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Der seltsame Todesfall des Naoyuki Kanno in Miyakoji, Japan '89

32 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Japan, Toilette, Todesfall ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Der seltsame Todesfall des Naoyuki Kanno in Miyakoji, Japan '89

07.09.2024 um 22:05
Ich hoffe, das Thema war noch nicht hier, besonders, da es ein recht alter Fall ist. Ich habe danach gesucht, konnte es aber nicht finden. Falls doch, möge man mir verzeihen!

PS: Wer des Englischen mächtig ist, kann sich gerne das angehangene Video anschauen. Es enthält alle wichtigen Informationen, die auch im Text zu lesen sind.

Der Fall

In einem kleinen Dorf namens Miyakoji, war die Grundschullehrerin Yumi Tanaka gerade nach einem langen Wochenende in ihre Lehrerwohnung zurückgekehrt. Ihr Dienstag, der 28. Februar, begann wie jeder andere Tag. Sie machte sich auf den Weg zur Grundschule, um ihren Tag zu beginnen, und gegen 17 Uhr wollte sie nach einer kurzen Toilettenpause Feierabend machen.

Etwas fiel ihr ins Auge. Im Abfluss des Urinals war … ein Schuh.
Es war ein schwarzer Lederschuh für Männer.

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Gerade ländliche Gebiete in Japan sind technisch noch nicht so weit entwickelt. 1989 dürfte sich das noch deutlicher bemerkbar gemacht haben, als heute. Der Ort, an dem sich Yumi Tanaka befand, war spärlich besiedelt. Die traditionellen Hocktoiletten - solche zum squatten (Wikipedia: Hocktoilette) - in den Wohnheimen waren mit U-förmigen Rohren ausgestattet. Das heißt, die Toiletten sind mit einer Klärgrube (Septic Tank) verbunden, ganz ähnlich wie bei einem "Dixiklo". Allerdings gibt es außerhalb des Gebäudes einen weiteren Zugang, an dem der Inhalt der Klärgrube regelmäßig abgepumpt wird.

Yumi entschied sich dazu, den Abwassertank draußen zu überprüfen. Was sie sah, ließ sie vor Schreck aufschreien. Es waren eindeutig zwei nackte menschliche Füße. Ihre Kollegen kamen herbeigeeilt, aber der Mann im Rohr bewegte sich nicht. Als die Polizei eintraf, versuchten sie, ihn herauszuziehen, aber das Rohr hatte nur einen Durchmesser von etwa 36 cm, und der Mann steckte fest. Eines war sicher: Der Mann lebte nicht mehr. Später riefen die Behörden die Feuerwehr, die mit einem Bagger und einem Kran das Rohr ausgrub und aufschnitt.

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Die Polizei befasste sich mit dem Leichnam, doch leider gingen aufgrund der groben Vorgehensweise in den frühen Ermittlungen viele wichtige Spuren verloren.

Die obere Körperhälfte des Mannes war nackt, jedoch hatte er sein ordentlich gefaltetes Hemd an seine Brust gedrückt. Er war zum inneren Urinal hin gewandt. Am Tatort fand man nur einen Schuh, in der Nähe seines Kopfes. Der andere Schuh war nicht vorhanden. Die Forensik kam zu dem Schluss, dass der Tod durch Unterkühlung eingetreten war, da es mitten im Winter eiskalt war. Es gab keine Anzeichen für Gewalteinwirkung oder dafür, dass er sich gegen einen Angreifer gewehrt hatte. Nur einige Kratzer an seinen Ellbogen und Beinen waren sichtbar. Man schätzte, dass der Mann bereits seit dem 26. Februar tot war. Er befand sich also mindestens zwei Tage in dem Tank.

