@rigaschu Da Du die Mano Cornuta angesprochen hast:
Die hat vielerlei Bedeutung. Es ist ein altes Symbol, dass sich in vielen Religionen findet. In den meisten Fällen dient sie der Abwehr böser Kräfte (Schutz gegen den "bösen Blick").
Im Metal würde ich sie nicht unbedingt der Teufelsverehrung zuordnen sondern sie eher als Zeichen der Zusammengehörigkeit deuten. Wobei ich mir da bei ein paar Leutchen nicht zu sicher wäre. Aber man sollte nicht alles tierisch ernst nehmen, was aus der Ecke kommt...
:)Hier mal der
Wikipedia-Eintrag dazu.
Im Bereich "Metal" stammt die Geste von Ronnie James Dio, der sie von seiner sizillianischen Großmutter übernommen hat. Gene Simmons von Kiss behauptet auch, dass er die Geste im Metal eingeführt hat, aber von den Fans wurde sie von Dio übernommen (damals Sänger bei Black Sabbath).
Die Geste wird auch manchmal im Bezug auf Untreue herangezogen (wenn der Ehepartner "gehörnt", also betrogen wird). Das geht dann auf die Antike zurück: der Minotaurus (der Sohn der Minoischen Königsgattin Pasiphae und eines weißen Stiers, in den sich die Dame verliebte) hatte Hörner, wodurch weithin sichtbar war, dass er nicht das Kind des Minos sein konnte (der ja keine Hörner hatte), sondern das Produkt eines kleinen Techtelmechtels seiner Mutter mit einem Stier.
Ich vermute stark, dass diese Geschichte eher als Metapher verstanden sein will...
:Y:Übrigens ist die Geste auch in der Musik-Branche älter als man glaubt. Vor Simmons und Dio hatten sich auch schon John Lennon und Elvis Presley ihrer bedient.
Heute sieht man die Geste in allen möglichen und unmöglichen Zusammenhängen. Wenn ich für jeden Typen, der mal mit der Pommesgabel rumfuchtelt ohne die Hintergründe zu verstehen, einen Euro kriegen würde, dann würde ich sofort fässerweise Bier und Whisky springen lassen. Ich könnts mir dann leisten...
:engel:@menschenskind Zu den gehörnten Tier/Mensch-Hybriden allgemein muss ich noch ein wenig recherchieren. Prinzipiell haben Menschen jene Tiere nicht nur schon seit Alters her gerne gegessen, sondern auch verehrt. Ich bin mir ziemlich sicher, dass Mischwesen aus Menschen und Tieren schon in der Steinzeit gedacht wurden, es wird wohl damals unter anderem auch dem magischen Zweck gedient haben, mit den Geistern der Vorfahren in Kontakt zu treten und um erfolgreiche Jagd zu bitten (weil man sonst verhungert wäre) und zum anderen auch darum gehen, sich die Kraft und Potenz (also ein Männerding mal wieder...) sowie die Eigenschaften der Tiere anzueignen. Aus ähnlichen Gründen haben sich Menschen früher in Wolfs- oder Bärenfelle gekleidet (um die Fähigkeiten der Wölfe als Jäger oder die Kraft des Bären zu übernehmen).
Vielleicht wollte man sich auch "in die Tiere versetzen", um deren "Denken" zu erfahren, damit man erfuhr, wo sich diese schmackhaften Freunde gerade herumtrieben und wie man sie leicht und gefahrlos erlegen konnte. Jagd war ja damals eine gefährliche Sache und bei Gott nicht immer erfolgreich. Da kam man vielleicht schon mal zum Schamanen gerannt und bat ihn um Hilfe, und der wird sich vielleicht schon mal die eine oder andere Maske (eines "Zieltieres") aufgesetzt haben, um die Jagd positiv zu beeinflussen. Der Versuch, einen Erfolg zu erzwingen durch rituelle Handlungen und die "mentale Annäherung" an das Zieltier, ein Schelm, wer da nicht an Magie denkt...
Ich glaube mich erinnern zu können, dass auch bei Höhlenmalereien schon gehörnte Menschen auftauchten. Vermutlich waren dass - natürlich - keine echten Mischwesen, sondern Jäger oder Schamanen, die sich derartige Hörner oder Geweihe aufgesetzt haben.
Jedenfalls geht die Faszination der Menschen diesen Tieren gegenüber sowie der heimliche Wunsch, deren Fähigkeiten oder Kraft zu besitzen, schon ziemlich weit zurück.
Wie gesagt, ich werde noch ein wenig herumrecherchieren und melde mich nochmals...
;)