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Der Mensch und die Arbeit

16 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Mensch, Arbeit ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
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mountainstream Diskussionsleiter
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Der Mensch und die Arbeit

08.01.2005 um 14:33
Vor einiger Zeit hab ich einer Diskussion über das "Wiener Manifest" (10 Punkte für ein nachhaltiges "Wirtschaften") beigewohnt.

Zu Gast war ein Soziologie Professor .. ich glaub der Uni Klagenfurt, bin mir aber nicht ganz sicher, spielt ja auch keine allzu große Rolle.

Jedenfalls hatte er natürlich angesichts seines Wissens über das "Verhalten der Masse, bzw. Ottonormalverbraucher", rege Kritik anzubringen an den Vorschlägen der "alternativen Wirtschaftstheoretiker" und Ökologen.

Und er brachte das Thema dieses Threads ins Spiel, welches ja einen Knackpunkt in diversen politisch-sozialen Bereichen spielt, auch eng mit der Idee des Kommunismus zusammenhängt.

Unabhängig davon meinte er, dass sich der Mensch eigentlich über Arbeit definiert, daraus sein Selbstwertgefühl schöpft, und auch "(Lebens-)sinn", wenn er denn auch einer Arbeit nachgeht, die ihm als sinnvoll erscheint, ihm entspricht.

Das Problem ist, dass sich in unserer Gesellschaft, die geprägt ist durch den Umstand "Lohnsklaverei" (Das Geld bestimmt den Job, der im Endeffekt das Leben bestimmt, man nimmt also eine Arbeit an, die einem keine Freude bereitet, weil man das Geld benötigt.)- ein vollkommen falsches Bild von dem Begriff "Arbeit" entwickelt hat:

Dass es nämlich gilt (resultierend aus oben genanntem Umstand), "Arbeit" möglichst zu vermeiden. Je weniger du arbeiten musst, desto besser, arbeiten ist zu einem großen Laster "verkommen".

_Geld
_Arbeit
_Laster?
_Sinn?
_Notwendigkeit
(der Arbeit an sich für die menschliche Psyche, aber auch die Notwendigkeit verschiedener Arbeiten, die möglicherweise unangenehm sind.)
_eigentliches Potenzial des Begriffs "Arbeit"?


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yo ehemaliges Mitglied

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Der Mensch und die Arbeit

08.01.2005 um 15:15
na ja, ich bin ein fauler mensch. ich arbeite nur soviel wie nötig, um über die runden zu kommen. karriere ist mir vollkommen egal. ich bin gegen moderne arbeit und den damit meist verbundenen produktivitätswahn. produktivität ist eines unserer größten übel. der einzelne mensch soll immer länger und produktiver arbeiten, somit bleibt schlicht weniger arbeit für den rest übrig. so wird man nie gegen die arbeitslosigkeit ankommen. und wozu das alles? nur damit man mit ländern, die sich noch billiger verkaufen, "konkurrieren" kann. das ist eine sackgasse, deren ende wir hoffentlich bald erreichen oder zumindest erkennen.
ich denke, der mensch ist grundsätzlich ein kreatives wesen, insofern wundert es mich nicht, dass er keinen spass an den meisten heutigen jobs hat.
auf einigen inseln arbeitet man eigentlich gar nicht, man sammelt obst ein etc., aber empfindet das nicht als arbeit. und die menschen dort sind glücklich, erheblich glücklicher als hier.
man sollte sich also keinesfalls einreden lassen, dass arbeit der sinn des lebens sei. im eindeffekt braucht der mensch nur lebensmittel und ein dach über dem kopf, alles andere ist luxus und schadet uns mehr als es uns nützt.
das selbstwertgefühl des menschen von seiner arbeit abhängig zu machen, ist ein geschickter schachzug der ausbeuter und liegt nicht in der natur des meschen. anerkennung und somit stolz kann man auch durch vorbildliches verhalten, weisheit, etc. erlangen.


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mountainstream Diskussionsleiter
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Der Mensch und die Arbeit

08.01.2005 um 15:51
Wie du es selbst sagst, ist der Arbeitsaufwand für die eigene Existenz von den geographischen Gegebenheiten (im weitesten Sinn) abhängig.

Wenn man nicht für einen langen Winter vorsorgen muss, hat man's leichter.

Weiters braucht der menschliche Körper ein gewisses Maß an "Belastung", um gesund zu bleiben.

Gegen den Produktivitätswahn bin ich ebenfalls. Ich befürchte auch, dass der thread sehr leicht falsch zu verstehen ist :)

Das Übel ist nicht die Produktivität an sich, sondern die "Art" der (Über-)Produktivität. Sowohl die Mittel um sie zu erreichen, als auch die Produkte an sich, und die Belastung die sie nach verbrauch (meist unnötigerweise) darstellen.

Ich gebe dir also grundsätzlich recht.