Der Mann wurde schnell als Naoyuki Kanno identifiziert. Der 26-jährige Naoyuki arbeitete in einem Unternehmen für die Instandhaltung von Kernkraftwerken und war ein aktives Mitglied im Jugendclub des Dorfes. Der junge und engagierte Naoyuki half oft den Dorfbewohnern und war beinahe berühmt im Dorf. Zuletzt wurde Naoyuki am 24. Februar gesehen, vier Tage bevor er tot aufgefunden wurde. Er hatte seinem Vater gesagt, dass er kurz weggehen würde. Als er in dieser Nacht nicht nach Hause zurückkehrte, machten sich seine Eltern keine Sorgen, da Naoyuki als Erwachsener oft unterwegs war. Doch als sie ihren Sohn drei Tage lang nicht erreichen konnten, begannen sie, nach ihm zu suchen und fanden Naoyukis Auto auf dem Parkplatz eines Bauernhofs. Die Autoschlüssel steckten noch im Auto, aber Naoyuki war nirgends zu sehen – bis Yumi am nächsten Tag seine Leiche fand. Die Polizei schob es schnell auf einen "Spanner"-Vorfall, bei dem versucht wurde, die weiblichen Gäste auf der Toilette zu beobachten.
Meiner Meinung nach eine wenig sinnige Theorie – wer würde sich IN die Toilette legen? Selbst wenn man eine merkwürdige Vorliebe für Urin hätte, wäre das wohl ein ziemlich fragwürdiger Ort. Gerade im Winter.

Theorie der Dorfbewohner

Die Dorfbewohner glaubten jedoch nicht, dass Naoyuki Kanno so etwas tun würde. Sie vermuteten, dass Naoyukis Tod in Verbindung mit der Gemeindewahl im Dorf stand. Zu dieser Zeit galt das Kernkraftwerk Fukushima als Schlüsselindustrie Japans, die enorme wirtschaftliche Vorteile bringen konnte, und es war eine Erweiterung des Kraftwerks im Dorf Toro geplant. Doch die geplante Erweiterung des Kernkraftwerks Fukushima führte zu einem großen Streit in Toro. Das Dorf befand sich mitten in einer Gemeindewahl. Der amtierende Bürgermeister war ein entschiedener Befürworter und glaubte, dass das Kernkraftwerk den Dorfbewohnern wirtschaftliche Vorteile bringen würde. Doch die Gegenkandidaten hatten gute Gründe, sich gegen das Kraftwerk zu stellen. Sie befürchteten, dass der Bau des Kraftwerks das Leben der Dorfbewohner und künftiger Generationen irreversibel schädigen könnte. Die beiden Seiten waren festgefahren.

Zu dieser Zeit machte Naoyuki Kanno als herausragender Jugendvertreter Wahlkampf für den Bürgermeister und brachte den Plan der Opposition zum Scheitern. Die Opposition tötete ihn aus Wut und tarnte ihn als Voyeur, um sein Ansehen in der Dorfgemeinschaft zu zerstören. – Eine wilde Theorie, für die es keine Beweise gibt.

Ein Artikel über den Fall, auf Englisch:
https://readmedium.com/the-man-under-the-toilet-cff342c69b27

Ein Video zu dem Fall, ebenfalls auf Englisch
Dateianhang: RlVLT1VOQVNIT1VKTw==.mp4 (27802 KB)

Die Location auf Google Maps, falls es jemanden interessiert. Etwas bedeutendes wird man dort wohl nicht mehr finden:
https://www.google.com/maps/place/Miyakoji+Elementary+School/@37.4381812,140.7929345,203m/data=!3m1!1e3!4m6!3m5!1s0x6020f3a57b0ec33d:0xf3b0f598dae79139!8m2!3d37.4378768!4d140.7927177!16s%2Fg%2F1tfr0jmx?entry=ttu&g_ep=EgoyMDI0MDkwNC4wIKXMDSoASAFQAw%3D%3D

Was glaubt ihr, was mit Naoyuki geschehen ist?


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Der seltsame Todesfall des Naoyuki Kanno in Miyakoji, Japan '89

08.09.2024 um 00:07
Was für ein schräger Fall! Damit muss ich mich erstmal genauer beschäftigen. Die erste Frage, die ich mir aber stelle - wie kam NK da überhaupt rein? Ob selbst reingekrochen oder dorthin verbracht - das hätte doch aufgrund der Enge gar nicht ohne Abschürfungen etc gehen dürfen? Da müssten doch mehr Spuren am Körper zu sehen sein als ein paar Kratzer?


