Der Dyatlov-Pass-Vorfall

@Tajna
Nein, das Foto kenn ich. Ich sehe aber auf den Bild nur das sie den Neuschnee wegschaufeln, ungefähr in Kniehöhe. Abgesehen davon, halte ich die Schneebretttheorie wirklich für die wahrscheinlichste...nur halt nicht so. Ich bin nach wie vor der Ansicht, das die Skier, Stöcker usw. erst wieder von der Suchmannschaft hingestellt wurden.

Warum wurde eigentlich das Gebiet solange danach noch abgesperrt? Gibt es dafür eine Erklärung.

@Jordy80

Das Gebiet wurde nur für Touristen gesperrt, aber nicht für Einheimische, weil man nicht nochmal so eine aufwendige Suche mit anschließender Untersuchung durchführen wollte.

Eine zeitlang wurden auch so Gruppen-Exkursionen generell verboten.
Dies führte aber zu einer starken Zunahme von Todesfällen, weil diese Exkursionen dann heimlich durchgeführt wurden, niemand mehr die Gruppen von besonders riskanten Unternehmungen abhielt und man überhaupt nicht mehr wusste, wo man nach Vermissten suchen sollte.

@Jordy80

Jordy80 schrieb:Aber unterhalb des Schneeniveaus in Hanglage ein Zelt aufzubauen, das ist nicht leichtsinnig, das ist blödsinnig. Dazu braucht man auch kein Geowissenschaftler zu sein, das sagt einem der normale Menschenverstand.

Das klingt zwar im Nachhinein richtig, aber im Grunde genommen ist es unsinnig, den "normalen Menschenverstand" mit "Fachkenntnissen" und "Erfahrungen auf einem bestimmten Gebiet" gleichzusetzen.

Ich wusste das mit dem Schneeniveau nicht und möchte jetzt aber nicht als blödsinnig betitelt werden. Unerfahren ja, weil das stimmt.
Ob ich in einem Schneegewirbel so eine Niveau überhaupt erkannt hätte, ist wiederrum eine andere Frage. Aber auch das hat mit guter Sicht und nicht mit Blödheit zu tun.

@off-peak
Sry, war nicht persönlich gemeint und bezog sich ausschließlich auf die Exkursionsteilnehmer. Mich hat halt gewundert, dass immer nur von den jungen, unerfahrenen Teilnehmer gesprochen wurde, aber einer war schon 37 Jahre alt.

@Tajna
thx...immer für die supernschnellen Informationen. Es gibt hier im Forum viele Leute, die mit Sicherheit mehr Fachwissen in dem Fall haben als ich. Sollten meine Kommis irgendwie belehrend rüberkommen, so ist das wirklich nicht meine Absicht.

Ich denke auch, dass die Schneebrett-Theorie am wahrscheinlichsten ist. Und danach begann wohl innerhalb kürzester Zeit der Kampf ums reine Überleben. Bei Außentemperaturen von -25 bis -30° verstärkt durch den extremen Sturm (gefühlt sicherlich über -30°) gab es eigentlich keine echte Überlebenschance. Das einzig positive für die Teilnehmer: Bei extremen Kältegraden wird die Durchblutung langsamer und man soll ruhig einschlafen.

@Jordy80

Geht klar. Das Prinzip bleibt aber. Und damals galt man mit 37 eben noch als jung. :D

@ Jody80 & off-Peak:

- die Bezeichnung "jung" ist ja sehr realtiv und kann je nach Blickwinkel (und Alter des Bewertenden) alles mögliche bedeuten...
- wobei ich die Zusammensetzung schon erstaunlich finde, alles junge Leute und ein aus - deren Blickwinkel deutlich älterer-.
- ich vermute mal, dass dieser "ältere" nicht besonders erfahren war...

Die Sperrung des Gebietes aus den von Tajna beschriebenen Gründen ist m.E. ein deutliches Indiz, dass es sich um kein (besonders) erfahrenen Gruppenmitglieder handelte.
Für mich erscheint ein derartiges Verbot für völlig nachvollziehbar und unverdächtig.

@brook

Dyatlov, der meist als "erfahren" bezeichnet wird, hatte nur an wenigen Exkursionen mit einem ähnlichen Schwierigkeitsgrad teilgenommen und Zolotarev, der ältere Ex-Soldat, hatte sicher Erfahrungen mit dem Überleben in der Kälte, aber vermutlich weniger Erfahrungen mit Bergsport.
Deswegen nahm er auch an dieser Exkursion teil, er wollte zusätzliche Erfahrungen gewinnen und diese zukünftig als Bergführer und Sportlehrer beruflich nutzen.

Sehr ungünstig war, dass zur damaligen Zeit kein systematisches Wissen zu Gefahren, Unfall-Risiken und Unfall-Vermeidung im Bergsport vorhanden war und diese Teilnahme an Exkursionen die übliche Art- und Weise war mit der Neulinge ausgebildet wurden.

