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Recht oder Skandal?

955 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Recht, Opfer, Täter ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Recht oder Skandal?

03.04.2012 um 10:36
@kleinundgrün


Gegen Deine Meinung ist nichts anzumerken.
Allerhöchstens die kleine Bemerkung, dass es Mörder eben gibt. Von der übelsten Sorte. Und, dass solche Gesetze eben solch absurde Situationen überhaupt erst ermöglichen.
Insofern der gleichen Meinung wie Du, bin ich, dass ich absolut dafür bin, dass ein Rechtsstaat, in so einer Situation die Oberhand behalten sollte. (mit Betonung auf „sollte“)
Einzig da scheiden unsere Geister, wo es darum geht, dass Du besorgt bist, wie im Nachhinein, sprich nach einem Mord, sich zu verhalten sei.
Wobei ich dagegen mir Gedanken mache, wie es schon gar nicht dazu kommen muss.
Wir hatten hier im weiteren Umkreis, vor noch nicht allzu langer Zeit, einen Mord an einer jungen Frau, begangen von einem Täter, dessen Motivation einzig und allein der Wunsch war, dass er ins Gefängnis will, weil er sich im Leben „draussen“ nicht zurechtfinden konnte/wollte.
Die Motivation von g. scheint mir dabei nicht weit davon weg zu liegen.
Wenn nun aber ein Staat, ausser Deiner aufgeführten momentanen Gesetzeslage, nichts in der Hand hat um solchen Gedankengängen zuvor zu kommen, dann könnte es kommen, dass viele Menschen mehr, auf ähnliche Gedanken kommen könnten.
Und gerade deswegen, finde ich, dass hier ein falsches Zeichen gesetzt worden ist.
Ich erwarte hier von einem Staat: 1. Eine geschlossene Haltung. Und 2. A l l e Anstrengungen der Prophylaxe. (Beides ist nicht geschehen und geschieht, soweit ich erkennen kann, auch nicht.)


(Und noch ein paar persönliche Worte an Dich. Deine Redewendungen: "Du musst bitte..." und "solange Du nicht.....werde ich nicht,,,", entbehrt jeglichem genauerem Hinsehen.
Im weiteren wünsche ich Dir, dass Du irgendwann mal hinter das offene Geheimniss kommen kannst, dass die stärkste Kraft des Lebens Dein Herz ist.)


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Recht oder Skandal?

03.04.2012 um 11:11
Zitat von PaulVittiPaulVitti schrieb:1. Eine geschlossene Haltung
Das wird nicht immer funktionieren, da Menschen mit unterschiedlichen Auffassungen am Werk sind. Vielleicht einigen wir uns auf "möglichst eine geschlossene ..."?
Zitat von PaulVittiPaulVitti schrieb:2. A l l e Anstrengungen der Prophylaxe.
Wie hätte das konkret ausgesehen? Vielleicht kannst Du das mal am Beispiel erklären. Noch besser wäre es, wenn Du dann aus dem Beispiel noch eine abstrakte Regelung fändest.

Strafe hat nicht nicht nur die Funktion der Prophylaxe (oder Rache). Du musst auch die Tätersicht sehen (auch wenns schwer fällt).
Der Hauptkritikpunkt an der Selbstjustiz - neben dem Umstand, dass die Leute mit den Heugabeln und Fackeln oft ein wenig voreilig und uninformiert sind - ist der, dass diese Leute die Prophylaxe und Rache gerne zu stark betonen. Weil es dem Menschen grundsätzlich leichter fällt, sich in das Opfer hinein zu versetzen, als in den Täter. Täter sind auch Menschen. Auch wenn sie schreckliche Dinge getan haben.

Bei dem letzten Absatz verstehe ich leider nicht, was Du meinst (Hinsehen?, und hälst Du mich für herzlos?). Aber das ist eher OT.


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Recht oder Skandal?

03.04.2012 um 11:23
@PaulVitti
Noch ein Nachtrag:
Harte Strafen führen übrigens keineswegs zu einer verminderten Kriminalität.

Todesstrafe oder 500 Jahre Haft für Mörder führen nicht zu einer Veringerung der Mordquote. Bei der Begehung der Tat wägt der Täter (wenn überhaupt) in der Regel nur zwischen der Wahrscheinlichkeit erwischt zu werden und dem Vorteil, den die Tat erbringt. Praktisch kein Täter überlegt sich, welche Konsequenzen die Tat tatsächlich hat.

Ein nette Beispiel stammt aus dem 18. Jh: In England nahmen die Taschendiebstähle immer mehr zu, so dass Taschendiebstahl mit dem Tode durch den Strang bestraft wurde. Doch statt dass die Diebstähle abnahmen, nutzten die Diebe sogar die Gelegenheit, die sich im Gedränge der Schaulustigen während der Hinrichtung bot, aus.

Die Abschreckungswirkung der Strafe wird völlig überschätzt, da sie in die Entscheidungsfindung des Täters (meinetwegen mit Ausnahme von extremen Sonderfällen) keinen nennenswerten Eingang findet.