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Der seltsame Todesfall des Naoyuki Kanno in Miyakoji, Japan '89

08.09.2024 um 01:10
ja und wenn mit gewalt verbracht, dann müssten doch irgendwelche spuren, wie zb von einem schlag/tritt/fesselung am körper sein?

Sehr verwirrend ist auch das ordentlich gefaltete hemd an seiner brust? Welche täter geben dem opfer dann noch ein hemd?

Auf jeden fall ein grausamer tod :/


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Der seltsame Todesfall des Naoyuki Kanno in Miyakoji, Japan '89

08.09.2024 um 01:51
Zitat von TimScottTimScott schrieb:Sehr verwirrend ist auch das ordentlich gefaltete hemd an seiner brust? Welche täter geben dem opfer dann noch ein hemd?
Bei dem Hemd könnte ich mir vorstellen, dass er es sich (wenn er selbst reingekrochen sein sollte) oder eben ein Täter, ausgezogen hat, weil es sich sonst in der Enge verheddert und noch mehr "bremst"?

Theoretisch könnte es auch ein Selbstmord gewesen sein.


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Der seltsame Todesfall des Naoyuki Kanno in Miyakoji, Japan '89

08.09.2024 um 09:05
Den Fall finde ich auch seltsam. Alleine schon, wie er da reingekommen sein soll. Er steckte ja so fest, dass das ganze Rohr ausgegraben und dann aufgeschnitten werden müsste.
Egal ob Täter oder Selbstmord, es muss sehr mühsam gewesen sein.

Auch, warum war nur ein Schuh da und der lag dann im Urinal. Sollte/wollte er dadurch vielleicht schnell gefunden werden?
Aber im Falle eines Täters hätte er dann auch einfach offen irgendwo abgelegt werden können.

Dass er da spannen wollte, das kann ich persönlich mir gar nicht vorstellen. Da würde es doch sicher auch in Japan angenehmere Möglichkeiten geben, auf denen es auch öfter was zu sehen gibt.

Echt schräg, ich höre mir mal die Videos an. Vielen Dank für den Fall!


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Der seltsame Todesfall des Naoyuki Kanno in Miyakoji, Japan '89

08.09.2024 um 09:36
Ich frage mich auch ganz praktisch, wie soll der Mann da reingekommen sein bei diesen Maßen?

Ich gehe davon aus, dass auf der Abbildung die Struktur hinter dem roten Pfeil ein festes Rohr ist?


Und wie soll das alles gehen, ohne dass die Frau das bemerkt, sie wohnt ja da.
Ah ok, habe nochmal nachgelesen, das war der Zugang außerhalb der Wohnung.


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Der seltsame Todesfall des Naoyuki Kanno in Miyakoji, Japan '89

08.09.2024 um 10:27
Also lt. dem englischen Artikel kannten die Frau und er sich. Manche behaupten, sie hätten was miteinander gehabt (obwohl die Frau in einer Partnerschaft war), andere, er hätte ihr gegen einen Mann geholfen, der sie belästigt oder gestalkt hätte.

Was ich aber interessanter finde (habe den automatischen Übersetzer drüberlaufen lassen):
Der fehlende Schuh wurde einige hundert Meter von seinem Auto entfernt gefunden. Ist es möglich, dass er barfuß oder vielmehr einseitig barfuß durch dicken Schnee gelaufen ist?
Es lag Schnee. Da hätte man doch sehen müssen, ob er alleine zu dem Klo gelaufen ist oder nach dem Aussteigen aus dem Auto noch eine oder mehrere andere Personen beteiligt waren?

Quelle:

https://readmedium.com/the-man-under-the-toilet-cff342c69b27


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08.09.2024 um 11:20
@Photographer73
An einen Suizid habe ich auch schon gedacht.

Das sorgfältige Zusammenlegen der Kleidung vor einem Suizid kann in Japan symbolisch sein und ist mit kulturellen Werten wie Achtsamkeit, Ordnung und Würde verbunden. Es könnte als letzte Geste des Respekts, der Kontrolle oder der Vermeidung von Belastung für die Hinterbliebenen verstanden werden. Obwohl dies nicht allgemein verbreitet ist, reflektiert es oft eine ritualisierte Vorbereitung auf den Tod, ähnlich historischen Traditionen wie dem Seppuku.

