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Griechische Götter
15.05.2004 um 17:02Wenn von der Götterwelt der antiken Mythologie die Rede ist, werden die meisten an solche Namen wie Zeus, Hera, Herakles, Aphrodite oder auch Jupiter, Pluto, Venus u.s.w. denken.
Das ist richtig, wenn man nur allgemein an die antike Sagenwelt denkt.
Unsere Überschrift spricht aber von der griechischen Sage. Und dafür stimmt obengenannte Namensreihe nicht mehr uneingeschränkt. Die Göttinnen und Götter der griechischen und der römischen Antike sind nämlich nicht die gleichen. Für die römische Götterwelt ist allerdings offenbar die griechische eine Art Vorbild gewesen. Wenn sich die Bedeutungen auch etwas unterscheiden, scheint daher der Versuch einer Gegenüberstellung griechischer und römischer Götter nicht abwegig zu sein.
In diesem Text werden nachfolgend griechischen Götter und Sagengestalten behandelt, die wichtigsten römischen beziehungsweise lateinischen Namen oder eingedeutschte Namensvarianten sind in Klammern angegeben.
Die Welt der griechischen Götter und Sagengestalten gliedert sich in verschiedene Zeitalter auf, nämlich in
die Zeit der Urgottheiten,
die Herrschaftszeit von Kronos, einem der Titanen, die man das Goldene Zeitalter nennt,
die Herrschaftszeit von Zeus und den anderen olympischen Göttern mit dem Übergang zum Silbernen Zeitalter,
das Bronzene Zeitalter, die Zeit der Helden von Troja und anderer Sagengestalten, die vielfach Kinder oder Enkel der Geliebten des Zeus waren, und
das darauffolgende Eiserne Zeitalter, das mehr oder weniger die antike Gegenwart bedeutete.
Da wir schon bei Zeitaltern sind, an dieser Stelle ein Hinweis auf die verwendten Zeitformen mit der Bitte um ein gewisses Verständnis für das Vorgehen:
Von den (unsterblichen) Göttern wird meist sozusagen respektvoll noch in der Gegenwart gesprochen, während für die (unzweifelhaft schon toten) Sterblichen die Vergangenheit oder die vollendete Gegenwart angewandt wird.
Gaia (Gaea), "die Erde", ist die Allmutter, Urgottheit oder Göttin der Erde.
Ganz am Anfang hatte das Chaos geherrscht, aus dem Nyx ("Nacht") und Erebos ("Finsternis") hervorgingen. Beide gebaren Aither (Äther, "Himmel") und Hemera ("Tag").
Gaia gebar aus sich Uranos, Pontos und die Gebirge. Mit Tartaros zeugte sie das Ungeheuer Typhon.
Uranos (Uranus), der "Himmel", ist der Ahnherr des griechischen Göttergeschlechtes und wurde Gemahlin von Gaia. Seine Kinder mit Gaia, die Kyklopen, Hekatoncheiren und Titanen, haßte er und verbarg sie in der Erde. Gaia veranlaßte deshalb den Sohn Kronos, einen der Titanen, Uranos zu verstümmeln. Aus den dabei auf die Erde fallenden Blutstropfen gebar Gaia die Erinyen und Giganten.
Von seinen Nachkommen haben die Titanen die größte Bedeutung, denn von ihnen stammen auch die späteren olympischen Götter ab.
Pontos, "das Meer", zeugte mit Gaia Nereus, Phorkys und Keto.
Nereus ist der sanfte, greise Meeresgott mit der Gabe des Weissagung. Seine Gemahlin Doris gebar ihm die fünfzig Nereiden (Meeresnymphen). Bedeutend sind Amphitrite, Galatea und Thetis .
Phorkys wird als Gemahl von Keto genannt. Ihre Nachkommen sind die Graien, Skylla, Charybdis und die Gorgonen.
Sie wurden von Gaia aus den Blutstropfen geboren, die herabfielen als Kronos seinen Vater Uranos mit einer Sichel entmannte.
Die Erinyen (Erinnen, Furien),
- Allekto, "die nie Ablassende",
- Megaira, "die Neiderin", und
- Tisiphone, "die den Mord rächende",
sind die die Göttinnen der Rache und des nagenden Gewissens bzw. die Schützerinnen der sittlichen Ordnung. Zum Beispiel verfolgten sie Orestos (Orest) nach dem Mord an der Mutter Klytaimesta.
Die Giganten, gewaltige schlagenfüßige Riesen. Sie kämpften im von Gaia verursachten Gigantenkampf (Gigantomachie) gegen die olympischen Götter (Olympier). Der sterbliche Herakles half den Olympiern und erhielt dafür Unsterblichkeit (Herakles-Sage). Die Giganten wurden nach dem Kampf unter die Erde geschleudert.
Die Kyklopen, Hektatoncheren und Titanen sind die gemeinsamen Nachkommen von Gaia und Uranos.
Die Kyklopen, "Rundaugen", sind ungeschlachte einäugige Riesen mit einem Auge auf der Stirn. Sie gelten als Schmiedegesellen des Hephaistos, wurden auch im Erdinneren festgehalten. Für ihre Befreiung gaben sie Zeus Blitz und Donner. Bekannt sind Arges, Brontes und Steropes ([LA]).
In der Odyssee werden sie als ein eigenes Volk geschildert, das ohne ackerbauliches Zutun in einem Land mit üppiger Feldfruchtvegetation lebt. Odysseus begegnete dort dem Ziegen- und Milchwirtschaft treibenden Kyklopen Polyphemos (Polyphem), der hier genannt wird als Sohn von Poseidon. ([HO] 9/106 ff.)
Hekatoncheiren, "Hunderthändige",
sind Riesen mit hundert Armen und fünfzig Köpfen. Sie wurden wie die Titanen und Kyklopen im Erdinneren festgehalten, erst von Zeus daraus befreit für den Titanenkampf. Sie bewachten danach die Titanen im Tartaros (siehe auch Hades). Genannt sind Briareos, Gyes und Kottos.
