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Bauwerke in Teufels Hand

38 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Teufel, Geschichten, Legenden ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Bauwerke in Teufels Hand

17.04.2021 um 07:24
Nachdem sich in diesem Thread Der Teufelstritt von Zulling einige Geschichten über den Teufel und sein angebliches Mitwirken bei zahlreichen Bauwerken angesammelt haben, habe ich mich nun doch dazu entschieden, einen eigenen Thread zu erstellen. Ich fange an mit der einzigen Geschichte, die ich in- und auswendig kenne:

Regensburg, die Geschichte vom Dom- und Brückenbauer.

Der Dom und die Steinerne Brücke wurden gleichzeitig gebaut, und die beiden Baumeister schlossen eine Wette ab, wer sein Bauwerk schneller vollenden würde. Beide arbeiteten Tag und Nacht, doch der Brückenbaumeister musste mit Entsetzen feststellen, dass der Dom viel schneller Formen annahm als seine Brücke.
Er hatte schon resigniert und beinahe aufgegeben, da erschien der Teufel neben ihm und bot seine Hilfe bei der Fertigstellung der Brücke an. Als Gegenleistung jedoch verlangte er die ersten drei Seelen, die über die Brücke gehen würden. Und der Brückenbaumeister willigte ein.

Nach nur einer Nacht war die Brücke fertig. Als der Dombaumeister am nächsten Tag die fertige Brücke sah, konnte er es kaum glauben. Er stieg auf die Spitze des unfertigen Doms - und stürzte sich in die Tiefe.

Die Brücke wurde wenig später in einer feierlichen Zeremonie eingeweiht, und alle wichtigen Leute der Stadt waren zugegen. Der Bürgermeister wollte schon die Brücke betreten, als der Brückenbaumeister ihn zurückhielt. Er schickte als erstes einen Hahn, eine Henne und einen Hund über die Brücke.

Der Teufel war wütend über diesen Trick und fuhr durch die Brücke zurück in die Hölle, wobei er einen Knick in der Brücke verursachte. Doch seitdem konnte die Brücke von allen Bürgern unbehelligt betreten werden.

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Ich hoffe, ich muss nicht erwähnen, dass hier nicht über den Wahrheitsgehalt dieser Storys gesprochen werden muss, der wird stark gegen Null gehen. :) Welche Geschichten kennt ihr über den Teufel und seine baulichen Aktivitäten?


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Bauwerke in Teufels Hand

17.04.2021 um 08:22
Am Rande meiner alten Heimat liegt der
Teufelsstein. Das ist kein Bauwerk, aber der
Teufel hat diesen stein trotzdem mitten in Wald
geschleudert.
Der Stein lag auf einem Acker und der Bauer von
diesem Feld war darüber sehr ärgerlich.
Eines nachts kam der Teufel und gab dem
Bauern die Möglichkeit, seine Seele zu tauschen
und der Teufel hat den Stein vom Feld getreten.
Der Stein landete irgendwo im Wald und hat seit
dem einen großen Hufeisenabdruck.


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Bauwerke in Teufels Hand

17.04.2021 um 10:20
Die Brückengeschichte gibt es scheinbar überall. Und jedes Mal fällt der Teufel darauf herein. :)

Hier sind 16 Versionen verlinkt: https://www.pitt.edu/~dash/type1191.html


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Bauwerke in Teufels Hand

17.04.2021 um 11:28
@Rick_Blaine
Der lernt aber auch echt nicht dazu, wie ärgerlich :D Danke für den Link!


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Bauwerke in Teufels Hand

17.04.2021 um 22:09
in der Münchner Frauenkirche gibts auch nen Fußabdruck vom Teufel


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Bauwerke in Teufels Hand

17.04.2021 um 22:14
Die Teufelsmauer im Harz. Haben hier einige so mystische Objekte Teufels Bad Blankenburg, Hexentanzplatz Thale...


