polemisierst, im Detail angesehen. Daher hast du auch überhaupt keine Vorstellung, was Zusatzannahmen und was Indizienketten sind in diesem Fall. Und das betrifft auch viele Aussagen von Anderen, die hier seit gestern fabuliert wurden. 🤷🏼‍♂️


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Der Dyatlov-Pass-Vorfall

31.12.2019 um 10:26
Zitat von AryaStarkAryaStark schrieb:Die zwei,die am Feuer blieben,starben an Unterkühlung( da sie sich weniger bewegten?)
Oder aufgrund der vorne beschriebenen zu schnellen Erwärmung der Gliedmaßen am Feuer.

Falls der Fundort der 4 Schluchtopfer zu Fuße des 7-8m hohen Steilhanges war, und nicht wesentlich davon entfernt, würde ich es (mit "Bauchschmerzen" wegen des Fehlens anderer Verletzungen) auch so sehen.
Sollte der Fundort aber mehr als 2-3m von der mutmaßlichen Absturzkante entfernt sein, ist es weiterhin unklar.
Sicherlich kann eine Leiche im Tiefschnee bei Tauwetter ein bischen hin und her rutschen, aber mehr als 1-2m wohl nicht.


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31.12.2019 um 11:24
Zitat von NemonNemon schrieb:Du hast dir überhaupt nichts von der Szene im Wald, wogegen du so vehement polemisierst, im Detail angesehen
Sorry, aber die Szene im Wald ist überhaupt nicht mein Hauptinteressengebiet, das eigentliche Rätsel des Falles ist der Grund warum sie das Zelt verlassen haben, alles andere leitet sich davon ab, insofern brauchst du mir nicht andauernd irgendwelche irrelevanten Waldgeschichten in die Schuhe zu schieben, die mich nur sekundär tangieren.

Wie sich das Drama im Detail im Wald zugetragen mag zwar interessant zu wissen sein, ist aber längst nicht so superkritisch wie die Geschichte am Hang. Und hier hast du bis jetzt nicht mal im Ansatz eine Antwort darauf dass nicht 3 kerngesunde junge Menschen innerhalb von 30Minuten gleichzeitig beim Abstieg erfrieren können, wenn sie auch noch den schützenden Wald quasi vor Augen haben, aber damit steht und fällt leider das gesamte WAB Szenarium.


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Der Dyatlov-Pass-Vorfall

31.12.2019 um 11:30
Zitat von passatopassato schrieb:Sorry, aber die Szene im Wald ist überhaupt nicht mein Hauptinteressengebiet, das eigentliche Rätsel des Falles ist der Grund warum sie das Zelt verlassen haben, alles andere leitet sich davon ab, insofern brauchst du mir nicht andauernd irgendwelche irrelevanten Waldgeschichten in die Schuhe zu schieben, die mich nur sekundär tangieren.
Geht mir genauso! Nur mit dem Unterschied, das für mich das Verlassen des Zeltes so ziemlich plausibel durch den katabatischen Wind (Fallwind) im Zusammenspiel mit Erschöpfung/Frieren/evtl. Angstzustände/Panik erklärbar ist!


OT:

Allen einen guten Start ins Jahr 2020, und möge der Thread noch lange bestehen... :D


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31.12.2019 um 11:31
Zitat von AryaStarkAryaStark schrieb:Die Gruppe kam zusammen an der Zeder an,und machte dort zunächst ein Feuer.Man beschloss,eine windgeschützte Stelle zu suchen oder bivouacs zu konstruieren.Zu diesem Zweck und für das Feuer wurden Tannen entzweigt.Die zwei,die am Feuer blieben,starben an Unterkühlung( da sie sich weniger bewegten?)
Im weiteren Verlauf kam es zu einem weiteren Unglück.An ein Sturzgeschehen glaube ich nicht.Eher an ein Verschüttet werden durch Schneemassen.Die Vier starben.
Daraufhin war die letzte Möglichkeit,ausreichend Equipment zu bergen.Rustem kletterte auf die Zeder,um den Zeltplatz zu lokalisieren und fügte sich beim Absturz die Schädelfraktur zu? Der Rest endete im Erfrieren beim Versuch der Rückkehr.
So oder ähnlich wird der Ablauf gewesen sein. Allerdings kommt man mMn ohne ein Sturzgeschehen nicht mit den Verletzungen hin, ausser jemand vom Fach erklärt dass die auch komplett Post Mortem durch den Schneedruck entstanden sein können. Dann gäbe es natürlich überhaupt kein Rätsel mehr. Ich bin da aber etwas skeptisch wenn man bedenkt das es sich laut Gerichtsakten um eine "unbekannte Kraft entsprechend einem Zusammenstoss mit einem Auto" handeln soll.