Die Titanen sind trotzige, unbändige, übermenschliche Riesen (Okeanos, Koios, Kreios, Hyperion, Iapetos, Theia, Rhea, Klymene, Themis, Mnemosyne, Phoibe, Tethys und Kronos). Wie die Kyklopen und Hekatoncheiren sind sie von ihrem Vater Uranos gehaßt und deshalb im Erdinneren festgehalten.
Die fünfzig Kinder von Nereus und Doris sind die Nereiden. Bedeutend unter ihnen sind Amphitrite, Galateia und Thetis:
Die von den Hüften an fischleibige Amphitrite ist die Gemahlin Poseidons. Sie gebar ihm den Meeresgott Triton.
Galateia liebte den jungen Akis (Sohn von Faunus bzw. Pan und einer Nymphe). Akis wurde von Polyphemos, einem Kyklopen der aus der Odyssee bekannt ist, aus Eifersucht mit einem Felsstück zerschmettert und in den sizilianischen Fluß gleichen Namens verwandelt.
Thetis erlag im Ringkampf dem Helden Peleus, obwohl sie sich in verschiedene Gestalten verwandelt hatte, und wurde dessen Gemahlin. Nach anderer Darstellung warb Zeus zunächst selbst um sie, gab sie aber Peleus als einem Sterblichen, da Themis vorausgesagt hatte, dass ein Sohn von beiden stärker als Zeus werden würde ([LA] S. 571).
Sohn von Thetis und Peleus ist Achilleus, der von der Mutter bis auf die Ferse unverwundbar gemacht wurde. Thetis lehrte auf dem Meeresgrund Hephaistos das Schmieden, nachdem dieser aus dem Olymp gestoßen worden war.
Von Okeanos gebar Thetis Acheloos, den Gott des gleichnamigen griechischen Flusses. Acheloos begehrte Deianeira, die von Herakles umworben wurde. Herakles besiegte ihn jedoch.
Acheloos ist Vater der Sirenen, dämonischer singender Frauengestalten mit Vogelkörper, die als Mädchengestalten auf ihrer Insel stehend vorbeifahrende Seeleute mit ihrem Gesang betörten, so dass diese schiffbrüchig wurden (Odyssee).
Typhon ist Sohn von Gaia und Tartaros. Dieses Ungeheuer hatte hundert Schlangenköpfe. Seine Gemahlin ist Echidna. Typhon wurde von Zeus in den Tartaros geworfen. Über ihn setzte er den Vulkan Aetna (Ätna).
Echidna, "Schlange", ist halb Frau, halb Schlange. Sie gebar Typhon Ungeheuer wie:
Kerberos (Zerberus), den blutgierigem Hund der Unterwelt mit mehreren Köpfen, der den Hades bewacht,
Orthos, der Hund, der die Rinder des Geryoneus bewachte und
die Hydra, die Schlange mit neun Köpfen (Lernäische Schlange) und alles vernichtendem Giftatem.
Echidna brachte auch hervor:
Chimaira, "Ziege", (Chimaera, Chimäre) ein feuerschnaubendes Mischwesen aus Löwe, Ziege und Schlange.
Die Sphinx, ein Ungeheuer mit geflügeltem Löwenleib aber vom Kopf bis zur Brust wie eine Jungfrau, das jeden verschlang, der nicht das Rätsel lösen konnte, welches Wesen zuerst auf vier, dann auf zwei und zuletzt auf drei Beinen gehe. Erst Oidipus nannte den Menschen, worauf sich die Sphinx in den Abgrund stürzte.
Den Nemeischen Löwen. Herakles trug nach seinem Sieg über ihn sein Fell.
Nyx, die "Nacht", ist die Mutter von Eris. Sie brachte auch hervor die Keren, Thanatos, Hypnos, Momos, die Hesperiden und Nemisis.
Eris ist die Göttin der Zwietracht. Sie warf bei der Hochzeit von Peleus und Thetis den Apfel mit der Aufschrift "Der Schönsten" ("Zankapfel") unter die Gäste, den Hera, Athene und Aphrodite beanspruchten und Paris als Richter beriefen. Das Urteil des Paris führte dann wegen des Raubes der Helena zum Trojanischen Krieg.
Die Keren sind schwarze Unglücks- und Todesdämonen, die den Menschen nachts auflauern.
Thanatos ist der Gott des Todes.
Hypnos ist der Gott des Schlafes. Er ist Zwillingsbruder des Thanatos und oft mit ihm zusammen dargestellt ("Ildefonso-Gruppe" Schlaf und Tod).
Momos bedeutet Tadel und Nörgelei.
Die Hesperiden bewachten im äußersten Westen im Göttergarten mit dem Drachen Ladon die Äpfel, die Gaia zur Hochzeit von Zeus und Hera geschenkt hatte, bis Herakles bei einer seiner zwölf Arbeiten diese Äpfel holte.
Die Titanen, ein mächtiges Göttergeschlecht, sind wie die Kyklopen und Hekatoncheiren Kinder von Uranos und Gaia. Vom Vater gehasst wurden sie im Erdinneren gefangen gehalten. Nach dessen Entmachtung durch Kronos und dem späteren Herrschaftsantritt von Zeus kämpften sie im Titanenkampf (Titanomachie) mit den Hektatoncheiren gegen die olympischen Götter und unterlagen, worauf sie im Tartaros eingeschlossen wurden.
Die Titanen sind Ahnen wichtiger Gottheiten. Hervorzuheben ist Kronos, der Vater von Zeus.
