Wie wichtig ist Euch Geld beim Kennenlernen

FerneZukunft schrieb:Mir ist es wichtig, dass der Partner arbeitet (körperliche Schwerarbeit finde ich am attraktivsten) - sein Gehalt soll aber unbedingt unter meinem sein

Das ist mal eine Einstellung, gefällt mir, die ich selten von Frauen zu hören bekomme. Meist wirkt dann ja doch der studierte sexy Bürohengst attraktiver.
Auch dass der Mann weniger als die Frau verdienen sollst, ist ein eher seltener Wunsch bei der Frau.

TimCook schrieb:Also über den Geldbeutel des Anderen nachzudenken ist schon direkt ein No-Go. Der Beruf sollte in der Kennenlernphase als Gesprächsthema tunlichst vermieden werden. Du kannst der armste Penner sein, vielleicht bist du aber dafür der beste Mensch.

Schön geschrieben. Ist auch meine Einstellung. Auch mir wird in Sachen Partnerschaft viel zu sehr auf Beruf und auf finanziell-materielle Werte geschaut.
Erstes sollte gänzlich unwichtig sein, wenn das Gehalt unabhängig von dem, was man arbeitet, wenigstens zur eigenen Versorgung reicht.
Ausnahmen: Partner, die beruflich ständig auf Geschäftsreise oder auf Montage wären. So gesehen ist der Beruf also doch nicht ganz unwichtig. Aber meistens sollte er das sein und ein Beruf entscheidet nicht darüber, ob man zusammenpasst oder nicht.


Zweites ist eigentlich nur wichtig, wenn ein Part nicht permanent geben und durchfüttern will.

Ich finde es gar nicht schlimm über seinen Job zu sprechen, im Gegenteil sogar. Dadurch hat man je nachdem auch gleich ein Gesprächsthema und der Job gehört ja nun mal zum Leben dazu. Außerdem konnte ich gleich die oberflächlichen Leute aussortieren, die ein Problem mit meinen Putzjobs hatten.

Geld ist mir beim Kennenlernen insofern wichtig, als dass ein potenzieller Partner zum einen einen Job haben sollte, mit dem er seinen Alltag finanzieren kann und er zum anderen mit seinem Geld im Großen und Ganzen haushalten können sollte. Einfach, um ein gegenseitig Geben und Nehmen in der Beziehung zu gewährleisten, da es mir zwar wichtig ist, nicht immer die zu sein, die eingeladen wird, ich aber auch nicht alle Dates, Aktivitäten und gegebenenfalls später einen gemeinsamen Haushalt alleine durchfinanzieren möchte.

Am liebsten wäre es mir wohl, wenn ein Partner ungefähr genauso viel verdient wie ich. Ein bisschen mehr oder weniger tut der Sache keinen Abbruch, aber da ich in vergangenen Beziehung sowohl schon die war, die deutlich weniger Geld zur Verfügung hatte, als auch die war, die als einzige überhaupt einen Job hatte, kenne ich die Tücken beider Konstellationen. Im ersten Fall hat auch das Finanzielle zu einem hässlichen Machtgefälle geführt, bei dem ich zur kuschenden Bittstellerin verkommen bin (auch wenn es dafür natürlich noch mehr Gründe gab), im zweiten Fall ist irgendwann die Beziehung daran gescheitert, dass ich mit meinem damaligen Partner zusammenziehen wollte, mir die finanzielle und mentale Belastung Alleinverdiener für zwei zu sein, aber letztlich zu groß war (auch hier spielen natürlich auch noch andere Gründe eine Rolle).

Attraktiv finde ich es übrigens, wenn ein potenzieller Partner berufliche Ziele aktiv verfolgt. Das muss auch gar nicht die klassische Büro-Karriereleiter sein. Ein Facharbeiter/Handwerker, der z.B. zusätzlich noch einen Techniker- oder Meisterabschluss gemacht hat, hat genauso viel Potenzial. Meine Vermutung lautet in diesem Fall, dass jemand, der im Beruf nicht träge vor sich hinarbeitet wahrscheinlicher auch im Privaten geistig flexibel ist, auch wenn es sicherlich genug Personen gibt, die ihren Job nur als notwendiges Übel sehen, um ihr Leben zu finanzieren, sodass man da vom Einen nicht immer auf das Andere schließen kann.

TimCook schrieb:Der Beruf sollte in der Kennenlernphase als Gesprächsthema tunlichst vermieden werden.