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31.12.2019 um 11:36
Zitat von KaMailLeonKaMailLeon schrieb:Geht mir genauso! Nur mit dem Unterschied, das für mich das Verlassen des Zeltes so ziemlich plausibel durch den katabatischen Wind (Fallwind) im Zusammenspiel mit Erschöpfung/Frieren/evtl. Angstzustände/Panik erklärbar ist!
Auf jeden Fall plausibler als Infraschall oder Elektrostatische Entladungen.
Zitat von KaMailLeonKaMailLeon schrieb:Allen einen guten Start ins Jahr 2020, und möge der Thread noch lange bestehen... :D
Leichte Ironie erkannt aber ich stimme dir zu ;-)


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Der Dyatlov-Pass-Vorfall

31.12.2019 um 11:40
Zitat von passatopassato schrieb:Auf jeden Fall plausibler als Infraschall oder Elektrostatische Entladungen.
Der Infraschall kann durchaus im Zusammenspiel mit den extremen Windverhältnissen in Betracht kommen (siehe meine Wortmeldung weiter vorn) aber sicher nicht als alleiniger Grund für die "Panik"... ;)


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Der Dyatlov-Pass-Vorfall

31.12.2019 um 11:43
Zitat von KaMailLeonKaMailLeon schrieb:Der Infraschall kann durchaus im Zusammenspiel mit den extremen Windverhältnissen in Betracht kommen (siehe meine Wortmeldung weiter vorn) aber sicher nicht als alleiniger Grund für die "Panik"... ;)
ok, aber dann muss man mir erst mal ein tatsächlich stattgefundenes "Infraschallereignis" nachweisen was wirklich wissenschaftlich dokumentiert und eindeutig bewiesen ist.

Um Panik vor dem Wind zu bekommen reicht nämlich auch schon dass ganz normale Heulen des Windes aus, das kann für sich alleine genommnen schon ganz schön gruselig sein, da braucht es nicht noch irgendwelche esoterischen Infraschallzusatzannahmen :-)


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Der Dyatlov-Pass-Vorfall

31.12.2019 um 11:45
Zitat von passatopassato schrieb:Sorry, aber die Szene im Wald ist überhaupt nicht mein Hauptinteressengebiet, das eigentliche Rätsel des Falles ist der Grund warum sie das Zelt verlassen haben, alles andere leitet sich davon ab, insofern brauchst du mir nicht andauernd irgendwelche irrelevanten Waldgeschichten in die Schuhe zu schieben, die mich nur sekundär tangieren.
Was ist dann dein Antrieb, in dieser Angelegenheit weiterhin dampfzuplaudern, obwohl es dich erklärtermaßen nicht interessiert und du das zugrundeliegende Material erklärtermaßen ignorierst?

Aber mal wes Anderes: Das hatten wir schon mal in einen früheren Gesrpräch. Als es noch eines war. Du bist doch in der Lage, physische Berechnungen anzustellen.
Kannst du nicht den Anpralldruck eines fallenden Körpers, sagen wir mal 70 kg, aus verschiedener Höhe ermitteln?


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Der Dyatlov-Pass-Vorfall

31.12.2019 um 12:00
Zitat von NemonNemon schrieb:Was ist dann dein Antrieb, in dieser Angelegenheit weiterhin dampfzuplaudern, obwohl es dich erklärtermaßen nicht interessiert und du das zugrundeliegende Material erklärtermaßen ignorierst?
Wer über den Wald dampfplaudern will muss aber erst mal die Geschichte am Hang verstanden haben.

Was ist denn dein Antrieb ständig dort der Gretchenfrage aus dem Weg zu gehen?

