Prinzeisenherz
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Erfahrungen von Lausbubenstreichen aus der Jugendzeit
22.07.2012 um 01:40Es wird hier über soooviele ernste Dinge diskutiert, warum nicht mal über etwas Heiteres, wenn auch aus vergangenen Tagen, aus der Jugendzeit!
Für einige hier ist die Jugendzeit noch nicht allzu lange her, für manche etwas länger, für andere noch etwas länger!
Aber das spielt im Grunde keine Rolle! Irgendetwas interessantes, spaßiges bzw. humorvolles hat doch der eine oder andere bestimmt zu erzählen!
Und, weil ich diesen Thread eröffnet habe, möchte ich gerne mit einer eigenen Geschichte anfangen.
Zur kurzen Info, ich bin damals auf dem Land aufgewachsen und auch zur Schule gegangen, also ein Landei wie manche sagen würden! Später hat sich das dann gravierend geändert, aber das ist eine ganz andere Geschichte.
Ich habe vor dem Eröffnen des Threads recherchiert aber hier nichts gefunden, dass diesem Titel ähnlich war oder in diese Richtung ging! Sollte mir diesbezüglich etwas entgangen sein, bitte ich um Nachsicht und Info.
Die Geschichte!
Es war an einem heißen Samstag im August. Der Asphalt auf der Straße war durch die Hitze schon richtig aufgeweicht. Es war spät nachmittags, die Nachbarn und auch wir, hatten wie immer üblich an Samstagen das Kehren hinter uns. Bürgersteig und Rinnstein waren also für den anstehenden Sonntag gerüstet. Es war kaum ein Mensch auf der Straße zu sehen und ich Knirps ca. 5-6 Jahre alt, kam gerade von einem kleinen Bach vom Baden. Ich blieb noch eine Weile an unserem Hoftor stehen und döste so vor mich hin. Unser Hoftor, war ein zweiflügliges Wellblechtor, indem noch einige Einschusslöcher vom Krieg zu sehen waren. Als ich so am Tor lehnte, kam auf einmal aus der ca. 150 m entfernten Bahnunterführung ein Pferdewagen mit einem Jauchefass beladen langsam die Straße herauf gefahren. Während der Bauer gelangweilt auf dem Bock saß, trabte das Pferd in dieser Hitze mühselig vor sich hin. Es war der Bauer aus der Rheinstraße, bei dem ich später als ich älter war mit aufs Feld gegangen bin, um mir mein Taschengeld aufzubessern.
Im jetzigen Alter in dem ich mich befand, war alles was fahren konnte natürlich besonders interessant und spannend. Wir Jungs, nutzten oft solche Gelegenheiten um ein Stück auf so einem Pferdewagen mitzufahren. Als der Pferdewagen auf meiner Höhe war, lief ich los, ich sprang hinten auf und setzte mich auf den Querholm um ein Stück mitzufahren. Was mich allerdings an diesem Tage dazu bewegte, dann doch nicht weiter mitzufahren, sondern eher etwas saublödes zu tun - kann ich heute nicht mehr nachvollziehen. Das was dann geschah, erzählte man sich noch Jahre später immer wieder bei bestimmten Gelegenheiten an den Theken unserer Kneipen. Ich sprang also wieder vom Wagen ab was bei diesem Schneckentempo für mich kein Problem war. Doch dann, machte ich den entscheidenden Griff. Ich griff nach dem in meiner Reichweite befindlichen Hebel, eine Drehung nach oben - und das Jauchefass war auf.
Auch das ist bis heute ungeklärt wieso ich bei dieser Aktion nichts abbekam! Die Jauche spritzte gefächert im hohen Bogen aus dem Fassablauf und ergoss sich in einem breiten stinkenden Schwall auf die sommerlich heiße Straße. Der Bauer hatte bisher noch nichts bemerkt und fuhr seinen Weg ruhig weiter. Ich aber, hatte jetzt nur noch einen Gedanken, nichts als weg. Es waren ungefähr 40 Meter bis zu unserem Haus die ich in Rekordzeit zurück legte. Tor auf und nichts als rein in unseren Hof. Jetzt erst einmal Luft holen und dann schnell ins Haus und nach oben in unsere Wohnung. Aber ... die Neugierde war mal wieder stärker. Ich wollte einfach mal nachsehen was sich mittlerweile auf der Straße tat. Schräg gegenüber wohnte eine Schulfreundin von mir und deren Oma hatte die ganze Zeit am offenen Fenster gelehnt und die Düngung der Straße mitbekommen. Sie kreischte hinter dem Bauer her und erreichte auch, dass dieser dann endlich anhielt. Der hatte nämlich bereits schon wieder einige Meter zurückgelegt und die braune stinkende Brühe schön auf der Straße verteilt. Auf der noch heißen Straße war der Effekt natürlich besonders effektiv. Doch wie gesagt, um meine Neugierde zu befriedigen, schaute ich durch die Löcher im Tor und hoffte dabei, irgend etwas sehen zu können. Das mittlerweile aufkommende Stimmengewirr auf der Straße veranlasste mich dann jedoch meinen Beobachtungsposten am Tor aufzugeben. Jetzt galt es nur noch sich heimlich still und leise durch die Haustür noch oben in unsere Wohnung zu verdrücken. Kaum war ich an der Haustür jedoch angelangt, als eine Stimme ertönte und rief: „Das sage ich deiner Mutter“. Es war die Oma von vorhin genannter Schulfreundin die vom Fenster herunter plärrte und im wahrsten Sinne des Wortes ... stink-sauer war. Doch so schnell wollte ich mich nicht geschlagen geben. Mit ein zwei Sätzen war ich wieder zurück am Tor, und zack, machte ich den Riegel vor.