Das hatte zur Folge, dass zu wenig Wissen über seltene oder auch manche potentiell tödlichen Gefahren vermittelt wurde, wie sie z.B ein Schneebrett an einem nur wenig abfallenden Hang, Orientierungsverlust oder Schneeverwehungen im Schneesturm etc. darstellen.

Weiss nicht ob es schon gepostet wurde - musikalische Bearbeitung des Dyatlov Vorfalles der russischen Band Kauan

Kauan "Sorni Nai" [Music Video - Official - 2015]

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@LOleander
Danke, ich kann mich zumindest nicht erinnern. Interessant ist, dass auf Finnisch gesungen wird.

Mich würde interessieren, ob die Zunge der Ljudmilla Dubunina gefunden wurde.. und wenn ja, in welchem Zustand sie war..

Ypsi schrieb:Mich würde interessieren, ob die Zunge der Ljudmilla Dubunina gefunden wurde.. und wenn ja, in welchem Zustand sie war..

Es gibt Fotos, die den Zustand der vier erst im Frühjahr gefundenen Leichen nach dem Auffinden zeigen. Wenn man diese Fotos gesehen hat, dann erstaunt es einen nicht, dass Dubinina keine Zunge mehr hatte. Aber sei gewarnt, diese Fotos sind nichts für schwache Nerven.

Emodul

Ypsi schrieb:
Mich würde interessieren, ob die Zunge der Ljudmilla Dubunina gefunden wurde.. und wenn ja, in welchem Zustand sie war..

Einsetzende Verwesung bzw Organismen etc im Schmelzwasser sowie Tierfraß.

Waren ja auch andere Weichteile, nicht nur die Zunge.

mfg
Eye

Ich möchte einmal, auch wenn die momentane Diskussion sich in eine andere Richtung bewegt, etwas mit euch teilen, auf das ich zufällig gestoßen bin, nämlich zwei Phänomene die auf Bergen auftreten können und die eine wissenschaftliche Erklärung haben, obwohl sie schon recht unheimlich sind.
Es war ja viel die Rede davon, was die Gruppe so erschreckt haben könnte, dass sie alle fluchtartig das Zelt verließen. Und es war die Rede von leuchtenden runden Sphären und von Yeti - ähnlichen Wesen.
Es wurde sogar behauptet, die Mitglieder der Rettungsexpedition hätten solche leuchtenden Sphären selbst noch beobachtet.
Die von mir unten gegebenen Links weisen auf Phänomene hin, die nur an bestimmten Bergen, auf Grund örtlicher besonderer physikalischer Gegebenheiten auftreten können und auf Lichtreflexionen gegen eine Schicht aus Nebel, Eiskristallen oder Schnee zurückzuführen sind.
Wenn die Eiskristalle oder der Nebel durch Luftströmungen bewegt werden, entwickeln diese Reflexionen ein "Eigenleben" auch wenn die verursachenden Personen ganz still stehen.
Es gehört also eine Lichtquelle dazu, zum Beispiel eine auf das Zelt gelegte Taschenlampe, die jemand die Orientierung beim Urinieren im Freien erleichtern sollte, wie es ja schon auf Grund der vorgefundenen Situation am Zelt als Hypothese aufgestellt wurde.
Es gibt eine ganze Reihe von Bildern in den Links zu sehen und wenn man sich einmal vorstellt, dass die Gruppe durch Übermüdung und Kälteeinwirkung sowieso schon körperlich und psychisch in einem schlechten Zustand war, dann ist es immerhin eine Überlegung wert.
Zuerst das für mich ganz neue aber offenbar schon lange und gut bekannte "Brockengespenst":

Wikipedia: Brockengespenst

Hier das Brockengespenst in Verbindung mit den leuchtenden Sphären, die hier "Glorien" genannt werden:

http://www.meteoros.de/themen/atmos/beugung-interferenz/brockengespenst-und-glorie/

Hier eine Fotosammlung von Brockengespenstern und Glorien:

http://www.meteoros.de/bildergalerie/cat/100

Eine englische Seite mit reichhaltigem Bildmaterial:

https://commons.wikimedia.org/wiki/Category:Brocken_spectres?uselang=de

Hinzufügen möchte ich noch, dass mir die Texte und Bilder seriös und nicht etwa manipuliert erscheinen. Immerhin ist es vielleicht interessant sich das mal anzusehen und die Erklärungen zu lesen. Egal ob man jetzt hier eine Verbindung zu den Geschehnissen am Dyatlov - Pass herstellen möchte oder nicht - es zeigt sich immerhin, dass die Welt der Berge doch voller Geheimnisse ist.

Noch ein Nachtrag: Am Sudelfeldpass kann das Sudelfeldmonster angetroffen werden:
https://www.dwd.de/DE/service/lexikon/Functions/glossar.html?lv2=102248&lv3=102652

@Gurnemanz

Das Rätsel der leuchtenden Sphären wurde vom St. Petersburger Bergsportverein aufgeklärt.
Dabei handelte es sich um - weit entfernte - Raketenstarts, die in großen Teilen des Landes sichtbar waren.
Der erste solche Start fand aber erst kurze Zeit nach dem Unglück am Dyatlov-Pass statt.