Unter Gespräch verstehe ich jedenfalls etwas anderes als irgendwelche weit hergeholten Behauptungen aufzustellen und kritischen Nachfragen dazu dann einfach auszuweichen.
Zitat von NemonNemon schrieb:Kannst du nicht den Anpralldruck eines fallenden Körpers, sagen wir mal 70 kg, aus verschiedener Höhe ermitteln?
Den Druck kann man nicht pauschal berechnen, da es auf die Geometrie der Körper ankommt, aber die Energie kann sich jeder selbst leicht aus jeder Fallhöhe ausrechnen:

E = m*g*h Also in dem Fall 70 * 9.81 * 8 = 5493 J

und die Aufprallgeschwindigkeit ist unabhängig von der Masse des fallenden Körpers: v = (2*g*h)^0.5

d.h. bei 7-8m Fallhöhe entspricht dass einer Aufprallgeschwindigkeit von ca. 45km/h


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Der Dyatlov-Pass-Vorfall

31.12.2019 um 12:46
Zitat von passatopassato schrieb:...da braucht es nicht noch irgendwelche esoterischen Infraschallzusatzannahmen
Wie soll ich diesen Einwurf interpretieren bzw. was ist deine Kernaussage?

Bezweifelst Du generell Infraschall, oder nur Infraschall im Zusammenhang mit extremen Windverhältnissen oder wie hier als evtl. Begleiterscheinung beim "Dyatlov-Unglück"?

Mit Esoterik hat Infraschall nichts zu tun! Es gibt unzählige Internetseiten die sich mit der Problematik auseinandersetzen.

Nenn mir nur eine Seriöse die Infraschall generell in Frage stellt!


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Der Dyatlov-Pass-Vorfall

31.12.2019 um 12:48
@Nemon
Kuckst Du für win ungefähres Gespür hier:
https://www.bergfreunde.de/aufprallkraft-klettersturz-rechner/

Entscheidend ist am Ende aber über welchen Weg die "Abbremsung" erfolgt, da gilt dann für die Kraft F=E/s
und auf welche Fläche das Ganze wirkt.

Druck ist bekanntlich Kraft/Fläche.

E bekommst Du über - siehe passato.

Also muss man u.U. 0.2 .. 0.5 sec und 0.0005 m^2 einsetzen - wenn der Aufprall maximal ne halbe Sekunde dauert und mit fünf Quadratzentimeter Fläche abgefangen wird (z.B. Teil der Stirn trifft auf Stein)


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Der Dyatlov-Pass-Vorfall

31.12.2019 um 14:56
Das von @RH vorgestellte Szenario, demnach die Rippenfrakturen möglicherweise nach dem Tod durch Schneedruck entstanden sind, würde die Spezifität der Verletzungen viel besser erklären.

@YpersephoneY

https://translate.google.com/translate?hl=de&sl=auto&tl=de&u=https%3A%2F%2Fzen.yandex.ru%2Fmedia%2Fgolos_sovi%2Fpereval-diatlova-kto-i-kak-perelomal-rebra-zolotarevu-i-dubininoi-chast-vtoraia-5b9743db46f39d00aa675fc3

Die Frage ist, ob das aus medizinischer Sicht denkbar ist oder nicht. Das können Experten sicher bewerten….
Man kann in dem Gelände von keinem senkrechten 7 m Sturz ausgehen. Sicher nicht dort, wo sie gefunden wurden, und auch jener ominöser 7 m Abhang hätte, den Fotos nach zu urteilen, bestimmt keinen senkrechten 7 m Sturz hergeben. Es wäre fein, wenn man diesbezüglich mal andere Aufnahmen sehen würde, schließlich wurden in dem Tal ohnehin schon alle Zuflüsse fotografiert, aber von dem mörderischen Abgrund gibt es gerade mal ein Foto, das viele Unklarheiten offen lässt.
Und selbst wenn man davon ausgeht, dass sie diesen Abhang hintergekugelt sind, hätten sie dann wieder 70-80? m von einer Person zurücktransportiert werden müssen. Und dieses Szenario wird, aus nachvollziehbaren Gründen, schließlich auch von den meisten nicht als plausibel erachtet.


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Der Dyatlov-Pass-Vorfall

31.12.2019 um 16:03
Zitat von passatopassato schrieb:Den Druck kann man nicht pauschal berechnen, da es auf die Geometrie der Körper ankommt, aber die Energie kann sich jeder selbst leicht aus jeder Fallhöhe ausrechnen:

E = m*g*h Also in dem Fall 70 * 9.81 * 8 = 5493 J

und die Aufprallgeschwindigkeit ist unabhängig von der Masse des fallenden Körpers: v = (2*g*h)^0.5

d.h. bei 7-8m Fallhöhe entspricht dass einer Aufprallgeschwindigkeit von ca. 45km/h
Ich habe mich deswegen nicht da ran getraut, weil es so viele Faktoren und Einheiten gibt, die sinnvoll verwendet werden müssen. Ich bin mit hier immer noch nicht sicher, ob hiemit der Impuls beschrieben ist. Wie auch immer: Wir bekommen eine Vorstellung. Und 10 km/h würden vermutlich auch noch reichen.

