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Würdet ihr ein behindertes Kind abtreiben?

962 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Behinderung, Abtreibung ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Würdet ihr ein behindertes Kind abtreiben?

14.08.2017 um 02:11
Gibt auch Fälle, nicht nur von Behinderten, auch von Erkrankten, die an der eisernen Lunge müssen.

Ein befreundeter Arzt sagte, das ist eine Qual u. das sollten wir (mein Vater war erkrankt) umgehen.

Und der muss es ja wissen...


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Würdet ihr ein behindertes Kind abtreiben?

14.08.2017 um 08:55
Zitat von TussineldaTussinelda schrieb:Aber wenn man schon von Aufzucht spricht, wenn es um Kinder geht, was soll ich sagen. Welche Eltern können denn schon vorher wissen, wie die Kinder ihre "Aufzucht" empfinden werden? Wenn Du das kannst, dann solltest Du daraus eine Geschäftsidee machen.
Richtig. Desweiteren ist ja auch nicht gesagt, dass sich Lebensumstände nicht auch ändern können. Außerdem  kenne ich einige Kinder, die z.B. nicht von reichen Eltern großgezogen wurden, die nicht verwöhnt wurden, weil es den Eltern einfach nicht möglich war, die aber nun wahrscheinlich genau dadurch Eigenschaften besitzen, die ich an Menschen sehr schätze.

Selbst ein Kind, bei denen die Lebensumstände als optimal deklariert wurden, muss mit seiner Kindheit nicht zwangsläufig zufrieden sein.


Wenn ein Kind natürlich keinerlei Lebensqualität, aufgrund einer Behinderung, erlangen kann, dann tendiere ich schon sehr dazu, eine Abtreibung in Erwägung zu ziehen, vorallem dann, wenn das (Über-)Leben von Schmerzen geprägt sein wird. Die Frage ist nur eben, wie gut der Grad der Behinderung im Vorfeld feststellbar ist.

Irgendwie glaube ich aber auch daran, dass auch psychisch Behinderte in "ihrer kleinen Welt" glücklich sein können, auch wenn sie vlt. nicht so leben, wie wir es als lebenswert empfinden. Man sieht an diesem Thread ja sehr deutlich, dass schon allein bei der Frage "was ist lebenswert?", "Welche Lebensumstände genügen?" die Meinungen sehr stark auseinandergehen. Und das muss dann eben jedes Elternpaar für sich selbst entscheiden, was sie sich und vielleicht ihrem Kind zumuten wollen, mit Augenmerk auf:
Die zu erwartende Behinderung muss immer in einen Kontext gesetzt werden, zum Beispiel auch zu den Fähigkeiten der Eltern mit den nicht zu leugnenden erheblichen Belastungen umzugehen.



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Würdet ihr ein behindertes Kind abtreiben?

14.08.2017 um 09:15
@Agrypnie
Leben ist weder Theorie, noch beruht es auf Logik oder rationalem Denken, auch wenn Du es Dir so vorstellen magst. Kein Mensch weiß vorher, ob er eine postnatale Depression bekommt, z.B. Und kein Mensch kann das Leben anderer beurteilen. Ich bleibe dabei.
Hier geht es darum, behinderte Menschen erst gar nicht leben zu lassen, da lässt man sich offenbar gerne viele Gründe einfallen. Und wenn man damit mal anfängt, dem Leben einzelner Menschen einen Wert beizumessen, dann befinden wir uns auf einem Weg, den ich nicht gehen werde.


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14.08.2017 um 09:22
hmm nun ja, also da ich das letztens durch habe mit meinem Kater der leider eingeschläfert werden musste musste ich mich doch das hier die Positionen so eindeutig sind. Von überall wurde uns geraten ihn doch zu erlösen, es wäre besser, er quält sich nur noch usw....

