@Afterlife>>
Weshalb genau bist du Veganer? Ich konnte es aus deinem Eingangsbeitrag nicht gut herauslesen, welche Position du vertrittst. Du hast zwar die Schmerzen angesprochen, aber würdest du auch Fleisch verzehren, würden Tiere ohne dass sie Schmerzen empfinden, geschlachtet werden und sie nicht in der Massentierhaltung gehalten werden?<<
Ich persönlich würde auch dann kein Fleisch verzehren, aber aus einer persönlichen Präferenz heraus.
Wenn du Tiere so halten kannst, dass sie bei der Haltung keinerlei schmerzen haben oder in anderer form eingeschränkt sind in ihrem Verhalten und sie dann schmerzlos schlachtest, dann hab ich damit kein Problem.
Das halte ich aber für unmöglich im allgemeinen.
Das ganze als Luxusprodukt auf diese art und weise herzustellen als freikauf für das Gewissen lehne ich ab.
Wir können auf diese art und weise niemals unseren flächendeckenden konsum gewährleisten.
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Wenn man auf Fleisch verzichtet, aus dem Grund, dass Tiere Schmerzen empfinden, dann ist das für die meisten halbwegs vernünftigen Menschen nachvollziehbar bzw müsste es sein.
Ist es aber der andere Bewegungsgrund, weshalb man sich für Vegetarismus oder Veganismus entscheidet, nämlich dass alle Tiere Recht auf ein Leben haben, eben weil sie auch Lebewesen sind und man somit Menschen und Tiere auf eine Stufe stellt, dann ...<<
Ich stelle Menschen und Tiere im objektiven sinne definitiv auf eine stufe.
Menschen sind Tiere.
Es gibt keinen grund hier von wertigkeit zu sprechen oder abstufungen zu machen.
Das kommt erst zu stande wenn wir subjektiv denken.
Es ist durchaus legitim das tier hinter dem Menschen anzusiedeln, also egoistisch zu sein und den Menschen zuerst zu wählen.
Es ist aber nicht legitim das tier komplett zu entwerten, so wie es heute geschieht.
Wie im Beispiel: Eher an den Menschen als an das Tier zu denken ist in Ordnung, daraus resultieren überhaupt nicht an das tier zu denken oder nur zur befriedigung des eigenen gewissens ist aber nicht in Ordnung.
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Wieso ist das Recht auf ein Leben nicht auf alle Lebewesen zu beziehen? Ich bin ein Idealist, für mich sollte das, was richtig und vernünftig ist, von Natur aus umsetzbar sein. Ich spreche dabei keine wirtschaftlichen Verhältnisse an (und somit aus Menschen erzeugten, künstlichen Hindernisse), wenn wir uns für Veganismus oder Vegetarismus entscheiden, sondern die natürlichen Umstände an.
Denn das war nicht umsetzbar in der Eiszeit gewesen, weil Fleisch lebensnotwendig war. Man wäre sonst verhungert.<<
Heute ist es das aber schon.
Man muss immer mit dem arbeiten was man hat.
Heute haben wir zwar viele zwänge mehr im wirtschaftlichen, aber viele weniger im technischen.
Wir können problemlos vegan leben
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Wir können auch keine Pflanzen und Bakterien schonen. Sie mögen keine Schmerzen empfinden, sind aber dennoch Lebewesen. Man lässt also, ob man will oder nicht, immer den Schwächeren spüren, dass man stärker ist. Für mich geht das Recht für alle Lebewesen nicht auf. Denn dies ist nicht auf alle zu beziehen. Und weil dies dem nicht so ist, werde ich das Gefühl nicht los, dass sich das so gehört, dass wir Tiere verzehren dürfen. (Unter der Voraussetzung, sie werden artgerecht behandelt und frei von Schmerzen geschlachtet, ob dies machbar ist, sei mal dahingestellt.)<<
Die sache ist: Das sterben stört sie nicht.
Sie haben dadurch keinerlei nachteile.
Genausowenig wie ein stein ein problem hätte, wenn du ihn zerschlägst.
Schlachttiere haben das aber sehr wohl.
Warum sollte man also Lebewesen ein recht zugestehen, was ihnen nichts nützt, und mit der unmöglichkeit dieses unterfangens begründen, warum man es lebewesen, die es brauchen können, verwehrt?
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Ich kann mir denken, dass du die Meinung vertrittst, dass man halt als Mensch da ist im Leben und man, wenn man sich für Veganismus oder Vegetarismus entscheidet, immer alles nur besser machen kann und nicht falscher, da man zwar um zu überleben immer töten muss (Pflanzen oder Bakterien), man aber durch vegetarisch oder/und vegan leben eine bessere Bilanz zieht, weil dadurch weniger Lebewesen das Leben genommen wird.<<
Das wäre von vornherein richtig, nur mache ich diese einschränkung nichtmal.
Es stört mich nicht zu töten um zu leben, es stört mich nur unnötige quälerei dabei anzurichten wenn sie vermeidbar ist-
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Dies kann man so ganz gut sehen. Mich persönlich aber macht dieses Argument nicht zufrieden, da ich das eben gerne universeller hätte. Ich wünsche mir halt eine Formel, in der alles aufgeht. Tut es aber leider nicht.
Es sei denn ...
du bekennst dich zum Veganer, weil du den Tieren keine Schmerzen zufügen willst. Und nicht auch deshalb, weil du der Meinung bist, dass sie auch Recht auf ein Leben haben.<<
Nicht ganz.
Das Recht auf Leben ist eine Menschengemachte Sache.
Wenn wir dieses Recht Menschen zugestehen, dann müssen wir uns fragen warum, denn das ist ja keine selbstverständlichkeit.
Wir werden zu der antwort kommen, dass wir das aus empathiegründen tun, weil wir das leiden anderer selbst nachfühlen können.
Wenn dem nun so ist, und wir wissen, tiere leiden ebenso wie wir, dann müssten wir es auch auf tiere übertragen.
Aber wir müssten es nciht auf lebewesen übertragen, die eben nicht so leiden wie wir es tun, sondern nur reiz reaktion ohne reflektion folgen.
Das wäre in sich philosophisch abgeschlossen. (Und universell
:) )