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Wikipedia: Teufelsmauer (Harz)


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Bauwerke in Teufels Hand

18.04.2021 um 08:03
Zur Teufelsmauser gibts gleich drei bzw. vier Geschichten. Wobei jedoch die zweite Variante, die Sage von den drei Elfen, nichts mit dem Teufel zu tun hat.
Aus der Sammlung der Brüder Grimm

„Auf dem nördlichen Harze, zwischen Blankenburg und Quedlinburg, siehet man südwärts vom Dorfe Thale eine Felsenfläche, die das Volk: des Teufels Tanzplatz nennt und nicht weit davon Trümmer einer alten Mauer, denen gegenüber nordwärts vom Dorfe sich ein großes Felsenriff erhebt. Jene Trümmer und dieses Riff nennt das Volk: Teufelsmauer. Der Teufel stritt lange mit dem lieben Gott um die Herrschaft der Erde. (eigentlich: Der Teufel baute sie, um sich mit Gott die Welt zu theilen. Da ihm aber dazu eine bestimmte Zeit anberaumt worden war, und die ganze Mauer innerhalb der Frist nicht fertig wurde, so warf der Böse aus Zorn, am Nichts gearbeitet zu haben, einen großen Theil des Werkes wieder um, so daß nur hin und wieder einzelne Stücke stehen blieben.) Endlich wurde eine Teilung des damals bewohnten Landes verabredet. Die Felsen, wo jetzt der Tanzplatz ist, sollten die Grenze scheiden und der Teufel erbaute unter lautem Jubeltanz seine Mauer. Aber bald erhub der nimmersatte neuen Zank, der damit endigte, daß ihm noch das am Fuß jenes Felsens belegene Tal zugegeben wurde. Darauf türmte es noch eine zweite Teufelsmauer.“

Sage von den drei Elfen

„Einst hatte ein Kriegsmann als Dank für seine Dienste ein Stück Land hinter Thale, zur Teufelsmauer hin, erhalten. Das rodete er im Schweiße seines Angesichts. Fast hatte er sein Tagewerk vollbracht. Die Stämme lagen kreuz und quer, welk hingen die Zweige. Nur noch drei Bäume standen gegen den Abendhimmel und er war zu müde, noch Hand an sie zu legen. Wie er jedoch im Einschlummern begriffen war, schien es ihm, als vernähme er Jammern und Wehklagen und er sah kleine Frauengestalten, durchschimmernd wie Nebelwölkchen, in den Zweigen, die barmten, dass sie nun auch ihr Leben verlieren sollten wie ihre Schwestern. ‚Euch soll kein Leid geschehen‘, rief er und hielt sein Wort. Als jedoch viele Jahre später ein Nachfahre auch diese Bäume abhackte, dorrte der Boden aus, und der Wind trug ihn davon und mit ihm den Reichtum. So ergeht es all jenen, die die kleinen Geister nicht achten wollen und nichts weiter sehen als nur sich selbst und ihre Habgier.“

Sage vom Teufel und Hahn

Die erste Variante der Sage lässt eine Marktfrau mit Hahn aus Cattenstedt, einem kleinen Dorf bei Blankenburg, kommen: „Gott und Teufel stritten sich um den Besitz der Erde; sie einigten sich, Gott sollte das fruchtbare Flachland behalten, der Teufel das erzhaltige Harzgebirge bekommen, wenn er bis zum ersten Hahnenschrei eine Grenzmauer fertig hätte. Er baute sie bis zum Harzrande. Als noch ein Stein fehlte kräht der Hahn, den eine Marktfrau aus Cattenstedt, die auf dem Weg nach Blankenburg war, im Korb hatte. Die Arbeit war vergeblich und der Teufel zerschlug wütend sein Werk.“
Quelle: Wikipedia: Teufelsmauer (Harz)


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Bauwerke in Teufels Hand

18.04.2021 um 13:20
Der Teufel war sogar persönlich Architekt - und beschäftigte sich unter anderem mit Sakralbauten:
Wikipedia: Richard Teufel


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Bauwerke in Teufels Hand

18.04.2021 um 13:22
Der Kölner Dom wurde auch vom Teufel besucht, dieses Mal hat er aber zwei Anläufe gebraucht.
Als zu Köln der alte Dom durch einen herrlicheren ersetzt werden sollte, wurde Meister Gerhard von Ryle, der in Frankreich die Baukunst der Kathedralen studiert hatte, beauftragt binnen eines Jahres einen Bauplan vorzulegen. Wohlgemut ging er ans Werk, doch so oft er sich sicher war nunmehr einen durchführbaren Plan gefunden zu haben, taten sich neue Probleme auf, so daß er schließlich verzweifelte. Da begab es sich, daß er bei einem Spaziergang auf der anderen Rheinseite, ganz erfüllt von seinen Sorgen, an einem großen Felsbrocken, der im Volksmund 'Teufelsstein' genannt wurde, einschlief.

