icypop schrieb:seine Seele gegen Reichtum an einen bösen Geist verkaufen kann?
Nein, das ist unmöglich.
Das ist ganz leicht belegbar und ganz ohne überhaupt ansprechen zu müssen, dass es keine Beweise dafür gibt, dass so etwas wie eine Seele, Geister an sich und dann auch noch "das Böse" im ganz direkten Wortsinne überhaupt existieren.
Das der Hase so nicht läuft, dass erkennst Du ganz einfach an zwei Dingen:
1. Eine Inflation würde die andere jagen, denn solch ein Seelenhandel wäre ja wie eine Gelddruckmaschine, wirtschaftliche Prinzipien wären nahezu gänzlich außer Kraft gesetzt.
2. Schau Dir einfach mal echte Slums an.
Ich meine keine wirtschaftlich schwachen Vororte, echte Slums.
In Indien z.B. Barackensiedlungen in denen Verzweiflung, Not und Hunger wüten und man an Krankheiten krepiert, die heut zu Tage eigentlich gut behandelbar sind, aber alleine die Idee einen Arzt bezahlen zu können völlig irrwitzig ist.
Könnte man seine Seele gegen Reichtum oder auch "nur" gegen Gesundheit, Glück oder sonstwas tauschen, dann würden das unglaublich viele Menschen tun.
Ein Großteil, weil es leicht ist etwas zu "verkaufen" von dem nicht mal nachgewiesen ist, dass es existiert und das man selbst wenn dem so ist zu Lebzeiten gar nicht vermissen wird.
Andere, weil es ihnen schlicht egal ist, denn was ist schon eine Seele, wenn man ohne Arbeit und Glück reich sein kann?
Und eine ganze Menge Menschen selbst dann, wenn sie gläubig wären und den ganzen Mythos glauben würde, also nicht nur, dass es eine Seele und Dämonen gibt, sondern auch, dass solch ein Handel die Seele verdammt und dem Dämon (oder wie auch immer man "Das Böse" nennen mag) weitere Macht verleiht....
Denn ähnlich wie Moral ist auch spirituelle Überzeugung etwas, das leicht gesagt ist, wenn man es sich leisten kann.
Und wenn man seiner Familie zusieht wie sie verhungert oder geliebte Menschen an Krankheiten und Co sterben, weil man sich den Arzt nicht leisten kann...
Da wäre ganz fraglos auch für einen ganz erheblichen Anteil von frommen und aufrechten Menschen ein Punkt erreichen an dem sie wortwörtlich sagen:
"Zum Teufel mit meiner Seele, zum Teufel mit Gott."
Denn wenn Letzterer nicht mal von sich hören lässt um Trost zu spenden, Ersterer aber ganz konkret anbietet der Familie das Leben zu retten und dann auch noch dafür zu sorgen, dass dieses Leben nicht im trostlosen Elend gefristet wird in dem Kinder die überleben im Grunde nur heranwachsen um sich in irgendwelchen Fabriken oder Minen zu Tode zu schuften, dann ist die Wahl je nach Leidensdruck keine "Wahl" mehr.
Da würden täglich Familien aus den Slums verschwinden und zwar nicht in irgendwelche Massengräber, sondern in ein nettes Landhaus/ne hübsche Stadtwohnung und das Leben zumindest ein bisschen genießen.
Aber sowas ist nicht nur nicht an der Tagesordnung, es passiert praktisch nie und wenn es doch mal passiert, dann kommt die notwendige Hilfe stets von Menschen, nie vom Teufel oder Gott.
Also:
Doch für nen guten Schulabschluss lernen, sich frühzeitig überlegen welchen Lebensstandard man anstrebt und dann mit Vollgas daraufhin arbeiten... ggf auch ab und zu mal inne halten und daran denken, dass es auch heut zu Tage immer noch Menschen gibt, bei deren Geburt bereits feststeht, dass sie nicht mal die Chance darauf haben.
Denn für (bzw eher gegen) das Prinzip "Seele gegen Geld" gilt das Gleiche, was einem immer wieder begegnen wird:
Es gibt im Leben zwar eine ganze Menge (unnötige) Umwege, aber Abkürzungen, deren Erfolg anhält, die gibt es eben grundsätzlich nicht.