Todesstrafe
12.01.2010 um 16:15@Schalom
Guter Beitrag.
Ich denke, Sätze wie "der Mensch ist nunmal so" (wie ich sie auch gern verwende) dienen weniger einer Entschuldigung als viel mehr ner Erklärung. Ein gewisses Maß an Brutalität und Egoismus hat der Mensch nach wie vor in sich, die einen mehr, die anderen weniger, so verschieden sind auch die Situationen/ Auslöser, die bei verschiedenen Menschen diese zutage fördern. Aber wie Du schon sagst, zu unserer Evolution gehört auch unsere Emanzipation und Höherentwicklung Richtung Intelligenz. Reflektion und Überwindung der urmenschlichen Instinkte also.
Bin ja auch ein Mensch und habe sowas in mir wie Wut oder Hass, trotzdem zieh ich nicht mordend durch die Straßen. Ich bin grundsätzlich gegen jede Form von Gewalt, konsequenterweise auch gegen Mord.
Todesstrafe. Hm, weites Feld, da müsste man ja zunächst auch mal drüber nachdenken inwiefern das überhaupt ne Strafe darstellt, was man aber nicht kann, da niemand weiß, was nach dem Tod passiert und ob derjenige dann noch die Strafe als solche empfinden kann -> der Sinn von "Strafe" ist doch auch immer "Buße" im weitesten Sinn, heutzutage eher Lerneffekt, nur was "lernt" einer denn aus seinem Tod? ...
Auch kann man wohl ein Menschenleben kaum mit einem anderen aufwiegen. Für das Opfer einer Tat und dessen Angehörige ändert sich nichts am Geschehenen, außer vielleicht ein Gefühl der Genugtuung.
Das ist wohl auch die Motivation für Pro-Todesstrafe-Leute: Emotion, Wut, und Sinnen nach Vergeltung. Kann ich absolut nachvollziehen! Und es geht mir selber nicht anders, wann immer ein Gewaltverbrechen passiert, der erste Gedanke schreit nach Bestrafung des Täters im Sinne von Vergeltung. Kaum einer reflektiert doch im ersten Moment, ob das überhaupt Sinn macht, die Emotion löst in solchen Fällen die Ratio ab.
Das Einführen von "humaneren" Todesstrafen, also ohne Leiden, führt die Sache ad absurdum, glaube ich. Der eigentliche "Sinn" kann ja imho nur das Leid des Täters sein, um das Leid des Opfers zu vergelten. Oder ist es nach wie vor ein unterschwelliger Glaube an die "Hölle", in der man nach dem Tod landet, und dass diese dann die eigentliche Strafe darstellt?
Schließt sich auch die Frage an, wie bestraft man denn ein bestimmtes Gewaltverbrechen überhaupt "angemessen", wie bringt man jemanden zur Besinnung und was macht man mit solchen, die sich nicht zur Besinnung bringen lassen, also abgrundtief böse oder psychisch krank sind...
Allein da gibt es wohl hundert verschiedene Ansichten und Moralvorstellungen.
Kann mir zu dem Thema nur schwer eine eindeutige Meinung bilden, schon allein weil meine eigenen Moralvorstellungen ständig mit sich selbst kollidieren.
Der Kampf zwischen Pro und Contra hierbei ist zugleich der ständige Kampf zwischen Emotion und Verstand.
Guter Beitrag.
Ich denke, Sätze wie "der Mensch ist nunmal so" (wie ich sie auch gern verwende) dienen weniger einer Entschuldigung als viel mehr ner Erklärung. Ein gewisses Maß an Brutalität und Egoismus hat der Mensch nach wie vor in sich, die einen mehr, die anderen weniger, so verschieden sind auch die Situationen/ Auslöser, die bei verschiedenen Menschen diese zutage fördern. Aber wie Du schon sagst, zu unserer Evolution gehört auch unsere Emanzipation und Höherentwicklung Richtung Intelligenz. Reflektion und Überwindung der urmenschlichen Instinkte also.
Bin ja auch ein Mensch und habe sowas in mir wie Wut oder Hass, trotzdem zieh ich nicht mordend durch die Straßen. Ich bin grundsätzlich gegen jede Form von Gewalt, konsequenterweise auch gegen Mord.
Todesstrafe. Hm, weites Feld, da müsste man ja zunächst auch mal drüber nachdenken inwiefern das überhaupt ne Strafe darstellt, was man aber nicht kann, da niemand weiß, was nach dem Tod passiert und ob derjenige dann noch die Strafe als solche empfinden kann -> der Sinn von "Strafe" ist doch auch immer "Buße" im weitesten Sinn, heutzutage eher Lerneffekt, nur was "lernt" einer denn aus seinem Tod? ...
Auch kann man wohl ein Menschenleben kaum mit einem anderen aufwiegen. Für das Opfer einer Tat und dessen Angehörige ändert sich nichts am Geschehenen, außer vielleicht ein Gefühl der Genugtuung.
Das ist wohl auch die Motivation für Pro-Todesstrafe-Leute: Emotion, Wut, und Sinnen nach Vergeltung. Kann ich absolut nachvollziehen! Und es geht mir selber nicht anders, wann immer ein Gewaltverbrechen passiert, der erste Gedanke schreit nach Bestrafung des Täters im Sinne von Vergeltung. Kaum einer reflektiert doch im ersten Moment, ob das überhaupt Sinn macht, die Emotion löst in solchen Fällen die Ratio ab.
Das Einführen von "humaneren" Todesstrafen, also ohne Leiden, führt die Sache ad absurdum, glaube ich. Der eigentliche "Sinn" kann ja imho nur das Leid des Täters sein, um das Leid des Opfers zu vergelten. Oder ist es nach wie vor ein unterschwelliger Glaube an die "Hölle", in der man nach dem Tod landet, und dass diese dann die eigentliche Strafe darstellt?
Schließt sich auch die Frage an, wie bestraft man denn ein bestimmtes Gewaltverbrechen überhaupt "angemessen", wie bringt man jemanden zur Besinnung und was macht man mit solchen, die sich nicht zur Besinnung bringen lassen, also abgrundtief böse oder psychisch krank sind...
Allein da gibt es wohl hundert verschiedene Ansichten und Moralvorstellungen.
Kann mir zu dem Thema nur schwer eine eindeutige Meinung bilden, schon allein weil meine eigenen Moralvorstellungen ständig mit sich selbst kollidieren.
Der Kampf zwischen Pro und Contra hierbei ist zugleich der ständige Kampf zwischen Emotion und Verstand.