Im einzelnen heißen sie:
Okeanos und Tethys, die Ahnen der Flüsse und Okeaniden,
Kreios,
Hyperion und Theia, die Eltern von Helios, Selene und Eos,
Iapetos und Klymene, deren Kinder die Titaniden Prometheus sowie Atlas, Epimetheus und Menoitios sind,
Themis, die Mutter der Horen und Moiren,
Koios und Phoibe, deren Tochter Leto ist, eine Geliebte des Zeus, die durch ihn Mutter von Apollon und Artemis wurde,
(Phoibe heißt allerdings auch eine Tochter von Leukippos)
Mnemosyne, durch Zeus Mutter der neun Musen und schließlich
Rhea und Kronos, die Zeus und seine Geschwister hervorbrachten.
Okeanos ist der die Erdscheibe umgebende Strom beziehungsweise das Weltmeer.
Kinder von Tethys und Okeanos, ihrem Gemahl, sind die Flüsse und Okeaniden, so auch Inachos, Metis und Philxra.
Inachos, der Flußgott, war König von Argos und Stammvater des dortigen Fürstengeschlechts. Eines seiner Kinder ist Io, eine Geliebte des Zeus.
Metis, "Klugheit", Göttin der Weisheit, war die erste Gemahlin des Zeus. Er verschlang sie, als sie mit Athena schwanger war, da prophezeit war, daß sie nach Athena einen Sohn gebären werde, der König von Göttern und Menschen würde. Athena entstieg dann dem Haupte des Zeus.
Philyra wurde von Kronos Mutter des Kentauren Cheiron.
Auch Eurynome wird als Tochter von Okeanos genannt, die durch Zeus Mutter der Chariten (Grazien), der Göttinnen der Anmut wurde:
Euphrosyne (Frohsinn),
Thaleia (Blühende) und
Aglaïa bzw. Aglaia (Glanz).
inder von Hyperion und Theia sind Helios, Selene und Eos, das heisst, der Sonnengott, die Mondgöttin und die griechische Göttin der Morgenröte.
Helios (Sol), die "Sonne", wird teils auch wie sein Vater "Hyperion" genannt oder "Phaëton" wie sein Sohn. Er ist der jugendlich strahlende Sonnengott und führt den Sonnenwagen.
Kinder von Helios sind Aites, Kirke, Pasiphae und Phaeton.
Selene (Luna) ist die Mondgöttin. Endymion war ihr Geliebter.
Eos (Aurora) ist die griechische Göttin der Morgenröte. Sie entführte Tithonos (König von Äthiopien) als ihren Gemahl, erbat für ihn von Zeus Unsterblichkeit, vergaß aber dabei die Bitte um ewige Jugend. Der alte Tithonos wurde in eine Zikade verwandelt. Beider Sohn ist Memnon, der im Trojanischen Krieg gegen Achilleus gefallen ist.
Dem Astraios gebar Eos die Winde.
Nach dem Sturz des Kronos durch seinen Sohn Zeus gelangte dieser mit seinen Geschwistern an die Macht. Sitz der Götter ist nun der wolkenumhangene Olymp, daher nennt man sie auch die "Olympier".
Mit ihrem Herrschaftsantritt beginnt das Silberne Zeitalter.
Zeus (Iupiter) ist der oberste griechische Gott, Herr von Blitz und Donner, jüngster Sohn des Kronos ("der Kronide").
Seine Geschwister sind
Poseidon (Neptun), der Meeresgott,
Hades (Pluto), der Herr der Unterwelt,
Hestia (röm. Vesta, hier sind Vestalinnen die römischen Priesterinnen der Vesta, die hohe Ehren genossen), die jungfräuliche Göttin des Herdfeuers und des Familienherdes,
Demeter und
Hera, die auch später seine Gattin wurde.
Zeus besiegte mit Hilfe der Hekatoncheiren und der Kyklopen seinen Vater Kronos und zwang ihn, die verschlungenen Kinder, seine Geschwister, wieder herauszugeben.
Er teilte sich die Welt mit Poseidon und Hades. Zeus erhielt den Himmel als Herrschaftsbereich, Poseidon das Meer und Hades die Unterwelt.
Als Frauen von Zeus werden genannt:
Metis, mit der Zeus Athena zeugte
Themis,
Dione, die Mutter von Aphrodite, und
Hera, die gleichzeitig seine Schwester ist.
Neben Zeus und seinen Geschwistern gibt es weitere Götter, die zusammen mit diesen auf dem Olymp weilen und die mitunter Zeus' Nachkommen sind. Wichtige Rollen spielen
Apollon und Artemis,
Hermes, der Götterbote,
Dionysos, der Gott des Weines
Herakles,
Viele Frauen, Göttinnen und Sterbliche, waren Geliebte von Zeus, denen er sich in vielerlei Gestalten näherte. Seine mit diesen gezeugten Kinder spielen in der Mythologie wichtige Rollen.
Poseidon (röm. Neptun) ist Gott des Meeres und der Gewässer. Er wohnte in der Meerestiefe mit großem Gefolge niederer Meeresgottheiten und ist Herrscher über die von Pontos und Gaia hervorgebrachten Meeresgottheiten Nereus, Phorkys und Keto.
Gemahlin von Poseidon ist Amphitrite. Beider Sohn ist Triton, ein Mischwesen aus Fischgestalt und Menschenoberkörper. Er wird wie Poseidon mit Dreizack und manchmal Muschel oder Muschelhorn dargestellt.
In der Odyssee, worin Poseidon Odysseus verfolgt, wird auch der Kyklop Polyphemos als sein Sohn genannt.
Poseidons Sohn mit Tyro waren Pelias und Neleus. Sohn des letzteren war Nestor, der älteste Kämpfer auf Seiten der Griechen im Kampf gegen Troja. Nestor war wegen seiner aus langer Erfahrung rührenden weisen Ratschläge geschätzt.
Poseidons Sohn mit Periboie (oder Periboia, allerdings wird auch die Pflegemutter von Oidipus Merope mit dem Namen Periboia genannt), der Tochter von Eurymedon ist Nausithoos, der phaiakische Herrscher Herrscher.