Man sollte allerdings betonen, dass das Zusammenlegen von Kleidung vor einem Suizid keine allgemeine Praxis ist und nicht alle Menschen, die diese Geste ausführen, dies mit einer Absicht im Zusammenhang mit Suizid tun. Es ist eine Handlung, die von individuellen Umständen, Überzeugungen und persönlichen Empfindungen beeinflusst wird.

Den Gedanken, dass dort ein Zusammenhang besteht, habe ich aus dem Anime Neon Genesis Evangelion. Auch wenn dort kein Suizid in dem Kontext behandelt wird. Es gibt allerdings eine Szene, in der Asuka - eine der Protagonisten - weg läuft, da sie keinen Sinn mehr in ihrer Existenz sieht, und sich in eine Badewanne in einem verwüsteten Haus legt:

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CW96ESHUQAAS0CGOriginal anzeigen (0,2 MB)

Allerdings spricht für mich auch einiges dagegen:

Wenn man Selbstmord begehen will, warum sollte man es ausgerechnet in dem Tank einer Toilette tun? Das wäre schon eine sehr fragwürdige Entscheidung. Aber man weiß ja nie...

Außerdem: Sollte es dennoch ein Suizid sein UND der Gedanke einer Vermeidung von Belastung mitschwingen, warum dann in ein Rohr klettern? Dass die Bergung nicht einfach wird, kann man sich doch denken?

Ich könnte mir vorstellen, dass sein Schuh irgendwie in den Tank gefallen ist und er ihn rausholen wollte. Klar, im Winter will man sicher nicht mit fehlendem Schuh rumrennen. Ist ja auch peinlich. Aber, würde man für den Schuh in den Tank klettern? Wo es mit großer Sicherheit alles Andere als sauber ist? Da gibt es doch bessere Methoden, den wieder raus zu bekommen.

Bisher bin ich aus dem Fall auch nicht ganz schlau geworden.


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Der seltsame Todesfall des Naoyuki Kanno in Miyakoji, Japan '89

08.09.2024 um 11:54
Zitat von ChunchunmaruChunchunmaru schrieb:Das sorgfältige Zusammenlegen der Kleidung vor einem Suizid kann in Japan symbolisch sein und ist mit kulturellen Werten wie Achtsamkeit, Ordnung und Würde verbunden. Es könnte als letzte Geste des Respekts, der Kontrolle oder der Vermeidung von Belastung für die Hinterbliebenen verstanden werden.
als laie spricht für mich an der auffindesituation alles dagegen.

Die bergung ist ja sehr aufwendig, kostenintensiv und dass es sich rumspricht, kann man sich ja denken.. also würdevoll ist an dem ganzen nicht viel mng. Dann würde ich mir eher vorstellen, dass man sich zb bei den temperaturen irgendwo im wald hinlegt und erfriert, aber in einer (fremden) toilette? Ich kann mir suizid beim besten willen nicht vorstellen


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Der seltsame Todesfall des Naoyuki Kanno in Miyakoji, Japan '89

08.09.2024 um 12:37
@TimScott
Jap, das hatte ich am Ende meines Beitrags auch erwähnt.

Ich kann mir auch kaum vorstellen, dass er dort hinein"gelegt" wurde.

Vielleicht hatte er irgendwas vor und ist dabei verunfallt?
Aber was könnte das gewesen sein, dass man in einer Toilette landet...


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Der seltsame Todesfall des Naoyuki Kanno in Miyakoji, Japan '89

08.09.2024 um 12:56
Zitat von ChunchunmaruChunchunmaru schrieb:Vielleicht hatte er irgendwas vor und ist dabei verunfallt?
Aber was könnte das gewesen sein, dass man in einer Toilette landet...
Ging mir auch schon durch den Kopf. Ich komme aber auf nichts, dass auch nur ansatzweise nachvollziehbar wäre.
Meine Gedanken:

Er ist bei seinem Auto einer Person begegnet, die auf Ärger wegen dem Kraftwerk aus war, ist vor dieser Person geflüchtet und dachte, in dem Septic Tank wird keiner suchen.
Diese Person hätte aber nur seinen Spuren im Schnee folgen müssen und ihn dann völlig wehr- und hilflos dort gefunden.