Der Beruf ist fast immer eines der ersten Gesprächsthemen überhaupt und ich persönlich finde das wichtig. Ist quatsch, da irgendwie ein Geheimnis draus machen zu wollen oder nicht hören zu wollen was die andere Person beruflich macht.
Ich will wissen was mein eventuell zukünftiger Partner arbeitet, weil ich an ihm interessiert bin und den Job vielleicht sogar ganz cool finde und mehr darüber wissen möchte oder er vielleicht sogar etwas ähnliches wie ich arbeitet und man sich darüber austauschen kann.
Außerdem möchte ich wissen, dass er arbeiten geht. Nicht wegen dem Geld, sondern weil ich einen Partner haben möchte, der sich nicht daheim den Arsch platt sitzt während ich jeden Tag buckeln gehe.

Er sollte sein Leben selbst finanzieren können und generell mit dem Geld umzugehen wissen, also nicht jeden Lohn auf den Kopf hauen, noch bisschen was übrig haben für eventuelle Freizeitaktivitäten wie Essen gehen/bestellen, Kino etc.
Man sollte sich in der Beziehung die Kosten gleichermaßen aufteilen können, ohne dass einer immer den kürzeren zieht und ich muss auch überhaupt nicht wissen, was mein Partner monatlich verdient wenn alles glatt läuft.

Ciela schrieb:Der Beruf ist fast immer eines der ersten Gesprächsthemen überhaupt und ich persönlich finde das wichtig. Ist quatsch, da irgendwie ein Geheimnis draus machen zu wollen oder nicht hören zu wollen was die andere Person beruflich macht.

Was man arbeitet, ergibt sich doch so oder so irgendwann.

Persönlich finde ich es schlimm, wenn Frauen das Gesprächsthema immer gleich in Richtung Beruf lenken wollen. Dann werde ich persönlich auch misstrauisch und diese Frauen sammeln bei mir nicht gerade Sympathiepunkte.

Ist aber höchstwahrscheinlich auch nur Angst. Angst, wenn man als Mann wahrheitsgemäß antworten würde, gleich wieder aussortiert zu werden. Habe da leider einige unschöne Erfahrungen machen müssen.

rhapsody3004 schrieb:Persönlich finde ich es schlimm, wenn Frauen das Gesprächsthema immer gleich in Richtung Beruf lenken wollen. Dann werde ich persönlich auch misstrauisch und diese Frauen sammeln bei mir nicht gerade Sympathiepunkte.

Auch sowas wie "Was machst du beruflich so?"

rhapsody3004 schrieb:Ist aber höchstwahrscheinlich auch nur Angst. Angst, wenn man als Mann wahrheitsgemäß antworten würde, gleich wieder aussortiert zu werden.

Dann ist es vermutlich sowieso nicht die Richtige, oder?

Infidel schrieb:Dann ist es vermutlich sowieso nicht die Richtige, oder?

Absolut! Exakt so habe ich mir das dann auch immer gesagt. Trotzdem tat es erst mal weh.

Und ja, bereits diese Frage Was machst du beruflich so? würde mich stören, wenn sie sofort bzw. gleich zu Anfang gestellt werden würde. Virtuell als auch live.

Cherokeerose schrieb:Was wäre so schlimm daran wenn beide in etwa das gleiche verdienen würden?
Bzw würde dich das auch stören?

Mir ist es wichtig, dass "geben" und "nehmen" im Gleichgewicht sind.
Da ich mich auf jeden Fall von Haushalt, kochen,.... "freikaufen" will, sehe ich es als meinen Teil, für das Haupteinkommen zu sorgen.

Verdient der Partner gleich viel oder mehr, ist dieses Gleichgewicht nicht mehr da, denn das Häusliche würde ich mir niemals aufbrummen lassen. Der Partner würde in so einem Fall mehr beitragen als ich.
Das will ich wirklich nicht.

rhapsody3004 schrieb:Was man arbeitet, ergibt sich doch so oder so irgendwann.

Persönlich finde ich es schlimm, wenn Frauen das Gesprächsthema immer gleich in Richtung Beruf lenken wollen.

Oft war es so, dass man miteinander geschrieben hat und wenn man dann fragt "Wie war dein Tag?" oder "Was hast du heute gemacht?" kommt die Antwort "Habe gearbeitet" oder ähnlich - da ist es dann ganz naheliegend nachzufragen was die Person denn arbeitet. Nicht weil ich als Frau geiern will ob der Mann viel Geld verdient, sondern um Interesse zu zeigen und das Gespräch am laufen zu halten und nicht im Keim zu ersticken.