Hades (röm.: Pluto), der finstere und mitleidlose König des modrigen Schattenreiches der Unterwelt, gestattete den Toten keine Rückkehr aus seinem Reich. Er entführte Persephone (Proserpina) als seine Gemahlin in die Unterwelt (Raub der Proserpina). Ihre Mutter Demeter bewog Zeus indem sie das Erdwachstum verhinderte, daß diese nur ein Drittel des Jahres in der Unterwelt verbringen mußte.
Als Hades wird auch das Totenreich beziehungsweise die Unterwelt selbst bezeichnet.
Ihr Eingang befindet sich am Ende der Welt am Ufer des Okeanos im Land der Kimmerier im Hain Persephones aus Pappeln, Erlen und Weiden. Dort stürzten die schwarzen Fluten der beiden Flüsse Pyriphlegeton und Kokytos die Tiefe. Eine Kluft bildet den Eingang zum Totenreich. ([GS] S. 442)
Bewacht wird der Hades durch den mehrköpfigen Hund Kerberos (Zerberus), ein Sohn von Typhon und Echidna.
Der Fährmann Charon brachte die Toten über den Fluß Acheron in das Totenreich. Dafür legte man ihm einen "Obolos" (Münze, Obolus, Handgeld) in den Mund.
Im Hades fließt der Lethe-Fluß des Vergessens, aus dem die Verstorbenen trinken mußten, um die Erinnerung an das frühere Leben zu verlieren.
Tiefster Teil des Hades ist der Tartaros, in dem Zeus Missetäter gefangen hielt (z.B. die Titanen, Tantalos, Sysyphos oder Tityos). Vom Tartaros gebar die Urmutter Gaia das Ungeheuer Typhon.
Demeter (röm. Ceres) ist die Muttergöttin und Göttin der Erdfruchtbarkeit. Von Zeus ist sie Mutter der Persephone (Proserpina). Sie beschenkte den densienischen König Triptolemos, Sohn von Eleusis und Metaneira, mit dem Saatkorn und lehrte ihn das Pflügen, damit er dieses den Menschen beibringe.
Hera (röm. Juno) ist Schwester und Gemahlin von Zeus, oberste griechische Göttin, Schutzgöttin der Ehe. Ihre Nebenbuhlerinnen und deren Kinder verfolgte sie. Sie unterlag im Streit um die Schönheit beim Urteil des Paris und wurde daher zum Feind aller Trojaner. Der Pfau war ihr Lieblingsvogel.
Kinder von Zeus und Hera sind Ares, Hebe, Hephaistos und Eileithya.
Ares (Mars) ist der Kriegsgott und Geliebter der Aphrodite, die Gattin von Hephaistos war. Ares' Sohn mit Aphrodite ist der Liebesbote Eros (Amor). Aphrodite erbat bei Hephaistos, ihrem Gemahl, eine Rüstung für Ares.
Hebe (röm. Juventas), die Jugendgöttin, übergab an den Knaben Ganymed das Amt des Mundschenks der Götter. Ganymed war Schönster unter den Sterblichen, Sohn von König Tros. Wurde in den Olymp (durch Zeus-Adler) entführt und war Geliebter von Zeus. Hebe wurde nach Herakles Aufnahme in den Olymp dessen Gattin.
Hephaistos (Vulkanus) ist der Gott des Feuers und der Schmiedekunst. Wegen seiner Häßlichkeit zunächst vom Olymp hinabgestoßen, lernte er bei Thetis das Schmieden und schmiedete für Hera einen verzauberten Stuhl, von dem sie sich nicht erheben konnte. Nach Lösen des Zaubers erhielt er Aphrodite als Gattin, die ihn mit Kriegsgott Ares und anderen betrog.
Eileithya (röm. Lucina) ist die Göttin der Geburt.
Als Gattin von Zeus wird auch die Göttin Dione genannt. Sie gabar ihm die Aphrodite (röm. Venus), die Göttin der Schönheit und Liebe.
Nach anderer Darstellung allerdings ist Aphrodite aus dem Schaum des Meeres geboren worden. Sie war vermählt mit Hephaistos, was sie aber nicht hinderte, sich mehreren Liebhabern hinzugeben: Ares, Adonis, Anchises und Hermes.
Ares (Mars), der Kriegsgott, ist ihr am meisten genannter Liebhaber. Beider Sohn ist Eros (röm. Amor), der Liebesbote.
Der jugendlich schöne Adonis wurde auf der Jagd von einem Eber getötet. Auf Bitten Aphrodites erlaubte Persephone, daß er die Hälfte vom Jahr weiter auf der Erde verbringen durfte.
Anchises war Enkel von Assarakos, dessen Bruder Ilos Großvater des Königs Priamos von Troja war. Zeus ließ Aphrodite in Liebe zum schönen Anchises entbrennen, woraus Aeneas hervorging.
Weil Anchises Aphrodites Namen preisgab, wurde er von Blitz gelähmt. Nach dem Fall Trojas trug Aeneas den gelähmten Vater aus der brennenden Stadt.
Auch der Götterbote Hermes ist einer von Aphrodites Liebhabern. Ihr Sohn mit Hermes ist Hermaphroditos. Als die Nymphe der Quelle Salmakis bei Hermaphroditos keine Gegenliebe fand, wurde sie mit ihm auf ihr Bitten in ein zweigeschlichtliches Wesen verwandelt, daher auch "Hermaphrodit" für Zwitterwesen.
Aphrodite erhielt von Paris den Apfel mit der Aufschrift "Der Schönsten". Diesen hatte Eris, die Göttin der Zwietracht, Tochter von Nyx, der "Nacht", bei der Hochzeit von Peleus und Thetis unter die Gäste geworfen.
Um den Preis hatten sich außer Aphrodite die Göttinen Hera und Athene beworben. Hera hatte im Fall der Wahl Macht versprochen, Athene Klugheit und Aphrodite Liebe. Diese erhielt Paris in Gestalt von Helena (Raub der Helena), was letztlich zum Trojanischen Krieg führte.