Im Rechner von @bergfreund ist es nochmal eine andere Betrachtungsweise. Da kommen wir bei 70 kg und 2m Fallhöhe auf 140 kg. Und bei 6 m auf 420 kg. 70 kg aus 2m ist ziemlich genau das, was ich so vom Sport üblicherweise kenne. Wenn die Hantel auf einen Brustkorb fallen würde, und zwar auf etwa 30 x 30 cm kompaktiert - ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass das ohne Thorax-Serienfrakturen ausgeht. Leider finde ich keinen Wert für die Stabilität eines Brustkorbes.

Wenn wir davon ausgehen, dass ein Schwergewichts-Champion mit der Schlaghand auf bis zu 700 kg kommt - bei extremem Impuls -, dürfte nie ein Gegner lebend aus dem Ring steigen. Wobei: Das wäre wohl tatsächlich so, wenn man einen untrainierten Normalo ohne Körperspannung da hinstellen würde.

So. Aber was ist Sinn dieser Übung:
Wer etwas anderes als Sturz und/oder postmortale Verletzung favorisiert, soll doch bitte jetzt nach vorne treten und seine Erklärung abliefern.
Lief Klitschko da durch die Wildnis oder Walujew? Oder eine Mittealter-Brauchtumstruppe mit einem Rammbock?

Also bitte. Dann waren es auch entweder Sturz- bzw. Quetschverletzungen und/oder postmortale Effekte. Mit nahezu 100% Wahrscheinlichkeit.

== == ==
Nachtrag - nach Post von Bergfreund unten:
Das sind so die diversen physikalischen Aspekte, die ich meinte. Aber mir reicht das schon so. Ggf. auch ab 1,5 m Fallhöhe.


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Der Dyatlov-Pass-Vorfall

31.12.2019 um 16:04
@Nemon

habe weiter gesucht und das hier gefunden
wenn Du selbst rechnen möchtest:

https://www.cosmiq.de/qa/show/1122612/Wie-berechne-ich-das-Aufschlagsgewicht-eines-fallenden-Koerpers/

Wenn nur wenige Quadratzentimeter Körper den Sturz abfangen (... also auch ohne Abfangbewegung) und der Körper auf eine unelastische Fläche trifft (Eis, Stein) sind das nachvollziehbar mit Passato's Eingangsgrössen Krafteinwirkungen/Fläche wo selbst die Sturzhöhe unerheblich wird ( 2m oder 6m oder 8m) da im "Tonnen"- Bereich.
Selbst bei festem Schnee mit grösseren "Bremsweg" (Eintauchtiefe) ändert sich da nichts signifikant. Lediglich tiefer lockerer Schnee und eine grosse Körperfläche die den Aufprall (Kraft) auf mehr Fläche verteilt ist günstiger.
Es ist sogar @WladimirP's Theorie (der Verletzungen an sich) rein theoretisch (rechnerisch) nicht unmöglich - wenn eine ausreichend harte und schwere Masse (Zeltbahn & Schnee) auf wenige quadratzentimeter Körper trifft die auf einer harten Unterlage liegen, das kann man mit der Rechnung nachvollziehen.


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Der Dyatlov-Pass-Vorfall

31.12.2019 um 16:39
Realitätskunde, Teil 2:

Darf ich einladen zum wohlbekannten winterlichen Spaziergang vom Zeltplatz bis an den Waldrand in Valenki.
Man muss sich dazu denken: Dämmerung/Dunkelheit, Sturmböen von ca. Windstärke 12 (also oberstes Ende der Beaufort-Skala(!) und die Verzweiflung, in der das geschieht sowie kaum Möglichkeit, zu kommunizieren. Ohne Netz und doppelten Boden, sondern im Angesicht des Todes. @passato - WAB & Co. haben angeboten, was du möglicherweise nicht zur Kenntnis genommen hast, ein solches Begehungs-Experiment in situ mit geeigneten Kandidaten durchzuführen, wobei aber ein gesicherter Ablauf gewährleistet wäre. Das wär doch mal was.