Als Meister Gerhard erwachte, stand vor ihm ein Fremder, gekleidet nach Art der französischen Bauleute. Der Fremde begann mit einem Stock die Linien eines Baurisses in den Sand zu zeichnen, in dem Gerhard unschwer den vollendeten Bauplan zum Dom erkannte. Erstaunt fragte Gerhard den Fremden, was er ihm für diesen Plan überlassen müsse. Die Antwort lautete: 'Dich selbst und wenn du Frau und Kind noch hinzufügst, helfe ich dir diesen Bau in drei Jahren zu errichten. Wenn ich aber den Bau beim ersten Hahnenschrei am Ende der letzten Nacht nicht vollendet habe, seid ihr frei.' Nicht einmal der Teufel kann ein so gewaltiges Bauwerk innerhalb dieser Frist errichten, dachte Meister Gerhard und schlug ein.

Die Arbeit an der Dombaustelle schritt in nie dagewesener Weise voran. Bei Tag und Nacht erklang der Baulärm, doch der Dombaumeister wurde immer wunderlicher. Schon bald munkelte man, es ginge auf der Baustelle nicht mit rechten Dingen zu. Dies hörte auch die Dombaumeisterin. Auf ihre bange Frage berichtete Meister Gerhard ihr von dem unheilvollen Pakt. Verzweifelt sann die Frau auf einen Ausweg. Als sie eines Tages mit ihrem Sohn zum Markt ging, wies das Kind auf einen prächtigen Hahn und versuchte dessen Schrei nachzuahmen. Überglücklich herzte die kluge Frau das Kind, denn der Ausweg aus der verzeifelten Lage war gefunden. Fortan übte sie zu Hause so lange den Hahnenschrei bis ihr die Hähne aus der ganzen Nachbarschaft antworteten.

Die letzte Nacht des dritten Jahres war angebrochen, da betete die Dombaumeisterin zu Gott um Errettung und mit dem ersten Morgengrauen, als eben die letzte Turmspitze zum Dom emporgezogen wurde, stieß sie ihren Hahnenschrei aus und von allen Seiten antworteten laut die Hähne der Nachbarschaft. Mit ungeheuren Getöse fiel der Dom in sich zusammen. Der Baumeister und seine Familie aber waren gerettet. Der Dom jedoch wurde erst Jahrhunderte später vollendet. Eines Tages verlangte ein welscher Baumeister Gerhard von Ryle zu sprechen und fragte ihn ob er guten Rat für seinen Bau gebrauchen könne. Stolz wies der Dombaumeister dies zurück. Der Teufel, denn niemand anderes stand vor ihm, verwickelte Meister Gerhard daraufhin geschickt in ein Streitgespräch aus dem folgender Pakt entstand: wenn der Teufel es fertig brächte eine Wasserleitung aus der fernen Eifel nach Köln zu bauen und so einen Bach unterhalb des Domes fließen zu lassen bevor der Dom vollendet sei, so gehöre der Baumeister ihm. Gerhard willigte ein, da er sicher war, daß der Teufel das Geheimnis nicht kannte, Wasser über so weite Strecken zu führen. Der Teufel, der lange Zeit herumrätselte, warum das Wasser nicht durch seine Leitung fließen wollte, erfuhr dies schließlich durch eine List von Gerhards Frau. Beim Bau der Wasserleitung solle er alle Viertelstunden Weges ein Luftloch lassen, damit das Wasser bis Köln fließen konnte. Schon einige Tage später sah Gerhard ein munteres Bächlein unterhalb des Domes plätschern, auf dem sich die Enten tummelten. Da erkannte er, daß der Teufel seine Wette gewonnen hatte. Einen schaurigen Schrei ausstoßend stürzte er sich in die Tiefe, damit der Teufel ihn wenigstens nicht bei lebendigem Leibe bekomme. Der Teufel, in Form eines Höllenhundes, kam ihm jedoch zuvor, packte ihn und fuhr mit ihm zur Hölle. Lange Zeit fand sich kein Meister mehr bereit am Dom weiter zu bauen.
Quelle: https://www.koelner-dom.de/erleben/sagen-und-legenden


