Wie fühlt sich älter werden an?

Ganz ehrlich?

Älter werden fühlt sich scheiße an.

The thrill is gone (das ist nämlich die Kehrseite von "man wird gelassener")

Ich werde nie wieder so Fußball spielen können (körperlich) wie mit 25.

Groucho schrieb:Ich werde nie wieder so Fußball spielen können (körperlich) wie mit 25.

Das schaff ich auch so nicht, dafür rauche ich zu viel.
Aber werde ich später noch so rauchen können wie mit 25 :ask:

Alt werden ist Mist.
Der Mensch wird hässlich im Alter.
Und das ist ätzend.

sunshinelight schrieb:Aber werde ich später noch so rauchen können wie mit 25

Lol.
Also man hört ja Geschichten von früheren Fußballstars, die jeden Tag ihre Schachtel rauchten. Hats Super Mario nicht sogar in der Kabine bemacht? Aber ich glaub, heute ist das nicht mehr so in. Aber ich glaub, die Freistöße haut er immer noch rein, der Basler, auch im Alter ;)
Also @sunshinelight , kannst ja versuchen, erst mal aufs Dampfen umzusteigen, soll ja schon vielen geholfen haben.

sunshinelight schrieb:Der Mensch wird hässlich im Alter.

na, das ist nun das Einzige am älter werden, was mir egal ist

sunshinelight schrieb:Der Mensch wird hässlich im Alter.

Das ist nicht zwangsläufig so.

Mir wurde immer wieder gesagt, je älter Du wirst, desto hübscher wirste^^
Mal sehen, wie es in 10 Jahren ist :troll:

@borabora
Ja, Goerge Clooney hat es echt gut.
Vielleicht ich ja auch. Wer weiß. :D

Mental ist es sehr eigenartig es verändert sich wenig meist merkt man an der Umgebung das man alt wird ich selber fühle mich nicht anders als mit 20 und werde nächste jahr 50

Ich merke, dass die Zeit immer schneller vorbei geht.
Meine Tochter wird nächsten Monat achtzehn, ich hab aber immer noch ganz deutlich die Bilder der Geburt vor meinen Augen.
Da wir aber einen Freundeskreis haben, in dem die meisten im gleichen Alter sind, wird man gemeinsam alt, dann fühlt es sich nicht ganz so doof an.

Erst durchlebte ich die sachweren Jahre von 33 bis 45. Danach kamen die knackigen Jahre. Es knackte hier, es knackte dort. Alle Glieder werden steif bis auf eines. Heute, jenseits der 60, weiss ich: Wenn ich morgens schmerzfrei aufwachen sollte, dann bin ich in der Nacht gestorben. Aus Gründen der Pietät übernachte ich ja schon in der Bio-Mülltonne.

fühlt sich nicht toll an. Bin 32 und fühl mich manchmal wie 86 oder so

Bei diesem morgendlichen Gefühl handelt es sich aber oft eher um ein Überschreiten der Promillegrenze als der Altersgrenze.

Die Prioritäten verändern sich.. ich bin wesentlich gechillter als früher..und auch zufriedener.

sonnengold schrieb:Die Prioritäten verändern sich.. ich bin wesentlich gechillter als früher..und auch zufriedener.

Es hat echt Vor- und Nachteile und es hängt auch echt von deinem Leben und den Erfahrungen ab- ich hatte keine besonders glückliche Kindheit, war sehr eingeengt und hatte ein sehr geringes Selbstbewusstsein. Ich bin schon mit 16 daheim ausgezogen und war dann ziemlich ohne Unterstützung in einer Erwachsenenwelt, die ich oft auch nicht verstand, auf mich allein gestellt (auch finanziell) unterwegs.

Ich hatte dann fast ein Jahrzehnt (bis Abi und Studium über den Berg war) gravierende Armutserfahrungen - ich hätte meine Eltern, zu denen ich oft monatelang gar keinen Kontakt hatte, verklagen müssen, was aber deren schlechtes Bild von mir noch bestätigt hätte - die Genugtuung wollte ich ihnen nicht geben. Sozialhilfe etc. bekam ich keine, da ich ja Schülerin und dann Studentin war. Bafög bekam ich auch nicht. Ich wurde dann eher Überlebenskünstlerin auf einem absoluten Minieinkommen und hatte wirklich nur "Besitztümer", die in einen Umzugskarton passten. Das führte dazu, dass ich eine panische Angst davor hatte, das Studium nicht zu schaffen und mein Leben lang auf diesem Niveau leben zu müssen - es führte auch dazu, dass ich, als ich mich eingerichtet hatte, auch noch Geld sparte, mitunter centweise, weil es ein unheimlich geiles Gefühl war, endlich mal 1000€ auf dem Konto zu haben - das bot mir eine Sicherheit, die ich so lange vermisst hatte.

Mich hat diese Armutserfahrung sehr geprägt. Heute lebe ich noch immer sparsam, meine Kinder grinsen schon, wenn ich abends meine Runde durchs Haus mache und alle Lichter ausmache und lange Vorträge über Stromkosten halte, ich fahre noch immer viel mit dem Fahrrand und wenig mit dem Auto ... aber zurück zum Thema. Ich weiß nun, wie das Leben funktioniert. Ich habe seit über 10 Jahren den gleichen Job, seit über 20 Jahren eine Beziehung mit dem gleichen Mann, den Großteil meiner Zeit verbringe ich mit Arbeiten und Kinder erziehen .... Ich habe nun viel realistische Erwartungen an das Leben, kann auch gut einschätzen, ob was möglich ist oder nicht ...

