Füreinander bestimmt

@Mereel
Dann hast du den oder die jenige, die für dich bestimmt ist, nur noch nicht gefunden ;)

@DunkelHut
Du solltest mal darüber nachdenken, Dir Eier wachsen zu lassen. Als ich deinen post gelesen habe, habe ich mich fast "als Mann" fremdgeschämt.

@Blackfairy
Ich glaube einfach nicht daran.

@Mereel
@Blackfairy
Mir geht es so wie Mulder auf seinem Poster: I want to believe.

Es gibt nur noch Bestimmungen auf Zeit ;)

Ehrlich gesagt finde ich es nicht so toll, in einer Partnerschaft zu leben. Bei meinem Ex ist mir alles nur noch auf den Zwirn gefallen.

Denke schon, dass es Menschen gibt die füreinander bestimmt sind. Irgendwie. Was nicht heißt, dass sich diese Personen zwangsläufig über den Weg laufen müssen. Vielleicht lernt man diese Person nie kennen. Oder es gibt sogar solch glückliche die mehrere Menschen haben die für einen bestimmt wären. Wer weiß... Alles ganz viel Zufall und Schicksal.

Also, ich bin zwar nicht mehr jung, aber je älter ich werde, desto überzeugter bin ich davon, dass es das "Füreinander bestimmt sein" gibt. Allerdings gehört auch dazu, dass man, bevor man sich einem mühseligen Einander-kennenlernen hingeben würde sich bei Zeiten trennt und nicht erst nach sieben Ehejahren, da man dann selbst sieben Jahre und länger nicht für ein Du frei ist. Und ein solches vermutlich kaum erwartet.

Man muss allerdings nun schon auch realistisch sein und bleiben: In einer Zeit, in der vielfach eine Beziehung wie ein Stück Eigentum betrachtet wird sind meistens jene Personen mit denen man gut zusammenpassen würde gerade vergeben oder zumindest durch Ehering und Trauschein gebunden.
Darum fände ich es, am besten, wenn man sich in jungen Jahren ausreichend Zeit dafür nimmt, die eine Person zu suchen, für die man bestimmt ist. Lieber wählerisch sein als es in einer Partnerschaft fortlaufend längerfristig probieren zu wollen.

Wenn ich mir die (tödlichen) Beziehungstaten der letzten Wochen und Monate so ansehe, dann ist das doch ein Beweis dafür, dass da massiv etwas nicht gepasst hat.

Wir leben in einer Gesellschaft, die für ein darauf achten des "Füreinander bestimmt seins" nicht oder nur mangelhaft sensibilisiert ist.

Ich fände es dringend notwendig sich einmal darüber Gedanken zu machen, wie es denn mit der Liebe zwischen zwei Menschen bestellt ist, die sich damit einverstanden erklären gemeinsam durchs Leben zu gehen. Ist diese denn spürbar; lässt sie sich wahrnehmen? Oder bin ich erst der Liebe wert, wenn ich mich einer bestimmten Sache gegenüber dem Partner/der Partnerin entsprechend verhalte?

Hallo! Welch ein interessantes Thema.
Als junger Mann bin ich in der Großstadt soo oft auf junge Paare gestossen, die höchstens in ihrer Naivität zusammen paßten. Die Erklärung schien mir ganz offensichtlich: Junge Männer sind solange Kind, bis sie selbst verheiratet sind, weil sie damit formell auf Augenhöhe mit den Eltern, vor allem mit den Vätern aufschiessen. Die Unterstützung der Eltern ermöglicht einen Aufstieg in das als mächtig und kompetent empfundene Leben der Eltern. Orientierungslosigkeit wird abgelöst vom Gefühl der Möglichkeit zu gestalten. Bei jungen Frauen scheint ähnliches Wunschdenken eine Rolle zu spielen. Ob das auf dem Land mehr oder weniger ausgeprägt ist, weiß ich nicht. Jedenfalls scheint mir das Ergebnis bei solch einer Grundlage eher eine Notgemeinschaft, auf dem Prüfstand der Realität. Mit den potenziell üblen Folgen. Etwas ganz anderes ist die Begegnung zweier Menschen, die begeistert voneinander sind und ihre Beziehung ganz unabhängig von Konventionen entwickeln und gestalten, notfalls gegen alle Widrigkeiten. Und miteinender wachsen statt aneinander abzustumpfen.

