Berlin - fühlt man sich hier noch wohl?

fluff schrieb:also, ich finde das hier schon sehr gemischt. und gerade spanier und andere südeuropäer sind wirklich auffällig viele anzutreffen. aber gut, man weiß ja im zweifelsfalle nicht wer nur touri ist und wer nicht. in dem haus, wo ich lebe, wohnen auf jeden fall auch menschen mit allen möglichen hintergründen.

In welchem Bezirk lebst du denn?
In den Bezirken, in denen ich bisher gelebt, gearbeitet, zur Schule gegangen, meine Ausbildung absolviert oder studiert habe(In erster Linie Neukölln, Tempelhof-Schöneberg, Charlottenburg-Wilmersdorf, Mitte und Marzahn-Hellersdorf) bin ich eigentlich nie Spaniern oder Südeuropäern im allgemeinen begegnet.
Türken, Arabern und Polen allerdings auf jeden Fall und ab und zu auch mal Russen oder Menschen aus der Balkan-Region.
Jetzt, wo ich drüber nachdenke, bin ich doch einmal einem Italiener und ein paar mal Südkoreanern(in der Nähe von Hallesches Tor) begegnet und vor 20 Jahren kannte ich mal jemanden, der aus China gekommen ist aber das waren alles absolute Ausnahmen.

@Redan

ich lebe in berlin-mitte.

Redan schrieb:n welchem Bezirk lebst du denn?
In den Bezirken, in denen ich bisher gelebt, gearbeitet, zur Schule gegangen, meine Ausbildung absolviert oder studiert habe(In erster Linie Neukölln, Tempelhof-Schöneberg, Charlottenburg-Wilmersdorf, Mitte und Marzahn-Hellersdorf) bin ich eigentlich nie Spaniern oder Südeuropäern im allgemeinen begegnet.

Also in Neukölln hat sich das aufjeden schon gewandelt. Viele Franzosen, Spanier, Engländer usw. Ja, andere überproportional häufiger, aber es ist schon auffällig. Aber auch erst in den letzten Jahren, würde ich meinen. Ist mir jedenfalls bedeutend in der Kita meiner Kinder aufgefallen. Da sieht man jetzt schon ziemlich den Wandel. Heisst ja immer Neukölln ist im Wandel usw. Das kommt jetzt definitiv in der Kita an. Schule noch nicht.

pattimay schrieb:Also in Neukölln hat sich das aufjeden schon gewandelt. Viele Franzosen, Spanier, Engländer usw. Ja, andere überproportional häufiger, aber es ist schon auffällig. Aber auch erst in den letzten Jahren, würde ich meinen. Ist mir jedenfalls bedeutend in der Kita meiner Kinder aufgefallen. Da sieht man jetzt schon ziemlich den Wandel. Heisst ja immer Neukölln ist im Wandel usw. Das kommt jetzt definitiv in der Kita an. Schule noch nicht.

Zu meiner Zeit(ich habe die ersten 23 Jahre meines Lebens in den 80ern und 90ern und die ersten Jahre zu Beginn des 21. Jahrhunderts in Neukölln gelebt) war das irgendwie nicht so...
Danach während meiner Ausbildungszeit in Marzahn und Hohenschönhausen auch nicht und danach während meiner mehr als dreijährigen Schulzeit auf dem zweiten Bildungsweg in Charlottenburg-Wilmersdorf, bis auf eine Ausnahme, auch nicht.
In Mitte hatte ich in den letzten Jahren an meiner Uni auch keine Bekanntschaft mit Franzosen, Spaniern oder Engländern gemacht.
Absolut Null.
Nur mal ein Amerikaner, der mich auf englisch nach dem Weg gefragt hat.
Schön zu hören, dass die Situation scheinbar ein bisschen durchgemischter ist, als ich es bisher erlebt habe.

Was New York betrifft, war ich jetzt davon ausgegangen, dass einem Menschen aus diesen Ländern in New York City immer mal wieder begegnen, egal wo man wohnt und egal, ob man nun arbeitet, studiert oder einfach nur spazieren geht, weshalb ich Berlin als Negativbeispiel von einer angeblich multikulturellen Stadt aufgeführt habe, da ich Berlin nie wirklich so erlebt habe, wenn man mal Türken, Araber, Polen und Russen ausklammert, die aber oftmals auch lieber eher unter sich bleiben.
Falls dem nicht so sein sollte, frage ich mich, warum gerade die Diversität, wenn es um New York geht, von vielen Amerikanern in Foren immer so hervorgehoben wird.
Das wird einem doch ständig als supermultikulturell in allen Gesellschaftsschichten und allen Lebenssituationen verkauft, auch wenn es oftmals zu Konflikten kommt.
Ich meine damit beispielsweise die berühmten Latinos und Latinas oder Tiger-Moms.

