@Kc Noch dazu kommt ein Grundsatz, der im Rechtswesen vertreten wird, dass nämlich das Recht nicht dem Unrecht weichen darf. Du kannst zwar die Flucht ergreifen, wenn einer bei dir einbricht, was in manchen Fällen sicher auch ne Lösung sein kann, dich darf aber keiner bestrafen, wenn du dich in den jeweiligen Schranken (kein Notwehrexzess usw.) gegen den Täter wehrst und damit rein faktisch nen Rechtsbruch begehen würdest, würdest du außerhalb dieses Kontext handeln.
Das heißt, einen flüchtigen, auf frischer Tat ertappten Räuber festzunageln bis die Polizei eintrifft können sie dir nicht als Freiheitsberaubung ankreiden. Zumindest sollte das in einem Rechtsstaat nicht vorkommen. Es gibt aber auch genug Paragrafen (Verbotsirrtum etc.), die Handlungen, deren Rechtmäßigkeit von Laien nicht ohne Weiteres überprüft werden können, berücksichtigen. So kann es sein, dass jemand straffrei oder strafgemildert davon kommt, wenn er eine rechtswidrige Handlung vollzog, von der er dachte, sie diene dem Recht. Da kommts dann sicher auch drauf an, wie schwerwiegend die Handlung war.
Man kann jemanden, der einen Rechtsbruch begeht nunmal nur in den seltensten Fällen mit Mitteln aufhalten, die auch rechtlich einwandfrei sind. Sobald er dir an die Wäsche will, bist du ja gezwungen, auch seine Grundrechte einzuschränken, um dich selber zu schützen, es geht nicht anders.
Trotzdem find ich es falsch, Leute legal mit Teleskopschlagstöcken rumlaufen zu lassen. Oder vielleicht noch Schlagringen, Wurfsternen, Maschinengewehren, Atombomben. JEDER wird sagen "och hab ich nur zur Selbstverteidigung mit". Und dann gehen sie irgendwelche Leute klatschen. So wies jetzt ist, wird denen das Zeug aber abgenommen und nen Cuttermesser tut doch auch seinen Dienst, ist sogar ganz unauffällig als Werkzeug zu tarnen. Mit sonem Ding macht man sich weniger verdächtig als mit nem Schlagstock. Außerdem wird keiner was sagen, wenn ne Frau ne Dose Pfefferspray in der Tasche hat, genauso wenig, wie da beim Briefträger einer was dagegen haben wird. Ne Frau is eh weniger das Klientel um Gewaltverbrechen zu begehen und bei Briefträgern ist der Bedarf ja offensichtlich und gerechtfertigt....ich hatte als Fahrradkurier auch hin und wieder das Pfefferspray gezückt, wenn ich in Straßen reinfuhr, wo irgendwelche impotenten Bettnässer ihre scharfgemachten Kompensationsköter patrouillieren ließen. Wenn du mal vonnem Schäferhund gejagt wurdest und ihm nur durch fahrerische Tricks entkommen bist, weißt du, wovon ich rede^^