@kleinundgrün Es ist mir durchaus bewusst, dass ich mich sehr echauffiert habe.
Ich hätte auch absolut nichts gesagt, wenn die Tatverdächtigen in U-Haft gelandet wären.
Weil ich denke, dass man bei solch einem schweren Verbrechen, wie es geschehen ist, nicht einfach zur Tagesordnung übergehen kann.
Es geht jedoch gar nicht so sehr um mich:
Ich denke, dieses Vorgehen ist auch fatal, wenn man wirklich ein Anhänger des Rechtsstaates ist.
Dieser Rechtsstaat besteht ja nicht einfach aus sich selbst heraus. Sondern dadurch, dass seine Bewohner Teile ihrer persönlichen Rechte und Freiheiten an ihn abgetreten haben, um davon andere Vorteile zu haben.
Aus moralischen Gründen, aus Gründen des Sicherheitsbedürfnis, aus finanziellen Gründen...
Entscheidend ist doch für den Rechtsstaat, dass die Bürger, die Bewohner auf ihn vertrauen.
Sie drauf vertrauen, dass er sie nach Möglichkeit schützt oder immerhin, wenn das nicht möglich war, auch eine angemessene Strafe verhängt wird.
Aufgrund dieses Vertrauens sehen sie und ihre Angehörigen von ihrem ehemals persönlichen Recht ab, sich selbst um eine Angelegenheit zu kümmern.
Ich denke, es ist sehr ungesund, ein generelles, unbedingtes Vertrauen einzufordern und zu sagen:,,Man muss immer das machen, was der Rechtsstaat will".
Denn ich denke, dann nimmt man die Individuen nicht mehr ernst.
Diese Individuen sind es aber erst, die den Rechtsstaat ermöglichen.
Wenn sie, durch völlig unverständliches Handeln oder durch miese Kommunikation, weil Polizei und Justiz zu selbstgefällig sind, um ihr Handeln zu erklären, ihr Vertrauen in den Rechtsstaat verlieren, dann ist er stark in Gefahr.