Er wollte in das Haus. Warum auch immer. In dem Fall hätte er aber wissen müssen, dass er nicht durch die Öffnung des Urinals durchpassen wird, auch nicht durch Öffnungen anderer Toilettenarten.

Er hatte wirklich etwas mit der Frau und wollte auf diesem Weg ein kleines Geschenk mit einer Hand durch die Urinalöffnung in das Haus werfen/legen. Klingt an sich schon völlig bescheuert. Und dann hätte auch das Geschenk gefunden werden müssen.


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Der seltsame Todesfall des Naoyuki Kanno in Miyakoji, Japan '89

08.09.2024 um 13:02
@Karakachanka
Über die Spuren im Schnee würde man bei der Panik evtl. nicht nachdenken. Es ist aber auch fraglich, ob man überhaupt der Meinung wäre, so schnell in den Tank zu kommen, ohne dabei direkt gesehen zu werden.

Wie du schon sagst, wenn er in das Haus wollte, hätte er durch das Urinal gemusst. Dass das nicht klappen wird, wusste er sicher.

Die Theorie mit dem Geschenk erinnert mich an Rätsel aus Silent Hill... :D

Eine weitere Möglichkeit: Er wollte jemanden belauschen. Aber auch da hätte es sicher bessere Methoden gegeben. Unter einem Fenster hocken z.B.


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Der seltsame Todesfall des Naoyuki Kanno in Miyakoji, Japan '89

08.09.2024 um 13:07
Zitat von ChunchunmaruChunchunmaru schrieb:Dass das nicht klappen wird, wusste er sicher.
sollte man annehmen, aber es gibt ja auch menschen, die in kaminschächte reinklettern und dort versterben..
vlt war er extrem schmal gebaut und dachte, das klappt schon irgendwie.. sehr skurril aber allemal


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Der seltsame Todesfall des Naoyuki Kanno in Miyakoji, Japan '89

08.09.2024 um 13:16
Zitat von ChunchunmaruChunchunmaru schrieb:Eine weitere Möglichkeit: Er wollte jemanden belauschen. Aber auch da hätte es sicher bessere Methoden gegeben. Unter einem Fenster hocken z.B
Wobei man das schon irgendwie vorstellbar erklären könnte. So halbwegs zumindest 😅.
Also, er hatte wirklich etwas mit dieser Frau. Wie von einigen behauptet laut Artikel. Er ist sehr verliebt. Sie hat ihm gesagt, sie würde sich von ihrem Partner trennen. Er glaubt das nicht so ganz. Er will auf keinen Fall beim Herumschleichen ums Haus oder unter einem Fenster lauschend gesehen werden.
Also ab in die Gülleröhre, ohne daran zu denken, was da drin ist und, dass die zu belauschenden Personen auch mal auf's Klo gehen werden.

Überzeugt mich jetzt auch nicht so richtig. Aber sehr verliebte oder sehr eifersüchtige Menschen machen schon hin und wieder ausgesprochen seltsame Dinge.

Oder aber, er vermisst irgendeinen Gegenstand, den er dringend braucht, hat bei sich schon überall gesucht und vermutet nun, dieser Gegenstand könnte ihm beim Pinkeln ins Klo gefallen sein, als er das letzte Mal bei ihr zu Besuch war.
Da fällt mir aber auch nichts ein. Üblicherweise hat man beim Pinkeln nicht allzu viele Gegenstände in der Hand ..


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Der seltsame Todesfall des Naoyuki Kanno in Miyakoji, Japan '89

08.09.2024 um 15:12
Hallo in die Runde,

was für ein Fall. Eine Verständnisfrage:

Hätte Yumi T. den Mann nicht sehen müssen, wenn man sich die Skizze anschaut? Oder hat der Schuh den Kopf verdeckt?

