Der seltsame Todesfall des Naoyuki Kanno in Miyakoji, Japan '89

@Karakachanka
Ja, ich sehe gerade auf Reddit und Co., dass das eigentlich ein ziemlich großes Rabbit Hole ist. Und wie du richtig sagst: Originalmaterialien wie Nachrichtenartikel o. Ä. lassen sich nicht finden, dafür aber Dutzende Mysteryseiten, wo die Geschichte immer irgendwie leicht abgewandelt erzählt wird. Insofern man das Hinzugedichtete nicht vom Offiziellen (wie Polizeiberichte usw.) trennen kann, muss ich mich schon fragen, ob es viel bringt, alles Mögliche zu diskutieren.

Beginnen wir allein damit, dass ein Schuh in der Toilette schwimmt und die Lehrerin sofort auf die Idee kommt, im Tank nachzuschauen.

Nichtsdestotrotz gibt es nichts, was es nicht gibt, und vielleicht lohnt es sich, sich den Fall mal genauer anzuschauen.
Ich werde die nächsten Tage mal recherchieren, ob man etwas Offizielles dazu findet.

@Vespasian
Originalmaterialien sind durchaus zu finden.
Naoyuki Kanno schreibt man 菅野直之. Der Name allein hilft schon, um auf japanischen Seiten zu recherchieren.
Dazu kann man diese via Browser (oder Plugin) übersetzen. Ich empfehle, via DuckDuckGo oder dem japanischen Yahoo zu suchen.

Hier ist ein Video der japanischen Medien zu dem Fall:

【貴重映像あり】遺族の藁にもすがる思いが伝わる映像　（福島便槽内怪死事件）

Externer Inhalt
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Es wird einiges gezeigt. Unter Anderem wird versucht, sich in einen Tank passender Größe zu quetschen.
Man kann automatisiert übersetzte Untertitel aktivieren, allerdings kommt dabei auch viel Quatsch heraus.
Ich kann zwar ein paar Worte Japanisch, allerdings nicht genug, um das gesamte Video übersetzen zu können.

Ich habe hier mal beispielhaft ein paar Seiten verschiedener Art aufgelistet, die den Fall behandeln.

• https://rekisiru.com/25243
• https://kakuyomu.jp/works/16816700428526532665/episodes/16816700428543981447
• https://blog.broadcreation.com/memo/200458.html

Chunchunmaru schrieb am 07.09.2024:Meiner Meinung nach eine wenig sinnige Theorie – wer würde sich IN die Toilette legen? Selbst wenn man eine merkwürdige Vorliebe für Urin hätte, wäre das wohl ein ziemlich fragwürdiger Ort. Gerade im Winter.

Mir fallen eigentlich nur zwei plausible Gründe ein, warum man sich da freiwillig reinzwängen würde. Entweder weil man sich unberechtigt Zugang zum Haus verschaffen möchte, oder weil man tatsächlich einen Fetisch für Fäkalien hat.

Vespasian schrieb:Ich sehe nur einen Haken: Selbst wenn alles geklappt hätte, hätte es doch einleuchten müssen, dass er so oder so das Rohr nicht mehr verlassen kann. Vielleicht ging er aber davon aus, dass er mehr Platz dort unten haben würde, um sich entsprechend wenden zu können und so das Rohr wieder zu verlassen.

Vielleicht dachte er, die Rohröffnungen wären an beiden Enden gleich breit, und er könne auf der anderen Seite wieder rauskommen. Oder wie du sagst, dass er sich da unten wenden könnte. Was sich dann aber als fataler Irrtum herausgestellt hat.

Wie gesagt, ich bin noch in der Recherche und werde demnächst noch etwas ausführlicher schreiben.

Wintertime schrieb:Vielleicht dachte er, die Rohröffnungen wären an beiden Enden gleich breit, und er könne auf der anderen Seite wieder rauskommen. Oder wie du sagst, dass er sich da unten wenden könnte. Was sich dann aber als fataler Irrtum herausgestellt hat.

Das Problem ist, dass sich bei der Nachstellung des Vorfalls gezeigt hat, dass es bei seinen Körpermaßnahmen echt schwierig ist, sich durch das Rohr zu drücken. Zwar soll es mit einiger Kraftanstrengung möglich sein, nur verwundert es, dass nur wenige Abschürfungen am Körper gefunden wurden - zumindest wenn man davon ausgeht, dass er sich den Weg oberkörperfrei gebahnt hat. Die Enge der Konstruktion zeigt sich ja auch darin, dass er erst mit schwerem Gerät dort befreit werden konnte.

Wäre er in das Rohr "gestopft" wurden von dritten Personen, hätte das theoretisch auch zu erheblichen Wunden führen müssen. Deswegen schließe ich diese Option aus.

Aber mehr dann bald mal.

