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Der Dyatlov-Pass-Vorfall

15.767 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Vorfall, Dyatlov, Dyatlov Pass ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Der Dyatlov-Pass-Vorfall

20.11.2013 um 17:45
Also zum Zeltbau bzw. zum Zeitpunkt des Zeltaufbaus kann man doch immerhin festhalten, dass das zu einem Zeitpunkt geschah, als es noch hell genug war, das mit Fotos zu dokumentieren.

Dyatlov Pass incident 01Original anzeigen (0,6 MB)

@Tajna
Für mich ist die "Lawinentheorie" die einzige plausible Erklärung für das Unglück.

Emodul


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Der Dyatlov-Pass-Vorfall

20.11.2013 um 20:04
@Minos78
@pi18


Geht mir halt generell um die Zeit, was aber nicht unbedingt minutiös sein muss. Aber eben in einem gewissen Rahmen.

@Razzor
Beim Schlafen mit Kleidung in einem Schlafsack sammelt sich Feuchtigkeit. Jeder mensch schwitzt auch beim schlafen und atmet Feuchte aus. Pro Nacht sind das ca. 0,5 Liter! Verständlich, das man dann früh lüftet, oder? Auf jeden Fall werden so auch die Kleidungsstücke klamm, da sie diese Feuchte annehmen. Bei entsprechend kalten Außentemperaturen ist dies jedoch Kontraproduktiv. Lieber kühle, aber trockene Kleidung danach anziehen, als diese anlassen und auskühlen im nachhinein. Bei Armee & Co ist es übrigens auch Standard, unter solchen Umständen die Waffen draußen zu lassen. Durch das entstehende Kondensat könnte diverse feinmechanische Waffenteile danach nämlich einfrieren!

@emodul
Ich bleib beim Schneebrett. :-)

mfg
Eye


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Der Dyatlov-Pass-Vorfall

21.11.2013 um 22:11
So, ich lese nun schon ne ganze Weile mit, habe auch bis ca. Seite 68 alle Beiträge gelesen, allerdings wiederholen sich dann die meisten Beiträge bzgl. der Theorien, das Meiste ist denke ich bis dahin gesagt, sodass man seinen Senf dazugeben kann. Bitte um Korrektur, falls ich etwas vergesse oder Fakten falsch darstelle als man sie in Erinnerung haben kann, sind schließlich 68 Seiten. Allerdings würde ich vorerst gerne eine Grundtheorie aufstellen, diese dann auch (wenn vllt. jmd. Lust hat) durchgehen und mit weiteren Bildern und Fakten ergänzen, da es mir doch etwas schwer fällt, alle Quelle und evtl. Bilder miteinzubeziehen (das ist ne menge Holz wie ich finde), sodass man doch schlussendlich ein gutes Gesamtbild des Ganzen bekommt.

Ich möchte das Ganze etwas tabellarisch gestalten, auch um den Überblick zu behalten und mit dem Grund für eine vermeintlich falsche Position des Zeltes anfangen.

1. Zeltposition

Zunächst habe ich mir überlegt, warum eigentlich nicht direkt der nächstliegende Wald als Zeltstätte angepeilt wurde (sprich, das Stückchen Wald, wo dann später die Leichen gefunden wurden), und man stattdessen eher "im Bogen" gewandert ist. Hier nochmal eine Skizze des Ganzen:

Detailskizze:

chern


Grobe Skizze:

kholat-syakhl



Hier sieht man, dass man sich nicht wirklich sonderlich verirrt hatte, und dann sich zwecks Zeitmangel mit einem Ausweichplatz zufrieden zu zeigen. Für mich sieht es eher so aus, dass man sich dafür entschied, um die skizzierten "Zwischenberge" herum zu laufen, weil es sonst zeitaufwendiger sein könnte. Was ich jetzt NICHT weiß, ist, ob Fußspuren vom Basiszelt/platz zur vermeintlichen Ausweichposition gefunden und dokumentiert wurden. Das wurde dann auch näheren Einblick schaffen, ob sie eher die Orientierung verloren und dann ausweichen mussten auf die besagte Position, oder es eine Routenänderung gab, oder sie eben sich nur an gewisse Standpunkte beim Wandern hielten wie bswp. auf Karten verzeichnet (gab es einen strikten Weg den sie laufen wollten, oder nur Standpunkte an denen man sich laut Landkarte hielt? Leider nichts gefunden).

