Wie fühlt sich älter werden an?
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Alter, Veränderung, Weisheit ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
Wie fühlt sich älter werden an?
26.05.2019 um 21:37Wie fühlt sich älter werden an?
Sch....e, um es mal ganz unverblümt zu sagen.
Jetzt, mit 65, geht es sogar noch. Mein Vater ist 94 geworden, und da wird es wirklich heftig.
Es gibt einen Muskelabbau und zuletzt sind 20 Meter gehen eine Herausforderung.
Die Sinne verlassen einen. Mein Vater war zuletzt vollständig blind, und ich bin auch schon mit den Augen so herunter, dass klar ist, dass ich ihm folgen werde.
Letzten Oktober war ich heftig erkältet, und danach war mein Geruchssinn weg. Der kommt wieder, meint der Arzt, aber das dauert eben mal ein Jahr und was ist nach der nächsten Erkältung?
Mental koppelt man sich ab. Irgendwie bleibt man innerlich immer 20 und folgt den Werten und Ansichten der 70er Jahre. Dummerweise sind aber um einen herum nacheinander zwei Generationen Zwanzigjährige herangewachsen und die jungen Leute von heute leben in einem Paralleluniversum, was ihre Werte angeht. Tätowieren sich und kaufen für teures Geld Jeans mit Löchern, um nur mal zwei Beispiele zu nennen.
Glücklicherweise erfolgt das Alt werden nicht von einem Tag auf den anderen. Es ist ein kontinuierlicher Prozess über Jahre und Jahrzehnte und man hat genügend Zeit, sich daran zu gewöhnen.
Sch....e, um es mal ganz unverblümt zu sagen.
Jetzt, mit 65, geht es sogar noch. Mein Vater ist 94 geworden, und da wird es wirklich heftig.
Es gibt einen Muskelabbau und zuletzt sind 20 Meter gehen eine Herausforderung.
Die Sinne verlassen einen. Mein Vater war zuletzt vollständig blind, und ich bin auch schon mit den Augen so herunter, dass klar ist, dass ich ihm folgen werde.
Letzten Oktober war ich heftig erkältet, und danach war mein Geruchssinn weg. Der kommt wieder, meint der Arzt, aber das dauert eben mal ein Jahr und was ist nach der nächsten Erkältung?
Mental koppelt man sich ab. Irgendwie bleibt man innerlich immer 20 und folgt den Werten und Ansichten der 70er Jahre. Dummerweise sind aber um einen herum nacheinander zwei Generationen Zwanzigjährige herangewachsen und die jungen Leute von heute leben in einem Paralleluniversum, was ihre Werte angeht. Tätowieren sich und kaufen für teures Geld Jeans mit Löchern, um nur mal zwei Beispiele zu nennen.
Glücklicherweise erfolgt das Alt werden nicht von einem Tag auf den anderen. Es ist ein kontinuierlicher Prozess über Jahre und Jahrzehnte und man hat genügend Zeit, sich daran zu gewöhnen.
Wie fühlt sich älter werden an?
27.05.2019 um 04:47Das Alter kommt schleichend.
Komisch, die Musik, die ich früher grottenschlecht fand, höre ich mir heute gerne an^^
Komisch, die Musik, die ich früher grottenschlecht fand, höre ich mir heute gerne an^^
Wie fühlt sich älter werden an?
27.05.2019 um 12:46Mila_ schrieb:Ich finds klasse. Die Gelassenheit die man bekommt ist unbezahlbar :lv:So ist es bei mir auch.
Ich bin wesentlich gelassener und lasse mich schwer aus dem Gleichgewicht bringen.
Wie fühlt sich älter werden an?
27.05.2019 um 12:52Wie fühlt sich älter werden an?
27.05.2019 um 12:53Wie fühlt sich älter werden an?
27.05.2019 um 12:55Wie fühlt sich älter werden an?
