Bekannter schrieb:Na, da habe ich dann wohl genau solch einen Menschen angesprochen, von denen ich oben gesprochen habe
Ganz davon abgesehen, dass das eine ziemliche Unverschämtheit ist, liegen die Fakten doch offensichtlich auf der Hand. Eine Mutter sollte in den ersten Lebensjahren immer bei ihrem Kind sein, um auf die Zeichen, die es von sich gibt entsprechend reagieren zu können. Die Hinweise haben sich gehäuft, dass das extrem wichtig für die Mutter-Kind-Bindung und damit für die psychosoziale Entwicklung des Kindes ist. Es ist meines Erachtens nach auch kein Wunder, dass die Mutter-Kind Bindung viel intensiver sein muss als die Vater-Kind Bindung, da die Mutter aufgrund des Stillens eine viel engere Beziehung zum Kind haben muss, was das Kind natürlich auch spürt.
Das kommt eben dadurch zustande, dass beim Stillen offenbar Mechanorezeptoren der weiblichen Brust gereizt werden, die daraufhin die Ausschüttung von Oxytocin einleiten.
Neben der Rückkopplung auf humoralem Wege werden einige endokrine Systeme über nervale Afferenzen von peripheren Rezeptoren bzw. Sensoren gesteuert. So werden durch Stimulation der Brustwarze die Laktationshormone Prolactin und Oxytocin vermehrt sezerniert.
Quelle: [Thie.] Klinke u.a. , Physiologie (2010)Oxytocin hat nun eben genau die beschriebenen Wirkungen auf das Verhalten und das Empfinden der Mutter.
Oxytozin, welches aus der Neurohypophyse freigesetzt wird, löst Geburtswehen aus. Darüber
hinaus begünstigt dieses Neuropeptid mütterliche Zuwendung, in Kombination mit Androgenen reproduktives Verhalten und in Kombination mit Opioiden körperliche Annäherung.
[...]
Oxytozin fördert die Bindung an und das Vertrauen in den Partner und beim Stillen die Zuneigung der Mutter an das Kind.
Quelle: [Spr.] Schmidt u.a., Physiologie des Menschen mit Pathophysiologie (2010)Ich denke aus diesen medizinisch physiologischen Annahmen, sollte doch klar werden dass die Mutter-Kind-Bindung naturgemäß eine völlig andere Qualität besitzt als die Vater-Kind-Bindung. Die positive Assoziation von Mutter und Sicherheit bzw. Bedürfnisbefriedigung wird dem Säugling doch bereits durch das Stillen konditioniert. Damit nimmt die Mutter im emotionalen Erleben des Kindes eine Rolle ein, die der Vater so nicht ersetzen könnte. Daher ist es sinnvoll dass in der Tat auch wirklich die Mutter für das Kind da ist.
Darüber hinaus will ich darauf hinweisen, dass die Tatsache, dass tatsächlich empfohlen wird ein Kind bis zum 3. Lebensjahr zu stillen, deutlich machen sollte dass die Mutter so lange auch nicht besonderem Stress ausgesetzt ist. Das bedeutet, dass die Emanzipation, die ja auch fordert, dass die Gleichstellung derartige Auswüchse annimmt, dass die Mutter auch nicht mehr dazu genötigt sein soll - ebenso wie der Mann - das Kind zu stillen, sondern ebenfalls nach der Geburt wieder das Recht haben soll zu arbeiten und in der Karriere Fortschritte zu machen, hier äußerst schädigende Einflüsse auf die Entwicklung der Kinder in Kauf nimmt, da ein gesundes Mutter-Kind Verhältnis für eine Entwicklung einer stabilen Gefühlswelt unbedingt notwendig ist.
Zwei Dinge sind es für mich außerdem, die die Frau als Köchin besser qualifizieren als den Mann. Erstens die Tatsache, dass sie aufgrund des geringeren Körpermuskelanteils schwächer sind als die Männer, und daher im Grunde prädispositioniert sind um das eigene Heim instand zu halten. Das ist der offensichtliche Aspekt. Darüber hinaus haben Frauen einen besseren Geruchssinn, der sich gerade im Hinblick auf die Prüfung von Gewürzen und Zutaten für die Nahrung, die sie zubereiten, als Vorteil erweisen muss. Diese verbesserte Ausprägung der olfaktorischen Wahrnehmung ist auch in der Neurophysiologie einer der wenigen wirklich feststellbaren Unterschiede zwischen männlichem und weiblichem Gehirn.
In einer neueren Studie verwendeten Olofsson und Nordin (2004) drei verschiedene Konzentrationen von Pyridin, um Geschlechtsunterschiede mittels psychophysikalischer (Intensitätseinschätzungen) und elektrophysiologischer (chemosensorische ereigniskorrelierte Potenziale, CSEKP) Methoden zu untersuchen. Die Resultate zeigten, dass Frauen Pyridin intensiver wahrnehmen als Männer, speziell in der höchsten Konzentration. Diese Geschlechtsunterschiede in der wahrgenommenen Intensität spiegelten sich in den chemosensorischen EKP, in denen bei Frauen mehr frühe Komponenten (P1, N1) auftraten. Außerdem war bei Frauen die Amplitude der
P2/P3-Komponente (die späte positive Komponente) größer, was frühere Resultate bestätigte (Evans et al. 1995; Morgan et al. 1997). Für die Autoren zeigen diese Befunde, dass die beobachteten Geschlechtsunterschiede in der Wahrnehmung auf einem relativ hohen Niveau der neuralen Verarbeitung basieren.
Quelle: [Spr.] Lautenbacher, Güntürkün, Hausmann - Gehirn und Geschlecht (2007)