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Wie Schulen uns systematisch verdummen

5.287 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Schule ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Wie Schulen uns systematisch verdummen

07.09.2012 um 14:57
Das ist doch so ein typischer Thread in dem Leute die in der Schule versagt haben die Contra-Schule Position einbeziehen und mit Leute streiten die in der Schule nicht versagt haben...

Im Grunde genommen ist es ganz einfach.
Die Worte "systematisch" und "verdummen" sind fehl am Plätz.
wir werden in der Schule nicht verdummt, und schon gar nicht systematisch.

Trotzdem kann man unser Schulsystem kritisieren.
Bspw. haben Schüler mit Migrationshintergrund schlechtere Chance da es keine entsprechenden Sprachförderklassen gibt. Das ist eins der Hauptprobleme meiner Meinung nach. Unser Schulsystem will alle Kinder am gleichen Punkt abholen, in der Realität sind die meisten Kinder aber an ganz verschiedenen Punkten. Also: fehlende Individualität und Förderung ist ein Problem.
Ein weiteres Problem ist meiner Meinung nach, dass die Bildung Ländersache ist und deshalb das Niveau von Bundesland zu Bundesland verschieden ist.
Einerseits gibt es Kinder die bspw. aus Norddeutschland nach Bayern ziehen und in Bayern plötzlich schlechte Schüler sind obwohl sie in Norddeutschland gut waren. Ein anderes Problem zeigt sich dann im Studium. Während Bayern und BW ihre Schüler vor allem in den Naturwissenschaft ausreichen vorbereiten, müssen Schüler aus anderen Bundesländern oft viel Nachholen wenns ans studieren geht.
Unfair wird es bei den Abinoten. Was in Norddeutschland eine 2,0 ist wäre in Bayern oder BW eine 3,0. Zur Bewerbung an den Uni zählen die Noten aber gleich. Somit sind die Schüler in Bayern und BW im Nachteil.
Ein drittes Problem liegt bei den Eltern. Viele Eltern denken, dass ihr Kinder natürlich Genies sind und unbedingt auf Gymnasium gehen müssen. Die wenigsten Eltern akzeptieren heute, dass ihre Kinder evtl. nicht fürs Gymnasium geeignet sind. Das hat Druck und Frustration für die Kinder zur Folge und daraus resultieren noch schlechtere schulische Leistungen. Die Lehrer sind natürlich auch genervt von jammernden Eltern in den Sprechstunden die nicht einsehen wollen, dass ihr Balg eben auf die Real- oder Hauptschule gehört.

Ein Problem sehe zusätzlich bei den Lehrplänen. Vor allem in höheren Klassen (8+) könnte man damit anfangen einige unnötige Fächer wegzulassen. Kunst, Musik, Sport sind hier so Kandidaten.
Anstatt alles 3 nehmen zu müssen sollten die Schüler eins davon wählen können.
Wer kein Bock auf Kunst, Musik oder Sport hat der wurschtelt sich da ja eh nur so durch... das bringt nichts.
Die dadurch frei werden Stunden könnte man durch Mathe, Physik oder Chemie ersetzen. Naturwissenschaften kommen nämlich oft zu kurz. 4 Wochenstunden jeweils sind zu wenig.


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Wie Schulen uns systematisch verdummen

07.09.2012 um 15:00
@vegan33
Zitat von vegan33vegan33 schrieb:Es dürfte doch wohl bewiesen sein dass Stress nichts gutes ist und eben dieser wird bei den meisten Kindern im Unterricht produziert.
Ganz ehrlich? Nein. Nicht der Unterricht produziert den Stress, sondern in erster Linie die Eltern, die einen (zu) hohen Erwartungsdruck auf das Kind aufbauen. Die Schule selber ist da noch das kleines Problem, stressentscheidend sind letztlich die Eltern. Wenn ein Kind merkt, wie sich bei schlechten Noten das Verhalten der Eltern ihm gegenüber verändert, dann gerät es unter Stress. Denn für ein Kind (im Grunde bis in die Pubertät hinein) sind die Eltern die einzig wirklichen Bezugspersonen, nicht die Lehrer und am allerwenigsten irgendwelche Noten.


