Häusliche Gewalt
22.07.2014 um 23:33@JPhys2
Gesellschaftliche Veränderungen hängen nicht nur vom Denken der Beteiligten ab.
Es gibt neben politischen und religiösen, philosophischen und gesundheitlichen auch wirtschaftliche Faktoren, soziologische und so weiter. Alles das bestimmt das Denken ... und das fällt nicht homogen aus: Immer gibt es Gemässigte und Radikale und jede Menge in der Mitte.
Und dann gibt es Bewegungen, die ungewollt etwas anderes oder auch das Gegenteil erreichen, wie Deine Beispiele zeigen.
Interessant ist an der Ruandischen Geschichte, we es überhaupt zu der Trennung der Gesellschaft in Hutu und Tutsi kommen konnte ... Wikipedia: Völkermord in Ruanda#.E2.80.9ETutsi.E2.80.9C und .E2.80.9EHutu.E2.80.9C in vorkolonialer und kolonialer Zeit
Der Feminismus ist aber zu vielfältig, als dass sich alle Frauen auf ein Ziel, noch dazu ein so drastisches wie das von Dir genannte, einigen könnten.
Es ist wesentlich einfacher, vertikale Grenzen durch eine Gesellschaft zu ziehen, als horizontale: Eine Bevölkerungsgruppe auszugrenzen aus ethnischen, religiösen oder wirtschaftlichen Gründen ist sehr viel einfacher, als quer durch alle Gruppen gleichermassen Männer oder Frauen so weit auszugrenzen, dass sie von allen als beinahe überflüssig erachtet würden. Es gäbe dazu keinen wirtschaftlichen, religiösen, oder sonstwelchen nachvollziehbaren Grund.
Eher würden z.B. Männer (wie früher die Frauen) zu den billigen Arbeitskräften degradiert, wenn die Frauen entdecken, dass sie in technisierten Berufen nicht mehr auf die körperliche Überlegenheit angewiesen sind.
(Eine Kundin von mir hatte Steinmetz gelernt und auf die oft gestellte Frage, wie sie denn das körperlich schaffe mit den schweren Steinen, sagte sie: Die sind auch für einen Mann zu schwer zum Heben. Wir arbeiten sowieso mit Maschinen.)
In China, wo die Ein-Kind-Familie propagiert wird und Mädchen für die Eltern weniger wert sind, gibt es zwar seit der Früherkennung weniger weibliche Geburten ... aber es ist gerade mal ein Fünftel weniger Mädchen als Jungen. Selbst konkrete wirtschaftliche Zwänge bewegen nur einen Teil der Eltern dazu, Mädchen abzutreiben.
Um eine Gruppe bis zur Dezimierung zu diskriminieren, braucht es sehr viel mehr, als diese für "nutzlos" zu erachten. Sonst würde man sich all der Alten auch längst frühzeitig entledigen ...
Übrigends braucht eine Frau auch hier einen guten Grund, um eine Indikation für eine Abtreibung zu bekommen. Nur das Geschlecht des Kindes würde nicht ausreichen - insofern ist die Gefahr, das es je real werden könnte, noch geringer.
Gesellschaftliche Veränderungen hängen nicht nur vom Denken der Beteiligten ab.
Es gibt neben politischen und religiösen, philosophischen und gesundheitlichen auch wirtschaftliche Faktoren, soziologische und so weiter. Alles das bestimmt das Denken ... und das fällt nicht homogen aus: Immer gibt es Gemässigte und Radikale und jede Menge in der Mitte.
Und dann gibt es Bewegungen, die ungewollt etwas anderes oder auch das Gegenteil erreichen, wie Deine Beispiele zeigen.
Interessant ist an der Ruandischen Geschichte, we es überhaupt zu der Trennung der Gesellschaft in Hutu und Tutsi kommen konnte ... Wikipedia: Völkermord in Ruanda#.E2.80.9ETutsi.E2.80.9C und .E2.80.9EHutu.E2.80.9C in vorkolonialer und kolonialer Zeit
Der Feminismus ist aber zu vielfältig, als dass sich alle Frauen auf ein Ziel, noch dazu ein so drastisches wie das von Dir genannte, einigen könnten.
Es ist wesentlich einfacher, vertikale Grenzen durch eine Gesellschaft zu ziehen, als horizontale: Eine Bevölkerungsgruppe auszugrenzen aus ethnischen, religiösen oder wirtschaftlichen Gründen ist sehr viel einfacher, als quer durch alle Gruppen gleichermassen Männer oder Frauen so weit auszugrenzen, dass sie von allen als beinahe überflüssig erachtet würden. Es gäbe dazu keinen wirtschaftlichen, religiösen, oder sonstwelchen nachvollziehbaren Grund.
Eher würden z.B. Männer (wie früher die Frauen) zu den billigen Arbeitskräften degradiert, wenn die Frauen entdecken, dass sie in technisierten Berufen nicht mehr auf die körperliche Überlegenheit angewiesen sind.
(Eine Kundin von mir hatte Steinmetz gelernt und auf die oft gestellte Frage, wie sie denn das körperlich schaffe mit den schweren Steinen, sagte sie: Die sind auch für einen Mann zu schwer zum Heben. Wir arbeiten sowieso mit Maschinen.)
In China, wo die Ein-Kind-Familie propagiert wird und Mädchen für die Eltern weniger wert sind, gibt es zwar seit der Früherkennung weniger weibliche Geburten ... aber es ist gerade mal ein Fünftel weniger Mädchen als Jungen. Selbst konkrete wirtschaftliche Zwänge bewegen nur einen Teil der Eltern dazu, Mädchen abzutreiben.
Um eine Gruppe bis zur Dezimierung zu diskriminieren, braucht es sehr viel mehr, als diese für "nutzlos" zu erachten. Sonst würde man sich all der Alten auch längst frühzeitig entledigen ...
Übrigends braucht eine Frau auch hier einen guten Grund, um eine Indikation für eine Abtreibung zu bekommen. Nur das Geschlecht des Kindes würde nicht ausreichen - insofern ist die Gefahr, das es je real werden könnte, noch geringer.