@Konstrukt Konstrukt schrieb:die richter sind sowas von hochmütig und haben einen gottkomplex.
sie wollen solche aussagen hören. obwohl sie wissen das es gelogen ist.
Was heisst ,,Gottkomplex"?
Es gibt entsprechende Vorschriften, wie Richter Prozesse führen und Urteile fällen müssen.
Unter anderem fallen darunter auch Fragen, ob ein Angeklagter seine Tat bereut und/oder wiederholen würde, auch das muss ins Urteil mit einfließen.
Ist genauso eine Routinefrage (bzw. muss im Verlauf des Prozesses rauskommen), wie die Feststellung der Personalien, da weiss der Richter auch bereits, wen er vor sich auf dem Stuhl zur Befragung hat, wenn es nicht gerade ein Überraschungszeuge ist.
Der Richter wird dann in sein Urteil einfließen lassen, ob er dem Angeklagten die Reue glaubt oder nicht bzw. die Aussage des Angeklagten, dass er keine Reue verspürt.
Mit Gottkomplex hat das überhaupt nichts zu tun.
@raupi raupi schrieb:Menschen sind dumm wenn sie Todesstrafe mit Schwarzfahren oder anderen Dingen vergleichen. Das ist doch absoluter Schwachsinn aber gut....jedem seine eigene Meinung. Der Tod und die Folter in einigen Laendern haelt Menschen eben trotzdem nicht ab zu morgdn, misshandeln etc.
Es sind eben Menschen und Menschen werden immer so sein, egal was fuer widerliche Strafen man sich ausdenkt. Solche Menschen sind nicht gesund im Kopf.
Stimmt.
Und seit altersher zeigt sich immer wieder in den schlichteren Gemütern der ,,Rechtschaffenden" und der ,,anständigen Leute" eine traurige Hilflosigkeit und ihre vermeintliche Anständigkeit und Kultiviertheit fallen je nach Tat zurück auf Forderungen zu möglichst drastischen Strafen, Folterungen und Hinrichtungen.
Erstaunlich, wenn man bedenkt, dass gerade heute und gerade im Westen sich die Menschen gerne mit ihrer Zivilisiertheit schmücken.
Es hat im übertragenen Sinne ein wenig was von einer zeitweiligen Rückentwicklung zum Höhlenmenschen, der mit seiner Keule einfach draufhaute, wenn ihm was nicht gefiel.
@Allmysterio Schwarzfahren ist zwar scheiße, wenn`s absichtlich geschieht und schädigt die Gemeinschaft.
Aber es ist in keinster Weise ein Vergehen, welches drakonische Strafen rechtfertigt.
Zum Teil haben Menschen gar nicht mehr das Geld, öffentliche Verkehrsmittel zu nutzen.
Das trifft insbesondere auf alte und arme Menschen zu.
Was sollen die dann machen? Nicht zum Arzt gehen? Nicht zum Einkaufen?
Oder 3 Stunden in die Stadt laufen und 4 Stunden zurück, weil sie bepackt sind mit Einkauf?
Und manchmal vergisst man es auch schlicht und einfach, ein Ticket zu kaufen. Dafür gleich 40-60€ Strafe zu verlangen halte ich persönlich für maßlos übertrieben.
Gefängnisstrafen sowieso.
Allmysterio schrieb:Die einzige Frage ist wie können wir es schaffen, dass im Zukunft wenigere Menschen beraubt, ermordet werden und usw.. WIE das ist die Frage.
Es gibt drei Möglichkeiten.
Die erste wäre wir machen nichts anders wie es jetzt ist sondern sagen einfach das gehört zum Leben dazu.
So ist es, das gehört zum Leben dazu. Leben ist ein Risiko.
Und im Gegensatz zu vielen anderen Ländern der Welt besteht in Deutschland allgemein ein sehr, sehr hohes Sicherheitsniveau.
Deshalb sollten wir auch, bei aller Vorsicht, nicht so tun, als würden hier Verhältnisse herrschen, wie in einem Slum in Johannesburg, wie es manche Diskussionen suggerieren.
Die gefühlte Sicherheit hat manchmal sehr wenig mit der tatsächlichen Sicherheit zu tun und eigene, negative Erfahrungen mögen zwar persönlich schlimm sein, können aber nicht stellvertretend für eine schwerwiegend gefährliche Situation in ganz Deutschland stehen.