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Wie Schulen uns systematisch verdummen

07.09.2012 um 15:09
@tris

Überhaupt glaube ich diesen lächerlichen Schwachsinn der Elternschuld nicht, wie denn sonst soll mit dem Kind umgegangen werden, wenn nicht Erwartung dann Entscheidungsfreiheit, plötzlich jedoch ist dies in euren Augen ebenfalls ein Problem und ihr meint dem Kind wird beigebracht in der harten Arbeitswelt zu überleben, richtig? Jedenfalls darf man dem Kind weder eine große Erwartung zukommen lassen noch ihm die Entscheidungsfreiheit überlassen, was ist eigentlich euer Lösungsvorschlag?
Zitat von tristris schrieb:Denn für ein Kind (im Grunde bis in die Pubertät hinein) sind die Eltern die einzig wirklichen Bezugspersonen, nicht die Lehrer und am allerwenigsten irgendwelche Noten.
Und damit hast du dir selber widersprochen, denn wenn die Eltern die wichtigsten Bezugspersonen sind braucht es auch keine anderen wie z.B. Lehrer. Selbstverständlich wird ein Elternteil jedoch das beste für die Zukunft des Kindes haben wollen und da die Schule der Erfinder von Bewertung und Benotung ist ist wiederum die Schule dafür schuld dass die Eltern glauben ihr Kind hätte keine Möglichkeiten bei schlechter Klausur ( ? ).

Die Schule redet den Eltern ein es sei wichtig was dort beigebracht wird, richtig? Ja.
Die Eltern wollen dass das Kind alles richtige im höchsten Maße lernt? Ja.

Kann man den Eltern eher einen Vorwurf machen weil sie möchten dass das Kind alles richtige lernt oder der Schule weil diese den Eltern vermittelt dass eine nicht gelernte Sache dort bedeutet etwas falsches aufgenommen zu haben?


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Wie Schulen uns systematisch verdummen

07.09.2012 um 15:12
@vegan33
Zitat von vegan33vegan33 schrieb:außerdem muss niemand lernen 3/4 seines Lebens mit einem unglücklich machenden Job zu verschwenden
Das lese ich jetzt wiederholt von dir, ist das sowas wie ein Trauma, das du versuchst zu verarbeiten? Mit dem Topic hat es doch eher weniger zu tun.


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07.09.2012 um 15:14
@geeky

Nein, aber ich höre wiederholt von euch dass Argument der Vorbereitung auf die harte Arbeitswelt und dem widerspreche ich selbstverständlich wiederholt mit der Aussage dass das Berufsleben nicht hart sein muss wenn man einem Beruf nachgeht der glücklich macht.


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Wie Schulen uns systematisch verdummen

07.09.2012 um 15:15
@vegan33
Du verwechselst hier simplen Beruf mit glücklich machendem Beruf.
Man kann durchaus in einem Beruf glücklich sein für den man viel tun muss, wo man sich reinhängen muss und viel lernen muss.


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Wie Schulen uns systematisch verdummen

07.09.2012 um 15:15
@vegan33

Eben. Dafür lohnt es sich doch zu lernen.
geeky schrieb:
Wozu dann überhaupt Bildung erwerben?

Sag du es mir.
Bitte. ;)


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Wie Schulen uns systematisch verdummen

07.09.2012 um 15:18
@geeky
@1.21Gigawatt

Nein.

Den glücklich machenden Beruf oder besser gesagt die erfüllende Berufung findet man nur durch ausreichend Freizeitbeschäftigung und Selbstfindung, wäre letzteres sogar Teil des Schulunterrichts wäre ich freiwillig zur Schule gegangen...

Wie will jemand die erfüllende Berufung findet der sich, sein Potenzial, seine Denkweise und seine Talente nicht kennt?


