Parano1d
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Der Pakt des Robert Johnson
24.04.2011 um 03:06Guten Tag.
Ist mein erster Post, deswegen bitte nicht zu hart in die Kritik gehen. ;)
Will in diesem Thread über den Teufelspakt des Robert Johnson reden.
Ich als Gitarrist und Bluesliebhaber kenne die Geschichte zwar schon in und auswendig, jedoch für die Leute die Robert Johnson nicht kennen: Er war derjenige der den Blues für immer geprägt hat. Seine Spielweise und seine Stimme beherbergen alles was heutzutage im Blues vertreten ist, und noch viel mehr. Hier möchte ich gerne Wikipedia zitieren, um euch die Grundgeschichte zu zeigen (habe ein paar Stellen gekürzt, damit ihr nicht zu viel lesen müsst. Habe diese mit (...) gekennzeichnet.)
Hier der Originallink:
Wikipedia: Robert Johnson (Blues-Musiker)
-----------------------------------------------------------------------------------------
Kindheit und Jugend
Johnson wurde am 8. Mai 1911 als unehelicher Sohn von Julia Ann Dodds, geborene Majors, und ihrem Geliebten Noah Johnson in Hazlehurst als Robert Leroy Dodds geboren. (...) Seine Mutter war eigentlich mit Charles Dodds verheiratet, der jedoch vor Roberts Geburt in einem Kampf einen Weißen verletzt hatte und vor einem Lynchmob nach Memphis fliehen musste. (...) Um 1914 zog Roberts Mutter dann gemeinsam mit ihrem Sohn nach Memphis zu ihrem Ehemann nach, wo sie dessen neuen Namen (Spencer) annahmen. Einige Jahre später verließ sie ihren Mann, ließ Robert aber bei ihm. Robert hatte kein allzu gutes Verhältnis zu seinem Stiefvater, der ihn häufig schlug. Ungefähr 1918 schickte Dodds/Spencer ihn dann wieder zu seiner Mutter, die zwischenzeitlich Willie „Dusty“ Willis geheiratet hatte. Nachdem seine Mutter ihm als Teenager erklärte, wer sein leiblicher Vater war, änderte Robert den von ihm bisher getragenen Nachnamen Spencer in Johnson.
Gemeinsam mit seiner Mutter und seinem Stiefvater zog Robert 1918 nach Robinsonville, etwa 30 Kilometer von Memphis entfernt, wo er dann bis 1927 auch zur Schule ging. Dort besuchte er von 1924 bis 1927 die Indian Creek School in Commerce. Die Schule brach er allerdings vorzeitig ab.
Man nimmt an, dass sein Schulabbruch mit einem Augenleiden zusammenhing; vermutlich hatte er im linken Auge einen grauen Star. Seine Halbschwester Carrie berichtet, sie habe ihm eine Brille gekauft, die er aber selten getragen habe. Nach seiner Schulzeit war Johnson dann zunächst als Plantagenarbeiter tätig.
Musikalische Anfänge
Robert Johnson spielte bereits seit seiner Kindheit Mundharmonika. Als Teenager erwarb er seine erste Gitarre und baute sich zusätzlich einen Ständer für die Mundharmonika, um beide Instrumente gleichzeitig spielen zu können. (...)
1928 lernte Robert Johnson in Robinsonville den damals im Mississippi-Delta bekannten Bluesmusiker Willie Brown kennen, der zu dieser Zeit Sideman von Charley Patton war, dem „Vater des Delta-Blues“. Brown wurde Johnsons erster Gitarrenlehrer, und gelegentlich folgte Johnson Patton und Brown zu Auftritten, bei denen er durch Beobachtung sein Spiel zu verbessern suchte.
Im Februar 1929 heiratete Johnson Virginia Travis, die jedoch bereits am 19. April 1930 im Kindbett zusammen mit dem Kind starb. 1929 war auch der Bluesmusiker Son House in Robinsonville eingetroffen und spielte bald häufig mit Patton und Brown. Houses schlichter, aber intensiver Stil beeindruckte Johnson stark, der jedoch keinen Anschluss an das Trio fand; überliefert ist eine Äußerung von Son House, nach der Johnson ein schlechter Gitarrist gewesen sei, aber ein passabler Bluesharp-Spieler. Häufig war Johnson jedoch nur Zielscheibe des Spotts der drei. Zu dieser Zeit spielte Johnson gemeinsam mit Frank House (dem Bruder von Son House) und dem Pianisten Punk Taylor sowie mit Wash Hemp und Willie Moore. 1931 verließ er Robinsonville.