"Notgemeinschaft auf dem Prüfstand der Realität". Diese Formulierung drückt treffend das aus, was Beziehungspärchen nie bewusst anpeilen und dennoch blind darauf zusteuern.

"Formell auf Augenhöhe der Eltern sein" als ein Zeichen des Erwachsen-werdens, das ist für mich ein ganz neuer Aspekt, denn Du, @zappa, hier einbringst.

Alos ich glaube, dass manche Menschen mehr und andere weniger füreinander geeignet sind. Aber auch wenn vieles passt, muss man trotzdem an der Beziehung arbeiten, damit es auch noch nach der ersten Krise passt ... Auch wenn man vielleicht das Gefühl hat das Schicksals hat bestimmt, ohne Kompromisse wird es auch da nicht funktionieren.

Ich bin ganz davon überzeugt, dass Menschen füreinander bestimmt sein können. Irgendwo auf dieser Welt muss doch der/die Eine rumlaufen, mit dem/der die Chemie einfach stimmig ist. Das heißt nicht gleich automatisch, dass man diese Person auch jemals in seinem Leben trifft und sich verliebt. Ich denke aber schon, dass diese Person existiert.

Ich denke, dass es vielen Personen inzwischen gar nicht mehr auffällt,
dass Beziehungen wie in einem Selbstbedienungsladen
unter möglichst günstigen Bedingungen
mit unterschiedlichster Mindestgarantiedauer
dort im Vorübergehen zum Ausverkaufspreis,
als Besitz mitgenommen oder erworben werden.

Ich bin mir zwar nicht ganz sicher, ob das oben gezeichnete Szenario tendenziell zur Zeit noch immer so abläuft, wie ich es oben beschrieben habe. Doch es zeigt deutlich, dass unter solchen Bedingungen es schier unmöglich sein muss das passende Gegenstück zu finden.

Und um nicht ganz einsam zu sein und alleine bleiben zu müssen, mach ich es auch so und sehe gleich nach, ob im Selbstbedienungsladen auch für mich noch etwas übrig geblieben ist.

@Marita

Es gibt so viele nette Menschen, mit denen ich jeden Tag zu tun habe, da vermisse ich keinen Partner. Ab und zu ein kleiner Flirt reicht mir völlig aus. Sobald ich merke, dass einer was von mir will, ziehe ich mich wieder zurück.
Ich habe wirklich keinen Nerv mehr, mich über einen Partner zu ärgern und selbst wenn es Bestimmung wäre...
Keine Ahnung, ob es bei mir am Asatru liegt ;)

@Marita
Gefühle, die gehandhabt werden wie Industrieprodukte (~Leo Ferre)? Ja, das sehe ich auch. Die Reifung erfolgt ja auch wie das Hineinwachsen in eine Industrieform, bei geringer Auswahl. Designed von Vox und Pro7. Aber wer darunter leidet ist nicht verloren. Es gibt die Liebe auf den ersten Blick! Wer kennt das nicht, daß man auf einer Fete auf eine Stimme aufmerksam wird, durch das Gedränge eine Geste, eine Bewegung wahrnimmt und sich angezogen fühlt und dann beim Nähern nicht entäuscht wird?