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Wie Schulen uns systematisch verdummen

07.09.2012 um 15:18
@vegan33
Zitat von vegan33vegan33 schrieb:Überhaupt glaube ich diesen lächerlichen Schwachsinn der Elternschuld nicht, wie denn sonst soll mit dem Kind umgegangen werden, wenn nicht Erwartung dann Entscheidungsfreiheit, plötzlich jedoch ist dies in euren Augen ebenfalls ein Problem und ihr meint dem Kind wird beigebracht in der harten Arbeitswelt zu überleben, richtig? Jedenfalls darf man dem Kind weder eine große Erwartung zukommen lassen noch ihm die Entscheidungsfreiheit überlassen, was ist eigentlich euer Lösungsvorschlag?
Also in meiner Welt gibt es einen deutlichen unterschied zwischen Erwartung und überzogenen Erwartungsdruck.
Dass du zu dieser Differenzierung offensichtlich nicht fähig bist, erklärt jedenfalls deine Meinung.
Es gibt (ich hoffe, du hast noch nichts gegessen, denn bei diesem Wort könntest du dich übergeben müssen) sowas wie den goldenen Mittelweg.
Zitat von vegan33vegan33 schrieb:Und damit hast du dir selber widersprochen, denn wenn die Eltern die wichtigsten Bezugspersonen sind braucht es auch keine anderen wie z.B. Lehrer.
Zuerst einmal: "Wichtigste" =I= "Es braucht keine anderen zu geben."
Inwiefern habe ich mir widersprochen? Bzw. wo habe ich geschrieben, dass es die Aufgabe von Lehrern ist, Bezugspersonen zu sein?
Zitat von vegan33vegan33 schrieb:Selbstverständlich wird ein Elternteil jedoch das beste für die Zukunft des Kindes haben wollen und da die Schule der Erfinder von Bewertung und Benotung ist ist wiederum die Schule dafür schuld dass die Eltern glauben ihr Kind hätte keine Möglichkeiten bei schlechter Klausur ( ? ).
Wie ich schonmal geschrieben habe, Eltern brauchen nichtmal Noten. In der ersten Klasse werden schon die Bemerkungen des Lehrers am Seitenrand miteinander verglichen.
Zitat von vegan33vegan33 schrieb:Die Schule redet den Eltern ein es sei wichtig was dort beigebracht wird, richtig? Ja.
Die Eltern wollen dass das Kind alles richtige im höchsten Maße lernt? Ja.

Kann man den Eltern eher einen Vorwurf machen weil sie möchten dass das Kind alles richtige lernt oder der Schule weil diese den Eltern vermittelt dass eine nicht gelernte Sache dort bedeutet etwas falsches aufgenommen zu haben?
Und wieder empfehle ich dir, dir ein gewisses Maß an Differenzierungsfähigkeit zuzulegen. Man kann als Eltern nämlich auch das beste für sein Kind wollen, ohne einen solchen Druck aufzubauen, dass es daran zerbricht.


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07.09.2012 um 15:21
@vegan33
Zitat von vegan33vegan33 schrieb:Den glücklich machenden Beruf oder besser gesagt die erfüllende Berufung findet man nur durch ausreichend Freizeitbeschäftigung und Selbstfindung
So ein Unsinn.
Was dir spaß macht und womit du dein Geld verdienen willst findest du raus indem du offen bist, deinen Interessen erkundest und dich bildest.
Woher willst du wissen, dass Biochemie dein Traumberuf ist wenn du nie mit höhere Chemie bzw. Biologie in der Schule in Berührung kamst?
Bei Freizeitbeschäftigungen kommst du damit sicherlich nicht in Kontakt.


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Wie Schulen uns systematisch verdummen

07.09.2012 um 15:21
also vor ein paar seiten wurde ja eingeworfen das die wenigsten an der uni gerne lernen würden...
nunja..es mag einen teil geben der wirklich nicht gerne lernt.
aber ganz ernsthaft..was haben die denn erwartet?
das sie sich in den hörsaal für 25 stunden inner woche setzen und es macht "puff" und das ganze wissen ist um kopf ohne was zu tun? oO


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07.09.2012 um 15:23
Wie ich schonmal geschrieben habe, Eltern brauchen nichtmal Noten. In der ersten Klasse werden schon die Bemerkungen des Lehrers am Seitenrand miteinander verglichen.
Der Lehrer urteilt und die Eltern vertrauen seinem Urteil.
Zitat von 1.21Gigawatt1.21Gigawatt schrieb:deinen Interessen erkundest
Sage ich doch, dieser Punkt ist sogar der wichtigste wenn es um Selbstfindung geht.
Zitat von 1.21Gigawatt1.21Gigawatt schrieb:Woher willst du wissen, dass Biochemie dein Traumberuf ist wenn du nie mit höhere Chemie bzw. Biologie in der Schule in Berührung kamst?
Bibliothek, Internet, Laborbesuch?