Meine Vermutung:

Ich gehe davon aus, dass man sich bewusst für diesen Platz entschied, um
a) diese "Zwischenberge" zu vermeiden
b) man am anschließenden Morgen weniger Schwierigkeiten hat, den Abhang Richtung Wald runterzulaufen
c) Evtl. der Winkel der beschlossenen Stätte nicht so von Lawinengefahr gestrotzt hat, wie die eher höheren Berge

Daher entschloss man sich dort zu zelten, und halte dies bis hierhin für kein Versehen, Missorientierung oder zwingende Ausweichposition, weil es angeblich dunkel wurde. Wie man gut auf den Bildern des Zeltaufbaus von @emodul erkennt, war es doch noch sehr hell (und das während des Zeltaufbaus), wenn man bedenkt dass die damaligen Kameras keine Blitzfunktionen oder Sonstiges wie die Heutigen haben, um womöglich ein Bild derart verfälscht darstellen zu können. Das heißt wiederrum für mich, das man genügend Zeit hatte sich dort das Zelt aufzubauen und sich zu organisieren, allerdings hätte die Zeit nicht dafür gereicht, noch bis in den Wald zu gehen, wenn man bedenkt dass man wohl nach Ankunft noch Einiges zu tun gehabt hätte, und dies bei Dunkelheit schwerer gefallen wäre. Als Beweis für diese Schwierigkeiten im Dunkeln kann man eigentlich den Sturz der Leute in den Bach/Schlucht (auf der Karte Position 5) nehmen, die wohl aus den resultierenden Gegebenheiten gestürzt sind und dort starben.


Beginn des Falles: 22.00 Uhr

Die Uhrzeit dient nur als Orientierung und Schätzung für meine Theorie, natürlich weiß ich nicht, wann genau was passierte. Ich gehe jedoch von 22 Uhr aus, da zwischen letzter Mahlzeit, bis zum Tod, etwas 6-8 Stunden liegen. Ich nehme nun einfach an, dass das gewöhnliche Prozedere wie folgt aussah:
Wandern->Aufbau (ca. 15.30 Uhr - 16.00 Uhr)->Mahlzeit (ca. 19.00 Uhr - 20.00 Uhr) ->Schlaf (21.30 Uhr)
Zwischenfrage: Gab es eine Feuerstelle nahe am Zelt (die üblichen Lagerfeuer wie wir sie kennen)?


Davon gehe ich nun einfach mal aus, da ich dazu auch nichts fand, gebe aber hierzu zwei Versionen (mit und ohne Zeltfeuerstelle) an. Weiter im Text.

Ca. 2 Std nach der letzten Mahlzeit (ca. 22.00 Uhr): Zwei der Leute saßen an der Feuerstelle (sollte diese Feuerstelle nicht existieren, waren beide draußen und erledigten noch Kleinigkeiten wie Aufräumen, pinkeln, vllt. auch ein bisschen allgemeines Plaudern), der Rest saß/lag bereits im Zelt, ein Teil schlief, ein Teil beschäftigte sich noch ein Stück weit oder unterhielt sich mit einer beliebigen anderen Person. Ich habe mich aus dem Grund für diese Szene entschieden, weil das Zelt zwar von innen aufgeschlitzt wurde, jedoch die Risse nicht gerade aussagen, dass gleich mehr als 6-7 Leute ein Messer zum schneiden parat hatten, und wenn man sich die Form des Schnittes anschaut, bemerkt man dass man sogar in dieser wohl heiklen Situation ein Muster geschnitten wurde, um besser aus dem Zelt zu kommen. Ich denke daher nicht, dass sie sofort und innerhalb kürzester Zeit (3-4-5 Sekunden) das Ganze wahrgenommen, darauf reagiert haben und schon fast sorgfältig das Zelt aufschnitten, um die Flucht zu ergreifen.