Zumindest war es bei mir so, weiß ja nicht wie andere kommunizieren.

rhapsody3004 schrieb:Ist aber höchstwahrscheinlich auch nur Angst. Angst, wenn man als Mann wahrheitsgemäß antworten würde, gleich wieder aussortiert zu werden. Habe da leider einige unschöne Erfahrungen machen müssen.

Da siehst du dann aber sofort, welche Frau wirklich an dir interessiert ist und welche an deiner Geldbörse. Eigentlich ein guter Weg um das schnell herauszufinden, den du zu deinem Vorteil nutzen kannst um nicht noch mehr Zeit mit der falschen Frau zu verschwenden. :Y:

Ciela schrieb:weil ich an ihm interessiert bin und den Job vielleicht sogar ganz cool finde und mehr darüber wissen möchte oder er vielleicht sogar etwas ähnliches wie ich arbeitet und man sich darüber austauschen kann.

...das kann aber auch nach hinten los gehen, falls es eben ein Job ist der nicht so cool ist. :D Hab ich jedenfalls bisher so erlebt.
Gibt halt schon Unterscheide zwischen Verwaltungsfachangestellter oder Bauingenieur.

rhapsody3004 schrieb:Persönlich finde ich es schlimm, wenn Frauen das Gesprächsthema immer gleich in Richtung Beruf lenken wollen. Dann werde ich persönlich auch misstrauisch und diese Frauen sammeln bei mir nicht gerade Sympathiepunkte.

kann ich so unterschreiben. Gab es bei mir auch ein paar Mal. Auch was ich da genau mache, ob ich das für immer machen will...."verdient man da denn viel", und so. :D
Es scheint wirklich so dass das vielen Frauen immer noch sehr wichtig ist.

knopper schrieb:das kann aber auch nach hinten los gehen, falls es eben ein Job ist der nicht so cool ist. :D Hab ich jedenfalls bisher so erlebt.
Gibt halt schon Unterscheide zwischen Verwaltungsfachangestellter oder Bauingenieur.

Sei es nun ein Bauarbeiter oder ein Bürohengst, hauptsache er geht einer Arbeit nach und verdient eigenes Geld. Ich würde keinen Menschen ablehnen wegen seines Jobs.. nur fürs Protokoll kurz erwähnt dass der Job was "normales", legales und gesellschaftlich anerkanntes sein sollte. :D Also jetzt kein Zuhälter, Drogenbaron, Pornodarsteller o.ä. .. ich glaube man weiß, was ich damit ausdrücken möchte. ;)

Ciela schrieb:Der Beruf ist fast immer eines der ersten Gesprächsthemen überhaupt

Er wird ja wie ich aktuell erfahren habe auch in Partnerbörsen angegeben. Persönlich habe ich da überhaupt keine Probleme, auch wenn meine Branche nun gerade nicht besonders beliebt ist, was aber meist nicht an den Agierenden liegt.

knopper schrieb:Unterscheide zwischen Verwaltungsfachangestellter oder Bauingenieur.

Die sind doch eher marginal, vielleicht bin ich noch zu naiv, aber ein/Partner/in muss doch nicht zwingend das gleiche Bildungsniveau haben, es kommt doch eher auf Interessen und Lebenseinstellungen an, als ob Realschule oder Studium.

FerneZukunft schrieb:Da ich mich auf jeden Fall von Haushalt, kochen,.... "freikaufen" will, sehe ich es als meinen Teil, für das Haupteinkommen zu sorgen.

Lach so habe ich das nie gesehen, obwohl mir kochen inzwischen sogar Spaß macht muss ich gestehen es nach der Trennung das erste mal gemacht zu haben ... Kochbuch aufgeschlagen und los ging es. Trotzdem macht es doch auch Spaß alles gemeinsam zu erledigen umso mehr Zeit hat man miteinander für das prickelnde, wo ja durchaus auch das Machtgefälle switchen darf.

knopper schrieb:"verdient man da denn viel"

Lach bei der Frage würde ich auch schlucken, aber eher in die Richtung wie doof ist die denn, inzwischen sind wohl die Lohngefüge bekannt.

Ciela schrieb:Ich würde keinen Menschen ablehnen wegen seines Jobs

Das sehe ich genau so ... es sei denn de Berufung ist RTL 2 schauen. Gerade als Mann ist es doch möglich eine Alleinerziehende kennen zu lernen und dann ist doch auch vorstellbar das sie von Hartz 4 leben muss. Das dürfte doch eigentlich kein Problem sein wenn es Umständen geschuldet ist, nicht als Berufung gesehen wird.