Sinn dieser Übung: Stellt euch unter den geschilderten Bedingungen vor, wie zwingend es ist, dass da neun Leute runterstapfen und überhaupt eine gerade Linie verfolgen können. Es ist nicht mal ein Zielpunkt sichtbar. Die Zeder taucht erst ganz spät auf.

Und jetzt stellt euch noch vor: Ihr habt es da runter geschafft. Agonie. Und da wollen verdammt noch mal drei Leute diesen Weg wieder hoch? Keine Chance auf Orientierung und das Zelt zu finden. Was wäre das wert? Ein Stück gefrorenen Schinkenspeck? Eine Eis-Axt, wo sie doch Messer dabei hatten? Was zum Zündeln, wo sie doch Feuerzeug und Streichhölzer dabei hatten? Vereiste Schuhe, wo der Weg dahin nicht zu schaffen ist?

Nein, Leute. Das hier war die abwegige Variante. Was ist leichter erklärbar, als dass sie auf dem Weg runter die Kräfte verlassen haben und dann erforen sind. Nicht tot umgefallen, wohlgemerkt. Dann lägen sie ja hangabwärts.

Es ist sinnvoll, sich das in der ganzen quälenden Langsamkeit anzusehen, um es wirklich zu verstehen und auch zu begreifen, dass jedes Ausweichen um einen Busch jemanden komplett von der Ideallinie abbringen kann.

Als Abkürzung gebe ich aber ein paar Zeitstempel mit (z. B. Stone Ridge -> Tibo Schädelfraktur(?) + Taschenlampe, Fundorte Leichen, gefährliche Topografie im Wald.) Hoffentlich waren die Notizen korrekt, ich habe es nicht zwei Mal gecheckt.

Das sind zunächst Teil 1/5 und 2/5 in der #3 geht es wieder bergauf, #5 ist Doku mit anderer Perspektive.

Frostiges Vergnügen und guten Rutsch ;)

1/5:
08:50

Youtube: Перевал Дятлова, февраль 2014 - ч.1/5
Перевал Дятлова, февраль 2014 - ч.1/5
Externer Inhalt
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2/5:
03:05
03:50
05:20
08:00
11:30
Youtube: Перевал Дятлова, февраль 2014 - ч.2/5
Перевал Дятлова, февраль 2014 - ч.2/5
Externer Inhalt
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Übersicht und weitere Videos:
https://www.youtube.com/channel/UCkU_SsNR7iV2VzEaVSu3ccQ


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Der Dyatlov-Pass-Vorfall

31.12.2019 um 17:22
Zitat von KaMailLeonKaMailLeon schrieb:Bezweifelst Du generell Infraschall
Nein, natürlich nicht! Das wäre ja superdoof! Natürlich gibt es Infraschall. Das ist ganz simpel und einfach das Frequenzband unterhalb der Hörschwelle des Menschen, also ca. unter 16 Hz. Genausogut könnte man ja Ultraviolettes Licht oder Infrarotes Licht anzweifeln.

Wale kommunizieren z.B. viel im Infraschallbereich, auch Elefanten hören das noch gut.
Zitat von KaMailLeonKaMailLeon schrieb:der nur Infraschall im Zusammenhang mit extremen Windverhältnissen
Nein, es ist ja allgemein bekannt dass Infraschall durch extreme Windverhältnisse hervorgerufen werden kann, siehe z.B. Wiki: "Wind erzeugt Infraschall, wenn er böig oder verwirbelt ist. Der Fallwind in den Alpen, genannt Föhn, ist eine Infraschallquelle im Bereich von 0,01 bis 0,1 Hz."
Zitat von KaMailLeonKaMailLeon schrieb:der wie hier als evtl. Begleiterscheinung beim "Dyatlov-Unglück"?
Also ich will es mal so ausdrücken: Wenn die Zeitungen voll wären mit Meldungen wie: "Wieder eine Gruppe von Menschen durch Infraschall in den Wahnsinn getrieben!", "Infraschall verursacht Massenkarambolage", "10 Leute durch Infraschall total ausgerastet!", "Massenpanik durch Infraschall!" usw.

dann würde ich das Ganze tatsächlich als realistische Möglichkeit in Betracht ziehen. Da man aber im Alltag nie, ich wiederhole es gerne: NIE... von solchen Ereignissen hört, halte ich das als ein eins zu eine Milliarden Ereignis ausgerechnet am Dyatlov Pass für eine extrem dünne Annahme.