hier, das ist ein beispiel für das "schöne neue" berlin:

https://www.rbb-online.de/abendschau/videos/20220125_1930/zu-besuch-in-der-schoeneberger-linse.html

es wird einfach immer das gleiche gebaut, was immer die gleiche klientel ansprechen soll. junge (gut verdienende) familien (in der vermeintlichen single-hauptstadt), am besten zugezogen. zwar ist immer auch von einem bestimmten prozentsatz an günstigen bzw. geförderten wohnungen die rede, aber man hat das gefühl, dies ist oft nur vorgeschoben. jedenfalls hat man bei solchen projekten bislang kaum inserate im entsprechenden preissegment gefunden.

fluff schrieb:es wird einfach immer das gleiche gebaut,

Dasselbe Problem haben wir in München auch. Es ist wirklich ätzend, wie die Stadt mit immergleichen gesichtslosen Neubauten im Schachtelformat verschandelt wird. Da sieht eins aus wie das andere.

martenot schrieb am 25.01.2022:mit immergleichen gesichtslosen Neubauten im Schachtelformat verschandelt wird.

Solange es Leute gibt, die dort einziehen, wird sich das nicht ändern. Leider! In Köpenick setzen sie andauernd diese Schachtelhäuser hin und mit dem Verkauf dieser Häuser klappt es wohl, sonst würden die das ja nicht machen. Lage, Lage, Lage. Ich denke, viele kaufen die Wohnungen darin auch nur, weil die Lage toll ist.

Comtess1702 schrieb:Solange es Leute gibt, die dort einziehen, wird sich das nicht ändern. Leider!

Ich wollte gerade das gleiche schreiben. Es muss ja genügend Menschen geben, denen solche Häuser gut gefallen. Ansonsten würden sie ja leerstehen.
Ich kann mir vorstellen das vielen vielleicht auch das Äußere der Häuser egal ist, wenn es ihnen im Inneren gut gefällt.

Was meint Ihr jetzt konkret mit Schachtelformat?

Fahre grad mit der Ubahn . Ich hasse diese voll besetzten Konservendosen.

Yen schrieb:Fahre grad mit der Ubahn . Ich hasse diese voll besetzten Konservendosen.

Ich mag das und beobachte gerne meine Mitmenschen ^^ Etwas weniger voll könnte es manchmal sein.

Bundesferkel schrieb:Was meint Ihr jetzt konkret mit Schachtelformat?

Kann mir darunter auch nichts vorstellen..

pattimay schrieb:Kann mir darunter auch nichts vorstellen..

Vielleicht versteht jeder was anderes darunter, aber hier in München werden beispielsweise viele Wohn- und Gebäudeblöcke in schachtelförmigem Kastenformat erstellt, die sich alle sehr stark ähneln und eine Stadt auf die Dauer gesichtslos machen, da sie uniform ausehen. Beispielsweise sieht man viele solche Gebäude, wenn man mit der Bahn nach München fährt. Zwischen Pasing und dem Hauptbahnhof zieren viele solche Gebäude inzwischen die Seiten der Bahntrasse.

Warum die Leute einziehen, kann ich mir gut denken: weil Wohnraum knapp ist, und weil man oft gar keine andere Wahl hat, wenn man eine Wohnung sucht.

@Bundesferkel

Es geht dabei wohl vorallem um sowas hier. Die immer gleich aussehenden Häuser, egal wo.

Original anzeigen (0,1 MB)

Quelle: https://www.welt.de/regionales/bayern/article173859285/Einfallslose-Architektur-Wenn-wir-so-weitermachen-machen-wir-Muenchen-kaputt.html

Aber schlimmer finde ich diese ganzen Neubaugebiete in den Vostädten bzw. Dörfern. Wo grau-weiße Einfamilienhäuser dicht an dicht stehen, mit einem kleinen steinigen Vorgarten und wenig Platz zwischen den Häusern.

Original anzeigen (0,2 MB)

Quelle: https://www.nw.de/lokal/kreis_paderborn/paderborn/22585036_Das-kosten-staedtische-Bauplaetze-im-Kreis-Paderborn.html



Quelle: https://www.n-tv.de/ratgeber/Jetzt-kommt-Bewegung-in-die-Zinsen-article22375065.html

Da würde ich dann lieber in Berlin wohnen.
Diese Art des Bauens abr ist eben auch der Zeit geschuldet. Vielen gefällt es wohl.
Es ist modern und so ändert sich alle Jahrzehnte der Baustil.
Vielleicht kommt ja auch mal wieder eine Zeit, in der neue Gebäude wieder so aussehen, wie viele Altbauten mit ihren reich verzierten Fassaden. Ich würde aber eher nicht darauf warten.

Yen schrieb:Fahre grad mit der Ubahn . Ich hasse diese voll besetzten Konservendosen.

Wenn ich in Berlin bin, fahre ich super gerne U Bahn. Ja, sie sind manchmal sehr voll, aber wenn ich fahre, dann fahre ich auch lange damit, kann mich meistens hinsetzen und mach dann dieses typische "Leute kieken". Man sieht ja die unterschiedlichsten Typen überhaupt in der U Bahn. Das ist so spannend; da könnte man glatt ein Buch drüber schreiben.

