Wie Schulen uns systematisch verdummen

@drachenanbeter
Parkstudiengänge. Auch so ein lustiges Problem heutzutage. Die Wunschstudiengänge sind proppevoll, dann schreiben sich die Jungs und Mädels in so witzige Sachen wie Logistik ein und hoffen dann auf einen späteren Wechsel in zB Maschinenbauwesen. Wenn das Vorhaben nicht klappt sitzen sie frustriert in einem Studiengang den sie nie ergreifen wollten - klappt der Wechsel (werden evtl sogar Module und Credits angerechnet) fallen die nicht selten mal heftig auf die Nase, weil man plötzlich mit ganz anderen Schwerpunkten konfrontiert wird und man hofnungslos überfordert ist.
Das ist -ich sags mal deutlich- Schrott!

@WüC
Wieder volle Zustimmung. Daß auch an den Hochschulen einiges im Argen liegt, streitet immerhin niemand ab. Aber zumindest "systematisch" werden auch solche Parkstudenten nicht verdummt. :)

@drachenanbeter
Hehe. Zum Thema "Schuhle macht plöht" hab ich schon alles gesagt was ich sagen wollte. Wenn ich mich da noch weiter einbringe dann risikiere ich einen Rauswurf^^
Ich hab täglich mit Studienabgängern und auch einigen Abbrechern zu tun, keiner von denen- nicht ein einziger- kam "sys verdummt" zu uns.
Alles keine Einsteins, aber auch kein einziger Dummer bei.

@WüC betrachte verdummung mal als synonym für potenzialbremse dann siehts schon wieder anders aus

NeoKortex schrieb:betrachte verdummung mal als synonym für potenzialbremse dann siehts schon wieder anders aus

nee das auch nicht...es muss ja erst mal potential da sein.
bei uns wurde nichts gebremst, und auf den schulen meiner freunde auch nicht.

@NeoKortex

NeoKortex schrieb:betrachte verdummung mal als synonym für potenzialbremse dann siehts schon wieder anders aus

Dann sag ich dir mal genau das was ich meinen Jungs und Mädels immer sage:
Wenn du statt Verdummung Potentialbremse meinst - dann schreib das doch gefälligst gleich ;)

Ist aber eigentlich egal, denn auch mit neuem Begriff wird da (für mich) kein Schuh draus.

Punkt1: Ist sicher nicht alles Perfekt, gar keine Frage - doch wo sind deine konstruktiven und durchführbaren Verbesserungsvorschläge? Soll heißen: Meckern kann man leicht - etwas für doof befinden kann man leicht - besser machen ist meist sehr schwierig (bis unmöglich)

Punkt2: Meine eigene Schulzeit ist schon >20J her und du kannst versichert sein, dass sich in der Zwischenzeit einiges getan hat. Angefangen von der Ausbildung der Lehrkräfte bis hin zum Stand der Wissenschaft.
zB die verschiedenen Lerntypen hat mir damals kein Mensch beigebracht, weder in der Schule noch später in der Hochschule. Jemand der sich bewegen muss beim Lernen kann dies doch auch zu Hause tun. Statt am Schreibtisch läuft man halt mal quer durch den Wald mit Buch in der Hand. Mir /uns hat man damals noch eingetrichtert wie man richtig am Schreibtisch sitzt und man sich durch nichts stören lassen soll - ich wär nie auf die Idee gekommen mal mit Buch über den Acker zu latschen.
Also wenn dann hat meine Generation das Recht zu meckern :D

Punkt3: Hab hier gelesen dass "Begabte" durch Lehrer gemobbt würden weil sie sich nicht "unterordnen wollen" (so wurde das bezeichnet glaube ich/kam glaub ich nicht von dir...aber wenn ich schonmal dabei bin)
Jemand der/die sich nicht in die Gemeinschaft einordnen kann (ich hab nie gehört dass man sich unterordnen müsse) wird über kurz oder lang ohnehin ein Problem in unserer Gesellschaft bekommen. Die Schule muss daher auch die sozialen Fähigkeiten schulen und bewerten. Bei sehr vielen war es das mit Abschluß der Schule auch mit der Bildung - dann ist es vorbei mit "trimmen".
Nicht die Gesellschaft muss sich nach einzelnen richten, sondern einzelne nach der Gesellschaft! Warum? Ganz einfach, weil es andersherum gar nicht ginge.