Er ging nach Hazlehurst auf die Suche nach seinem Vater und lernte auf dieser Reise neben seiner zweiten Ehefrau Caletta „Callie“ Craft, die er noch 1931 heiratete, auch den Bluesmusiker Ike Zinnermann kennen, der ein exzellenter Gitarrist war und ihn während des gemeinsamen Wanderjahres unterrichtete. 1932 kehrte Johnson zurück nach Robinsonville und überraschte mit der exzellenten Gitarrentechnik, für die er später berühmt werden sollte.
Da Robert Johnsons Gitarrenspiel sich innerhalb kurzer Zeit so stark verbessert hatte, erzählte man sich, er habe seine Seele an den Teufel verkauft und sei von diesem im Gegenzug in die Geheimnisse des Gitarrenspiels eingewiesen worden. Diese Aussage geht zurück auf eine Äußerung von Son House, der damit die ursprünglich Tommy Johnson zugeschriebene Legende auf seinen Namensvetter übertrug. Robert Johnson sollte diese Legende bereitwillig adaptieren und zu einer seiner zentralen Metaphern ausbauen.
Im Laufe der folgenden Jahre wurde Robert Johnson zu einem gefragten Musiker für samstagabendliche Veranstaltungen in Mississippi.
(...)
Tod
Im August 1938 starb Johnson im Alter von 27 Jahren an den Spätfolgen einer Syphilis connata. (...) Begraben wurde Robert Johnson wahrscheinlich auf einem kleinen Friedhof in dem Ort Three Forks; die genaue Grabstätte ist jedoch unbekannt. (...)
------------------------------------------------------------------------------
Was haltet ihr von dieser Geschichte?
Man mag es wohl für plausibel halten, dass er einen Pakt mit dem Teufel einging, wenn man die Anhaltspunkte betrachtet (siehe "Musikalische Anfänge") ; er war ein schlechter Gitarrist und wurde deswegen von anderen Musikern gehänselt. Und er schaffte es innerhalb eines Jahres solch eine überragende Spieltechnik anzunehmen? Ich spiele nun seit ca. 8 Jahren Gitarre, und für mich ist es immer noch nicht möglich Lieder von ihm nachzuspielen, da seine Spielweise einfach zu komplex ist.
Auch sollte man die Namen einiger seiner Lieder betrachten
Beispiele:
Crossroads Blues - an einer crossroad (engl.: Kreuzung) soll er seine Seele an den Teufel verkauft haben
Hellhound on my Trail (engl.: Höllenhund auf meiner Spur) - Titel spricht für sich
Me and the Devil Blues (engl.: Ich und der Teufel Blues) - Andeutung auf eine Art von Beziehung zwischen ihm und dem Teufel
...
gibt noch viele mehr, ich empfehle euch auch mal die Lyrics zu den Liedern zu googlen, dort kann man auch noch einiges herauslesen.
Nun zum Tod von Johnson:
Er starb im Alter von 27 an der Syphilis connata bzw. Lues connata tarda, der angeborenen Syphilis. Symptome dafür wären Hornhautentzündung (Keratitis), Innenohrschwerhörigkeit und tonnenförmige Schneidezähne. Keines davon wurde von Angehörigen, Freunden oder Johnson selbst berichtet. Man sagt sich dass seine Frau ihn auf dem Boden in seinem Haus fand, noch fein gekleidet in Anzug und Hut, und mit der Gitarre in der Hand. (das mit der Gitarre in der Hand ist leider unbestätigt!!!) Wer weiß, vielleicht hat der Teufel einfach seinen Deal eingelöst?
Ich persönlich finde die Geschichte um Johnson sehr interessant, und ich halte es auch definitiv für plausibel, dass er den Teufel gebeten hat , in in die Kunst des Gitarrenspiels einzuweihen. Denn ich kenne selbst heutzutage niemand , der einem so eine Technik innerhalb so kurzer Zeit beibringen kann, vor allem nicht, wenn er als "schlechter Gitarrist" anfängt.