Trotzdem glaub ich, dass "Arbeit" sagen wir von mir aus als abstrakter Begriff, zum Leben des Menschen gehört, und dass die künstlichen "Notwendigkeiten" (Überproduktion, Pensum etc.) diesen Begriff verkommen ließen, indem er nur mehr als Weg zur Notwendigkeit Geld aufgefasst wird.


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yo ehemaliges Mitglied

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Der Mensch und die Arbeit

08.01.2005 um 16:00
"Trotzdem glaub ich, dass "Arbeit" sagen wir von mir aus als abstrakter Begriff, zum Leben des Menschen gehört"

wenn du arbeit durch beschäftigung ersetzt, stimm ich dir zu ;) künstler z. b. leben vermutlich ein ungewöhnlich erfülltes leben, fassen aber ihr tun meist nicth als arbeit auf, eher als berufung. es bedarf einer gewissen begeisterung für das, was man tut, und diese begeisterung fehlt bei arbeit meist. dazu gibt es statistiken über die von den meisten arbeitnehmern bereits vollzogene 'innere kündigung'...



"Das Übel ist nicht die Produktivität an sich, sondern die "Art" der (Über-)Produktivität. Sowohl die Mittel um sie zu erreichen, als auch die Produkte an sich, und die Belastung die sie nach verbrauch (meist unnötigerweise) darstellen."

das meinte ich auch, habe es aber nicht ausgeführt, denn in der arbeitswelt steht produktivität p. d. für effizienz etc., nciht für kreativität und schöpfergeist — leider.


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Der Mensch und die Arbeit

08.01.2005 um 16:31
ich stimme yo in vielen Punkten zu :)

"man sollte sich also keinesfalls einreden lassen, dass arbeit der sinn des lebens sei"

völlig richtig, Beschäftigung sollte die Arbeit verdrängen, und viele Menschen denken leider genau, dass die Arbeit der Sinn des Lebens ist, wenn ich zu ihnen mit sowas komme, erwiedern sie sofort immer, "was willst sonst machen?", "es geht nicht anders!", "woher willst du sonst das Geld bekommen?", absolut elend manchmal und dann besaufen sie sich immer und gehen zu jeder Feier weil sie nicht wissen was es sonst für nen Sinn geben könnte

Der Geist beherrscht die Materie!


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mountainstream Diskussionsleiter
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Der Mensch und die Arbeit

08.01.2005 um 16:39
Arbeit: .. also notwendig, um die grundlegenden Bedürfnisse zu decken (Unterkunft, Kleidung, Essen)

Berufung: Eigennützige oder gemeinnützige [oder beides] "Beschäftigung" (jaja, die gute alte "Vollbeschäftigung" ;) ) (z.B.: Kunst, friedfertige Forschung/Technologieentwicklung usw.)

was auch ganz lustig zu beobachten ist, dass das Wort "gemeinnützig" sofort in Verbindung gebracht wird mit: "das gehört nicht MIR (allein), das ist schlecht".-

Selbst wenn es sich dabei eigentlich um eine Idee und nicht um ein greifbares Gut handelt (oder nur in weiterer Folge um ein greifbares Gut handelt).

Resultierender Patentierungswahn etc. ist eh hinlänglich bekannt.


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Der Mensch und die Arbeit

08.01.2005 um 16:59
Patentierungswahn kommt glaub ich eher wovon wohl? Geld!! Früher wars vielleicht nicht unbedingt so schlimm, jedoch ist es heut so.

Der Geist beherrscht die Materie!


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Der Mensch und die Arbeit

08.01.2005 um 17:20
früher war das freizeitangebot viiiiiiiel viel kleiner. seht nur mal die tv-programme an: da gabs zdf und ard. ENDE AUS. kein rtl sat1 pro7.

es herrscht die meinung, dass wer viel arbeitet etwas verpassen könnte.

hinzu kommt, dass der sinn des lebens nicht mehr gezwungenermassen derselbe ist.

früher: nachkommen.
heute: "erfülltes" leben. für die einen heisst das party von a-z, für den andern gut aussehen (schönheitswahn(sex)), für den dritten ein lebenswerk erstellen (politiker) .......... usw. dies lässt sich auch durch diverse statistiken ergründen (obwohl ich gar nicht fan solcher bin, da sie die situation der leute nicht widerspiegeln).
siehe geburtenrate und alter der gebärenden.
ich meine damit, dass in vielen fällen ein kind, also die annäherung an frühere prioritäten scheinbar finanziell nicht drinliegt. (obwohl es wohl genügend alleinerziehende gibt die auch irgendwie über die runden kommen)
(--->>) was jetzt hingegen hier dazukommt ist, dass "alleinerzogene" nie das traute heim zu spüren bekommen und nie partnerschaftsfähig sein werden. d.h. sie werden über leichen gehen in ihren eigenen beziehungen. siehe scheidungsrate.ich möchte hier noch anfügen, dass wohl die deutschen frauen um einiges skrupelloser sind als anderswo, denn 10% kukukskinder ist eine schande für das weibliche geschlecht eines landes. doch wieso??

es herrscht die meinung, dass wer viel arbeitet etwas verpassen könnte.

hab ich einen braten, zahlt der alte in raten.




gruss sumi


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mountainstream Diskussionsleiter
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Der Mensch und die Arbeit

08.01.2005 um 17:37
zitat : "früher war das freizeitangebot viiiiiiiel viel kleiner. seht nur mal die tv-programme an: da gabs zdf und ard. ENDE AUS. kein rtl sat1 pro7."