Deshalb gehe ich von folgendem aus (bitte mal die oben beschriebene Situation versuchen, bildlich vorzustellen) -

Während 2 männliche Personen noch draußen die Kleinigkeiten zusammenräumen, und/oder sich unterhalten, verursacht irgendetwas, jedenfalls etwas derart unbekanntes und bedrohliches - was auch immer es gewesen sein mag -, laute Geräusche und stiftet durch eben diese Unbekanntheit Verwirrung und große Angst. Ich gehe von irgendeiner unbekannten Kreatur, Wesen, was auch immer aus, und es ist primitiv (zmd. in dieser Theorie). Die zwei draußen schlagen sofort Alarm, warnen immer wieder während sich dieses Etwas nähert und in diesem Zeitraum schaffen es die Insassen des Zeltes, die andere Seite in Richtung Tal aufzuschneiden und zu fliehen, während die anderen beiden Männer, die bereits draußen standen, schon vorneweg geflohen waren. Weiter unten im Tal traf man sich, machte das Feuer und entschied sich definitiv nicht zurück zu gehen, da dieses Etwas aus der Richtung kommt, in der die Grundbasis (auf der groben Karte das "V") steht, was wiederrum erklären würde, wieso man keine fremden Spuren fand (dieses Unbekannte folgte einfach den Skispuren/Geruch von V zu Z, wie es sonst jedes Tier tun würde). Dieses Unbekannte rutschte demzufolge auch von hinten auf/in das Zelt, was das etwas Schnee im Zelt und den Zustand des Zeltes erklären würde - denke es war relativ groß.

Kurze Pause an dieser Stelle und ein Zwischenfazit: Ich weiß es klingt etwas abstus und auch in meinen Ohren etwas zuviel des Guten, was ich aber hier bedenken musste, und an dieser Stelle gegen einem Schneebrett oder Lawinengefahr spricht, war:

- Die Gruppe wollte/konnte zu diesem Zeitpunkt keineswegs zum Zelt zurücklaufen, um die restliche Ausrüstung zu holen, obwohl man es hätte auf halber Strecke riskieren können, denn in solchen Lawinenmomenten zählt dann eher "besser riskiert 1, oder 2, sein/ihr Leben und holt die restlichen Sachen dazu (das ist nichts, was Unmengen an Zeit kostet), anstatt dass alle hoffnungslos draufgehen". Aber durch dieses Ereignis wollte sicher kein Schwein dahin zurück.

- Die Landschaft ist viel zu flach (von der Ebene und Winkel), als dass man überhaupt an Schneebretter, gar Lawinen denken könnte. Denn für Leute die viele Expeditionen hinter sich haben, würde ein Rastplatz an einem Hang, der zu einem sehr hohen Prozentual mit einer Lawine gefährdet ist, niemals in Frage kommen - nichtmal für mich als Laie, das ist doch pure Logik. Hier nochmal ein Bild zum Vergleich (die Bilder wurden quasi übereinander gelegt):

dyatlov pass the flight1

Natürlich würde ich mir eine andere, vllt. besser nachvollziehbare Erklärung wünschen, aber dass sie einfach nicht frühzeitig zum Zelt zurückgekehrt sind lässt mich dies alles ausschließen und die genannte Richtung einschlagen. Die Nacht war klar, es herrschte sicherlich kein Sturm oder ähnl., andernfalls hätte man sich komplett verlaufen und Dyatlov & Co. zB. nichtmal im Ansatz den Weg zurück gefunden (auf dem er schlussendlich starb). Abgesehen davon wäre unter solchen Verhältnissen selbst im Wald, ein Feuer nicht so "leicht" möglich.


Trotz allem bezweifle ich stark, dass dieses Etwas sie angreifen wollte und stattdessen eigtl. nur nach einem Randomprinzip (das "Ding" ist nunmal primitiv) die alten Spuren der Gruppe gefolgt, und höchstens durchgewandert ist, keine Ahnung. Wie gesagt, einfach mal reine Theorie, wer oder was es war, was es wollte und gemacht hat ist völlig egal. Mir geht es nur um das, was nach dem Zeltreissen und Flucht passiert ist. Es schien nicht an der Gruppe interessiert zu sein, oder es ist zurückhaltend bei einer größeren Gruppe an Menschen, was einen mangelnden/fehlenden Angriff in dieser Theorie erklären würde.