Nun würde ich gerne eure Meinungen zum Johnson-Mysterium hören. ;)
MfG
Ist mein erster Post, deswegen bitte nicht zu hart in die Kritik gehen. ;)
Will in diesem Thread über den Teufelspakt des Robert Johnson reden.
Ich als Gitarrist und Bluesliebhaber kenne die Geschichte zwar schon in und auswendig, jedoch für die Leute die Robert Johnson nicht kennen: Er war derjenige der den Blues für immer geprägt hat. Seine Spielweise und seine Stimme beherbergen alles was heutzutage im Blues vertreten ist, und noch viel mehr. Hier möchte ich gerne Wikipedia zitieren, um euch die Grundgeschichte zu zeigen (habe ein paar Stellen gekürzt, damit ihr nicht zu viel lesen müsst. Habe diese mit (...) gekennzeichnet.)
Hier der Originallink:
Wikipedia: Robert Johnson (Blues-Musiker)
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Kindheit und Jugend
Johnson wurde am 8. Mai 1911 als unehelicher Sohn von Julia Ann Dodds, geborene Majors, und ihrem Geliebten Noah Johnson in Hazlehurst als Robert Leroy Dodds geboren. (...) Seine Mutter war eigentlich mit Charles Dodds verheiratet, der jedoch vor Roberts Geburt in einem Kampf einen Weißen verletzt hatte und vor einem Lynchmob nach Memphis fliehen musste. (...) Um 1914 zog Roberts Mutter dann gemeinsam mit ihrem Sohn nach Memphis zu ihrem Ehemann nach, wo sie dessen neuen Namen (Spencer) annahmen. Einige Jahre später verließ sie ihren Mann, ließ Robert aber bei ihm. Robert hatte kein allzu gutes Verhältnis zu seinem Stiefvater, der ihn häufig schlug. Ungefähr 1918 schickte Dodds/Spencer ihn dann wieder zu seiner Mutter, die zwischenzeitlich Willie „Dusty“ Willis geheiratet hatte. Nachdem seine Mutter ihm als Teenager erklärte, wer sein leiblicher Vater war, änderte Robert den von ihm bisher getragenen Nachnamen Spencer in Johnson.
Gemeinsam mit seiner Mutter und seinem Stiefvater zog Robert 1918 nach Robinsonville, etwa 30 Kilometer von Memphis entfernt, wo er dann bis 1927 auch zur Schule ging. Dort besuchte er von 1924 bis 1927 die Indian Creek School in Commerce. Die Schule brach er allerdings vorzeitig ab.
Man nimmt an, dass sein Schulabbruch mit einem Augenleiden zusammenhing; vermutlich hatte er im linken Auge einen grauen Star. Seine Halbschwester Carrie berichtet, sie habe ihm eine Brille gekauft, die er aber selten getragen habe. Nach seiner Schulzeit war Johnson dann zunächst als Plantagenarbeiter tätig.
Musikalische Anfänge
Robert Johnson spielte bereits seit seiner Kindheit Mundharmonika. Als Teenager erwarb er seine erste Gitarre und baute sich zusätzlich einen Ständer für die Mundharmonika, um beide Instrumente gleichzeitig spielen zu können. (...)
1928 lernte Robert Johnson in Robinsonville den damals im Mississippi-Delta bekannten Bluesmusiker Willie Brown kennen, der zu dieser Zeit Sideman von Charley Patton war, dem „Vater des Delta-Blues“. Brown wurde Johnsons erster Gitarrenlehrer, und gelegentlich folgte Johnson Patton und Brown zu Auftritten, bei denen er durch Beobachtung sein Spiel zu verbessern suchte.
Im Februar 1929 heiratete Johnson Virginia Travis, die jedoch bereits am 19. April 1930 im Kindbett zusammen mit dem Kind starb. 1929 war auch der Bluesmusiker Son House in Robinsonville eingetroffen und spielte bald häufig mit Patton und Brown. Houses schlichter, aber intensiver Stil beeindruckte Johnson stark, der jedoch keinen Anschluss an das Trio fand; überliefert ist eine Äußerung von Son House, nach der Johnson ein schlechter Gitarrist gewesen sei, aber ein passabler Bluesharp-Spieler. Häufig war Johnson jedoch nur Zielscheibe des Spotts der drei. Zu dieser Zeit spielte Johnson gemeinsam mit Frank House (dem Bruder von Son House) und dem Pianisten Punk Taylor sowie mit Wash Hemp und Willie Moore. 1931 verließ er Robinsonville.