Punkt4: Wie unter 1 schon erwähnt ist unser Schulsystem nicht perfekt und wird es niemals werden. Wenn Kinder also Probleme haben müssen die Eltern ergründen woran das liegen mag. Bei meiner Nichte reichte ein Wechsel der Schule um von beinahe Sitzengeblieben auf einen 2Komma Schnitt zu kommen. Die war nur genervt und konnte mit ihren 13 Jährchen aber nicht genau sagen woran es denn liegt. Lehrer doof, Kinder doof, Alles doof!
Schule gewechselt und schwupps plötzlich ist alles gut. Die geht immernoch nicht gerne in die Schule, aber heute fällt es ihr einfach alles viel leichter und der Frust ist weg. Fragt man heute -rückblickend- nach den genauen Gründen kann sie es immernoch nicht sagen. Die Lehrer tun nichts anderes als zuvor und Kinder sind immer Kinder.

So das muss reichen. Bin ja kein Sachbuchautor. :)

habe-fertig schrieb:Statt am Schreibtisch läuft man halt mal quer durch den Wald mit Buch in der Hand.

Ich hab meine guten Einfälle oft in meiner Zigarettenpause. Bin also der Typ Rauchlerner. Damit hätte ich heute wohl wirklich Probleme an der Schule ;)

drachenanbeter schrieb:Damit hätte ich heute wohl wirklich Probleme an der Schule ;)

Gelernt wird zu Hause hieß es damals immer. Da kannst doch die Bude vollqualmen wie du grad lustig bist :D

Gelernt wird zu Hause hieß es damals immer.

Dann hält die Schule also tatsächlich vom Lernen ab! :)

Aber egal, der Diskussionsverlauf hat ein ziemlich eindeutiges Ergebnis gebracht: Niemand streitet die vielen Defizite im Schulsystem ab, aber eine Abschaffung der Schulpflicht wird nur von verbitterten Schulabbrechern ernsthaft gefordert. Daß Schulen "systematisch" das Vorankommen von Schülern unterbinden ist eine unhaltbare Behauptung, die in der originalen Formulierung eher an eine Verschwörungstheorie als an eine sachliche Kritik erinnert. Außerdem sollte das Rauchen auf dem Schulhof wieder erlaubt sein und unsympathische Lehrerinnen sollten den Schuldienst quittieren.

drachenanbeter schrieb:Dann hält die Schule also tatsächlich vom Lernen ab!

Das war früher - vorm Krieg :}
In der Schule wird herangeführt, erklärt und anschließend vertieft - gelernt wird aber zu Hause. So wurde ein Schuh draus (und meine Generation ging nicht als die Deppen des Jahrtausends in die Geschichtsbücher ein ^^)

@WüC
Das habe ich natürlich übersehen, daß du zu ganz anderen Zeiten zur Schule gegangen bist. Der Direktor fuhr einen mit Petroleum-Destillat angetriebenen Wagen, in der Mittagspause kaufte man seine Bonbons im Kolonialwarenladen und das Schulgebäude wurde mit Kohlen beheizt. Strom gab es noch nicht und nur jeder dritte hatte ein Smartphone.
In der Tat, ihr habt es trotzdem weit gebracht ;)

@drachenanbeter

drachenanbeter schrieb:... und nur jeder dritte hatte ein Smartphone ...

Ein Smartphone, 1992 ???

der-Ferengi schrieb:Ein Smartphone, 1992 ???

Na, das war ja keine Steinzeit mehr. Die werden frühe Vorläufer gehabt haben. Vielleicht halt noch mit Kurbelmechanismus oder dampfbetrieben.

@drachenanbeter
Ach so meinste das.

Aber was soll ich denn sagen?
Ich hatte meinen Schulabschluß 1976. Damals gab es
nicht mal Computer (der erste halbwegs erschwingliche
kam 1982 heraus (C64) und kostete ca. 1.300,-DM
(~650,-€)), also benutzten wir Rechenschieber oder
Taschenrechner. Die Telefone gab's nur als Festnetz und
hatten 'ne Wählscheibe.