Blöd ist nur, wenn es zu voll ist mit dem Aussteigen. Ansonsten hab ich eine volle U Bahn eigentlich lieber als eine leere U Bahn.

@Bone02943

Vielen Dank für das Beispiel;
von außen sehen diese Wohnblöcke ziemlich gleich aus. Am Krusenick in Köpenick war ich besuchsbedingt in zweien solcher Wohnungen und stellte fest, dass sie von innen ansprechender sind als von außen, also sehr gut geschnitten und jeder Winkel nutzbar.
Also Wohnblöcke zur Miete aus der Zeit zwischen 1960 und etwa 1980 sahen schlimmer aus.

Bei Bebauungskonzepten mit Einfamilienhäusern (beispielsweise Modell Toskana -Karree 🙄) geht es mir wie Dir.
Dabei handelt es sich dann ja doch meistens um teuer erworbenes Eigentum, darum für mich noch unverständlicher, wenn schon klar ist, dass ich für den Rest meines Lebens zwar ein eigenes Haus, jedoch nach keiner Seite freien Blick habe.

Aber dieses schachtelartige Bauen von Wohnanlagen ist ja nicht Berlin-typisch, sondern findet sich überall.

Dwarf schrieb:Es muss ja genügend Menschen geben, denen solche Häuser gut gefallen. Ansonsten würden sie ja leerstehen.
Ich kann mir vorstellen das vielen vielleicht auch das Äußere der Häuser egal ist, wenn es ihnen im Inneren gut gefällt.

also, mir geht es gar nicht darum wie die gebäude aussehen. sondern um die städtebauliche struktur und für welche klientel sie gebaut werden. und das ist halt immer dasselbe.

die typischen ddr-plattenbauten sind auch ziemlich "gesichtslos" und alles andere als schön. aber darin wohnt es sich in der regel gut und günstig.

wie es sich in einem dieser neubauten lebt, keine ahnung. man findet (als geringverdiener oder leistungsempfänger) dort ja wie gesagt eh keine bezahlbare wohnung. obwohl das problem der politik ja angeblich bekannt ist und in diesen neubaugebieten auf durchmischung geachtet werden soll.

Bone02943 schrieb:Da würde ich dann lieber in Berlin wohnen.

selbst hier gibt es solche siedlungen mit reihen-einfamilienhäusern. town houses genannt.

Bone02943 schrieb:Da würde ich dann lieber in Berlin wohnen.

Hier gibt es auch solche Siedlungen. Sowohl diese kleinen Einfamilienhaussiedlungen, als auch diese Blöcke.

pattimay schrieb:Hier gibt es auch solche Siedlungen. Sowohl diese kleinen Einfamilienhaussiedlungen, als auch diese Blöcke.

Ich glaube, das gibt es mittlerweile doch in jeder Stadt. Auch die Plattenbausiedlungen. Die waren ne zeitlang sogar sehr gefragt, bis sie so runtergewirtschaftet wurden.

Interested schrieb:Ich glaube, das gibt es mittlerweile doch in jeder Stadt.

Ja, eben. Die sind jetzt nicht charakteristisch für irgendeine Stadt.
Meine Schwester wohnt in einem Hochhaus am Rand der Stadt. Ich find das Haus furchtbar, aber ihre Wohnung ist gut und interessant geschnitten. Ruhig ist es da auch.

Jeder so, wie er mag. Ich mag lieber Altbauten mit den schönen Hauseingängen, die es in Berlin ja auch noch zuhauf gibt. Andere mögen lieber die moderneren Wohnungen. Und wieder andere mögen halt die Einfamilienhaus Siedlungen.

Das macht Berlin für mich aber auch aus. Dieses Vielseitige. Letztendlich kommt es ja auch darauf an, wo man eine Wohnung findet, die dem Geschmack einigermaßen entgegenkommt.

pattimay schrieb:Meine Schwester wohnt in einem Hochhaus am Rand der Stadt

Ich hab auch schon tolle Wohnungen in Hochhäusern in Berlin gesehen, zumindest auf Bildern. Die Aussicht ist manchmal phänomenal. Aber: ich würde da nicht einziehen wollen; bin im Einfamilienhaus groß geworden und würde mich mit so vielen Nachbarn, von denen man vielleicht noch die auf der Etage kennen würde, nicht so wohl fühlen. Da kommt es vielleicht auch darauf an, was man gewöhnt ist.

Ich schau mir ja oft virtuell Wohnungen in Berlin an; bin da wohl etwas zu sehr verwöhnt und kann mir vieles für mich selbst nicht vorstellen. Hab aber auch schon Wohnungen entdeckt, wo ich sofort einziehen würde ... kommt halt auf die Lage an und auf den Grundriss der Wohnung. Außerdem muss mir das Haus gefallen; darf nicht zu viele Stockwerke haben und die Umgebung muss einigermaßen stimmen. Aber es gibt durchaus Gegenden, die wirklich gut bebaut sind und auch nicht dieses typisch Neue aufweisen.