Der Dyatlov-Pass-Vorfall

@Moonchild67
Und wie bitte ist der Name der Dokumentation, die Du gesehen hast? Hätten dann nicht alle Leichen diese Verletzungen aufweisen müssen? (ja, hätten sie, die Dinger wurden auch im 2. Weltkrieg gegen deutsche Städte eingesetzt, beispielsweise) Ich glaube nicht, dass bei einer Übung mit Luftminen, die sie dort über dem Gebiet abgeworfen hätten, irgendjemand hätte unverletzt bleiben können.

Würde mich auch interessieren, wie die das dann im Nachhinein gemacht haben sollen, die Spuren der Gruppenmitglieder im Schnee...

@lawine
In Schlafsäcken trägt man in der Regel auch wenig Kleidung. Wenn man mit Kleidung schläft, schwitzt man die nachts vielleicht voll und dann hat man morgens nichts trockenes mehr zum anziehen.
Deswegen kannst du nicht davon ausgehen, dass keine Gefahr herrschte.

@demented
richte deine Argumentation bitte an @Tajna
sie hat danach gefragt, ob die Gruppe in Gefahr war, weil der Ofen nicht an war...

@lawine
Deine Text liest sich so, als wäre der Ofen nicht nötig gewesen, aufgrunddessen, dass sie wenig anhatten und man meinen könnte, es sei eine milde Nacht gewesen. Deswegen mein Hinweis.

@demented
falsch. mein Beitrag sagt, sie waren nicht in akuter Erfrierungsgefahr im Zelt, sonst hätten sie mehr Klamotten angehabt.

@lawine
Genau. Richtig! Sag ich ja!
Deswegen sagte ich, dass es üblich ist, in Schlafsäcken wenig zu tragen.

@Tajna

Tajna schrieb:Wäre denn die Gruppe nicht schon allein dadurch in dieser kalten Nacht in Schwierigkeiten gekommen?

Sie waren schon recht kälteerfahren. In ihrem Tagebucheinttrag vom 26. Januar (als sie noch in einer Holzhütte übernachteten) schrieb Krivonischenko, sie hätten vergessen, abends das Fenster zu schließen (draußen waren es -17°) und morgens war es daraufhin "ein wenig kalt".

Hier übrigens das komplette Tagebuch (neben anderen interessanten infos):

http://therealevidenceoftheparanormal.blogspot.de/2012/10/the-dyatlov-pass-accident-attack.html

@demented

Vielleicht interessiert dich die Aussage von Kolmogorova, dass die Männer alle starke Raucher gewesen sein sollen, aber versprochen hatten, während der Expedition weniger zu rauchen (nachvollziebar, um weniger tragen zu müssen und auf Rücksicht auf die Frauen). Einerseits könnte der Nikotinentzug die Studenten mürrisch gemacht haben, andererseits waren sie vielleicht alle noch mal zum Rauchen rausgegagen, als "es" geschah: Die Männer waren draußen, der Eingang wurde verschüttet, die beiden Frauen, von denen eine eine stark blutende Wunde erlitten hatte, schnitten sich mit dem (wohl einzigen) Messer zu ihnen hinaus.

Warum sie die anderen Sachen allerdings nicht an sich nahmen ... keine Ahnung. :)

@Chairon
Hm, du meinst also, dass das erklären würde, warum einige leicht bekleidet waren, während andere was anhatten? Weil die es geplant hatten, rauszugehen (z.B., um zu rauchen oder zu pinkeln).
Die anderen warteten derweil im Zelt.
Gut möglich.

@demented

Der Ofen war ja noch nicht aufgebaut (trotzdem hatten sie schon gegessen) und das Tagebuch noch nicht geschrieben. Wahrscheinlich rauchten sie nach dem Essen.