Der Fall erinnert stark an einen anderen Fall, von dem ich schon mal gehört habe:

https://www.strangeoutdoors.com/strange-indoors/joshua-maddux

2008 verschwand der 18-jährige Joshua V. Maddux und wurde 7 Jahre später, 2015, in einer verlassenen Waldhütte in einem Schornstein gefunden. Er befand sich mit den Füßen nach oben in einer Art Fötusposition im Schornstein. Auch er war spärlich bekleidet, es gibt keine Anzeichen für eine Gewalteinwirkung und ein Tod durch Erfrieren oder Verdursten wird vom Gerichtsmediziner für am wahrscheinlichsten gehalten. Auch hier gibt es Ungereimtheiten bzw. verschiedene Theorien hinsichtlich Fremdeinflüssen.

-------

Meine Theorie im Fall Naoyuki K. ist wie folgt (und ich möchte darauf hinweisen, dass ich nicht das Andenken an ihn beschmutzen will, es ist für mich nur die plausibelste Annahme und ähnelt eher der Auffassung der Polizei):

Da es keine Anzeichen für eine Gewalteinwirkung gibt, muss er entweder freiwillig oder unter vorgehaltener Waffe in das Rohr geklettert sein. Sonst wäre das Hemd auch nicht so ordentlich gefaltet gewesen. Für mich ist das tatsächlich ein Fall von schwerem Voyeurismus. Für einen Täter wäre es doch viel zu gefährlich gewesen, ihn zu zwingen, in das Rohr zu klettern, denn woher hätte ein evtl. Täter wissen sollen, dass Yumi T. nicht da war? Es wäre doch viel zu gefährlich gewesen, dass Kanno sich durch Hilferufe bemerkbar gemacht hätte.

So, wie es ein evtl. Täter nicht wissen konnte, dass Yumi T. das Wochenende nicht da war, wusste es aber auch Naoyuki K. nicht. Am Freitag, 24.2.1989, an dem Tag, an dem er das letzte Mal gesehen wurde, begab er sich zum Haus von Yumi, kletterte in das Rohr, um sie zu beobachten. Für den einen Schuh habe ich die Erklärung, dass er evtl. einen Schuh mitnahm, um eine evtl. Ausrede zu haben: "Hups, mir ist ein Schuh ins Loch gefallen, den musste ich herausholen." Mag jetzt vielleicht blödsinnig klingen, aber bei dem Drang zum Voyeurismus erachte ich solch fadenscheinige Ausreden als möglich. Das Hemd zog er aus, damit es nicht von Hinterlassenschaften beschmutzt wird. Denn wie sollte er das seinen Eltern erklären?
Der andere Schuh wurde weiter entfernt gefunden; den hat er evtl. stehen lassen, um sich anzuschleichen. Sein Pech war, dass er nicht wusste, dass Yumi T. nicht da war, evtl. Hilferufe nicht gehört werden konnten und er so durch die Kälte recht schnell verstarb.

Ich sehe nur einen Haken: Selbst wenn alles geklappt hätte, hätte es doch einleuchten müssen, dass er so oder so das Rohr nicht mehr verlassen kann. Vielleicht ging er aber davon aus, dass er mehr Platz dort unten haben würde, um sich entsprechend wenden zu können und so das Rohr wieder zu verlassen.


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Der seltsame Todesfall des Naoyuki Kanno in Miyakoji, Japan '89

08.09.2024 um 15:41
Zitat von VespasianVespasian schrieb:Hätte Yumi T. den Mann nicht sehen müssen, wenn man sich die Skizze anschaut? Oder hat der Schuh den Kopf verdeckt?
Da kann nur spekulieren. Diese Toiletten sind meistens recht klein. Je nach Form der Rohre und Licht im Raum kann es gut sein, dass man da nichts sieht. Sicher sind die Rohre auch so angelegt, dass man das Elend im Tank nicht sehen muss und der Gestank nicht so leicht aufsteigt. Während ich das Schreibe, fällt mir aber auf, dass sie den Schuh dann auch nicht hätte sehen können...

Hier nochmal ein Bild von einer solchen Toilette:
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Beim Thema Voyeurismus würde mich wundern, ob man von da unten überhaupt etwas großartiges sehen kann. Ich denke mal, dass die Skizze im ersten Beitrag den Keramikteil nicht ausführlich darstellt. Die Toilette im Bild dieses Beitrags sieht nicht so aus, als könne man dort hinein sehen.