Niemand käme auch nur im Entferntesten auf die Idee das gleich bei einem ungeborenen Kind zu raten, wenn ersichtlich ist dass es später eine schwere Behinderung haben wird.
Ok bei kranken Leuten und Sterbehilfe sieht das schon wieder anders aus....wird aber trotzdem noch anders gesehn als bspw,. das einschläfern von Haustieren. Son Haustier ist nun doch schon was anderes als ein Nutztier oder ein Insekt etc, nämlich ein Familienmitglied... von daher kann man es schon irgendwie auf einen Stufe stellen. Sowas geht aber meist gar nicht und wird von der Mehrheit abgelehnt.

oder wie seht ihr das? Warum sieht man eine Einschläferung in der Tierarztpraxis so viel anders als eine Abtreibung (wenn eine schwere Krankheit vorliegt)?
Von der Brutalität her nehmen sich vermutlich beide nichts….


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Würdet ihr ein behindertes Kind abtreiben?

14.08.2017 um 09:31
Zitat von knopperknopper schrieb:hmm nun ja, also da ich das letztens durch habe mit meinem Kater der leider eingeschläfert werden musste musste ich mich doch das hier die Positionen so eindeutig sind. Von überall wurde uns geraten ihn doch zu erlösen, es wäre besser, er quält sich nur noch usw....

Niemand käme auch nur im Entferntesten auf die Idee das gleich bei einem ungeborenen Kind zu raten, wenn ersichtlich ist dass es später eine schwere Behinderung haben wird.
Ok bei kranken Leuten und Sterbehilfe sieht das schon wieder anders aus....wird aber trotzdem noch anders gesehn als bspw,. das einschläfern von Haustieren. Son Haustier ist nun doch schon was anderes als ein Nutztier oder ein Insekt etc, nämlich ein Familienmitglied... von daher kann man es schon irgendwie auf einen Stufe stellen. Sowas geht aber meist gar nicht und wird von der Mehrheit abgelehnt.
Ich kenne einige Tierschützer, die in Bulgarien Hunde und Katzen von der Straße holen und retten, durch OPs etc., .. Angeschossene, angefahrene, misshandelte Tiere, die in Dtl. schon lange eingeschläfert worden wären, weil die Prognosen ganz, ganz schlecht sind. Bei vielen Tieren dachte ich mir schon: "man, lasst das Tier doch nicht so leiden!" und wunderte mich dann aber über das (positive) Endergebnis.

Also nein, nicht vergleichbar mit Tieren. Anderswo ist die Mentalität ganz anders, unter Tierschutz wird da was anderes verstanden. Da kämpft man bis zum Schluss und lässt nichts unversucht.


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14.08.2017 um 09:44
@knopper
hm, welch Vergleich.....Tiere würden ihren kranken Nachwuchs einfach nicht versorgen, er würde also eingehen.....wollen wir uns daran orientieren? Außerdem geht es hier nicht darum, jedes Leben krampfhaft zu retten oder am Leben zu halten, es geht darum, dass auch behinderte Menschen, kranke Menschen ein lebenswertes Leben führen können. Ich bin sehr für Sterbehilfe, genauso wie ich für Abtreibung bin, ich bin aber dagegen, wenn gesellschaftlich vorgeschrieben werden soll, welches Leben lebenswert ist und welches nicht. Deshalb ist das im Tierschutzgesetz auch eine "kann" Formulierung.


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14.08.2017 um 09:48
@Kältezeit


ok ja das kann es auch sein. Gerade von dem ersten Tierarzt fand ich auch dass er zu schnell aufgegeben wurde.
Ok ja es war Krebs.....und der ist nun mal nicht so einfach heilbar, da muss man natürlich differenzieren....

@Tussinelda

nee so meinte ich das ja auch nicht, sondern nur die allgemeine Reaktion.... "na dann erlöst ihn doch".

Niemand käme halt auf die Idee ad-hoc zu einer werdenden Mutter zu meinen "na dann erlös es doch, wenn klar ist dass es schwer behindert wird"...jedenfalls nicht die Mehrheit!


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Würdet ihr ein behindertes Kind abtreiben?

