@rooky:
Drogen sind eigentlich keine gute Sache. Allerdings sollte man nicht herumspinnen, wenn jemand mal etwas ausprobiert hat.
Tatsächlich sollte man einen Mittelweg gehen zwischen Verteufelung (früher wurde so getan, als ob man bei 1x Kiffen gleich folgenotwendig mit Heroin in der Vene im Bahnhofsklo enden würde) und einer Verherrlichung wie in den 60er-Jahren unter Timothy Leary und Richard Alpert ("[Baba] Ram Dass"), als Drogenkonsum als Befreiung des Geistes verherrlicht wurde. Timothy Leary war durch seine Kontakte in höhere Gesellschaftsschichten übrigens sozial abgesichert und musste kaum Angst vor einem Absturz haben.
Das Thema Drogen ist natürlich immer verbunden mit
Doppelmoral.
Alle US-Präsidenten (mindestens) seit Clinton sowie fast alle Vizepräsidenten haben in jüngeren Jahren massiv Drogen konsumiert. Der öffentlich eingestandene Joint ist da nur ein Witz vor Publikum. Die meisten haben Thai Sticks, Pilze und K. konsumiert. Es gibt darüber genügend Aussagen von ehem. Studienkollegen. ;-)
Ich will den Konsum damit nicht rechtfertigen, aber es ist schon seltsam, wenn dann ausgerechnet solche Leute anderen Vorschriften machen wollen.
Zur Doppelmoral der Drogen gehört aber auch, dass viele Geheimdienste selber Drogen einsetzen, z. B. um schnell Gelder für Guerillaorganisationen zu organisieren (Bsp.: Contras), den Feind zu demoralisieren oder als Manipulations- oder Leistungsdroge.
Drogen sind auch kein rein "linkes Thema". Das zeigt eine Betrachtung ihrer
Geschichte:
Ihr linkes Image haben sie durch die Hippie-Bewegung, deren Suche nach Bewusstseinserweiterung, Protagonisten wie Timothy Leary, Richard Alpert alias/aka Baba Ram Dass und Ken Kesey, psychedelische Musik (Jefferson Airplane, Grateful Dead) und die Hippie-Mafia (Brotherhood of Eternal Love) bekommen.
Die Drogengeschichte kennt aber noch andere treibende Kräfte. Viele Drogen wurden nämlich von Regierungsbehörden oder Pharmaunternehmen synthetisiert bzw. an Naturstoffen orientiert nachgebaut, sie stammen also aus dem "Establishment", wie man früher sagte.
Heroin stammt z. B. aus deutschen Pharmaunternehmen (nach brit. Vorarbeit), LSD wurde von Schweizern synthetisiert (Vorbild war der Mutterkornpilz), Amphetamine wurden von einem rumänischen Chemiker entwickelt, aber dann von amerikanischen und deutschen Pharmaunternehmen auf den Markt gebracht und im Zweiten Weltkrieg vielfältig als Wachmacher ("Panzerschokolade") eingesetzt usw. usf.
Fazit: Man sollte sich bei dem Thema etwas auskennen bzw. schlau machen, aber auf keinen Fall das ganze verharmlosen!
Die Gefährlichkeit liegt begründet in Realitätsverlust, Über- und Untermotivation, Krankheitsanfälligkeit, zu hohen Kosten, Unterstützung dubioser Kreise und einer Überlastung des Herz-Kreislauf-Systems.
Eine Teillegalisierung könnte aber den Schwarzmarkt austrocknen oder etwas eindämmen.