@Vespasian
Deine Theorie mit der Ausrede finde ich gar nicht so schlecht. Wenn aber sein einer Schuh in die Toilette gefallen ist, wieso sollte der andere dann so weit entfernt gewesen sein? Das würde die Ausrede nicht gerade glaubwürdig machen.

Was mir noch einfällt:
Möglicherweise war er ja gar nicht das erste Mal in dem Rohr, sondern hat die ganze Aktion schon einmal durchgeführt oder einen "Testlauf" gewagt.


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08.09.2024 um 16:13
Zitat von ChunchunmaruChunchunmaru schrieb:Während ich das Schreibe, fällt mir aber auf, dass sie den Schuh dann auch nicht hätte sehen können... (...) Beim Thema Voyeurismus würde mich wundern, ob man von da unten überhaupt etwas großartiges sehen kann. Ich denke mal, dass die Skizze im ersten Beitrag den Keramikteil nicht ausführlich darstellt. Die Toilette im Bild dieses Beitrags sieht nicht so aus, als könne man dort hinein sehen.
Genau das denke ich mir auch gerade. In der Skizze sieht es eher wie ein Plumpsklo aus, wo man tatsächlich recht einfach etwas sehen könnte, während bei den Toiletten in den Bildern man sich schon ziemlich verrenken müsste?
Zitat von ChunchunmaruChunchunmaru schrieb:Beim Thema Voyeurismus würde mich wundern, ob man von da unten überhaupt etwas großartiges sehen kann.
Vielleicht bin ich da auch zu hart und er wollte, die Theorie wurde hier ja auch schon aufgestellt, Yumi T. nur belauschen. Sie sollen sich ja gekannt haben. Gibt es Quellen/Aussagen zum Verhältnis der beiden? So oder so denke ich aber, dass er sich freiwillig da rein begeben hat.
Zitat von ChunchunmaruChunchunmaru schrieb:Wenn aber sein einer Schuh in die Toilette gefallen ist, wieso sollte der andere dann so weit entfernt gewesen sein?
Mehrere Optionen sind denkbar:
1. Hätte man den Schuh nah am Loch stehen lassen, hätte es sein können, dass, sollte ihn jemand finden, er entdeckt werden würde. Deshalb ließ er ihn zurück.
2. Vielleicht wollte er sich auf bloßen Füßen ans Haus schleichen (aus meiner anfänglichen Theorie). Lag denn Schnee? Schnee dämpft ja eigentlich bereits Geräusche.
3. Vielleicht hat eine Person tatsächlich den Schuh dort gefunden oder ein Tier, wie ein Hund, nahm ihn mit und ließ ihn dann irgendwo wieder fallen.

Gibt es Informationen zur genauen Auffindesituation des Schuhs?


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08.09.2024 um 17:35
Zitat von VespasianVespasian schrieb:Gibt es Quellen/Aussagen zum Verhältnis der beiden? S
Laut dem im Eingangspost verlinkten Artikel gab es Leute die sagten, sie hätten ein Verhältnis miteinander gehabt. Und Leute die sagten, er hätte ihr bei einem Mann geholfen, der sie belästigt oder gestalkt hätte.

In dem im Eingangspost verlinkten Video wird gesagt, sie kannten sich. Ohne weitere Ausführungen dazu.
Zitat von VespasianVespasian schrieb:Lag denn Schnee? Schnee
Da steht im o.g. genannten Artikel viel (dicker) Schnee, im Video heißt es, es war mitten im Winter und so stärker Schneefall, dass die Schüler zwei Tage wegen den Wetterverhältnissen nicht in die Schule mussten.
Zitat von VespasianVespasian schrieb:Gibt es Informationen zur genauen Auffindesituation des Schuhs?
Leider nicht. Im Artikel "ein paar hundert Meter von seinem Auto entfernt".
Im Video "Meilen entfernt vom seinem Auffindeort".
Beide Infos ohne weitere Angaben dazu.

Laut dem Video war der Schuh im Septik Tank weiß.

Ich habe schon überlegt, ob das vielleicht einfach alles erfunden sein könnte?