Mittlerweile war das Fenster gegenüber leer und das Unheil war schon unterwegs. Nachdem ich den Riegel vorgeschoben hatte gab es jetzt für mich nur noch eine Devise, nichts als weg, Haustür auf und ab nach oben in unsere Wohnung. Aber, ich hatte mich verrechnet, dass Glück verließ mich nun. Ich nehme an, selbst mein Schutzengel war wohl bei diesem Gestank überfordert und suchte das Weite. Es dauerte also nicht lange, da plärrte die Stimme von vorhin, vom Nachbarhof zu unserem offenen Küchenfenster herauf: „Mariaaa, Mariaaa, komm doch mal ans Fenster“...
Der Rest ist schnell erzählt, meine Mutter sagte nur: „Gleich kommt dein Vater vom Frisör nach Hause und dann kannst du was erleben“. Ich habe noch gehofft, dass der Frisör noch bis in die Nacht geöffnet hätte, aber dieser Wunsch ging für mich leider nicht in Erfüllung!
Als mein Vater dann nach Hause kam, er wusste bereits was vorgefallen war, da war auch er im wahrsten Sine des Wortes stinksauer!
Es kam dann was kommen musste, dass obligatorische Strafgericht. Mein Vater legte mich übers Knie und haute mir mit seiner Suppenteller großen Hand den Hintern voll. Dieser qualmte noch am nächsten Tag! Abendessen gab es auch nicht mehr, sondern nur noch der Satz: ab ins Bett!
Na ja, wenigstens gab es für ein paar Tage im Ort wieder etwas zu erzählen!
Für einige hier ist die Jugendzeit noch nicht allzu lange her, für manche etwas länger, für andere noch etwas länger!
Aber das spielt im Grunde keine Rolle! Irgendetwas interessantes, spaßiges bzw. humorvolles hat doch der eine oder andere bestimmt zu erzählen!
Und, weil ich diesen Thread eröffnet habe, möchte ich gerne mit einer eigenen Geschichte anfangen.
Zur kurzen Info, ich bin damals auf dem Land aufgewachsen und auch zur Schule gegangen, also ein Landei wie manche sagen würden! Später hat sich das dann gravierend geändert, aber das ist eine ganz andere Geschichte.
Ich habe vor dem Eröffnen des Threads recherchiert aber hier nichts gefunden, dass diesem Titel ähnlich war oder in diese Richtung ging! Sollte mir diesbezüglich etwas entgangen sein, bitte ich um Nachsicht und Info.
Die Geschichte!
Es war an einem heißen Samstag im August. Der Asphalt auf der Straße war durch die Hitze schon richtig aufgeweicht. Es war spät nachmittags, die Nachbarn und auch wir, hatten wie immer üblich an Samstagen das Kehren hinter uns. Bürgersteig und Rinnstein waren also für den anstehenden Sonntag gerüstet. Es war kaum ein Mensch auf der Straße zu sehen und ich Knirps ca. 5-6 Jahre alt, kam gerade von einem kleinen Bach vom Baden. Ich blieb noch eine Weile an unserem Hoftor stehen und döste so vor mich hin. Unser Hoftor, war ein zweiflügliges Wellblechtor, indem noch einige Einschusslöcher vom Krieg zu sehen waren. Als ich so am Tor lehnte, kam auf einmal aus der ca. 150 m entfernten Bahnunterführung ein Pferdewagen mit einem Jauchefass beladen langsam die Straße herauf gefahren. Während der Bauer gelangweilt auf dem Bock saß, trabte das Pferd in dieser Hitze mühselig vor sich hin. Es war der Bauer aus der Rheinstraße, bei dem ich später als ich älter war mit aufs Feld gegangen bin, um mir mein Taschengeld aufzubessern.