Das falsch aufgebaute Zelt gibt mir zu denken. Der Leiter der Gruppe hatte ja genügend Erfahrung, da hätte das eigentlich nicht passieren dürfen. Und wo kommen die Gegenstände her, dir nicht auf der Inventarliste der Gruppe standen?

@Moonchild67

Das habe ich noch nie gelesn, dass das Zelt falsch aufgebaut gewesen wäre.

Gegen Luftminen spricht übrigens, dass das russische Militär genügend abgesicherte Testgelände hatte, dass eine dadurch entstehende Druckwelle das Zelt kaum stehen gelassen hätte und außerdem die Lungen der Gruppenmitglieder zerfetzt hätte.

@demented
@lawine

Es ist nicht gesichert, dass sie überhaupt Schlafsäcke hatten, möglicherweise hatten sie nur Decken.
Auf jeden Fall fällt es mir schwer zu glauben, dass sie mit der damaligen Ausrüstung ganz problemlos eine Nacht mit minus 30 Grad und Sturm ohne ihren Heizofen überstehen könnten.
Vielleicht ist die Erklärung für ihre leichte Bekleidung, dass es zu Beginn der Nacht noch nicht so kalt war.

@Moonchild67

Moonchild67 schrieb:Das falsch aufgebaute Zelt gibt mir zu denken.

Du meinst an einer Stelle, die nicht vorgesehen war? Das Zelt an sich war jawohl korrekt aufgebaut. Wahrscheinlich haben sie sich für diese Stelle entschieden, eben weil die Lawinengefahr dort gleich null war (oder es zumindest auch ihnen so vorkam).

Moonchild67 schrieb:Und wo kommen die Gegenstände her, dir nicht auf der Inventarliste der Gruppe standen?

Ich finde es eher ungewöhnlich, daß Yuri Yudin sich an alle anderen Gegenstände erinnerte und sie den einzelnen Mitgliedern zuordnen konnte. Wenn du mit neun anderen Leuten unterwegs bist, weißt du dann nach Wochen noch genau, wer was getragen und in seinen Taschen hatte.

Seltsam ist allerdings, dass das Militär bereits am 6. Februar eine Akte über den Vorfall angelegt hat, als die Gruppe offiziell noch gar nicht vermisst war.

@Tajna

Tajna schrieb:Auf jeden Fall fällt es mir schwer zu glauben, dass sie mit der damaligen Ausrüstung ganz problemlos eine Nacht mit minus 30 Grad und Sturm ohne ihren Heizofen überstehen könnten.

Wahrscheinlich wollten sie es ja noch tun - es sei denn sie hatten herausgefunden, dass auf das Zelt geschaufelter Schnee genügend isoliert (das würde möglicherweise auch den Schnee darauf erklären). Vielleicht wurde vermutet, dass sie zuwenig Brennholz gesammelt hatten, weil sie das später zur Unterlage in der Schneehöhle benutzten. Eventuell waren sie aber tatsächlich zum Sammeln zu müde oder tatsächlich der Platz direkt neben dem Ofen dermaßen unbeliebt, dass sie es einmal ohne diesen versuchen wollten.

@demented

@Chairon

Die Äste in der Schneehöhle hatten sie aber kaum vom Zelt dorthin geschleppt.

Mir kommt einiges am Verhalten der Gruppe so vor, als wollten sie bewußt über ihre Grenzen hinausgehen.

Sie sollen nicht viel Erfahrung im Gebirge besessen haben und das Zelten am Berghang hielten die vom St. Petersburger Bergsportverein schon wegen dem fehlenden Windschutz (der Wind kann Zelte zerreißen) und fehlendem Brennholz-Nachschub für riskant.

Zeichen von zunehmender Erschöpfung wurden eventuell ignoriert, wie dass sie schon am Vortag keine Energie mehr hatten, etwas zu kochen.
Das Vorankommen in hohem Schnee muss extrem mühsam gewesen sein.