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Der seltsame Todesfall des Naoyuki Kanno in Miyakoji, Japan '89

08.09.2024 um 18:40
@Karakachanka
Vielen Dank für die Infos. Die sind mir wohl durchgerutscht.
Zitat von KarakachankaKarakachanka schrieb:Laut dem im Eingangspost verlinkten Artikel gab es Leute die sagten, sie hätten ein Verhältnis miteinander gehabt.
Wenn das stimmen sollte, ändert sich eigentlich alles. Denn ich kann mir nicht vorstellen, dass man eine Person bespannert, mit der man auch anderweitig intim werden könnte. Und würde man sie belauschen und so belästigen, wenn man ihr bei einer anderen Sache, wo sie belästigt wurde, hilft? Seltsam.

Wobei ich mich frage, ob er nicht gewusst hätte, wenn sie ein Verhältnis gehabt hatten, dass sie das Wochenende nicht da ist und so gar nicht erst ihr Haus aufsuchen würde. Aber kommt wohl ganz auf das angebliche Verhältnis an. Am Ende kann wohl nur Yumi T. selbst Licht ins Dunkeln bringen, denn was irgendwelche Leute im Sinne von Dorftratsch sagen, ist wohl nicht viel wert.
Zitat von KarakachankaKarakachanka schrieb:viel (dicker) Schnee, im Video heißt es, es war mitten im Winter und so stärker Schneefall, dass die Schüler zwei Tage wegen den Wetterverhältnissen nicht in die Schule mussten.
Aber hätte man dann nicht Spuren sehen müssen, falls mehrere Leute beteiligt waren? Ich kann mir nicht vorstellen, dass das Loch so ein hochfrequentierter Ort ist, dass da ständig was los ist.
Zitat von KarakachankaKarakachanka schrieb:Ich habe schon überlegt, ob das vielleicht einfach alles erfunden sein könnte?
Inwiefern?

---
Eine Flucht schließe ich weiterhin aus. Zumindest würde ich nicht auf die Idee kommen, mich an diesem Ort zu verstecken und vorher noch gemütlich mein Hemd zu falten.

Andere Idee: Er wusste nicht, dass sie verreist ist und sie reagierte nicht auf sein Klopfen. Und aus Sorge wählte er diesen Weg. Aber das ist mir beim Schreiben schon zu hanebüchen.

Letzte Möglichkeit wäre wohl dann Suizid, aber auch das kann ich irgendwie nicht glauben.


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Der seltsame Todesfall des Naoyuki Kanno in Miyakoji, Japan '89

08.09.2024 um 19:13
Zitat von VespasianVespasian schrieb:Aber hätte man dann nicht Spuren sehen müssen, falls mehrere Leute beteiligt waren? Ich kann mir nicht vorstellen, dass das Loch so ein hochfrequentierter Ort ist, dass da ständig was los ist.
So würde ich das eben auch sehen. Bei den Wetterverhältnissen und einer deswegen geschlossenen Schule sollte da ansonsten nicht viel los gewesen sein.
Zitat von VespasianVespasian schrieb:Inwiefern?
Das Jahr 1989 wäre sehr geschickt gewählt. Das Internet war für "normale" Nutzer noch ganz neu. Es fällt dadurch also erstmal nicht auf, dass sich im Internet kaum weitere Informationen zu dem Fall finden.

Aber, bei so einem "ausgefallenen" Fall würde ich doch erwarten, dass sich recht einfach ein abfotografierter oder eingescannter Zeitungsartikel oder Fotos von Zeitungsartikeln damals finden lassen, auf die dann eingegangen wird.. Mit seinem Namen finde ich da gar nichts.

Außerdem wundert mich die angeblich so schnelle Abhandlung der Polizei mit "der wollte da gucken" (obwohl das vielleicht technisch gar nicht möglich ist) irgendwie. Ohne weitere Informationen zu den Ermittlungen und ohne, dass der Verstorbene in der Richtung vorher schon mal auffällig war.

Was mir auch noch durch den Kopf ging: wenn Yumi T. ein Auto hatte, dann wäre interessant, wo das normalerweise geparkt war. Also ob er nicht gleich hätte sehen können, dass sie nicht da war.
Darauf wird aber leider nicht eingegangen. Sie war "zurückgekehrt". Wie (Auto, Bus, zu Fuß) finde ich nicht.


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