Ich hoffe, der Klinik-Screen bricht mir jetzt nicht zusammen bzw. hängt sich auf, wie drölfzig andere Male am Tag. Aber ich habe auf YouTube ein deutsches Video über den Fall gefunden (als Patientin habe ich ja Zeit zu suchen *hust*)


https://www.youtube.com/live/GcQb43HDKmg?si=gx-U3-I5HVk8Fu4I

Über die Qualität des Erstellers kann ich nichts sagen, das ist das erste Video von ihm, das ich sehe.

Im ersten Kommentar war eine Frage, die mich auch nachdenken lässt: die Lehrerin ging raus, nachdem sie den Schuh gefunden hatte und öffnete die Abdeckung des Auffangbeckens, bzw. des Rohrs.
Wenn er selbst reingekrochen wäre,hätte er die doch niemals selbst schließen können. Bei 125cm Raum, wie soll er sich verbiegen?
Gerade die Körpermaße auf diese dafür sehr engen Maße. Er müsste mir dem Rücken zum Haus hin ins Rohr „eingetaucht“ sein, denn drehen ist ja nahezu unmöglich.
Er müsste schon ein Schlangenmensch sein, meiner Meinung nach, um da reinzukommen, so verbiegen und dann auch noch so, dass die menschliche Anatomie da kaum mitmacht…das erscheint mir sehr abwegig.

Glück gehabt, wie es scheint…Screen hängt noch nicht. Aber jeder Buchstabe braucht gute 2-3 Sekunden, um sichtbar zu werden. Jetzt kenne ich den Sruggle, den meine Patienten früher damit hatten…

Ich sehe an dem Fall wenig Mysteriöses, wenngleich er ungewöhnlich sein mag. Wie der Mann hineingekrochen ist, wird ja im japanischen Video als Animation erfolgreich gezeigt. Einölen des Oberkörpers wäre auch hilfreich gewesen. Die Schwerkraft tat dann ihr Übriges. Kein Schlangenmensch um reinzukommen @CaiaLia aber um wieder rauszukommen hätte er einer sein müssen. Die Abdeckung hätte er z.B. mit einer vorher daran befestigen Schnur schließen können. Vielleicht schloss sie sich aber auch von selbst. (Feder) Ich vermute, dass er an diesem Tag (Wochenende) erstmal nur testen wollte, ob sein Plan machbar ist. Der Schuh könnte zum Einschätzen des Abstands zur Toilettenöffnung vorgesehen worden sein. (Armverlängerung). Abgesehen von Unterkühlung bleibt zu berücksichtigen, dass auch erstickende Gase zum Tod geführt haben könnten.

Vielleicht war es so:

Der Mann hatte sich irgendwie Zugang zur Wohnung der Lehrerin geschafft und aus irgendeinem nicht bekannten Grund viel der Schuh rein, ins 20 cm Breite Loch.

Er bekam den Schuh nicht raus und versuchte dann von der anderen Seite aus an den Schuh zu kommen.

Ansonsten tendiere ich zu Spanner Theorie, welche halt leider auch paar Ungereimtheiten hat.

@ayahuaska

Kannst du die Ungereimtheiten, welche ich nicht sehe, bitte nennen?

@Verwunderter

Die Ungereimtheiten sind all die hier von den Kommentartoren angesprochenen Punkte, welche man nicht weiß, wie man diese ins Gesamtbild einfügen soll, damit alles von Anfang bis Ende eine schlüssige Abfolge hat.

Was mir noch aufgefallen ist - Schneefall, bestimmt auch Minusgrade. Aber von der Jacke keine Rede. Er war doch bestimmt nicht leicht angezogen unterwegs?

Und was mir noch auffiel - im Video auf der Skizze steht 30cm, auf der Skizze am Anfang 36cm

36cm ist nicht viel, aber 30cm Durchmesser ist echt eng.

Auch wenn es unmöglich scheint da reinzukommen, hat er das trotzdem geschafft. Ich denke an freiwilliges Absteigen. Leichnam wäre unmöglich da reinzustopfen, und unter Zwang auch undenkbar, nur mit massiver Gewaltandrohung und Schlägen.

Was ich noch beitragen kann - die Spanner-Vermutung ist gar nicht ohne. In meiner Kindheit im Dorf der ehem UdSSR gab es nur Plumpsklo‘s draussen. Da gabs es mal einen Fall, dass einer in die Grube abstieg ( fragt mich nicht ob die voll oder nicht war, das weiss ich nicht), und dann hat eine Frau von unten durch das Loch gegrapscht.

Zu den unterschiedlichen Durchmesserangaben habe ich jetzt folgendes gefunden - einmal mit dem oben aufgelegtem Ring gemessen und einmal ohne. Ohne den Ring ist es 36cm. Der Metallring dient als Auflage für den Deckel. Alles gleicht dem normalen Gullideckel, wie man es auft auf der Strasse sieht, nur entsprechend kleiner