@Nerok

Sie haben nichts erwartet, sondern ihre Eltern haben erwartet dass sie studieren gehen.


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Wie Schulen uns systematisch verdummen

07.09.2012 um 15:23
@vegan33
Zitat von vegan33vegan33 schrieb:Wie will jemand die erfüllende Berufung findet der sich, sein Potenzial, seine Denkweise und seine Talente nicht kennt?
Wie soll jemand seine Talente entdecken, wenn alles, was dem Kind nicht auf Anhieb Spaß macht, verteufelt wird und laut nach Abschaffung geschrieben wird.
Anorganische Chemie fand ich toll, organische zum Kotzen. Bei meiner Cousine war es andersherum, die hat dann auch etwas in die Richtung studiert und ist absolut begeistert.
Sie wäre aber niemals zu diesem ihren Traumberuf gekommen, wenn die Schule sie nicht quasi "gezwungen" hätte, alle Teilbereche dieses Themas mal anzuschauen.


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07.09.2012 um 15:25
@vegan33
Zitat von vegan33vegan33 schrieb:Bibliothek, Internet, Laborbesuch?
Das hilft dir rein gar nichts wenn du kein Grundlagenwissen hast.


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Wie Schulen uns systematisch verdummen

07.09.2012 um 15:25
@vegan33

meine eltern haben nicht erwartet das ich studieren gehe da sie selbst nur hauptschul & eine abgebrochene berufsschul laufbahn hatten.
es war ganz allein meine entscheidung.

wer sich dazu zwingen lässt ist selbst schuld.


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Wie Schulen uns systematisch verdummen

07.09.2012 um 15:26
@tris

Auch ich verteufle nicht das ganze Gebiet, aber wenn es dem Kind in auch nur eine Unterkategorie nicht Spaß macht, dann Ja.

@1.21Gigawatt

*gelangweilt-die-selbe-Antwort-zu-hören*

http://www.sueddeutsche.de/karriere/unschooling-bildung-ohne-lehrer-schule-ist-sklaverei-1.75527

http://www.fr-online.de/panorama/monsieur-andr--stern--ich-war-nie-in-der-schule-,1472782,3304754.html


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07.09.2012 um 15:26
@vegan33
Zitat von vegan33vegan33 schrieb:Der Lehrer urteilt und die Eltern vertrauen seinem Urteil.
Bullshit. Der Lehrer urteilt und die Eltern wollen überprüfen, ob er auch ja überall das selbe hingeschrieben hat. Du kannst es dir als Grundschullehrer teilweise nichtmal mehr erlauben, eine andere Wortwahl zu benutzen. Wenn ein Schüler sich merklich gebessert hat und die Bemerkung deswegen lobender ausfällt als die bei einem von je her guten Schüler, dann kommen die Eltern des letzteren in die Sprechstunde gerannt und verlangen eine Erklärung.


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07.09.2012 um 15:27
Zitat von NerokNerok schrieb:es war ganz allein meine entscheidung.
Eben, es war deine Entscheidung.
Zitat von NerokNerok schrieb:wer sich dazu zwingen lässt ist selbst schuld.
gilt dies auch für die gewöhnliche Schule?


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07.09.2012 um 15:28
@tris

Ich glaube nicht an goldene Mittelwege so wie Du.

Schwarz/Weiß - entweder Bewertung, Benotung, Erwartung oder Entscheidung, Interesse, Erfahrung.


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07.09.2012 um 15:29
@vegan33
Tja, das ist dann dein Problem. Du solltest dann aber trotzdem aufpassen, dass du deinen Glauben und die Realität nicht zu sehr miteinander verwechselst.


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