Weiter im Text (ich denke ab hier hat fast jeder die gleiche Version):

Nachdem man endlich im Wald eintraf (00 Uhr), kümmerte man sich um die Feuerstelle, nachdem der Teil der bei der 5 starb, sich dazu entschied, das nächstliegende Dorf aufzusuchen (01.00 Uhr, Richtung Osten, die Rede ist von kleineren Hütten die man zB auch bei Google Earth findet). Dadurch, dass es zu finster war um überhaupt voran zu kommen, fiel man unglücklich in diese Schlucht und starb dabei an den Verletzungen (03.30- 04.00 Uhr), die sich im Nachhinein bei der Autopsie zeigten (mehrfacher Rippenbruch, Schädelbruch, etc.). Hierbei auch erwähnenswert, wie verschieden ein Fall bei Tag und Nacht sein kann. Bei Tag würde man bei einem Fall in 4-5 Meter Tiefe reagieren, sich zumindest versuchen irgendwie zu schützen/drehen, oder Kraft entgegensetzen bzw. Muskel/Körper anspannen, da das Auge den Fall erfasst und sofort reagiert. Bei Nacht fällt man einfach und das Auge reagiert schließt auf nichts, was es nicht sieht, entsprechend kann man sich weder irgendwie auf die "Landung" vorbereiten, noch irgendwie etwas anderes tun. Du fällst und weißt garnicht, wann du aufplatschst. So erkläre ich mir zmd. in dieser Version ihre Verletzungen.

- Währenddessen warteten Dyatlov und Co. bei der Feuerstelle auf die Gruppe, die bei Nummer 5 auf der groben Karte umkam (wahrscheinlich etwas abgemacht wie, dass sie versuchen Hilfe zu holen und in einem gewissen Zeitrahmen wieder zurückkehren). Diese Zeit verstrich und wahrscheinlich reagieren hier Dyatlov und die anderen beiden zu spät auf die Rückkehr zum Zelt, um sich die restlichen nötigen Materialien zu beschaffen, als dann gegen Tagesanbruch die Angst leicht verflog und man wieder einigermaßen sehen konnte. Die Erschöpfung und die Wahnsinnskälte tut diesen drei ihr übriges an, so sterben sie auf dem Rückweg zu Zelt (Zeitpunkt gegen 4-5-6 Uhr morgens, als schon wieder etwas Tageslicht dazukam).


Eine Drogen/Alkohol-, Militär- oder menschlicher Überfallversion scheidet bei mir aufgrund fehlender Spuren vom Zelt weg und den dazu gehörenden Komponenten aus, sowie der vermeintliche Anlass der Gruppe, nicht zum Zelt zurückkehren zu wollen, aus.

Ich bitte euch einfach alle daran teilzunehmen, ich denke da könnten sich konkretere Hinweise finden.


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Der Dyatlov-Pass-Vorfall

21.11.2013 um 22:46
@therepo
@Razzor
ich muss doch sagen, dass neue diskussionsteilnehmer ein segen sind, wenn ich eure beiträge sehe. zum einen kann uns @Razzor vllt ja eine unverbindliche schätzung der überlebenszeit geben, zum anderen ist die idee von @therepo , dass die zeltgruppe als letzte starb echt gut.

ich gebe an dieser stelle zu bedenken, dass wir ja nicht genau wissen, wer wann starb. was wäre denn, wenn die bachleichen am längsten in ihrer schneehöhle überlebt haben ? wie lang hätten sie überleben können ?

was ich nicht verstehen kann, sind eure ausführungen mit der schnellen flucht zum waldrand: @emodul hat im selbstversuch mitten im winter mit frühlingsklamotten ausprobiert, wie schnell man da wie weit kommt. so schnell war das nicht. dann meine ich mich noch an eine aussage von emodul zu erinnern, wo es heißt, es habe mit krämpfen vor kälte angefangen.

und dann noch diese frage: wieso verbeißt ihr euch so auf "es gab keine spuren von dritten" ?


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Der Dyatlov-Pass-Vorfall

21.11.2013 um 22:58
@pi18

Von einer schnellen Flucht sprach ich nicht, sondern eher das man versuchte, sich so schnell wie möglich vom Zelt weg zu entfernen. Ich schätze nach ca. 100 Meter sind sie im normalen Marsch Richtung Wald gelaufen, weil man vllt. bemerkte hatte, dass sie nicht von dieser Bedrohung verfolgt wurden, diese jedoch immernoch am Zelt war. Einen Sprint über 500-1000 Meter kann ich mir beim besten Willen nicht vorstellen, nicht bei diesen Bedingungen, wobei ich sagen muss, dass solche Sportler locker im Dauerlauf höhere Distanzen zurücklegen können. Sprich man hat zumindest die ersten Meter versucht Boden gutzumachen, auch eben aus der resultierenden Angst. Da aber noch Faktoren hinzu kommen wie hoher Schnee, evtl. Erschöpfung des vorigen Marschs und die Mischung aus Verwirrung und Angst das Ganze nicht so zackig gestaltet hat.