Im jetzigen Alter in dem ich mich befand, war alles was fahren konnte natürlich besonders interessant und spannend. Wir Jungs, nutzten oft solche Gelegenheiten um ein Stück auf so einem Pferdewagen mitzufahren. Als der Pferdewagen auf meiner Höhe war, lief ich los, ich sprang hinten auf und setzte mich auf den Querholm um ein Stück mitzufahren. Was mich allerdings an diesem Tage dazu bewegte, dann doch nicht weiter mitzufahren, sondern eher etwas saublödes zu tun - kann ich heute nicht mehr nachvollziehen. Das was dann geschah, erzählte man sich noch Jahre später immer wieder bei bestimmten Gelegenheiten an den Theken unserer Kneipen. Ich sprang also wieder vom Wagen ab was bei diesem Schneckentempo für mich kein Problem war. Doch dann, machte ich den entscheidenden Griff. Ich griff nach dem in meiner Reichweite befindlichen Hebel, eine Drehung nach oben - und das Jauchefass war auf.
Auch das ist bis heute ungeklärt wieso ich bei dieser Aktion nichts abbekam! Die Jauche spritzte gefächert im hohen Bogen aus dem Fassablauf und ergoss sich in einem breiten stinkenden Schwall auf die sommerlich heiße Straße. Der Bauer hatte bisher noch nichts bemerkt und fuhr seinen Weg ruhig weiter. Ich aber, hatte jetzt nur noch einen Gedanken, nichts als weg. Es waren ungefähr 40 Meter bis zu unserem Haus die ich in Rekordzeit zurück legte. Tor auf und nichts als rein in unseren Hof. Jetzt erst einmal Luft holen und dann schnell ins Haus und nach oben in unsere Wohnung. Aber ... die Neugierde war mal wieder stärker. Ich wollte einfach mal nachsehen was sich mittlerweile auf der Straße tat. Schräg gegenüber wohnte eine Schulfreundin von mir und deren Oma hatte die ganze Zeit am offenen Fenster gelehnt und die Düngung der Straße mitbekommen. Sie kreischte hinter dem Bauer her und erreichte auch, dass dieser dann endlich anhielt. Der hatte nämlich bereits schon wieder einige Meter zurückgelegt und die braune stinkende Brühe schön auf der Straße verteilt. Auf der noch heißen Straße war der Effekt natürlich besonders effektiv. Doch wie gesagt, um meine Neugierde zu befriedigen, schaute ich durch die Löcher im Tor und hoffte dabei, irgend etwas sehen zu können. Das mittlerweile aufkommende Stimmengewirr auf der Straße veranlasste mich dann jedoch meinen Beobachtungsposten am Tor aufzugeben. Jetzt galt es nur noch sich heimlich still und leise durch die Haustür noch oben in unsere Wohnung zu verdrücken. Kaum war ich an der Haustür jedoch angelangt, als eine Stimme ertönte und rief: „Das sage ich deiner Mutter“. Es war die Oma von vorhin genannter Schulfreundin die vom Fenster herunter plärrte und im wahrsten Sinne des Wortes ... stink-sauer war. Doch so schnell wollte ich mich nicht geschlagen geben. Mit ein zwei Sätzen war ich wieder zurück am Tor, und zack, machte ich den Riegel vor.
Mittlerweile war das Fenster gegenüber leer und das Unheil war schon unterwegs. Nachdem ich den Riegel vorgeschoben hatte gab es jetzt für mich nur noch eine Devise, nichts als weg, Haustür auf und ab nach oben in unsere Wohnung. Aber, ich hatte mich verrechnet, dass Glück verließ mich nun. Ich nehme an, selbst mein Schutzengel war wohl bei diesem Gestank überfordert und suchte das Weite. Es dauerte also nicht lange, da plärrte die Stimme von vorhin, vom Nachbarhof zu unserem offenen Küchenfenster herauf: „Mariaaa, Mariaaa, komm doch mal ans Fenster“...
Der Rest ist schnell erzählt, meine Mutter sagte nur: „Gleich kommt dein Vater vom Frisör nach Hause und dann kannst du was erleben“. Ich habe noch gehofft, dass der Frisör noch bis in die Nacht geöffnet hätte, aber dieser Wunsch ging für mich leider nicht in Erfüllung!
Als mein Vater dann nach Hause kam, er wusste bereits was vorgefallen war, da war auch er im wahrsten Sine des Wortes stinksauer!
Es kam dann was kommen musste, dass obligatorische Strafgericht. Mein Vater legte mich übers Knie und haute mir mit seiner Suppenteller großen Hand den Hintern voll. Dieser qualmte noch am nächsten Tag! Abendessen gab es auch nicht mehr, sondern nur noch der Satz: ab ins Bett!
Na ja, wenigstens gab es für ein paar Tage im Ort wieder etwas zu erzählen!