Siehe auch dazu Wiki im Zusammenhang mit Wind: "Für Auswirkungen des damit verbundenen Infraschalls auf den Menschen gibt es keine Beweise."

Das es in Experimenten bei Schalldrücken jenseits von Gut und Böse dem einen oder anderen mal etwas Mulmig wurde ist für mich auch kein Beweis.

Wie ich schon sagte: Das ganz normale Heulen des Windes kann so gruselig klingen, , da braucht man nicht noch zusätzlich Infraschall anzunehmen, dafür kann ich dir aus ureigestner Erfahrung als Segler die Hand ins Feuer legen! Und selbst wenn, dann handelte es sich ganz simpel und einfach um das Gesamtphänomen des Windes im Schall und Infraschallbereich zusammengenommen, mehr is nich, dafür braucht man wirklich nicht extra ein Infraschall-Fass aufzumachen.
Zitat von KaMailLeonKaMailLeon schrieb:Mit Esoterik hat Infraschall nichts zu tun!
Das ist mir schon klar, ich benutze den Begriff doch nur als etwas ironischen Sammelausdruck für ziemlich unwahrscheinliche Szenarien, einfach weils halt voll Laune macht die wohlstandsverwöhnten Pol.Cor.-Jünger ein bisschen auf die Barrikaden zu treiben ;-)


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31.12.2019 um 17:25
Zitat von NemonNemon schrieb:Ludovico schrieb:
welche Art von Wirkungsmechanismus könnte hinter einer derartigen verschränkten „akuten Belastungsstörung“ stecken, die alle 9 Wanderer zur gleichen irrationalen Handlung bewegt – das Verlassen des Zelts in ungenügender Kleidung
"Viele Beobachter" ist genau genommen hier ein Autoritätsargument, das aber auch nicht valide ist. Erstens kennen nur Wenige das Szenario gut genug, zweitens wollen oder können sie sich die Situation nicht richtig vorstellen, drittens ist der Wirkungsmechanismus doch bis ins letzte Detail als Theorie beschrieben, und das ist zunächst mal tatsächlich eine mechanische, physische Angelegenheit. Extreme Windverhältnisse, extreme Kälte - für alle gleich. Die mögen graduell unterschiedlich reagieren, wissen aber alle, dass die Situation in den sicheren Tod führt, ihr Tod schon besiegelt ist. Was heißt da "ungenügende Kleidung", wenn man sowieso erfriert und/oder die Sachen nicht mehr anbekommt.
Man kann dem Kommentar von „Nemon“ nichts hinzufügen, denn er kommentiert Deine Argumentation perfekt.
Du schreibst aber richtig, dass es für viele Beobachter schwer vorstellbar ist, die Situation zu begreifen. Das ging mir genauso. Ich habe tagelang darüber nachgedacht, Nemon sicher ebenso.
Irgendwann begriff ich die Situation, begriff ich die jungen Menschen, begriff ich die Tragik als sie die Ausweglosigkeit erkannten und stellte mir vor, in deren Situation gewesen zu sein.

Plötzlich, innerhalb von wenigen Stunden bricht ihre Welt zusammen. Die Kälte kann in ihren damaligen Kleidern nicht zurückgehalten werden und sie erfrieren immer mehr. Sie kennen Kälte, keine Frage aber diese Kälte todbringend.
„Mazehare“ hat dazu einen sehr guten Tipp gegeben mit seinem Hinweis auf ein „Hypothermia Experiment“.
In weniger als einer halben Stunde war der dortige Mann am Ende und man brach das Experiment ab.

Der Gruppe am Kholat wurde der bevorstehende Tod klar. Dann traten die Belastungsreaktionen auf, vor denen wohl keiner gefeit ist. Der Eine reagiert mehr, der Andere weniger. Es gibt kein einheitliches Muster.

„…Die Symptomatik zeigt typischerweise ein gemischtes und wechselndes Bild, beginnend mit einer Art von "Betäubung", mit einer gewissen Bewusstseinseinengung und eingeschränkten Aufmerksamkeit, einer Unfähigkeit, Reize zu verarbeiten und Desorientiertheit….“.

Gerade die Enge des Zeltes verstärkte die Belastungsreaktion. Selbst wenn ein oder zwei Teilnehmer weniger reagierten, erzeugten die ständigen fortschreitenden Erfrierungen den Rest. Es breitet sich ev. Panik aus.