Zu den Spuren: Ich kann mich leider nur an das mir Bekannte halten, sprich dass keine Spuren Dritter gefunden wurden (zmd. mWn.). Das Einzige was ich mir unter diesen Faktoren vorstellen kann, ist das diese Bedrohung (aus meiner Version) quasi auf den Spuren der Gruppe oder ähnl. gelaufen (?) ist. Vielleicht war das eben auch ein Stück des Hangs, der stärker beschneit wurde an diesen Tagen oder mehr Wind etc. die Spuren, mehr oder weniger verwischten. Ich denke auch, dass diese Bedrohung nur bis zum "Rücken" des Zeltes kam, und dann wohl umkehrte in Richtung Iwdel/Grundbasis (V auf der Karte).


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Der Dyatlov-Pass-Vorfall

21.11.2013 um 23:15
@therepo "fliehen" = schnelles Verlassen eines Ortes beispielsweise aufgrund befürchteter Gefahr

wo ich deinen beitrag lese, muss ich aber feststellen, dass selbst wenn fliehen schnell geht - schnell eben relativ ist. auf der anderen seite wiederum würde das doch eindeutig dafür sprechen, dass die gefahr in unmittelbarer nähe zum zelt war, wenn sie statt zurückzugehen, weiter zum waldrand sind. irgendwann sind sie stehen geblieben und haben sich umgeschaut. die frage hier ist dann aber: haben sie überhaupt was sehen können ?? so wäre das mit dem "in den fuß/skispuren laufen" auch nicht so ohne weiteres machbar.
Zitat von therepotherepo schrieb: Ich kann mich leider nur an das mir Bekannte halten
ich glaub, das ist hier das hauptproblem. alles, was nicht das "Bekannte" ist, ist reine spekulation. so wie der mageninhalt. das heißt, es könnte auch ein panzer oder ein dinosaurier am auffindeort gestanden haben und dies könnte so sogar im bericht stehen. solange die teile vom bericht aber nicht öffentlich gemacht wurden, wissen wir das nicht.

hat irgendwer ne ahnung, ob da vielleicht neue untersuchungen durchgeführt werden sollen oder ob die akten vllt mal vollumfänglich (was ein witz bei den genossen) freigegeben und veröffentlicht werden ? ich glaub, die haben sowas im tv gesagt aber ich habs nicht richtig verstanden.


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Der Dyatlov-Pass-Vorfall

21.11.2013 um 23:22
Wie gesagt, ich schätze das so ein, dass die Bedrohung "auf dem Weg" zum Zelt entdeckt wurde, just in dem Moment reagieren die beiden die draußen standen. Wirklich am Zelt war sie dann erst, als das Zelt aufgeschlitzt wurde und sich die Gruppe ein Stück weit (50, maximal 100 Meter). Wenn wir von einer Kreatur ausgehen, muss man dazu sagen dass es dunkel war und auch die Kreatur nicht direkt sehen konnte, dass da Menschen waren (schätze ich). Die Schreie/Laute der Gruppe, als sie in einem Panikzustand gerieten, waren wohl nicht zu überhören, aber gesehen hat die Kreatur als sie schlussendlich am Zelt ankam, nichts. Was dann auch ein weiterer Faktor wäre, wieso die vermeintliche Gefahr/Kreatur der Gruppe nicht folgte, sondern vom Zelt aus umgekehrt sein könnte. Zu weit entfernt war die Gruppe wohl zu dem Zeitpunkt, um zu sehen ob diese noch da ist. Und selbst wenn sie nicht da gewesen wäre - ich schätze die Gruppe so ein, dass sie trotzdem nicht vor lauter Furcht versucht hätte, zurück zu kehren, da man befürchtete es könnte wiederkommen. Würde ich ehrlich gesagt nicht anders handeln.