27.05.2019 um 12:59@KFB
Ich glaube bei mir hat es damit angefangen, dass ich vieles aus meiner Vergangenheit aufgearbeitet habe.. damit kam dann auch die Ruhe und Gelassenheit.
Ich glaube bei mir hat es damit angefangen, dass ich vieles aus meiner Vergangenheit aufgearbeitet habe.. damit kam dann auch die Ruhe und Gelassenheit.
Wie fühlt sich älter werden an?
27.05.2019 um 13:02MiaJinn schrieb:Ansonsten fühlt sich jedes Jahr irgendwie gleich an, nur irgendwie schneller um.das stimmt, es fühlt sich an als würd jedes lebensjahr schneller vergehen.
woertermord schrieb:Was würdet ihr denn sagen, ab wann ging der körperliche Verfall merklich los bei euch?merklich...also dass ich vermehrt falten im gesicht bemerkt hab und die haut insgesamt schlapper wurde...mit 35.
grätchen schrieb:Ich bin auch viel gelassener als früher.das kann ich überhaupt nicht unterschreiben, leider.
Wie fühlt sich älter werden an?
27.05.2019 um 13:28@purplepearl
Früher hat mich nichts aus der Ruhe gebracht, scheinbar ist mein Ruhevorrat aufgebracht oder so :D
Früher hat mich nichts aus der Ruhe gebracht, scheinbar ist mein Ruhevorrat aufgebracht oder so :D
Wie fühlt sich älter werden an?
27.05.2019 um 13:38KFB schrieb:Früher hat mich nichts aus der Ruhe gebracht, scheinbar ist mein Ruhevorrat aufgebracht oder soIch weiß nicht wirklich, ob ich gelassener bin oder nicht. Denn ich wurde schon mit 20 als Stoiker bezeichnet von einem Freund.
Aber es gibt natürlich auch bei mir Tage, an denen ich nicht besonders gelassen bin und leicht "ausflippe".
In der Regel kann ich mir meist zusammenreimen, woran es lag.
Hast du so gar keine Idee, warum du weniger gelassen bist als früher?
Wie fühlt sich älter werden an?
27.05.2019 um 13:40@Groucho
Ich hatte früher wahrscheinlich mehr Ablenkung und/oder kann ausschweifende Dummheit einfach nicht mehr so gut tolerieren.
Ich hatte früher wahrscheinlich mehr Ablenkung und/oder kann ausschweifende Dummheit einfach nicht mehr so gut tolerieren.
Wie fühlt sich älter werden an?
27.05.2019 um 13:43KFB schrieb:Ich hatte früher wahrscheinlich mehr Ablenkung und/oder kann ausschweifende Dummheit einfach nicht mehr so gut tolerieren.Ach, ich wollte gar nicht so privat werden, dass du mir die Gründe erzählst. :D
Ich dachte nur, wenn man den Grund nicht kennt/findet kann man ihn auch nicht ändern.
Außerdem "ich kann Dummheit nicht mehr so gut tolerieren" ist ja keine Antwort. Die Frage ist doch weiterhin "warum kannst du Dummheit nicht mehr so gut tolerieren"?
Wie fühlt sich älter werden an?
27.05.2019 um 13:46Groucho schrieb:Die Frage ist doch weiterhin "warum kannst du Dummheit nicht mehr so gut tolerieren"?Wahrscheinlich, weil ich nicht mehr so viel Ablenkung habe wie früher. Da kam es wohl zu einem kleinen Teufelskreis :Y:
Wie fühlt sich älter werden an?
27.05.2019 um 23:24cassiopeia1977 schrieb:grätchen schrieb:
Ich bin auch viel gelassener als früher
cassiopeia1977 schrieb:das kann ich überhaupt nicht unterschreiben, leider.Warum, was ist anders als früher? Welche Situationen bringen Dich jetzt aus der Ruhe, die es früher nicht gemacht hätten?