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Bauwerke in Teufels Hand

18.04.2021 um 16:53
@Luminita
Hmm.
Ich war früher, als ich in Niederbayern wohnte, oft in Regensburg.
Aber dass da die Brücke mit den Teufel in Verbindung gebracht wurde, und von irgendeiner Wette, das ist mir neu.
Bin ungefähr 20 mal schon über die Brücke gegangen. War aber weder in der Hölle, noch fühlte ich den Teufel.


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Bauwerke in Teufels Hand

18.04.2021 um 17:49
Zitat von Niederbayern88Niederbayern88 schrieb:Aber dass da die Brücke mit den Teufel in Verbindung gebracht wurde, und von irgendeiner Wette, das ist mir neu.
Bin ungefähr 20 mal schon über die Brücke gegangen. War aber weder in der Hölle, noch fühlte ich den Teufel.
Ich hab diese Story mindestens schon 10 Mal gehört und 5 Mal erzählt. Hier gibts aber eine Quelle für meine Erzählung: Wikipedia: Steinerne Brücke
Zitat von Niederbayern88Niederbayern88 schrieb:War aber weder in der Hölle, noch fühlte ich den Teufel.
Ich glaub, der hat sich längst anderen Tätigkeiten zugewandt. Wär ja langweilig, so lang in einer Brücke. Außerdem hat er ja die geforderte Seelenanzahl schon bekommen ;)


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Bauwerke in Teufels Hand

18.04.2021 um 17:50
@Luminita
Zitat von LuminitaLuminita schrieb:Außerdem hat er ja die geforderte Seelenanzahl schon bekommen ;)
Achso.
Dachte du wolltest sagen, meine Seele sei es nicht wert.
Sonst hätte ich mich jetzt gedisst gefühlt.
:D


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Bauwerke in Teufels Hand

18.04.2021 um 17:56
@Niederbayern88
Na, hochwertiger als die Seele von Hühnern oder Hunden dürfte sie wohl schon sein :D


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Bauwerke in Teufels Hand

19.04.2021 um 15:51
Was denkt ihr, warum es so viele Sagen um den
Teufel und Bauwerke gibt?
Das ist ja auch aus anderen Kulturen bekannt.


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Bauwerke in Teufels Hand

19.04.2021 um 18:34
Vielleicht liegt das an unseren Instinkten. Der Affe in uns versteht einfach nicht, weshalb wir in der Lage sind, solche Bauten zu errichten; sowas manifestiert sich dann vielleicht in solcherlei Aberglaube.


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Bauwerke in Teufels Hand

19.04.2021 um 19:04
Hier hat er zwar nicht gebaut aber sich wohl zum Essen niedergelassen

Der Teufelstisch

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Bauwerke in Teufels Hand

19.04.2021 um 19:12
Unabhängig vom Teufelskram sehr faszinierend!


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Doors ehemaliges Mitglied

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Bauwerke in Teufels Hand

21.04.2021 um 16:46
Dann mal was aus meiner Region:

http://www.roterhaubarg.de/Content/Sage/Sage.php

In der Tat scheint der Teufel ein fleissiger Baumeister gewesen zu sein. Wenn ich mir so manche Legebatterie für Menschen ansehe, die in den 1970ern in die Landschaft geklotzt wurde, dann kann nur der Teufel dahinter stecken.

Man kann einen Menschen mit einer Wohnung erschlagen wie mit einer Axt. Das wusste schon Heinrich Zille.