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Der Dyatlov-Pass-Vorfall

21.11.2013 um 23:28
@therepo was mich an der theorie stört (ich find se aber gut!):

das ETWAS stelle ich mir wie ein tier vor. das müsste doch dann auch besonders gut riechen oder hören oder so können. somit doch auch der gruppe bis zum waldrand folgen können.

generell denke ich, dass die gruppe jeder art von gefahr auch am waldrand ausgesetzt war und deswegen macht die flucht für mich keinen wirklichen sinn oder bedarf einer eingehenderen diskussion.

außerdem finde ich es nicht nur wichtig, dass man hier den zeitrahmen und das drumherum klärt, ich wüsste gerne mal, was ihr denkt, WIESO sie in panik verfallen sind und was der auslöser für das unglück war. abgesehen von der lawine versteht sich - die wurde ja eingehend behandelt.


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Der Dyatlov-Pass-Vorfall

21.11.2013 um 23:46
Tja, genau da liegt der Hund begraben. Ich versetze mich da selbst etwas in die Lage. Heißt (zmd. nach meiner Theorie):

- wenn ich Lichter am Himmel sehe und evtl. entpuppt sich das als Heli oder irgendein anderes bekanntes Flugobjekt, gibt mir das nicht den Anlass, meine Kollegen sofort zu alarmieren, das Zelt zu verlassen und in den Wald zu flüchten, weil das etwas ist, was ich kenne und weiß ob sowas nun tödlich sein kann oder nicht, entsprechend würde man die Leute normal aus dem Zelt holen, sie sollen sich das doch bitte mal anschauen, entsteht durch dieses Prozedere ein gewisses Zeitfenster, was sich nicht in Sekunden, sondern eher in Minuten hält. Wäre es ein Militärheli o.Ä. gewesen, der sie töten wollte (aus welchem Grund auch immer), dann hätte man alles kurz und klein geschossen, anschließend alle Beweise samt Zelt etc. entfernt. Schließlich ist man auf einem Berg in einer Jahreszeit, die die höchste Schwierigkeitsstufe birgt und theoretisch ALLES von der Natur aus her passieren kann. Da braucht man als Militär etc. nichtmal ein Alibi suchen. Sie haben sich in den Bergen verloren und Ende, das Wetter und die Verhältnisse hat den Rest gemacht (solche Fälle gibt es tatsächlich).


- wenn fremde Menschen auf unseren Zelt zukommen, würde ich ebenfalls normal reagieren (wenn sie nicht gerade schwerst bewaffnet sind), trotzdem mit einer gewissen Vorsicht und Sicherheitsabstand - auch sowas veranlasst keine in Bruchteilen von Sekunden veranstaltete Entfernung, bzw. Flucht des Standortes. Dadurch dass die im Zelt gehört hätten, dass evtl. fremde Menschen dazu kommen, wären diese höchstwahrscheinlich von alleine auf die Idee gekommen einfach raus zu laufen und die Lage zu checken - wer ist da überhaupt? Und das durch den stinknormalen Eingang.


- wenn ich im Freien stehe, nichtsahnend irgendetwas verdammt Unbekanntes nähern sehe würde es mir erstmal eiskalt den Rücken runterlaufen, ich würde SOFORT reagieren und die anderen drauf aufmerksam machen, dass man UNVERZÜGLICH flüchten MUSS. Desweiteren würde ich wohl ständig hinter mir schauen und mich auf keinen Fall trauen nach einigen Metern und verstrichener Zeit zurückzugehen, vorallem in der Verantwortung alle beschützen zu müssen/können und die richtigen Entscheidungen zu treffen. Auch ich wäre da lieber Richtung Wald (Holz=Feuer=Wärme=Vorübergehende Überlebenschancen).

Deshalb ist meine einzige Erklärung, dass das, was dort die Flucht veranlasst hat, etwas völlig unbekanntes und in den Augen der Wanderer gleichzeitig bedrohlich war. Schließlich ist das eine Ureigenschaft des Menschen. Dunkelheit+Unbekannt=Angst.