Anstatt in dieser Situation auf mehr Ruhepausen und Sicherheit zu setzen, zelteten sie oben am Berghang, um keine Höhenmeter zu verlieren.

@Tajna

Tajna schrieb:Mir kommt einiges am Verhalten der Gruppe so vor, als wollten sie bewußt über ihre Grenzen hinausgehen.

Kann sein, dass sich Zolotarev, der ja zum ersten mal dabei und der mit Abstand älteste war, und die anderen sich gegenseitg etwas beweisen wollten. Vielleicht spielten auch gewisse Eifersüchteleien eine Rolle.

Tajna schrieb:Das Vorankommen in hohem Schnee muss extrem mühsam gewesen sein.

Sie probierten ja wohl auch eine neue Methode aus, nach der der erste in der Spur seinen Rucksack hinter sich herzog, um den anderen den Weg zu ebnen. Für den muss das natürlich noch viel anstrengender gewesen sein. Nach der üblichen Vorgehensweise wird ja normalerweise gerastet, wenn der Schwächste in der Gruppe erschöpft ist.

Ich glaube das ihre Ausrüstung nicht so schlecht war. schliesslich waren sie in diesen Regionen nicht das erste mal. Die Ausrüstung wird den damaligen Standart entsprochen haben.
Zum Vergleich. Amundsen hat eine Expedition zum Südpol gemacht und seine Ausrüstung war auch nur damaliger Standart, von heute meilenweit entfernt. Wenn der Ofen so lebenswichtig gewesen wäre hätten sie ihn bestimmt aufgestellt, schließlich sind Expeditionen schon in ihren Zelten erfroren
( Scott auf seiner Südpolexpedition.

@opal

Wahrscheinlich war ihre Ausrüstung auch für sowjetische Verhältnisse nicht besonders gut, die meisten von ihnen waren Studenten mit wenig Geld.

Zu den wenigen warmen Kleidungsstücken, die bei den Toten gefunden wurden, gehörten z.B. ein Wollmantel und eine Kunstpelzjacke.
Das ist beides keine Kleidung, die für so eine Expedition besonders geeignet ist und so ähnlich wird es auch mit vielen anderen Ausrüstungsgegenständen ausgesehen haben.

Den schweren Ofen hätten sie sicher nicht mitgenommen, wenn sie ihn nicht gebraucht hätten.
Sie haben doch sogar Ausrüstung auf einer Plattform im Wald (dem sogenannten "Basislager") zurückgelassen, damit sie im Gebirgs-Teil ihrer Exkursion mit weniger Gewicht beladen waren.

@Tajna
@Chairon

Ich beziehe mich auf eine Aussage in der Doku bei National Geographic. Demnach war das Zelt falsch aufgebaut und im Zelt sowie vor dem Zelt wurden Gegenstände gefunden, die nicht auf der ausführlichen Inventarliste der Studenten standen.

@Moonchild67

Hast du vielleicht einen Link zu dieser Doku oder hast du dazu einen Text vorliegen, in dem das mit dem falsch aufgebauten Zelt genauer ausgeführt wird?

@Moonchild67

Moonchild67 schrieb: wurden Gegenstände gefunden, die nicht auf der ausführlichen Inventarliste der Studenten standen

Unter anderen Dingen identifizierte er ein Stück Stoff, das militärisch aussah.

Warum sollte ein Soldat, selbst wenn sich einer dort aufgehalten hätte, ein Stück Militärstoff bei sich gehabt, dort abgelegt und die Armee später Judin um Identifizierung gebeten haben?

Wahrscheinlicher finde ich, dass er es einfach nicht genau zuordnen konnte. Ich bin eher beeindruckt darüber, dass es ihm bei allen anderen Dingen offenbar mühelos gelang.

Hier sind ein paar (zumindest für mich) neue Infos:

http://www.matrix3000.de/fileadmin/user_upload/documents/Pages_from_matrix_Mystery-Welten_2010_Expedition_Impossible.pdf