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Bauwerke in Teufels Hand

24.04.2021 um 17:18
Und der arme Teufel hat in Aachen sogar seinen Daumen verloren :( https://de.wikipedia.org/wiki/Aachener_Dombausage?wprov=sfla1
So wird bei Führungen noch heute der Daumen des Teufels in einem der beiden Löwenkopf-Türzieher der Wolfstür zum Ertasten gezeigt. Derjenige, dem es gelingt, den Teufelsdaumen aus dem Türzieher herauszuziehen, soll der Überlieferung nach zur Belohnung ein goldenes Gewand bekommen. Auch der Riss in der unteren rechten Ecke des rechten Türflügels ist deutlich zu erkennen.

Bei dem Teufelsdaumen handelt es sich um einen Bronzestift, der von der Türplatte aus senkrecht bis zur Innenseite der Nase des Löwen durchgeht. Nur der rechte Türzieher enthält den Bronzestift, ansonsten sind die beiden Türzieher baugleich. Bei der 1924 erfolgten Restaurierung der Wolfstür wurde festgestellt, dass der Stift innen hohl ist und anscheinend ursprünglich als Stütze für einen schon damals nicht mehr vorhandenen Türring diente.

Eine spätantike Bronzeplastik einer Wölfin (oder Bärin) in der Eingangshalle hat ein Loch an der Stelle, an der ihr der Teufel die Seele aus dem Leib gerissen haben soll. Ein gegenüber der Wölfin aufgestellter bronzener Pinienzapfen, in manchen Überlieferungen auch als Tannenzapfen oder Artischocke bezeichnet, wird als die vom Teufel erbeutete Seele gedeutet.



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Bauwerke in Teufels Hand

25.04.2021 um 10:53
3CA94925-7BC5-49D1-8CFF-B685C1B37A2FOriginal anzeigen (1,2 MB)
Bei mir in der Gegend (Landkreis Osnabrück) gibt es die Sage vom Süntelstein:
Die Sage vom Süntelstein nach J. Sudendorf (1853):

Als die erste Kirche zu Venne gebaut wurde, da hauste noch der Teufel im Vehrter Bruche jenseits des Berges, wo der Teigtrog und der Backofen desselben bis auf den heutigen Tag zu sehen sind. Dem mißfiel sehr dies heilige Werk des Kirchenbaues. Um die Thür der Kirche zu sperren, holte er um die Mitternachtsstunde einen großen Granitblock, band eine dicke Kette kreuzweise herum und begann dann auf seinem Rücken ihn berganwärts zu schleppen. Der Stein war aber so schwer, dass trotz seiner riesigen Stärke ihm doch recht höllisch heiß wurde. Manchmal blieb er stehen, um zu verschnaufen.

Die Zeit verstrich inzwischen bis zum Grauen des Morgens. In dem Augenblicke, als er gerade oben am Berge ankam, schoss von Osten zu ihm herüber der erste Strahl der aufgehenden Sonne und ein wachsamer Hahn krähte vom Venner Thale herauf seinen Morgengruß. Da ging das nächtliche Walten des Teufels zu Ende. Wüthend erfasste er den Stein am Kopfe und stieß ihn mit aller Kraft in den harten Boden des Berges.

Seitdem hat der Teufel die Gegend verlassen. Der Stein steht noch auf derselben Stelle, wo er in die Erde gestampft wurde; aber von dem gewaltigen Stoße hat er da, wo die Kette ihn umschloss, in der Mitte und von oben nach unten zwei durchgehende Risse bekommen. Auch sind die Spuren der Kette an den äußeren Rändern dieser Risse noch sichtbar, und an der nach Venne gekehrten Seite des Steins sieht man deutlich die Eindrücke von dem Körper des Teufels; denn die höllische Hitze seines Leibes hat den Granit geschmolzen, wo er ihn berührte.

Seit jener Zeit dreht sich der Stein jeden Morgen zum ersten Strahle der aufgehenden Sonne drei Mal um seine Achse, und zum ewigen Gedächtnisse der Rettung der Venner Kirche durch die Sonne, welche das nächtliche Walten des Bösen vernichtet, wird er noch jetzt der Süntelstein genannt.
Quelle: http://www.strassedermegalithkultur.de/de/station-4-suentelstein-und-teufels-backtrog


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