Hailey25 schrieb:Ich finde es gar nicht schlimm über seinen Job zu sprechen, im Gegenteil sogar. Dadurch hat man je nachdem auch gleich ein Gesprächsthema und der Job gehört ja nun mal zum Leben dazu. Außerdem konnte ich gleich die oberflächlichen Leute aussortieren, die ein Problem mit meinen Putzjobs hatten.

Ich finde das auch wichtig.
Man verbringt ja doch mehr als ein Drittel des Tages im Job (bezogen auf Vollbeschäftigung). Zum Teil werden auch private Dinge tangiert. Das kann man ja nicht komplett ausklammern.

Ciela schrieb:Der Beruf ist fast immer eines der ersten Gesprächsthemen überhaupt und ich persönlich finde das wichtig. Ist quatsch, da irgendwie ein Geheimnis draus machen zu wollen oder nicht hören zu wollen was die andere Person beruflich macht.
Ich will wissen was mein eventuell zukünftiger Partner arbeitet, weil ich an ihm interessiert bin und den Job vielleicht sogar ganz cool finde und mehr darüber wissen möchte oder er vielleicht sogar etwas ähnliches wie ich arbeitet und man sich darüber austauschen kann.

In der Regel muss man ja kein Geheimnis daraus machen. Es muss ja nicht das Allererste sein, das man abklopft. Und wenn man auf manches nicht eingehen will, lenkt man ab.

Es kann schon Dinge geben, die man nicht sofort jedem auf die Nase binden will oder darf. Und Berufe, von denen man nicht so viel preisgeben kann/darf.

rhapsody3004 schrieb:Meist wirkt dann ja doch der studierte sexy Bürohengst attraktiver.

Ist doch so, besser als einer der so ausschaut als würde gerade ein Haus abreißen wollen.

rhapsody3004 schrieb:Persönlich finde ich es schlimm, wenn Frauen das Gesprächsthema immer gleich in Richtung Beruf lenken wollen.

Sag doch einfach dass Du im Büro arbeitest.

Mich persönlich interessiert es herzlich wenig, was eine Frau beruflich macht und was sie verdient, solange sie dabei zufrieden und erfüllt ist. Ist sie das nicht, zum Beispiel weil es permanenten Stress mit Kolleg*innen gibt oder sie sich chronisch über- oder unterfordert fühlt, ist das ein Alarmsignal, denn ihren Frust wird sie künftig bei mir abladen bzw. sich bei mir ausjammern, anstatt am Arbeitsplatz. Das brauche ich nicht in meinem Leben. Lieber eine grundentspannte Kellnerin als eine neurotische Gehirnchirurgin.

@VanDusen
Ah ok, Hauptsache allzeit bereit statt "wie in guten wie in schlechten Zeiten" :D

Für mich im nachhinein wichtig, weil ich will den Mann ja nicht unterhalten müssen, heisst natürlich nicht das jeder Mann finanziell etwas will. Aber mein Partner ist erkrankt und wir leben nicht zusammen,so hat jeder sein Geld, zu dem ich die Hauptverdienerin bin.
Ich bin da echt gerne unabhängig und teile nur das Nötigste und gut ist. :)

@Dusk

Die schlechten (gemeinsamen) Zeiten, die bei einer gemeinsamen Zukunft noch vor einem lägen, riecht man vielen Frauen regelrecht an. Weibliche Rollenbilder haben sich meiner Einschätzung nach in den letzten Jahrzehnten sehr viel schneller verändert als männliche, nicht nur und nicht immer zum Vorteil der Frauen. Die gesellschaftliche Erwartungshaltung, dass Frauen unbedingt in Vollzeit arbeiten und selbst in klassischen Männerberufen tätig sein müssen, ist ein solcher Wandel, dem zu entsprechen ihnen nicht immer leicht fällt. Das hat nichts mit "allzeit bereit" zu tun. Umgekehrt ist mir eine grundentspannte Gehirnchirurgin lieber als eine neurotische Kellnerin, aber es ist halt als Frau nicht so leicht, einen Beruf wie Gehirnchirurgin zu ergreifen und auch tatsächlich auszuüben (bei den Studierenden sind die Frauen längst in der Mehrzahl), ohne dabei ein paar psychische Macken abzubekommen.

VanDusen schrieb:aber es ist halt als Frau nicht so leicht,

Im Vergleich zu was? Männern?

VanDusen schrieb:ohne dabei ein paar psychische Macken abzubekommen.

Das kannst Du sicher belegen.



Alter Schwede :D

Es liest sich alles, als würde hier jemand ganz fest an einer veralteten Rollenverteilung und einer hegemonialen Männlichkeit festhalten.

Das macht nichts, auch dazu gibts den passenden (dauerentspannten) Deckel.