Wie fühlt sich älter werden an?
28.05.2019 um 09:59borabora schrieb:Komisch, die Musik, die ich früher grottenschlecht fand, höre ich mir heute gerne an^^Tja, im Alter neigen wir alle zur Taubheit.
Wie fühlt sich älter werden an?
28.05.2019 um 10:39KFB schrieb:@GrouchoDu kannst Dummheit nicht mehr tolerieren?
Ich hatte früher wahrscheinlich mehr Ablenkung und/oder kann ausschweifende Dummheit einfach nicht mehr so gut tolerieren.
Ich nehme an, das bezieht sich auf die Dummheit der anderen.
Die sind nämlich meistens ganz besonders dumm.
Das tut dein Gehirn, um dich vor neuen Informationen zu schützen und quasi eine Stabilität in der pattern der Persönlichkeitsstruktur zu erreichen. Je älter du wirst, desto dümmer werden die anderen. Ähnliche Phänomene gibt es in der Pubertät, wo die EPrsönlichkeit nach eben dieser Struktur und Stabilität sucht. Das ist hochinteressant und wenn mans weiß, kann man dagegen angehen.
Okay, ich bin Jahrgang 86 und habe gut reden. Es wird ja sicher nicht einfacher. Aber ich versuche immer, keinem die Möglichkeit einzugestehen mich zu nerven. Das ist viel zu viel Beeinflussbarkeit von außen.
Wie fühlt sich älter werden an?
28.05.2019 um 11:45Irgendwann im Laufe seines Lebens hat man einen Punkt erreicht, wo einen nichts mehr allzusehr nerven kann. Dann ist man cool. Etwas später dann nervt einen gar nichts mehr. Dann ist man kalt. Und tot.
Grundsätzlich ist "Alter" keine Frage des Geburtsdatums, sondern der inneren Einstellung.
Niemand wird alt, weil er eine bestimmte Anzahl von Lebensjahren auf dem Buckel hat. Man wird alt, wenn man sich von seiner Fantasie und seinen Träumen final verabschiedet. Man sollte sie behalten, auch in dem Wissen, dass sie sich nicht immer oder nicht so wie gewünscht realisieren lassen. Im Laufe der Zeit wirft unsere Haut Falten, mit dem Verzicht auf Neugierde, Lernbereitschaft und Ideale aber wird auch unsere Persönlichkeit Falten werfen wie eine alte Hose.
Ich kenne frühvergreiste Mid-Twens, die Wertvorstellungen haben, die es mit denen meiner Grosseltern kurz vor Demenzeintritt aufnehmen können. Ich kenne lebensmüde Dreissiger, die glauben, mit Ehemann, Kindern und Hypotheken sei ihr Leben am Ende. Ich kenne verbrauchte Vierziger, die die Tage bis zur Rente zählen (Welche Rente, hä?).
Und ich kenne Menschen, die sich eben nicht "altersgemäss" verhalten: Siebzigjährige, die Berggipfel im Himalaya besteigen, Achtzigjährige, die ein Studium der Philosophie beginnen und Neunzigjährige, die auf der Bühne den Blues singen.
Ich habe die grosse, böse SECHZIG schon hinter mir gelassen. Na und? Eine Zahl, nichts weiter. Ich werde trotzdem in meiner verbeulten Karre laute Rockmusik hören, dass den Kids an der Fussgängerampel das Gel aus den Haaren fliegt, meine Frau und ich werden auf hanseatischen Nobelparties trotzdem Leute schockieren "Sie haben sich ihre Wohnung von einer Blindenwerkstatt einrichten lassen?" und meine Frau wird trotzdem in heissen Sommernächten nackt auf der Terrasse Pogo tanzen und "Hersham Boys" mitgrölen, dass die Spatzen tot vom Dach fallen.