Das ist richtig, wenn man nur allgemein an die antike Sagenwelt denkt.
Unsere Überschrift spricht aber von der griechischen Sage. Und dafür stimmt obengenannte Namensreihe nicht mehr uneingeschränkt. Die Göttinnen und Götter der griechischen und der römischen Antike sind nämlich nicht die gleichen. Für die römische Götterwelt ist allerdings offenbar die griechische eine Art Vorbild gewesen. Wenn sich die Bedeutungen auch etwas unterscheiden, scheint daher der Versuch einer Gegenüberstellung griechischer und römischer Götter nicht abwegig zu sein.
In diesem Text werden nachfolgend griechischen Götter und Sagengestalten behandelt, die wichtigsten römischen beziehungsweise lateinischen Namen oder eingedeutschte Namensvarianten sind in Klammern angegeben.
Die Welt der griechischen Götter und Sagengestalten gliedert sich in verschiedene Zeitalter auf, nämlich in
die Zeit der Urgottheiten,
die Herrschaftszeit von Kronos, einem der Titanen, die man das Goldene Zeitalter nennt,
die Herrschaftszeit von Zeus und den anderen olympischen Göttern mit dem Übergang zum Silbernen Zeitalter,
das Bronzene Zeitalter, die Zeit der Helden von Troja und anderer Sagengestalten, die vielfach Kinder oder Enkel der Geliebten des Zeus waren, und
das darauffolgende Eiserne Zeitalter, das mehr oder weniger die antike Gegenwart bedeutete.
Da wir schon bei Zeitaltern sind, an dieser Stelle ein Hinweis auf die verwendten Zeitformen mit der Bitte um ein gewisses Verständnis für das Vorgehen:
Von den (unsterblichen) Göttern wird meist sozusagen respektvoll noch in der Gegenwart gesprochen, während für die (unzweifelhaft schon toten) Sterblichen die Vergangenheit oder die vollendete Gegenwart angewandt wird.
Gaia (Gaea), "die Erde", ist die Allmutter, Urgottheit oder Göttin der Erde.
Ganz am Anfang hatte das Chaos geherrscht, aus dem Nyx ("Nacht") und Erebos ("Finsternis") hervorgingen. Beide gebaren Aither (Äther, "Himmel") und Hemera ("Tag").
Gaia gebar aus sich Uranos, Pontos und die Gebirge. Mit Tartaros zeugte sie das Ungeheuer Typhon.
Uranos (Uranus), der "Himmel", ist der Ahnherr des griechischen Göttergeschlechtes und wurde Gemahlin von Gaia. Seine Kinder mit Gaia, die Kyklopen, Hekatoncheiren und Titanen, haßte er und verbarg sie in der Erde. Gaia veranlaßte deshalb den Sohn Kronos, einen der Titanen, Uranos zu verstümmeln. Aus den dabei auf die Erde fallenden Blutstropfen gebar Gaia die Erinyen und Giganten.
Von seinen Nachkommen haben die Titanen die größte Bedeutung, denn von ihnen stammen auch die späteren olympischen Götter ab.
Pontos, "das Meer", zeugte mit Gaia Nereus, Phorkys und Keto.
Nereus ist der sanfte, greise Meeresgott mit der Gabe des Weissagung. Seine Gemahlin Doris gebar ihm die fünfzig Nereiden (Meeresnymphen). Bedeutend sind Amphitrite, Galatea und Thetis .
Phorkys wird als Gemahl von Keto genannt. Ihre Nachkommen sind die Graien, Skylla, Charybdis und die Gorgonen.
Sie wurden von Gaia aus den Blutstropfen geboren, die herabfielen als Kronos seinen Vater Uranos mit einer Sichel entmannte.
Die Erinyen (Erinnen, Furien),
- Allekto, "die nie Ablassende",
- Megaira, "die Neiderin", und
- Tisiphone, "die den Mord rächende",
sind die die Göttinnen der Rache und des nagenden Gewissens bzw. die Schützerinnen der sittlichen Ordnung. Zum Beispiel verfolgten sie Orestos (Orest) nach dem Mord an der Mutter Klytaimesta.
Die Giganten, gewaltige schlagenfüßige Riesen. Sie kämpften im von Gaia verursachten Gigantenkampf (Gigantomachie) gegen die olympischen Götter (Olympier). Der sterbliche Herakles half den Olympiern und erhielt dafür Unsterblichkeit (Herakles-Sage). Die Giganten wurden nach dem Kampf unter die Erde geschleudert.
Die Kyklopen, Hektatoncheren und Titanen sind die gemeinsamen Nachkommen von Gaia und Uranos.
Die Kyklopen, "Rundaugen", sind ungeschlachte einäugige Riesen mit einem Auge auf der Stirn. Sie gelten als Schmiedegesellen des Hephaistos, wurden auch im Erdinneren festgehalten. Für ihre Befreiung gaben sie Zeus Blitz und Donner. Bekannt sind Arges, Brontes und Steropes ([LA]).
In der Odyssee werden sie als ein eigenes Volk geschildert, das ohne ackerbauliches Zutun in einem Land mit üppiger Feldfruchtvegetation lebt. Odysseus begegnete dort dem Ziegen- und Milchwirtschaft treibenden Kyklopen Polyphemos (Polyphem), der hier genannt wird als Sohn von Poseidon. ([HO] 9/106 ff.)
Hekatoncheiren, "Hunderthändige",
sind Riesen mit hundert Armen und fünfzig Köpfen. Sie wurden wie die Titanen und Kyklopen im Erdinneren festgehalten, erst von Zeus daraus befreit für den Titanenkampf. Sie bewachten danach die Titanen im Tartaros (siehe auch Hades). Genannt sind Briareos, Gyes und Kottos.