Man muss das immer in Relation setzen zur Zahl der hier lebenden Menschen, zur Gesamtzahl und Art der Verbrechen, zu anderen Ländern etc.
Wir können es nicht komplett verhindern, dass es Raub oder Mord gibt, außer wir schließen uns alle einzeln in Atomschutzbunker ein und agieren draußen nur noch mit gesteuerten Androiden.
Deshalb muss ein angemessenes und vernünftiges Maß gefunden werden zwischen Schutz vor und Strafe bei begangenen Verbrechen auf der einen Seite und Gelassenheit sowie der Akzeptanz, dass Freiheit und Grund- und Bürgerrechte eben auch ein gewisses Maß an unauslöschlichem Risiko bedeuten.
Ich persönlich lebe jedenfalls lieber mit dem in Deutschland sehr, sehr geringen Risiko, überfallen oder gar ermordet zu werden, als dass ich Totalüberwachung, einem erstickenden Gesetzesdschungel oder menschenverachtenden Strafen wie Folter zustimmen würde.
Allmysterio schrieb:Und noch ein Beispiel: Du gehst mit deinen Freund im Park. Du sagst zu deinen Freund du gehst kurz auf Klo und er solle warten. Du kommst wieder und siehst wie ein Mörder mit einem Messer deinen Freund niedergestochen hat und dein Freund liegt Blutvergießend auf dem Boden. Jetzt hier die Frage was tust du? Ich würde alles versuchen den Mörder den selben Schaden zuzufügen wie mein Freund es erlitten hat. Der Mörder rennt dann weg wo er dich gesehen hat. Was tust du dann? Hinterher rennen oder beim Freund bleiben? Ich würde beim Freund bleiben und rufe sofort die Polizei und den Krankenwagen an. Die Helfer kommen man klärt die Tat auf was man gesehen gehört hat. Und im Krankenhaus erfährst, dass dein Freund durch die schwere Verletzung gestorben ist. Ein Freund der mit dir durch Dick und Doof gegangen ist ist für immer im Himmel und dessen Mörder wurde noch nicht gefangen und ist noch auf der Flucht eventuell er hat schon den nächsten im Visier. Was wünscht du dir den Mörder jetzt?
Sowas muss ja wieder kommen ^^
Eine emotional angreifende Extremsituation und eigentlich eine Suggestivfrage, weil der Steller der Situation darauf abzielt, dass sein Gegenüber sagt:,,Ja dann wäre ich auch wütend und würde den verletzen und/oder töten...", was dann dem Vertreter von Todesstrafe als Beweis dafür dienen soll, dass besonders harte Strafen, bis hin zum Tod, gerechtfertigt seien.
Dabei vergisst man eines:
Gerichtlich verordnete Strafen haben eine andere Basis, als persönliche Neigungen und Reaktionen!
Sie basieren auf der Einigung der Gesetzgeber und damit indirekt auch des Volkes auf Regeln und Umgang in der Gesellschaft zum Wohle höherer Güter, hinter denen der Einzelne zurückstehen muss.
Unter anderem zählen wir zu diesen höheren Gütern Menschenrechte, wie das Recht auf Leben.
Diese Menschenrechte müssen immer gelten. Wenn wir sie nur guten, braven, gesetzestreuen Menschen zugestehen, sind sie wertlos.
Sie müssen auch für Verbrecher gelten, selbst wenn diese die Menschenrechte brechen.
Denn wir wollen besser sein, sowohl als Gesellschaft, als auch privat, als diese Verbrecher, deshalb darf die gemeinsame Justiz nicht handeln, wie die Verbrecher und aus Wut und Emotionen Menschenrechte brechen.
Die persönliche Wut und daraus resultierende Handlungen, wenn man Zeuge und Opfer eines Verbrechens wird, ist nicht gleichzusetzen mit der Legitimierung eines Gerichtsurteils.
Sie ist nicht relevant. Daher richtet auch nicht der persönlich Betroffene.
Anonsten bräuchten wir überhaupt keine Gerichte und könnten beim billigen ,,jeder schafft sich selbst sein Recht" bleiben, egal, wie sehr jenes Recht objektiv Recht ist.
Es mag sein, dass man dem Mörder den Tod wünscht. Doch dieser private Wunsch muss hinter dem höheren Gut der Menschenrechte zurückstehen.