Nun, wo ist die Parallele zu anderen Bergunglücken? Wie Du gefragt hast?
Im Himalaya ist man in einer Steilwand und erwartet nicht, am nächsten Tag, einen geordneten Weg zum nächsten Gipfel, wie es die lebenslustige Gruppe von Dyatlov es tat.

Ob im Himalaya, kurz vor dem Gipfel, sich Jemand auszieht, in der Nacht, bezweifele ich. Einen Bezug kann man über die angezogene Kleidung nicht herstellen.
Aber kurz vor dem Tod gibt es eine Gemeinsamkeit.

Ich hoffe wir lösen das Rätsel gemeinsam:-)
Ein frohes neues Jahr!


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31.12.2019 um 18:03
Zitat von NemonNemon schrieb:ch bin mit hier immer noch nicht sicher, ob hiemit der Impuls beschrieben ist
Der Impuls ist wieder eine andere Grösse, nämlich Masse mal Geschwindigkeit.

In diesem Fall also m * v = 70kg * 12.5m/s = 875 Ns
Zitat von NemonNemon schrieb:Da kommen wir bei 70 kg und 2m Fallhöhe auf 140 kg. Und bei 6 m auf 420 kg

Was du hier wahrscheinlich meinst ist folgendes: F = E/s = mgh/s, also die Energie, die wir oben schon ausgerechnet haben, geteilt durch den Bremsweg. Das ergäbe eine Kraft in Newton und wenn man das ca. durch 10 teilt käme mann auf eine "kg Grösse" (wobei das natürlich nur der Anschauung dient, denn kg ist eine Masse und keine Kraft)

Das Problem ist aber, das wir den Bremsweg nicht kennen, sogar noch nicht einmal sinnvoll abschätzen können. Er könnte im mm Bereich, im cm Bereich oder sogar im dm Bereich liegen, daraus ergeben sich vollkommen andere Kräfte die aber, wenn der Bremsweg gegen Null geht auch leicht über alle Grenzen in den "Tonnen" oder "zig Tonnen" bereich gehen können.
Zitat von NemonNemon schrieb:WAB & Co. haben angeboten, was du möglicherweise nicht zur Kenntnis genommen hast, ein solches Begehungs-Experiment in situ mit geeigneten Kandidaten durchzuführen, wobei aber ein gesicherter Ablauf gewährleistet wäre. Das wär doch mal was.
Klar wäre das super, es gab ja bisher schon besagte Begehung sowie eine "Nachstellung" an einem anderen Ort im Zuge der neuesten Untersuchung. Dann würden wir endlich Klarheit über den angeblichen Zick Zack Lauf bekommen.
Zitat von NemonNemon schrieb:Und jetzt stellt euch noch vor: Ihr habt es da runter geschafft. Agonie. Und da wollen verdammt noch mal drei Leute diesen Weg wieder hoch?
Sorry, aber zu dem Zeitpunkt gab es doch gar keine Agonie, sonst hätte man es UNTER GARANTIE nicht geschafft, ein Feuer zu entzünden und eine ganze Weile am Brennen zu halten, sowie auf Bäume zu klettern und Schneegruben auszuheben und mit Zweigen auszustaffieren. Die drei Leute wollten ja erst dann wieder zurück als alles andere gescheitert war.
Zitat von NemonNemon schrieb:dass sie auf dem Weg runter die Kräfte verlassen haben und dann erforen sind
Das ist so unglaublich abwegig dass man es nicht mal halbwegs in Worte fassen kann: Drei der stärksten Gruppenmitglieder inklusive des Anführeres sollen es nicht mal den Hang runter geschafft haben während andere....... AUFGEMERKT jetzt kommt ein Tusch......... in der Zwischenzeit mal eben DREI Verletzte Ganz alleine 100e Meter weit durch Schnee und Eis TRAGEN!

Dazu fällt mir echt nix mehr ein.
Zitat von NemonNemon schrieb:Es ist sinnvoll, sich das in der ganzen quälenden Langsamkeit anzusehen
Die Spuren sprechen eine völlig andere Sprache, und in besagtem Video dauerte es kaum eine halbe Stunde. Man muss sich einfach nur hangabwärts orientieren, dass bekommt selbst der Unerfahrenste noch hin. Es ist ein Spaziergang.


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