@GilbMLRS GilbMLRS schrieb:Weiter als ein paar Hundert Meter kann eh keiner effektiv gucken, wenn er nicht grad in irgendnem Kaff lebt.
quatsch - das kommt auf die lage an. ich wohn in 'ner ziemlich dicht bebauten ecke, und trotzdem kann ich mehrere kilometer weit gucken. ich wohn halt auf dem hügel, unter mir liegt ein tal usw... "kaff" ist übertrieben, ich wohn in 'ner kleinstadt in einem der am dichtesten bebauten grossräume deutschlands (grossraum stuttgart).
GilbMLRS schrieb:Man kann also auch großflächige Eigentumswohnungen in hohen aber attraktiv gestalteten Mehrfamilienhäusern anlegen, rundrum viel Wiese und Bäume.
kann man, klar... aber ich glaub das war nicht thema dieses threads, oder
@andykiel ?
ich hab
@andykiel so verstanden, dass es ihm eher um ein einfamilienhaus geht.
GilbMLRS schrieb:1. gepflegte Umgebung
bei 'nem hochhaus? schwierig. zuviele menschen auf zu wenig raum. das bleibt nicht so einfach gepflegt...
GilbMLRS schrieb:2. keine winzigen Appartments sondern Eigentumswohnungen
no prob. aber darum geht's hier glaub'ich nicht. solche eigentumswohnungen werden in meiner umgebung grad fast schon inflationär gebaut. blöd nur dass die meisten davon dann ziemlich lang leerstehen weil die preise völlig überhöht sind, aber das ist ein anderes thema.
GilbMLRS schrieb:3. statt Mini"garten" vorm Haus ne großflächige Grünanlage rundrum, die man auch parcellenähnlich verwalten kann
ja was jetzt? großflächig oder parzelle? aufgeteilt auf die menschenmenge im hochhaus wird auch aus der grössten grünfläche eben wieder der minigarten - nur dann noch unangenehmer, weil schrebergartenmässig extrem reglementiert...
GilbMLRS schrieb:4. wer sich ein Haus leisten kann, kann sich auch sowas leisten
definiere haus.
aber ok, ich weiss schon was du meintest.
nur - und das ist der punkt - leute die sich ein haus bauen wollen, meinen damit ja explizit NICHT eine eigentumswohnung sondern ein freistehendes haus...
GilbMLRS schrieb:5. Unterhaltskosten der Anlage verteilen sich auf mehr Parteien
die unterhaltskosten (betriebskosten) sind um ein vielfaches höher als im einfamilienhaus. aufzüge, hausmeister, putzkräfte - das sind enorme kosten die schon bei "kleinen" mietshäusern (sagen wir mal 6 parteien, weil das der klassiker aus den 60ern ist und auch das, was aktuell in meinem umfeld so gebaut wird) rund 50 euro mehr nebenkosten pro monat. für eigentümer wie für mieter. aufzüge schlagen da gewaltig zu buche, ich kenne abrechnungen von hochhäusern mit keinen 10 stockwerken in denen das pro wohnung 30 euro pro monat ausmacht.
GilbMLRS schrieb:6. begrünte Dachflächen (bei entsprechender Architektur) bieten zusätzlich Erholfläche
normalerweise sind die aber - aus gutem grund - nicht zugänglich. und bedürfen ausserdem, eben weil begrünt - zusätzlicher teurer pflege. lohnt sich auch nicht für den bauherrn, der verdient am penthouse da oben mehr.
GilbMLRS schrieb:Die Vorteile sind offensichtlich, man kann große Gebäude bauen, die trotzdem nichts verschandeln, .....
"man" kann das... aber wen meinst du mit "man"? doch sicher nicht den TE, oder? und vermutlich eben auch keine privatleute, wenn dann höchstens baugesellschaften...
und das mit dem "verschandeln" - wie gesagt, das ist geschmackssache.
und ganz wichtig: es ist auch eine frage des bebauungsplans. du darfst halt nicht überall einfach so mal eben ein hochhaus hinstellen.
GilbMLRS schrieb:man kann stadtnah (und somit bei hohen Grundstückspreisen) diese Siedlungen anlegen, die Bewohner müssen nicht flennen, wenn bei ihnen der Bürgersteig saniert wird, weil die Baukosten sich aufteilen durch viele Parteien, durch geschickte Planung erreicht man viel Grünraum auf verhältnismäßig wenig Fläche und kann die Natur an den Stadträndern dafür in Ruhe lassen.
das ist ja schön und gut, aber wenn das das wäre, was die menschen sich wünschen, warum gibt's dann threads wie diesen, in denen jemand fragt ob es machbar ist sich ein haus zu bauen?
UND: ach so, die stadtränder kann man dann in ruhe lassen... mal ehrlich: genau diese situation von der du redest haben wir doch schon ewig! im ballungszentrum hochhäuser, am stadtrand einfamilienhäuser im grünen. das ist nicht innovativ, das ist status quo. ja ok, diese hochhäuser sind alle schon etwas älter und keiner mag sie mehr sehen, de fakto war aber genau das mit genau den argumenten die du anbringst eben mal die grosse zukunftsmusik, hat ja auch ganz gut funktioniert (und tut's bis heute), nur dass die hochhäuser von damals mittlerweile eben keiner mehr haben will...
GilbMLRS schrieb:Und je größer diese Anlagen werden, desto mehr Möglichkeiten hat die natürliche Flora/Fauna dort Fuß zu fassen, was bei konventionellen Kleinhaussiedlungen nicht der Fall ist, da dort jeder Quadratmeter betoniert und gepflastert ist, weil sich jeder noch ein Carport danebenklatscht, in Mehrparteienanlagen kann man das mit Tiefgaragen platzsparend erledigen.
sehe ich komplett anders - nicht nur persönlich, sondern auch wenn ich vor die tür gehe. und zwar nicht nur in meiner kleinstadt sondern auch im stuttgarter kessel. um die hochhäuser rum ist alles zubetoniert, auch wenn's früher mal bewusst geschützte grünfläche war, während ein bisschen weiter draussen (am von dir genannten stadtrand) bei den einfamilienhäusern gärten gehegt und gepflegt werden.
GilbMLRS schrieb:Wenn irgendetwas die Landschaft verschandelt, dann sind es bis ins Unendliche ausgedehnte verkackte Reihenhaussiedlungen. Stasidörfer, weil jeder dem anderen aufn Teller gucken kann.
stimmt, das find ich auch ganz gruselig. da würd ich eher im hochhaus wohnen wollen als in sowas. kotzhässliches reihenhaus mit handtuchgarten vereint die nachteile des einfamilienhauses mit denen des vielfamilien-hochhauses auf übelste art und weise. ganz schlimm.
was ich für meinen teil recht gut gelöst finde sind zwei freiburger beispiele, einmal natürlich die solarsiedlung sowie die vauban-bebauung, zum anderen das rieselfeld. musste jetzt aber selbst googeln, bin ich grad zu faul.
3 verschiedene siedlungsformen die in sich jeweils konzepte verfolgen, die tatsächlich aufgehen. leider teilweise auch mit reihenhaus-"charme", leider, aber auf 'ne weise gelöst mit der ich zumindest einigermassen leben könnte.
alle 3 beispiele kenne ich persönlich recht gut, deswegen nenne ich sie. wobei das rieselfeld bei mir am schlechtesten abschneidet wegen der hellhörigkeit.