*würg* ... das sind ein paar gründe mehr auszuschalten, mehr nicht.


""hinzu kommt, dass der sinn des lebens nicht mehr gezwungenermassen derselbe ist.""

Oder der Unsinn ist nicht mehr derselbe, wie man's nimmt.

"früher: nachkommen."

Schon etwas sehr weit reduziert, bedenke man Höhlenmalereien, alte Religionen, Mythen bzw. Kultur.

"ich möchte hier noch anfügen, dass wohl die deutschen frauen um einiges skrupelloser sind als anderswo, denn 10% kukukskinder ist eine schande für das weibliche geschlecht eines landes."

Ich bin der Meinung dass man das nicht erheben kann.

@blah:
das sowieso.

hm. ich werd mich ein bisschen mehr in zaum halten, und nicht so viel dummes geschwafel anbringen. *seufz*


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yo ehemaliges Mitglied

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Der Mensch und die Arbeit

08.01.2005 um 17:45
es waren wohl immer schon mindestens 10% kuckuckskinder, vermutlich früher noch mehr. ist ja auch der grund, warum vor dem aufkommen der patriarchalischen gesellschaftsformen der nachname über die mutter vererbt wurde oder gar nicht existierte, denn es war normal, dass eine mutter nicht wusste, von welchem mann ein bestimmtes kind war...
vielleicht ist der mensch in seinem wesen noch immer polygam...


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Der Mensch und die Arbeit

08.01.2005 um 17:50
"*würg* ... das sind ein paar gründe mehr auszuschalten, mehr nicht."

genau meine Meinung :)

Ich glaub 90% der Menschheit kann sich wohl kein anderes Freizeitangbot mehr vorstellen außer Fernsehen, "Urlaub", Güterkonsum, "Party", ...
Wir sind scheinbar Materiell verblödet.

"es herrscht die meinung, dass wer viel arbeitet etwas verpassen könnte."

Ne, wegen der heutigen Arbeit verpassen wir nicht nur unser Leben sondern sind auch noch gefangene eines skrupellosen Systems, das man nicht wahrhaben kann, da man nichts anderes kennt, woran wiederrum dieses System schuld ist. Wie gesagt man kanns kaum wahrhaben, uns wird eingetrichtert das sowas lächerlich ist, "paranoid". Für mich ist "paranoid" schon längst keine Beleidigung mehr.

Der Geist beherrscht die Materie!


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Der Mensch und die Arbeit

08.01.2005 um 17:54
Da es in Zukunft immer weniger Arbeit für alle geben wird, sollten wir uns schon mal von dem Gedanken: Arbeit=Selbstwertgefühl verabschieden. Es stimmt sowieso längst nicht mehr, daß die Menschen ihre Arbeit befriedigt und deshalb ist es ein Hohn für alle, die eine Arbeit tätigen, die ihnen absolut nicht entspricht, ihren Fähigkeiten usw.
Das Arbeitsamt kann alle nach einem Jahr zwingen, jeden Job anzunehmen.
Arbeit ist zum reinen Überlebenszweck verkommen ... Miete, Strom, Essen ...

Im Prinzip hat yo Recht, mit dem was er schreibt.

Das Hauptproblem unserer Zeit ist nicht der rasante Fortschritt des Wissens,sondern das Zurückbleiben der Herzensbildung.


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mountainstream Diskussionsleiter
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Der Mensch und die Arbeit

08.01.2005 um 17:56
blah: Ich weiß nicht mehr wer es war, der meinte: "Die Frage ist nicht, ob wir paranoid sind- die Frage ist, ob wir paranoid genug sein werden"


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Der Mensch und die Arbeit

08.01.2005 um 17:58
@mountain

Ich bin der Meinung dass man das nicht erheben kann.


das is gaanz einfach:

(kinder) - (vaterskinder) = kukukskinder
(kukukskinder : [vaterskinder+kukukskinder] * 100) = % kukukskinder von gesamtkinder
kukukskinder : vaterskinder = verhältnis kukukskinder zu vaterskinder (annährernd 9 zu 1 // von 10 kindern 1 kukukskind)


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mountainstream Diskussionsleiter
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Der Mensch und die Arbeit

08.01.2005 um 17:58
wobei diese Aussage nicht unbedingt der ursprünglichen Bedeutung des Wortes Rechnung trägt, eher der entschärften Bedeutung.. oder nicht ganz korrekten Verwendung..


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mountainstream Diskussionsleiter
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Der Mensch und die Arbeit

08.01.2005 um 18:00
ja undefinierbar. und das wird natürlich bei jeder familie in ganz deutschland getestet.


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