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Der Dyatlov-Pass-Vorfall

22.11.2013 um 00:41
@therepo

Die Akten der damaligen Untersuchung des Unfalls sind zugänglich und es gibt auch neuere Untersuchungen:
Zitat von TajnaTajna schrieb:Auf der Seite des St. Petersburger Bergsportvereins habe ich eine sehr umfangreiche neuere Untersuchung des Vorfalls gefunden:

http://www.alpklubspb.ru/ass/dyatlov.htm
Übersetzt:
http://translate.google.de/translate?hl=de&sl=ru&u=http://www.alpklubspb.ru/ass/dyatlov.htm

Die Autoren Brawlers und Slobtsov berücksichtigen Erfahrungen und Erkenntnisse über Unfälle beim Bergsport, die damals, zur Zeit des Unfalls, noch nicht bekannt waren.
Auf diese Untersuchungen bezieht sich @emodul hier im Thread schon seit längerer Zeit.

Es wird vermutet, dass der Zeltplatz gewählt wurde, weil es ein Umweg gewesen wäre, in den (sichereren) Wald hinunter zu gehen.

Über die Lawinengefahr an solchen Hängen und das richtige Verhalten bei Lawinen wusste man damals nicht Bescheid.
Daher wurde bei der Untersuchung nach dem Unfall, an der niemand teilnahm, der sich mit Bergunfällen auskannte, auch eine Lawine ausgeschlossen.

Die lebensfeindlichen Wetterbedingungen mit minus 30 Grad und Sturm (durch Wetteraufzeichnungen belegt) waren es, die das Schicksal der Gruppe besiegelten:
Unter solchen Bedingungen wird man nach 1-3 Stunden bewegungsunfähig.

Brawlers und Slobtsov meinen sogar, dass sie es auch dann nicht geschafft hätten, wenn sie ihre übliche Kleidung getragen hätten.
Diese Wetterbedingungen machen es unwahrscheinlich, dass sich einige von ihnen vor dem Zelt aufhielten oder dass sie von anderen Menschen angegriffen wurden.

Dagegen spricht auch, dass sie ein deutlich sichtbares Feuer am Waldrand entzündeten.

Die beiden Männer, deren Leichen bei der Zeder gefunden wurden, waren die ersten, die erfroren.
Das weiß man, weil ihre Kleidung unter den anderen aufgeteilt wurde.

Es gab keine Ansiedlungen in erreichbarer Nähe und auch keine Hütte mit Vorräten - die Vorräte lagerten auf einer erhöhten Plattform, um sie vor Tieren zu schützen.


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Der Dyatlov-Pass-Vorfall

22.11.2013 um 00:48
Ich werde dir morgen ausfuehrlich antworten, nachdem ich mir das Ganze durchgelesen habe. Dass die an der Zeder zuerst gestorben sind habe ich auch nie bestritten bzw. Bin der gleichen Meinung.


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Der Dyatlov-Pass-Vorfall

22.11.2013 um 00:53
@therepo

Über "Infos" oben am Thread kannst du z.B. emoduls vorherige Beiträge hier finden, wenn du auf seinen Namen klickst, dann musst du nicht soviel lesen.
Ich habe auch hier vorher schon Links zu Seiten mit guten Infos eingestellt (das sind nicht so viele).


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Der Dyatlov-Pass-Vorfall

22.11.2013 um 00:56
Das stimmt, dankeschön. Ist nur grad etwas schwer mit smartphone überhaupt loszulegen. Morgen wenn ich am pc bin, sollte das klappen.


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22.11.2013 um 02:18
"die an der Zeder" sind höchstwahrscheinlich nicht zuerst gestorben, sondern Slobodin.


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22.11.2013 um 09:48
@busenwunder

Du hast recht, das wäre möglich, dass Slobodin als erster starb.
Sein Körper war als einziger noch warm genug, um den Schnee unter sich zum Schmelzen zu bringen.
Er hatte schwere Kopfverletzungen und man vermutete, dass seine Bewegungskoordination dadurch gestört war:

Daytloffz group autops Slobodin 4erep1

Möglicherweise lag er auch dort eine zeitlang im Schnee, von den anderen unentdeckt, bevor er starb.