@chobie
Das ist das Vorrecht der Jugend sich mit kleinen Flirts den Alltag zu verschönern. Im fortgeschrittenem Alter beflügeln einem zwar auch noch kleine Flirts aber i-wann merkst du die lassen nichts Bleibendes zurück. Und die Sehnsucht nach Austausch tut das ihre und hält unausweichlich die Hoffnung nach einem entsprechendem Du lebendig. Ein Leben ohne vertrautem Austausch ist ein trockenes Leben.

@zappa

zappa schrieb:Designed von Vox und Pro7.

Das gefällt mir, wenigstens kann man dann doch noch zwischen zwei Richtungen (?) wählen, dem Design von Vox und Pro7.

Dass der erste Blick tatsächlich oft entscheidend ist, das deckt sich auch mit meinen Erfahrungen.
Der ersten Begegnung muss aber darüber hinausgehend auch noch eine vertraute und spürbare Nähe anhaften, so man sich daraus etwas Bleibendes erhoffen kann.

@Marita
Klar, aber ist es nicht ein Wunder, das aus einem Gewirr von Leuten wirklich nur eine Hand mit Glas, eine zappelnde Locke oder ein wippender Fuß herausschauen muß, um neugierig zu werden? Es ist doch so ähnlich, als wenn man in seiner Unordnung (ähem - ich möchte anderen nichts unterstellen) ein winziges Teil sucht und das wiederum nur an einem Fragment, das herausschaut, in dem ganzen Wust erkennt? Und das was man am Personen-Fragment erkennt IST ja grade die Nähe und Vertrautheit. Ich schwöre: bei mir war es immer so - bis auf ein einziges mal, und das führte dann zur glücklicherweise geschiedenen Ehe.

@zappa

zappa schrieb: ... ist es nicht ein Wunder, das aus einem Gewirr von Leuten wirklich nur eine Hand mit Glas, eine zappelnde Locke oder ein wippender Fuß herausschauen muß, um neugierig zu werden?

Das hat was.

@zappa
Und das was man am Personen-Fragment erkennt IST ja grade die Nähe und Vertrautheit.
Über diesen Satz ließe es sich lange philosophieren.
Vielleicht ein bisschen zu weit hergeholt, wenn ich sage, dass mir dazu der kleine Prinz einfällt: "Die Zeit, die du für deine Rose verwendet hast macht sie so wertvoll."?

Im Liebesroman Verlangen nach Liebe von Hanns-Josef Ortheil werden einige unterschiedliche Beziehungsnuancen in Form der Beziehung einiger Frauen zur männlichen Hauptfigur deutlich.

Hier eine kurze Beschreibung der einzelnen Rollen
* die Frau als die zum Mann gehörende Frau
* mögliche Kandidatin für die Frau an der Seite der männlichen Hauptfigur,
* die Frau als „Erschafferin des Mannes" nach ihrem Bild und
* die Frau als lohnenswerte „Flirt-Beziehung“

Als Leser/Leserin weiß man sich dann dazu herausgefordert, sein eigenes Beziehungsgeflecht einmal unter die Lupe zu nehmen.

Das Spektakuläre an der großen Liebe ist nicht die romantische Form der Liebe, sondern das "Spektakuläre" wird durch die Selbstverständlichkeit des Miteinander Seins, wo beide ihr So-Sein behalten, ausgedrückt. Da ist das Grandiose, das mich dabei anspricht.

Ja, Marita, weil es das ist, was beide, jeden für sich, wachsen läßt. Wir sind uns absolut einig

Wachstum als Vorgang, der selbstständig "agiert", mit offenen Ausgang?

Nein, nicht als Wucherung, sondern geführt von der gegenseitigen Achtung. So akzeptabel?

Ja, ganz und gar!

@xXMarishkaXx

Dass man für eine einzige Person bestimmt ist, glaube ich nicht.
Ich denke, theoretisch kann man sich mit allen Personen, mit denen man in Kontakt kommt, "füreinander bestimmt" fühlen. Es kommt mMn auch auf die Vorurteile an, die man hat, wenn das nicht so ist. Aber wer hat die nicht ;)?