Er ging nach Hazlehurst auf die Suche nach seinem Vater und lernte auf dieser Reise neben seiner zweiten Ehefrau Caletta „Callie“ Craft, die er noch 1931 heiratete, auch den Bluesmusiker Ike Zinnermann kennen, der ein exzellenter Gitarrist war und ihn während des gemeinsamen Wanderjahres unterrichtete. 1932 kehrte Johnson zurück nach Robinsonville und überraschte mit der exzellenten Gitarrentechnik, für die er später berühmt werden sollte.
Da Robert Johnsons Gitarrenspiel sich innerhalb kurzer Zeit so stark verbessert hatte, erzählte man sich, er habe seine Seele an den Teufel verkauft und sei von diesem im Gegenzug in die Geheimnisse des Gitarrenspiels eingewiesen worden. Diese Aussage geht zurück auf eine Äußerung von Son House, der damit die ursprünglich Tommy Johnson zugeschriebene Legende auf seinen Namensvetter übertrug. Robert Johnson sollte diese Legende bereitwillig adaptieren und zu einer seiner zentralen Metaphern ausbauen.
Im Laufe der folgenden Jahre wurde Robert Johnson zu einem gefragten Musiker für samstagabendliche Veranstaltungen in Mississippi.
(...)
Tod
Im August 1938 starb Johnson im Alter von 27 Jahren an den Spätfolgen einer Syphilis connata. (...) Begraben wurde Robert Johnson wahrscheinlich auf einem kleinen Friedhof in dem Ort Three Forks; die genaue Grabstätte ist jedoch unbekannt. (...)
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Was haltet ihr von dieser Geschichte?
Man mag es wohl für plausibel halten, dass er einen Pakt mit dem Teufel einging, wenn man die Anhaltspunkte betrachtet (siehe "Musikalische Anfänge") ; er war ein schlechter Gitarrist und wurde deswegen von anderen Musikern gehänselt. Und er schaffte es innerhalb eines Jahres solch eine überragende Spieltechnik anzunehmen? Ich spiele nun seit ca. 8 Jahren Gitarre, und für mich ist es immer noch nicht möglich Lieder von ihm nachzuspielen, da seine Spielweise einfach zu komplex ist.
Auch sollte man die Namen einiger seiner Lieder betrachten
Beispiele:
Crossroads Blues - an einer crossroad (engl.: Kreuzung) soll er seine Seele an den Teufel verkauft haben
Hellhound on my Trail (engl.: Höllenhund auf meiner Spur) - Titel spricht für sich
Me and the Devil Blues (engl.: Ich und der Teufel Blues) - Andeutung auf eine Art von Beziehung zwischen ihm und dem Teufel
...
gibt noch viele mehr, ich empfehle euch auch mal die Lyrics zu den Liedern zu googlen, dort kann man auch noch einiges herauslesen.
Nun zum Tod von Johnson:
Er starb im Alter von 27 an der Syphilis connata bzw. Lues connata tarda, der angeborenen Syphilis. Symptome dafür wären Hornhautentzündung (Keratitis), Innenohrschwerhörigkeit und tonnenförmige Schneidezähne. Keines davon wurde von Angehörigen, Freunden oder Johnson selbst berichtet. Man sagt sich dass seine Frau ihn auf dem Boden in seinem Haus fand, noch fein gekleidet in Anzug und Hut, und mit der Gitarre in der Hand. (das mit der Gitarre in der Hand ist leider unbestätigt!!!) Wer weiß, vielleicht hat der Teufel einfach seinen Deal eingelöst?
Ich persönlich finde die Geschichte um Johnson sehr interessant, und ich halte es auch definitiv für plausibel, dass er den Teufel gebeten hat , in in die Kunst des Gitarrenspiels einzuweihen. Denn ich kenne selbst heutzutage niemand , der einem so eine Technik innerhalb so kurzer Zeit beibringen kann, vor allem nicht, wenn er als "schlechter Gitarrist" anfängt.
Nun würde ich gerne eure Meinungen zum Johnson-Mysterium hören. ;)
MfG