Von Brockengespenstern und Glorien habe ich schon früher mal was gehört, das sind real existierende Phänomene.

kommt gerade ein doku auf dmax dazu...

interessant ist, dass das militär wohl bereits am 09.02.1959 bereits vor ort war. also vor den offiziellen suchmannschaften. der juri hatte in einem interview 2013 gesagt, das da sachen gefunden worden, die NICHT zu den studenten gehörten, aber bereits vom schnee bedeckt waren. es bleibt also platz für spekulationen.

die reporter bekamen auch akteneinsicht, die bis jetzt nie veröffentlicht worden. dabei war auch ein bild eines "yetis", was von den studenten aufgenommen worden sein soll.

feuer frei ;-)

@Alfinho

Ich habe da auch mal reingeschalten, seriös ist das ganze ja nicht was da gezeigt wurde.

Der Dyatlow Fall ist sehr wohl eine spannende Geschichte. Habe mich da auch mal eingelesen, aber was da im Fernesehen gezeigt wurde halte ich für eine Klassische Fake Reportage.

Da würde ich nicht zu viel reininterpretieren.

Gruß

Am Anfang war ich skeptisch zur Doku, da man die Aufmachung kennt und ich auch Angst vor allzu vielen nervigen Reenactment Szenen hatte, die ich im Doku Format komplett verabscheue. Allerdings habe ich durch die zahlreichen Interviews, Akten, das Video und Fotomaterial ein anderes Bild bekommen. Dramatische Musik, Wiederholungen, Sprecher weggelassen ergäbe sich ein anderes Bild. (Evtl durch simplen Recut des Materials)
Ich fand die DMAX DOKU sehr aufschlussreich und plausibel. Trotz typisch amerikanisch-reisserischer Aufmachung ist es die bisher umfassendste und aufklärendste DOKU zum Fall.

Hier ist sie und jeder kann sich ein Bild machen.

https://www.youtube.com/watch?v=3taDQgXT_6o

Hallo zusammen, habe mich eben erstmals registriert da mich das Thema sehr interessiert. Habe die Doku auf DMAX gesehen die sehr interessant war aber die vermeintlichen "Yeti Schreie" und wackel cam + after effects sind definitiv aus der luft gezogen weil es in Warheit vermutlich einfach dunkel und still war. Trotzdem sehr sehr krass das ganze. Habe nicht alles hier gelesen, was bei über 200 Seiten auch heftig wäre, aber doch lese ich immer was von Schneebrettern und Lawinen. Deswegen muss ich meinen Senf dazu abgeben. 1. Grollende Geräusche wie von einer Lawine sollen sie aufgeschreckt haben und sie dazu bewegt haben panikartig das Zelt zu verlassen. Wenn es eine Lawine gab oder ein Schnebrett dann muss diese sie ja im Zelt getroffen haben, wieso verlassen sie dann das vermutlich unbewohnbare zelt ohne ihre Ausrüstung? 2. Sie dachten nur es kommt eine Lawine, sie verlassen das Zelt aus Panik und rennen richtung Wald. Wieso kehren sie dann nach ein paar Minuten nicht um als keine Lawine kam? Die Lawine müsste ja sehr viel schneller sein als die Studenten. Durch den hohen Schnee 1-2 Kilometer lang laufen dauert auch bergab sicher 30 Minuten bis 1 Stunde, in der Zeit wäre die Lawine/Schneebrett schon lang vorüber und sie als erfahrene Alpinisten hätten zum Zelt zurück gekonnt. Die Rauchertheorie macht Sinn, weil sie leicht bekleidet ein Feuerzeug dabei hatten, aber wenn nur sie von dem Schnee verletzt wurden und der Rest aus Panik das Zelt zerschnitten hat, erklärt das nicht warum sie dieses ohne Ihre Kleidung zurücklassen und zusammen in den Wald fliehen?! Zudem war nicht viel Schnee auf dem Zelt was eine Lawine die schwere Verletzungen auslösen konnte irgendwie ausschließt oder? Allerdings ist eine Lawine auch die einzige annehmbare Theorie da die Umstände es durchaus möglich machen, im Vergleich zu Yetis o.ä.. Ich versteh in keinem Fall wieso bei einem Unfall das schutzbietende Zelt (das ja trotz möglicher Lawine noch stand) aufgeschnitten wurde und alle davon wegliefen. Und warum sind sie nicht zusammengeblieben um zurück ans Zelt zu gelangen? Sehr mysteriös. War es doch ein Yeti oder ein Bär, mitten in der Pampa im Wald wird sicher einiges getier rumrennen. Die fehlende Zunge kann man natürlich einfach durch Tiere erklären die nach dem Tod genascht haben. Mich grusselt die Geschichte echt sehr, was zum Teufel ist da passiert 😵