jayjaypg schrieb:Ich finde ja auch, dass Anstiftung bestraft werden muß. Aber nicht in dem Maße, wie die Haupttat. Denn darüber reden, und es dann auch wirklich machen, das sind für mich noch zwei verschiedene Paar Schuhe.
Nicht in dem Maße, wie die Haupttat?
Nehmen wir an, ich habe einen geistig ziemlich zurückgebliebenen Haushälter und mir geht meine Frau schon lange auf den Keks, weshalb ich beschließe, sie umzubringen.
Aber ich denke mir, dass ich dafür natürlich nicht in den Knast will.
Also muss ich das jemand anderen machen lassen.
Das ist zum einen schon Feigheit. Und zum anderen bereits eine deutliche, kriminelle Energie.
Ich WEISS, dass ich eine Straftat vorhabe, eine schwere Straftat. Sonst würde ich mir ja nicht überlegen, dass ich nicht ins Gefängnis will und den Schluss ziehen, ich benötige einen anderen, der das für mich macht.
Dann denke ich: Hey, genau, mein Haushälter. Es ist in der ganzen Stadt bekannt, dass der leicht aufbrausend und geistig ziemlich beschränkt ist.
Sicherlich kann ich ihn dazu bringen, dass er meine Frau umbringt, während ich ganz woanders bin, perfektes Alibi. Und ihm glaubt man sicherlich nicht, dass ich ihn angestiftet habe, schließlich hatte der schon mehrmals Ärger mit Körperverletzung.
Also sage ich dem Haushälter, er soll meine Frau dann und dann ermorden, aus irgendeinem Grund.
Der macht das, aber durch irgendeinen Fehler von mir kann letztlich doch bewiesen werden, dass ich die Tat geplant und befohlen habe.
Der Haushälter ist zwar der Ausführende, der Mörder. Aber er hätte das nicht getan, wenn ich es ihm nicht gesagt hätte. Ich bin der, der den Entschluss zur Ermordung der Frau fasste, alles plante, jemand anderen vorschob, wohlwissend, dass der gar nicht soweit denken kann, was er da tut...
Findest du nicht, dass ich, der Anstifter, dann weitaus mehr Strafe verdient hätte, weil ich vielmehr kriminelle Energie zeige?