Die Titanen sind trotzige, unbändige, übermenschliche Riesen (Okeanos, Koios, Kreios, Hyperion, Iapetos, Theia, Rhea, Klymene, Themis, Mnemosyne, Phoibe, Tethys und Kronos). Wie die Kyklopen und Hekatoncheiren sind sie von ihrem Vater Uranos gehaßt und deshalb im Erdinneren festgehalten.
Die fünfzig Kinder von Nereus und Doris sind die Nereiden. Bedeutend unter ihnen sind Amphitrite, Galateia und Thetis:
Die von den Hüften an fischleibige Amphitrite ist die Gemahlin Poseidons. Sie gebar ihm den Meeresgott Triton.
Galateia liebte den jungen Akis (Sohn von Faunus bzw. Pan und einer Nymphe). Akis wurde von Polyphemos, einem Kyklopen der aus der Odyssee bekannt ist, aus Eifersucht mit einem Felsstück zerschmettert und in den sizilianischen Fluß gleichen Namens verwandelt.
Thetis erlag im Ringkampf dem Helden Peleus, obwohl sie sich in verschiedene Gestalten verwandelt hatte, und wurde dessen Gemahlin. Nach anderer Darstellung warb Zeus zunächst selbst um sie, gab sie aber Peleus als einem Sterblichen, da Themis vorausgesagt hatte, dass ein Sohn von beiden stärker als Zeus werden würde ([LA] S. 571).
Sohn von Thetis und Peleus ist Achilleus, der von der Mutter bis auf die Ferse unverwundbar gemacht wurde. Thetis lehrte auf dem Meeresgrund Hephaistos das Schmieden, nachdem dieser aus dem Olymp gestoßen worden war.
Von Okeanos gebar Thetis Acheloos, den Gott des gleichnamigen griechischen Flusses. Acheloos begehrte Deianeira, die von Herakles umworben wurde. Herakles besiegte ihn jedoch.
Acheloos ist Vater der Sirenen, dämonischer singender Frauengestalten mit Vogelkörper, die als Mädchengestalten auf ihrer Insel stehend vorbeifahrende Seeleute mit ihrem Gesang betörten, so dass diese schiffbrüchig wurden (Odyssee).
Typhon ist Sohn von Gaia und Tartaros. Dieses Ungeheuer hatte hundert Schlangenköpfe. Seine Gemahlin ist Echidna. Typhon wurde von Zeus in den Tartaros geworfen. Über ihn setzte er den Vulkan Aetna (Ätna).
Echidna, "Schlange", ist halb Frau, halb Schlange. Sie gebar Typhon Ungeheuer wie:
Kerberos (Zerberus), den blutgierigem Hund der Unterwelt mit mehreren Köpfen, der den Hades bewacht,
Orthos, der Hund, der die Rinder des Geryoneus bewachte und
die Hydra, die Schlange mit neun Köpfen (Lernäische Schlange) und alles vernichtendem Giftatem.
Echidna brachte auch hervor:
Chimaira, "Ziege", (Chimaera, Chimäre) ein feuerschnaubendes Mischwesen aus Löwe, Ziege und Schlange.
Die Sphinx, ein Ungeheuer mit geflügeltem Löwenleib aber vom Kopf bis zur Brust wie eine Jungfrau, das jeden verschlang, der nicht das Rätsel lösen konnte, welches Wesen zuerst auf vier, dann auf zwei und zuletzt auf drei Beinen gehe. Erst Oidipus nannte den Menschen, worauf sich die Sphinx in den Abgrund stürzte.
Den Nemeischen Löwen. Herakles trug nach seinem Sieg über ihn sein Fell.
Nyx, die "Nacht", ist die Mutter von Eris. Sie brachte auch hervor die Keren, Thanatos, Hypnos, Momos, die Hesperiden und Nemisis.
Eris ist die Göttin der Zwietracht. Sie warf bei der Hochzeit von Peleus und Thetis den Apfel mit der Aufschrift "Der Schönsten" ("Zankapfel") unter die Gäste, den Hera, Athene und Aphrodite beanspruchten und Paris als Richter beriefen. Das Urteil des Paris führte dann wegen des Raubes der Helena zum Trojanischen Krieg.
Die Keren sind schwarze Unglücks- und Todesdämonen, die den Menschen nachts auflauern.
Thanatos ist der Gott des Todes.
Hypnos ist der Gott des Schlafes. Er ist Zwillingsbruder des Thanatos und oft mit ihm zusammen dargestellt ("Ildefonso-Gruppe" Schlaf und Tod).
Momos bedeutet Tadel und Nörgelei.
Die Hesperiden bewachten im äußersten Westen im Göttergarten mit dem Drachen Ladon die Äpfel, die Gaia zur Hochzeit von Zeus und Hera geschenkt hatte, bis Herakles bei einer seiner zwölf Arbeiten diese Äpfel holte.
Die Titanen, ein mächtiges Göttergeschlecht, sind wie die Kyklopen und Hekatoncheiren Kinder von Uranos und Gaia. Vom Vater gehasst wurden sie im Erdinneren gefangen gehalten. Nach dessen Entmachtung durch Kronos und dem späteren Herrschaftsantritt von Zeus kämpften sie im Titanenkampf (Titanomachie) mit den Hektatoncheiren gegen die olympischen Götter und unterlagen, worauf sie im Tartaros eingeschlossen wurden.
Die Titanen sind Ahnen wichtiger Gottheiten. Hervorzuheben ist Kronos, der Vater von Zeus.
Im einzelnen heißen sie:
Okeanos und Tethys, die Ahnen der Flüsse und Okeaniden,
Kreios,
Hyperion und Theia, die Eltern von Helios, Selene und Eos,
Iapetos und Klymene, deren Kinder die Titaniden Prometheus sowie Atlas, Epimetheus und Menoitios sind,
Themis, die Mutter der Horen und Moiren,
Koios und Phoibe, deren Tochter Leto ist, eine Geliebte des Zeus, die durch ihn Mutter von Apollon und Artemis wurde,
(Phoibe heißt allerdings auch eine Tochter von Leukippos)
Mnemosyne, durch Zeus Mutter der neun Musen und schließlich
Rhea und Kronos, die Zeus und seine Geschwister hervorbrachten.