14.08.2017 um 12:07
Zitat von TussineldaTussinelda schrieb:@knopper
hm, welch Vergleich.....Tiere würden ihren kranken Nachwuchs einfach nicht versorgen, er würde also eingehen.....wollen wir uns daran orientieren? Außerdem geht es hier nicht darum, jedes Leben krampfhaft zu retten oder am Leben zu halten, es geht darum, dass auch behinderte Menschen, kranke Menschen ein lebenswertes Leben führen können. Ich bin sehr für Sterbehilfe, genauso wie ich für Abtreibung bin, ich bin aber dagegen, wenn gesellschaftlich vorgeschrieben werden soll, welches Leben lebenswert ist und welches nicht. Deshalb ist das im Tierschutzgesetz auch eine "kann" Formulierung.
Seh ich genauso. . . .


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14.08.2017 um 12:39
@borabora
Vermutlich habe ich mich mal wieder unklar ausgedrückt:
Es gibt ja die Standartuntersuchungen und solche, die gezielt darauf gerichtet sind, Verdachtsmomente für eine Behinderung zu entdecken. Und letztere habe ich damals abgelehnt, weil für mich klar war, es würde nichts ändern, wenn dabei irgendwas entdeckt wird.
Mein Eindruck von dem Text in Tussineldas Link ist, dass die Eltern im ersten Beispiel eine solche Untersuchung zwar haben machen lassen, aber sich offenbar davor nicht damit auseinandergesetzt haben, was ist, wenn das Kind tatsächlich behindert ist. Diese Frage mussten sie für sich erst klären, als das Ergebnis fest stand. Und natürlich führt das ins völlige emotionale Chaos. Wenn die Eltern aber bereits vor einem entsprechenden Ergebnis eine Haltung dazu für sich klar haben, entstehen solche Situationen wie da beschrieben, mit absolutem Chaos, Zeitdruck usw. nicht in dieser extremen Form.


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14.08.2017 um 12:55
@Ilvareth

Ich hab Deinen Beitrag schon verstanden.

Mit Befunden setzt man sich in der Regel erst auseinander, wenn sie feststehen, das stimmt.

Auf der anderen Seite kann es gerade in einer SS Komplikationen, welcher Art auch immer, geben.
Das ist nichts Neues oder völlig Unerwartetes, man weiss, es kann einen auch treffen, "nur", man
rechnet damit nicht.


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Würdet ihr ein behindertes Kind abtreiben?

14.08.2017 um 12:59
@borabora
wäre es möglich, Schwangerschaft auszuschreiben oder anders abzukürzen?


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Würdet ihr ein behindertes Kind abtreiben?

14.08.2017 um 13:02
Zitat von TussineldaTussinelda schrieb:wäre es möglich, Schwangerschaft auszuschreiben oder anders abzukürzen?
Diese Frage wirst Du sicher beantworten können.

Im Übrigen weiss ich nicht, worauf Du hinaus möchtest.


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Würdet ihr ein behindertes Kind abtreiben?

14.08.2017 um 13:12
Zitat von boraboraborabora schrieb:Es gibt tatsächlich SS, wo Ärzte zur Abtreibung raten,
Solche Ärzte sollte es nicht geben. Ärzte sollen ehrlich aufklären und fertig.

Um zu Abbrüchen zu raten, dafür gibt es noch viel zu viel Fehldiagnosen. Von einer dieser Fehldiagnosen war ich selbst betroffen. Trisomie 21 - meine Tochter kam kerngesund zur Welt.
Was der Arzt mir sagte  : Sie können natürlich noch weitere Untersuchungen machen lassen. Bis sie einen Termin bekommen ist die Schwangerschaft natürlich weiter fortgeschritten und die Entscheidung wird noch schwerer. Besser wäre - wir treiben ab.
Das ist jetzt schon ewig her, die Diagnositik besser aber noch lange nicht unfehlbar.

Erst neulich sah ich eine Doku über Hebammen. Eine der Damen berichtet von einer Spätabtreibung. Der Arzt hatte der Mutter wegen " Spina bifida" dazu geraten. Das Kind wurde im Mutterleib getötet und  per Kaiserschnitt unter Vollnarkose entbunden weil die Mutter sich weigerte das tote Kind zu entbinden.
Der Kaiserschnitt stellte sich als unwahrscheinliches " Glück" für den Arzt heraus, denn das Kind war so minimal betroffen, dass man ihm mit einer einfachen OP hätte helfen können. Wegen des Kaiserschnitts bekam es die Mutter nicht mit.