@drachenanbeter
Smartphone? Alleine für die Benutzung eines solchen unsinnigen Wortes hätte man dich damals geteert und gefedert :D An einem Phone war nichts smart (ist es heute auch nicht wirklich - die Dinger sind eine Geisel der Menschheit)
Wir nutzten Rauchzeichen! (klarer Vorteil für die Raucher)
_______
Nee mal Spaß wechgeschoben.
Ich war deutlich später dran als Kollege @der-Ferengi . Trotzdem gab es auch zu meiner Zeit noch keine Computer an der Schule - jedenfalls nicht für die Schüler.
Handys kamen Anfang der 90er auf, wenn ich mich recht erinnere. Erschwinglich wurden die etwa Mitte der 90er.
_______
Und was sollte nun dieser Ausflug in die Geschichte?
So ziemlich alles hat sich in kürzester Zeit geändert. Auch das Schulsystem, die Lehrerschaft, die Unterrichtsmaterialien usw.
Und schlechter ist das sicher nicht geworden - wer was anderes behauptet soll es gefälligst mit sinnigen Quellen belegen!

@WüC

habe-fertig schrieb:Und was sollte nun dieser Ausflug in die Geschichte?
So ziemlich alles hat sich in kürzester Zeit geändert. Auch das Schulsystem, die Lehrerschaft, die Unterrichtsmaterialien usw.

Genau dieses hat der Ausflug gebracht. Wie man an unser Beider
Vergangenheit sehen kann, hat sich im Schulsystem so einiges ge-
ändert. Aber gravierende Unterschiede von einem Jahrgang zum
Anderen, wird 'Neo' aber vergeblich suchen. Daher wohl auch sein
Statement: Am Schulsystem wurde seit Jahren nichts geändert.
Weil man es während der Schulzeit nicht bemerkt. Es sei denn, ein
Zehnklässler schaut sich z.B. die Matheaufgaben seines fünfkläs-
sigen Bruders an, dann wird er feststellen, daß diese anders gestellt
werden als seine zur gleichen Schulzeit.

(Ich hoffe, ich habe mich verworren genug ausgedrückt und alle
Klarheiten damit beseitigt).


Andererseits wünscht sich 'Neo' ja bewertungsfreie Schulen.
Daraufhin hatte ich ihn mal angesprochen und gefragt, wie denn
dann eine Bewerbung aussehen sollte, da diese ja dann lediglich
aus dem Bewerbungsschreiben und einem "Lebenslauf" bestünde.

Auf eine Antwort warte ich bis heute,

der-Ferengi schrieb:Auf eine Antwort warte ich bis heute

liegt wohl daran weil es zur zeit noch kein youtube-video dazu gibt.... das ist ja seine beliebteste quelle ;)

Was hier erzaehlt wird ist Schwachsinn. Ihr ruiniert euch selber. Schüler ruinieren sich selber. Ihr Werdet nach der Schulzeit schon sehen was ihr von euerer ganzen Heulerei habt.

@der-Ferengi

der-Ferengi schrieb:Auf eine Antwort warte ich bis heute,

vgl hierzu Punkt 1 in diesem Beitrag Beitrag von habe-fertig (Seite 226)
Gemecker ist immer leicht und man ist schnell dabei - doch Gemecker alleine bringt keinen Fortschritt, da braucht es schon konkrete Vorschläge (die auch umsetzbar sind)

@locotes

locotes schrieb:iegt wohl daran weil es zur zeit noch kein youtube-video dazu gibt.... das ist ja seine beliebteste quelle ;)

Richtig. Wir hatten keine yt-Akademie. Ein Makel der Leuten wie mir und @der-Ferengi ewig anhaften wird ;)
Wahre Bildung gibt´s nur auf der yt-Unität! ^^

@locotes

locotes schrieb:... weil es zur zeit noch kein youtube-video dazu gibt ...

Stimmt auch wieder.

Aber mal im Ernst, wie soll man sich das vorstellen?
Wie soll sich ein Schulabgänger

* in einer Kfz-Werkstatt vorstellen, wenn er nicht mal
das Frostschutzverhältnis vom Kühlwasser ausrechnen
kann
* im kaufmännischen Bereich den Dreisatz nicht be-
herrscht
* (wie schon genannt) als Fliesenleger nicht ausrechnen
kann, wieviel Fliesen man pro m² braucht

Da der Bewerbung ja kein Zeugnis beiliegt, hat der Mei-
ster keine Referenz darüber, was der Bewerber drauf hat.

Ich denke, es wird nie wertungsfreie Schulen geben.