Okeanos ist der die Erdscheibe umgebende Strom beziehungsweise das Weltmeer.
Kinder von Tethys und Okeanos, ihrem Gemahl, sind die Flüsse und Okeaniden, so auch Inachos, Metis und Philxra.
Inachos, der Flußgott, war König von Argos und Stammvater des dortigen Fürstengeschlechts. Eines seiner Kinder ist Io, eine Geliebte des Zeus.
Metis, "Klugheit", Göttin der Weisheit, war die erste Gemahlin des Zeus. Er verschlang sie, als sie mit Athena schwanger war, da prophezeit war, daß sie nach Athena einen Sohn gebären werde, der König von Göttern und Menschen würde. Athena entstieg dann dem Haupte des Zeus.
Philyra wurde von Kronos Mutter des Kentauren Cheiron.
Auch Eurynome wird als Tochter von Okeanos genannt, die durch Zeus Mutter der Chariten (Grazien), der Göttinnen der Anmut wurde:
Euphrosyne (Frohsinn),
Thaleia (Blühende) und
Aglaïa bzw. Aglaia (Glanz).
inder von Hyperion und Theia sind Helios, Selene und Eos, das heisst, der Sonnengott, die Mondgöttin und die griechische Göttin der Morgenröte.
Helios (Sol), die "Sonne", wird teils auch wie sein Vater "Hyperion" genannt oder "Phaëton" wie sein Sohn. Er ist der jugendlich strahlende Sonnengott und führt den Sonnenwagen.
Kinder von Helios sind Aites, Kirke, Pasiphae und Phaeton.
Selene (Luna) ist die Mondgöttin. Endymion war ihr Geliebter.
Eos (Aurora) ist die griechische Göttin der Morgenröte. Sie entführte Tithonos (König von Äthiopien) als ihren Gemahl, erbat für ihn von Zeus Unsterblichkeit, vergaß aber dabei die Bitte um ewige Jugend. Der alte Tithonos wurde in eine Zikade verwandelt. Beider Sohn ist Memnon, der im Trojanischen Krieg gegen Achilleus gefallen ist.
Dem Astraios gebar Eos die Winde.
Nach dem Sturz des Kronos durch seinen Sohn Zeus gelangte dieser mit seinen Geschwistern an die Macht. Sitz der Götter ist nun der wolkenumhangene Olymp, daher nennt man sie auch die "Olympier".
Mit ihrem Herrschaftsantritt beginnt das Silberne Zeitalter.
Zeus (Iupiter) ist der oberste griechische Gott, Herr von Blitz und Donner, jüngster Sohn des Kronos ("der Kronide").
Seine Geschwister sind
Poseidon (Neptun), der Meeresgott,
Hades (Pluto), der Herr der Unterwelt,
Hestia (röm. Vesta, hier sind Vestalinnen die römischen Priesterinnen der Vesta, die hohe Ehren genossen), die jungfräuliche Göttin des Herdfeuers und des Familienherdes,
Demeter und
Hera, die auch später seine Gattin wurde.
Zeus besiegte mit Hilfe der Hekatoncheiren und der Kyklopen seinen Vater Kronos und zwang ihn, die verschlungenen Kinder, seine Geschwister, wieder herauszugeben.
Er teilte sich die Welt mit Poseidon und Hades. Zeus erhielt den Himmel als Herrschaftsbereich, Poseidon das Meer und Hades die Unterwelt.
Als Frauen von Zeus werden genannt:
Metis, mit der Zeus Athena zeugte
Themis,
Dione, die Mutter von Aphrodite, und
Hera, die gleichzeitig seine Schwester ist.
Neben Zeus und seinen Geschwistern gibt es weitere Götter, die zusammen mit diesen auf dem Olymp weilen und die mitunter Zeus' Nachkommen sind. Wichtige Rollen spielen
Apollon und Artemis,
Hermes, der Götterbote,
Dionysos, der Gott des Weines
Herakles,
Viele Frauen, Göttinnen und Sterbliche, waren Geliebte von Zeus, denen er sich in vielerlei Gestalten näherte. Seine mit diesen gezeugten Kinder spielen in der Mythologie wichtige Rollen.
Poseidon (röm. Neptun) ist Gott des Meeres und der Gewässer. Er wohnte in der Meerestiefe mit großem Gefolge niederer Meeresgottheiten und ist Herrscher über die von Pontos und Gaia hervorgebrachten Meeresgottheiten Nereus, Phorkys und Keto.
Gemahlin von Poseidon ist Amphitrite. Beider Sohn ist Triton, ein Mischwesen aus Fischgestalt und Menschenoberkörper. Er wird wie Poseidon mit Dreizack und manchmal Muschel oder Muschelhorn dargestellt.
In der Odyssee, worin Poseidon Odysseus verfolgt, wird auch der Kyklop Polyphemos als sein Sohn genannt.
Poseidons Sohn mit Tyro waren Pelias und Neleus. Sohn des letzteren war Nestor, der älteste Kämpfer auf Seiten der Griechen im Kampf gegen Troja. Nestor war wegen seiner aus langer Erfahrung rührenden weisen Ratschläge geschätzt.
Poseidons Sohn mit Periboie (oder Periboia, allerdings wird auch die Pflegemutter von Oidipus Merope mit dem Namen Periboia genannt), der Tochter von Eurymedon ist Nausithoos, der phaiakische Herrscher Herrscher.