Man hat im Laufe der Jahrzehnte genügend Dinge gesehen und/oder erlebt, dass man nicht mehr so leicht in Panik gerät, dass einen so schnell nichts mehr aufregt. Nennt es Abstumpfung oder Toleranz, Altersweisheit oder Altersschwachsinn.
Nach "Ruhe" strebe ich nicht unbedingt. Davon werde ich nach meinem Ableben mehr als genug haben. Vermutlich eine Ewigkeit.
"Bequemlichkeit" heisst für mich nicht, vor der Glotze auf dem Sofa zu hängen und auf den Sensenmann zu warten. Für mich heisst das eher, dass ich technische Hilfsmittel nutze, um Körperkräfte zu schonen. Dies gilt vor allem in Haushalt und Garten. Auch greife ich gern auf externe Fachkräfte zurück und lasse Sachen machen, die ich früher selbst gemacht habe. Dies gilt vor allem für handwerkliche Aufgaben.
Grundsätzlich ist "Alter" keine Frage des Geburtsdatums, sondern der inneren Einstellung.
Niemand wird alt, weil er eine bestimmte Anzahl von Lebensjahren auf dem Buckel hat. Man wird alt, wenn man sich von seiner Fantasie und seinen Träumen final verabschiedet. Man sollte sie behalten, auch in dem Wissen, dass sie sich nicht immer oder nicht so wie gewünscht realisieren lassen. Im Laufe der Zeit wirft unsere Haut Falten, mit dem Verzicht auf Neugierde, Lernbereitschaft und Ideale aber wird auch unsere Persönlichkeit Falten werfen wie eine alte Hose.
Ich kenne frühvergreiste Mid-Twens, die Wertvorstellungen haben, die es mit denen meiner Grosseltern kurz vor Demenzeintritt aufnehmen können. Ich kenne lebensmüde Dreissiger, die glauben, mit Ehemann, Kindern und Hypotheken sei ihr Leben am Ende. Ich kenne verbrauchte Vierziger, die die Tage bis zur Rente zählen (Welche Rente, hä?).
Und ich kenne Menschen, die sich eben nicht "altersgemäss" verhalten: Siebzigjährige, die Berggipfel im Himalaya besteigen, Achtzigjährige, die ein Studium der Philosophie beginnen und Neunzigjährige, die auf der Bühne den Blues singen.
Ich habe die grosse, böse SECHZIG schon hinter mir gelassen. Na und? Eine Zahl, nichts weiter. Ich werde trotzdem in meiner verbeulten Karre laute Rockmusik hören, dass den Kids an der Fussgängerampel das Gel aus den Haaren fliegt, meine Frau und ich werden auf hanseatischen Nobelparties trotzdem Leute schockieren "Sie haben sich ihre Wohnung von einer Blindenwerkstatt einrichten lassen?" und meine Frau wird trotzdem in heissen Sommernächten nackt auf der Terrasse Pogo tanzen und "Hersham Boys" mitgrölen, dass die Spatzen tot vom Dach fallen.
Man hat im Laufe der Jahrzehnte genügend Dinge gesehen und/oder erlebt, dass man nicht mehr so leicht in Panik gerät, dass einen so schnell nichts mehr aufregt. Nennt es Abstumpfung oder Toleranz, Altersweisheit oder Altersschwachsinn.
Nach "Ruhe" strebe ich nicht unbedingt. Davon werde ich nach meinem Ableben mehr als genug haben. Vermutlich eine Ewigkeit.
"Bequemlichkeit" heisst für mich nicht, vor der Glotze auf dem Sofa zu hängen und auf den Sensenmann zu warten. Für mich heisst das eher, dass ich technische Hilfsmittel nutze, um Körperkräfte zu schonen. Dies gilt vor allem in Haushalt und Garten. Auch greife ich gern auf externe Fachkräfte zurück und lasse Sachen machen, die ich früher selbst gemacht habe. Dies gilt vor allem für handwerkliche Aufgaben.
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