Wären Leute zu mir gekommen mit der Starbucks Idee hätte ich sie für verrückt erklärt, dass man für einen Plastikbecher Kaffee 6€ bezahlt ... es gibt so Randbereiche, die verstehe ich nicht.

Ja das stimmt schon, es kommt immer darauf an welche Lebenserfahrungen wir gemacht haben.

Im besten Fall können wir hinter die Kulissen schauen und daran arbeiten unser Verhalten zu verstehen und es zu verändern.
In einem Teil deines Post erkenne ich mich sogar wieder.. ich hatte auch kein Selbstbewusstsein und keine Möglichkeit mich in meiner Kindheit zu entfalten..

sonnengold schrieb:Wie fühlt sich älter werden an?

Lach. Wieviel Zeit bleibt mir noch bis zum Ableben, eben weil ich alt bin.

Fühlen tue ich mich gut, trotz Knacken der Knochen und das Getriebe meiner Hirnzellen, was manchmal zu wünschen lässt.
Alt werden hat was für sich und Humor dazu hat die größte Priorität für mich.

@AgathaChristo

Ich denke je älter man wird, desto mehr hat man genau diesen Gedanken.

Bei mir ist es noch ein bisschen hin, aber meine Mutter ist nun über 80 und ich denke schon, dass sie oft darüber nachdenkt. Sie bewahrt sich auch den Humor und ich finde es toll, dass ich noch immer so mit ihr lachen kann.. und sie so lebenslustig ist..

Ich finds klasse. Die Gelassenheit die man bekommt ist unbezahlbar :lv:

Älter werden fühlt sich beschissen an. Mein Körper ist jetzt schon auf dem Level einer 70-jährigen, obwohl ich noch nicht einmal ganz 40 bin.

Ich habe schon ua einen Schlaganfall hinter mir und muss dabei noch dankbar sein, dass ich damit später dran bin als zB der Cousin meines Vaters, der, seitdem er mit Mitte 20 seinen ersten Schlaganfall hatte und sich schon vom ersten nicht mehr bis zur Arbeitsfähigkeit erholt hat, sondern schwerbehindert ist. Dabei habe ich immer recht gesund gelebt, Sport getrieben, bin nicht übergewichtig und die Cholesterinwerte sind auch ok. Aber mein Blutdruck ist nicht dauerhaft in den Griff zu kriegen und somit außerhalb dessen, was ich beeinflussen kann.

Ich selber kann da mit Mitte 30 noch gar nicht so viel zu sagen bzw. großartige Veränderungen spüren, sodass ich wirklich etwas dazu sagen könnte.

Ich sehe das Älterwerden aber leider an meiner Mutter und was es aus einem Menschen machen kann.

Meine Mutter war bis Anfang 60 das pure Leben. Im Kopfe junggeblieben sowie auch körperlich absolut fit.

Ab 62 ging es dann kontinuierlich bergab. Zuerst körperlich, darauf folgte dann auch irgendwann das Geistige. Das aber wiederum nur, weil sie körperlich nicht mehr so konnte wie sie es gewohnt war und auch gern weiterhin gewollt hätte. Sie gab sich dadurch quasi auf, zog sich immer mehr zurück. Sohnemann, Freundinnen usw.. konnten leider nichts dagegen tun.

Sie leidet bis heute darunter, gibt es aber nicht mehr zu, wie ihr das Älterwerden tatsächlich zu schaffen gemacht hat. Wie ihr es zu schaffen gemacht hat, nicht mehr so zu können wie sie es immer konnte und auch wollte.

Ps.
Medizinisch ist übrigens alles in Ordnung mit ihr. Man konnte zumindest dahingehend überhaupt nichts feststellen.

Fazit also:
Irgendwann fängt der Körper nun mal an abzubauen/einen Gang zurückzuschalten. Die restlichen Reserven sich sozusagen gut einzuteilen.
Leider können dann, wenn dieser Zeitpunkt gekommen ist, nicht alle Menschen damit umgehen und lassen sich gehen/geben sich auf, was dann leider auch den Geist altern lässt bzw. worunter dann leider auch die geistigen Fähigkeiten leiden. Und als Angehöriger kann man leider gar nichts tun, wenn betroffene Person nicht auch selber will.

@rhapsody3004
Findest du nicht, dass du ein bisschen von oben herab urteilst?

Ja, okay, du bist Anfang 30 und kannst es nach eigener Aussage nicht wirklich beurteilen. Aber es ist eben nicht immer nur eine Frage des Willens. Kannst du auch nur im Ansatz nachfühlen, wie es ist, wenn der Körper nicht will, wie der Kopf/Geist will? Ich bin jetzt 39, fast 40 und mein Körper spielt oft nicht so, wie ich es gerne hätte. Ich habe einen Schlaganfall hinter mir, Arthrose in der Wirbelsäule, Endometriose, regelmäßig Migräne und so weiter und so fort. Vermutlich bin ich kein Paradebeispiel für jemanden mit knapp 40, dennoch finde ich, dass du hinsichtlich "der Geist siegt über den Körper" sehr herablassend schreibst. Und bevor du jetzt "selbst Schuld" schreibst: ich bin nicht übergewichtig, rauche nicht, habe immer Sport getrieben und bin gerade trotzdem wieder krank geschrieben.