Theoretisch könnten dann Dyatlov und Kolmogorova auch nach ihm gesucht haben, anstatt dass sie zum Zelt zurück wollten.

http://www.ermaktravel.com/Europe/Russia/Cholat-%20Syachil/Kholat%20Syakhl.htm

Hier steht übrigens auch, dass der Ofen noch nicht zusammengebaut war und dass sie nur einen kleinen Holzvorrat hatten.
Möglicherweise passierte das Unglück in den frühen Abendstunden und sie hatten nicht mehr Holz gesammelt, weil es am Nachmittag vergleichsweise mild war, sie hatten wohl nicht mit einer Wetterverschlechterung gerechnet.


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Der Dyatlov-Pass-Vorfall

22.11.2013 um 09:57
@therepo

Wenn die letzten 3 ins Tal gestürzt sind, wie kommt es das eine Schneehöhle im Tal gefunden worden ist? Ich kann mir schwer vorstellen, das sie zuerst ins Tal gestürzt sind, dann die Höhle gegraben haben und mit Zedern ausgekleidet haben um dann sich 200m von der Höhle zu entfernen und zu sterben.

Außerdem bin ich mir 100% sicher das man selbst bei Dunkelheit/Nacht im Wald ausreichend sehen kann, um nicht in ein Tal zu fallen.
Ich bin öfters Nachts bei völliger Dunkelheit ohne Taschenlampe querfeldein durch Wälder gegangen.

Zum Thema 06 Uhr morgens: Ich war zwar im Ural im Februar noch nicht unterwegs gewesen, aber ich denke es ist um 6 Uhr morgens noch dunkel.

Ansonsten TOP Bericht, danke :)


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Der Dyatlov-Pass-Vorfall

22.11.2013 um 10:19
@Razzor
Zitat von RazzorRazzor schrieb:Außerdem bin ich mir 100% sicher das man selbst bei Dunkelheit/Nacht im Wald ausreichend sehen kann, um nicht in ein Tal zu fallen.
Du darfst nicht von Lichtverhältnissen ausgehen, wie sie bei uns in dicht besiedelten Gebieten herrschen, in denen das viele Licht nachts sogar bewirkt, dass wir die meisten Sterne nicht sehen können.

Es war auf jeden Fall so dunkel, dass sie auch versuchten, frische Zedernäste zu verheizen und trockene Äste an Bäumen direkt daneben nicht wahrnahmen.


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Der Dyatlov-Pass-Vorfall

22.11.2013 um 10:37
@Tajna

Da kann ich dir nicht zustimmen.

Wie gesagt, ca 45min braucht das Auge. Dann reicht das Licht vom Mond & Sterne, selbst wenn es bewölkt ist um nicht in eine Schlucht zu fallen. Egal wo auf der Erde.
Ich sprech aus Erfahrung. Ich war bei Nacht nicht nur in Deutschland unterwegs, sondern auch in Gegenden wo im Umkreis von 50km es keine Dörfer oder gar Städte gibt. Ähnlich also der Gegend im Ural.


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Der Dyatlov-Pass-Vorfall

22.11.2013 um 11:58
Hier ein Ausschnitt aus einem Text: (Quelle: http://www.ermaktravel.com/Europe/Russia/Cholat-%20Syachil/Kholat%20Syakhl.htm (Archiv-Version vom 26.11.2013))
During criminal investigation someone came up with an idea to test the clothes of the dead skiers for radiation. Cloths of George (Yuri) Krivonischenko were positive for radiation.The question remains. Who came up with this strange procedure and why was it even carried out on a first place? Reaction of the officials is also surprising. The tests were carried out between May 18 and May 25 of 1959. And on May 28th just three days after presence of radioactivity was confirmed the case was officially closed. This is more than just peculiar given the circumstances.


Warum war die Kleidung radioaktiv vertrahlt? Vielleicht sollten wir uns darüber mal Gedanken machen. Hinzu kommt, das der Fall geschlossen worden ist, nachdem radioaktivität an der Kleidung gefunden worden ist.


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Der Dyatlov-Pass-Vorfall

22.11.2013 um 13:05
Nochwas:
"Other footprints were also discovered and photographed. It is hard to say if these were left by someone else or rescuers themselves."

Also gab es doch Fußspuren in der Nähe. Außerdem waren im Bereich weiträumig um das Zelt herum auch viele Fußspuren.
Jedoch kann nicht genau gesagt werden, wem sie genau gehörten. Erst die Spuren Richtung Wald konnten als die Fußspuren der Dyatlov Gruppe identifiziert werden.


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