Der Mutter hat man das natürlich nicht gesagt.

@FF hat vor paar Seiten angesprochen, es würde wohl keine Statistiken zu Abbrüchen nach Fehldiagnosen geben. Mich wundert es nicht.


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14.08.2017 um 13:15
@Tussinelda
Das ist die allgemein gültige Abkürzung für Schwangerschaft...auch wenn es zwei böse Buchstaben sind.


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14.08.2017 um 13:25
@Frau.N.Zimmer

Tragischerweise kommt es immer wieder wohl zu Fehldiagnosen, jedoch nicht immer.

Bei meiner Bekannten war die Diagnose richtig. Sie hat sich für das Kind entschieden.
Zitat von Frau.N.ZimmerFrau.N.Zimmer schrieb:. Ärzte sollen ehrlich aufklären und fertig.
Das ist auch meine Meinung. Sie sollten eine etwaige Entscheidung nicht vorwegnehmen oder beinflussen, was sie ja mit ihrem Rat tun... schwierige Sache.
Zitat von TussineldaTussinelda schrieb:wäre es möglich, Schwangerschaft auszuschreiben oder anders abzukürzen?
Also weisst Du, langsam wird es mir echt zu blöd..


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Würdet ihr ein behindertes Kind abtreiben?

14.08.2017 um 13:41
Zitat von boraboraborabora schrieb:Tragischerweise kommt es immer wieder wohl zu Fehldiagnosen, jedoch nicht immer.
Natürlich nicht! Das ist vollkommen richtig. Ich meinte, so lange Fehldiagnosen nicht ausgeschlossen sind, sollten Ärzte sich nicht in eine Entscheidung einmischen. Besser gesagt, sie sollten sich auch nicht einmischen, wenn es eine eindeutige Diagnose gibt.

Die Eltern allein tragen die Konsequenzen. Gab auch schon Mütter, die an einer Abtreibung physischen wie psychischen Schaden nahmen.


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14.08.2017 um 13:54
Zitat von Frau.N.ZimmerFrau.N.Zimmer schrieb:Der Kaiserschnitt stellte sich als unwahrscheinliches " Glück" für den Arzt heraus, denn das Kind war so minimal betroffen, dass man ihm mit einer einfachen OP hätte helfen können. Wegen des Kaiserschnitts bekam es die Mutter nicht mit.
ähm wie nun? Also wurde dem Kind dann geholfen und es kam ganz normal per Kaiserschnitt zur Welt?
Wie hätte denn dann die Alternative ausgesehen, also die Abtreibung?
Doch nicht etwa das man es ebenfalls lebend herausholt und dann umbringt...oder wie?? Das wärs ja dann echt.... bzw. ziemlich krass!


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Würdet ihr ein behindertes Kind abtreiben?

14.08.2017 um 13:58
@knopper

Ich hab doch geschrieben - Spätabtreibung, das Kind wurde noch im Mutterleib getötet. Das macht man wenn das Kind vermutlich lebensfähig zu Welt käme.
Normalerweise müssen Mütter ihre toten Kinder auf dem natürlichen Weg gebären. Das war hier nicht so weil die Mutter sich vehement weigerte und auf einem Kaiserschnitt bestand.


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Würdet ihr ein behindertes Kind abtreiben?

14.08.2017 um 14:02
@Frau.N.Zimmer

hm und warum stellte sich dann der Kaiserschnitt als großes Glück heraus?

Das Kind war ja zu dem Zeitpunkt schon tot, und man sah dann halt das man ihm hätte doch noch helfen können oder wie?


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Würdet ihr ein behindertes Kind abtreiben?

14.08.2017 um 14:06
Zitat von knopperknopper schrieb:hm und warum stellte sich dann der Kaiserschnitt als großes Glück heraus?
Du musst schon den ganzen Text lesen :D

Ich schrieb " Glück" für den Arzt! Immerhin hatte er ein fast gesundes Kind im Mutterleib getötet und abgetrieben. Und für die Mutter wohl auch, sie hat ja auf Rat des Arztes zugestimmt :( Durch den Kaiserschnitt hat sie nicht mitbekommen, dass das Kind gar nicht schlimm krank war.


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