Hades (röm.: Pluto), der finstere und mitleidlose König des modrigen Schattenreiches der Unterwelt, gestattete den Toten keine Rückkehr aus seinem Reich. Er entführte Persephone (Proserpina) als seine Gemahlin in die Unterwelt (Raub der Proserpina). Ihre Mutter Demeter bewog Zeus indem sie das Erdwachstum verhinderte, daß diese nur ein Drittel des Jahres in der Unterwelt verbringen mußte.
Als Hades wird auch das Totenreich beziehungsweise die Unterwelt selbst bezeichnet.
Ihr Eingang befindet sich am Ende der Welt am Ufer des Okeanos im Land der Kimmerier im Hain Persephones aus Pappeln, Erlen und Weiden. Dort stürzten die schwarzen Fluten der beiden Flüsse Pyriphlegeton und Kokytos die Tiefe. Eine Kluft bildet den Eingang zum Totenreich. ([GS] S. 442)
Bewacht wird der Hades durch den mehrköpfigen Hund Kerberos (Zerberus), ein Sohn von Typhon und Echidna.
Der Fährmann Charon brachte die Toten über den Fluß Acheron in das Totenreich. Dafür legte man ihm einen "Obolos" (Münze, Obolus, Handgeld) in den Mund.
Im Hades fließt der Lethe-Fluß des Vergessens, aus dem die Verstorbenen trinken mußten, um die Erinnerung an das frühere Leben zu verlieren.
Tiefster Teil des Hades ist der Tartaros, in dem Zeus Missetäter gefangen hielt (z.B. die Titanen, Tantalos, Sysyphos oder Tityos). Vom Tartaros gebar die Urmutter Gaia das Ungeheuer Typhon.
Demeter (röm. Ceres) ist die Muttergöttin und Göttin der Erdfruchtbarkeit. Von Zeus ist sie Mutter der Persephone (Proserpina). Sie beschenkte den densienischen König Triptolemos, Sohn von Eleusis und Metaneira, mit dem Saatkorn und lehrte ihn das Pflügen, damit er dieses den Menschen beibringe.
Hera (röm. Juno) ist Schwester und Gemahlin von Zeus, oberste griechische Göttin, Schutzgöttin der Ehe. Ihre Nebenbuhlerinnen und deren Kinder verfolgte sie. Sie unterlag im Streit um die Schönheit beim Urteil des Paris und wurde daher zum Feind aller Trojaner. Der Pfau war ihr Lieblingsvogel.
Kinder von Zeus und Hera sind Ares, Hebe, Hephaistos und Eileithya.
Ares (Mars) ist der Kriegsgott und Geliebter der Aphrodite, die Gattin von Hephaistos war. Ares' Sohn mit Aphrodite ist der Liebesbote Eros (Amor). Aphrodite erbat bei Hephaistos, ihrem Gemahl, eine Rüstung für Ares.
Hebe (röm. Juventas), die Jugendgöttin, übergab an den Knaben Ganymed das Amt des Mundschenks der Götter. Ganymed war Schönster unter den Sterblichen, Sohn von König Tros. Wurde in den Olymp (durch Zeus-Adler) entführt und war Geliebter von Zeus. Hebe wurde nach Herakles Aufnahme in den Olymp dessen Gattin.
Hephaistos (Vulkanus) ist der Gott des Feuers und der Schmiedekunst. Wegen seiner Häßlichkeit zunächst vom Olymp hinabgestoßen, lernte er bei Thetis das Schmieden und schmiedete für Hera einen verzauberten Stuhl, von dem sie sich nicht erheben konnte. Nach Lösen des Zaubers erhielt er Aphrodite als Gattin, die ihn mit Kriegsgott Ares und anderen betrog.
Eileithya (röm. Lucina) ist die Göttin der Geburt.
Als Gattin von Zeus wird auch die Göttin Dione genannt. Sie gabar ihm die Aphrodite (röm. Venus), die Göttin der Schönheit und Liebe.
Nach anderer Darstellung allerdings ist Aphrodite aus dem Schaum des Meeres geboren worden. Sie war vermählt mit Hephaistos, was sie aber nicht hinderte, sich mehreren Liebhabern hinzugeben: Ares, Adonis, Anchises und Hermes.
Ares (Mars), der Kriegsgott, ist ihr am meisten genannter Liebhaber. Beider Sohn ist Eros (röm. Amor), der Liebesbote.
Der jugendlich schöne Adonis wurde auf der Jagd von einem Eber getötet. Auf Bitten Aphrodites erlaubte Persephone, daß er die Hälfte vom Jahr weiter auf der Erde verbringen durfte.
Anchises war Enkel von Assarakos, dessen Bruder Ilos Großvater des Königs Priamos von Troja war. Zeus ließ Aphrodite in Liebe zum schönen Anchises entbrennen, woraus Aeneas hervorging.
Weil Anchises Aphrodites Namen preisgab, wurde er von Blitz gelähmt. Nach dem Fall Trojas trug Aeneas den gelähmten Vater aus der brennenden Stadt.
Auch der Götterbote Hermes ist einer von Aphrodites Liebhabern. Ihr Sohn mit Hermes ist Hermaphroditos. Als die Nymphe der Quelle Salmakis bei Hermaphroditos keine Gegenliebe fand, wurde sie mit ihm auf ihr Bitten in ein zweigeschlichtliches Wesen verwandelt, daher auch "Hermaphrodit" für Zwitterwesen.
Aphrodite erhielt von Paris den Apfel mit der Aufschrift "Der Schönsten". Diesen hatte Eris, die Göttin der Zwietracht, Tochter von Nyx, der "Nacht", bei der Hochzeit von Peleus und Thetis unter die Gäste geworfen.
Um den Preis hatten sich außer Aphrodite die Göttinen Hera und Athene beworben. Hera hatte im Fall der Wahl Macht versprochen, Athene Klugheit und Aphrodite Liebe. Diese erhielt Paris in Gestalt von Helena (Raub der Helena), was letztlich zum Trojanischen Krieg führte.