Würdet ihr ein behindertes Kind abtreiben?

marsellus schrieb:Die Möglichkeit, zu wissen oder zu beurteilen, wie das Glücksempfinden des eigenen Kindes ist oder sein könnte. Also auf Basis des eigenen Glücksempfindens..

Das heißt, da du dich auf Basis deines Glücksempfindens nicht in ein potentiell behindertes Kind hineinversetzen kannst, hältst du es für kritisch?

@Aldaris
Zumindest mit dem Glück/Unglück nur des Kindes zu argumentieren und im gleichen Atemzug das Glück der Frau nicht zu beachten..

Mit einem behinderten Kind ist auch das eigene Leben vorbei und gerade als Vater wäre man völlig ruiniert. Keine Zeit mehr für gar nichts, und auch das ganze Geld weg. Die Beziehung zu der Frau geht wahrscheinlich auch in die Brüche.

Dann lieber Abtreiben.

@marsellus

Also mir ging es ursprünglich darum, zumindest hatte ich das zwischendurch so verstanden, dass manche meinen, zu glauben, dass ein behindertes Kind mit einer, sagen wir mal, recht schweren Behinderung, nicht so glücklich werden kann wie ein gesundes Kind. Das soll dann mitunter die Abtreibung rechtfertigen und da habe ich persönlich moralische Bedenken.

Klar ist 'das Glück', insbesondere die Gesundheit der Frau und (!) auch die 'Interessen' des Mannes zu beachten.

KillingTime schrieb:Mit einem behinderten Kind ist auch das eigene Leben vorbei und gerade als Vater wäre man völlig ruiniert. Keine Zeit mehr für gar nichts, und auch das ganze Geld weg. Die Beziehung zu der Frau geht wahrscheinlich auch in die Brüche.

Das spiegelt gut die kapitalistische Denke wieder.

@KillingTime
Kann aber auch ganz anders kommen.

Ja.

KillingTime schrieb:Mit einem behinderten Kind ist auch das eigene Leben vorbei und gerade als Vater wäre man völlig ruiniert. Keine Zeit mehr für gar nichts, und auch das ganze Geld weg. Die Beziehung zu der Frau geht wahrscheinlich auch in die Brüche.

Als Mutter hat man es da schwieriger, weil die sich meistens um die Kinder kümmern. Ein Vater könnte sich theoretisch aus dem Staub machen.

@Pallas

Pallas schrieb:Ein Vater könnte sich theoretisch aus dem Staub machen.

Sicher, aber bankrott wäre er trotzdem, dank des deutschen Unterhaltsrechts.

@Aldaris

Aldaris schrieb:Das spiegelt gut die kapitalistische Denke wieder.

Die durchschnittliche indigen deutsche Frau bekommt lt. Statistik 1,3 Kinder in ihrem Leben. In der Praxis heißt das, nach dem ersten Kind ist Feierabend. Insbesondere, wenn dieses Kind aufgrund seiner Behinderung sämtliche Ressourcen allokiert. Ich finde diese Vorstellung nicht sehr reizvoll, zumal ein behindertes Kind als Altersversorgung in der Regel untauglich ist und wohl auch kaum als Stammhalter dienen kann.

@KillingTime

Ich sag ja: Es ist eine kühle Kosten-Nutzen-Rechnung.

Aldaris schrieb:Es ist eine kühle Kosten-Nutzen-Rechnung.

Natürlich ist es das, was denn wohl sonst? Obwohl es sicherlich auch Menschen gibt, die es für ihre hochheilige religiöse Pflicht halten, ein behindertes Kind aufziehen zu müssen. @Kc was sagst du eigentlich dazu?

KillingTime schrieb:Natürlich ist es das, was denn wohl sonst?

Aus welchen Gründen würdest du denn ein Kind bekommen wollen?

@Aldaris

Selbstverwirklichung. Damit es das hat, was ich nie hatte. Damit ich meine Gene weitergebe.

Das ist mit einem behinderten Kind so in der Form nicht möglich.

KillingTime schrieb:Selbstverwirklichung.

Ok.

KillingTime schrieb:Damit es das hat, was ich nie hatte.

Das könntest du einem behinderten Kind theoretisch auch geben. Es sei denn, du beziehst dich dabei nicht auf emotionale Aspekte.

KillingTime schrieb:Damit ich meine Gene weitergebe.

Ok.

KillingTime schrieb:Das ist mit einem behinderten Kind so in der Form nicht möglich.

Über welche Art von Behinderung sprechen wir eigentlich? Über alle Arten oder nur über schwere Behinderungen?

Aldaris schrieb:Über welche Art von Behinderung sprechen wir eigentlich?

Über Behinderungen, die ein normales Leben unmöglich machen. Sicherlich, Rollstuhl wäre kein Problem, aber Mongolismus oder schwere genetische Defekte sind sehr problematisch.

@KillingTime

Also Mongolide können eigentlich ein relativ normales Leben führen. Bei schweren genetischen Defekten sieht es natürlich anders aus.

Aldaris schrieb:Also Mongolide können eigentlich ein relativ normales Leben führen.

Die werden aber auch nur verarscht. Bei uns müssen sie in der Zulassungsstelle arbeiten und Kennzeichen prägen. Dabei werden sie nie Auto fahren dürfen. So eine Entwürdigung möchte ich für meine Gene nicht.

KillingTime schrieb:So eine Entwürdigung möchte ich für meine Gene nicht.

Wertest du dieses Leben also geringer? Ich habe es gestern schon mal eingeworfen: Man bekommt hier manchmal das Gefühl, als würde die Eugenik wieder in Mode kommen.

Schwere Frage. Kann ich nicht beantworten, da ich nie in dieser Situation war. Wirklich schwierig.

Ich habe in meinem Bekanntenkreis ein Ehepaar, welches ein behindertes Kind hat. Dieses ist so herzig und süss. Ich kann mir nicht vorstellen, wie das Leben ohne diesem Kind für die Eltern sein könnte. Sie lieben es über alles. Sie erfuhren von der Behinderung ab der Geburt. Das Kind ist jetzt 9 Jahre alt.

Mehr kann ich zu diesem Thema nicht sagen und maße mir das auch nicht an.

Gruß, Dumas

Für mich käme es auch auf das Ausmaß der Behinderung an....bei schwerer Behinderung und wenn lebenslang fremde Hilfe notwendig ist. ..ja , dann würde ich abtreiben.