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04.04.2012 um 06:38
@kleinundgrün
Zitat von kleinundgrünkleinundgrün schrieb:Wie hätte das konkret ausgesehen? Vielleicht kannst Du das mal am Beispiel erklären. Noch besser wäre es, wenn Du dann aus dem Beispiel noch eine abstrakte Regelung fändest.
Patentlösung habe ich keine. Ist ja auch nicht mein Job. Was ich beobachte, mich sehr erschreckt und mich zum Nachdenken herausfordert ist, dass nach jedem Verbrechen gegen Leib und Leben, das Opfer sofort in der Versenkung vergessen wird und der Täter eine riesige Bühne erhält. Dem Opfer bleibt ein Grab, den Hinterbliebenen, welche das Opfer geliebt haben, bleiben die Horrorbilder, zu dem was dieser Mensch ertragen musste, das Trauma jemanden derart verlieren zu müssen, die unendliche Trauer, die Wut auf den Täter, der Frust welche Bühne der erhält und oft auch noch den Frust über eine geringe Strafe. Rechnungen und vieles mehr.
Ohne das Ganze im Moment, bis zum Ende durchdenken zu können (aus Zeitmangel und wie gesagt, das ist auch nicht mein Job) könnte man, als Beispiel, schon mal damit beginnen, dem Getöteten soviel Raum zuzugestehen. Die möglichst detailgetreue Beschreibung darüber, was geschehen ist, aus der Sicht des Opfers, welche Panik, Schmerzen, Abschied, Bitten, Unfassbarkeit, Atemnot......
Möglich, dass die akribische Aufarbeitung und Darstellung, für potenzielle Täter einen anderen Spiegel ergeben könnte, als das es im Moment geschieht. Ihnen würden die Taten vor Augen gestellt, bevor sie zur Ausführung gelangen. Damit meine ich nicht, dass es keine Verbrechen mehr geben würde. Doch denke ich, dass wenn in den Medien, dem Täter nur noch die Plattform geliefert würde, was er oder sie da ganz genau gemacht haben, es vielleicht sein könnte, dass der Eine oder Andere sich vorher überlegen würde mit welcher Gräueltat er in Verbindung gebracht werden möchte.
Dies mein bescheidener, abstrakter Beitrag, für den Moment. Vielleicht gibt es ja noch mehr Menschen mit Ideen?
Zitat von kleinundgrünkleinundgrün schrieb:Du musst auch die Tätersicht sehen (auch wenns schwer fällt).
Ich muss nicht und zudem bin ich es leid. Wie schon öfters erwähnt, der hat seine Rechte und damit Basta. Mehr mag ich mich dazu nicht mehr investieren.
Zitat von kleinundgrünkleinundgrün schrieb:Das wird nicht immer funktionieren, da Menschen mit unterschiedlichen Auffassungen am Werk sind. Vielleicht einigen wir uns auf "möglichst eine geschlossene ..."?
Ok.
Zitat von kleinundgrünkleinundgrün schrieb:.... hälst Du mich für herzlos?).
Bei Allem was Du geschrieben hast, kam ich nicht umhin zu denken, dass Du jemand sein könntest der an der Täterindustrie mitverdient.


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Recht oder Skandal?

04.04.2012 um 09:00
Zitat von PaulVittiPaulVitti schrieb:Ich muss nicht
dann kannst Du auch nichts sinnvolles beitragen. Warum nicht? Weil einseitige Betrachtungen einer Situation gefährlich sind. Sie führt zu den Leuten mit den Heugagabeln (s.a. die Vorverurteilungen im Fall Lena).
Du musst Dir schon die Mühe machen, die Situation ganz durch zudenken. Sonst hast Du keine Chance, die Ursachen und Hintergründe zu verstehen und bleibst quasi am Stammtisch hängen.
Zitat von PaulVittiPaulVitti schrieb:Täterindustrie
Was um Himmels Willen soll das sein? Wenn Du Zeitungen meinst, die am Leid der Opfer durch unsensible "Berichterstattung" verdienen wollen, OK. Aber "Täterindustrie"?
Zitat von PaulVittiPaulVitti schrieb:Die möglichst detailgetreue Beschreibung darüber, was geschehen ist, aus der Sicht des Opfers, welche Panik, Schmerzen, Abschied, Bitten, Unfassbarkeit, Atemnot......
Die armen Angehörigen, die müssen dann erst richtig leiden. Und potentielle Täter wirds nicht interessieren, weil sie sich während der Tat gerade nicht in das Opfer hineinversetzen. Täten sie es, würden sie die Tat nicht begehen.

Die einzig sinnvolle Abschreckung ist eine hohe Aufklärungsqoute und eine schnelle Verurteilung. Beides ist eigentlich leicht realisierbar durch mehr Ressourcen bei Polizei und Justiz UND durch mehr Rückhalt und Vernunft in der Bevölkerung. Dieses ganze Gefasel von "Recht in die eigene Hand nehmen" ist nur schädlich, da es unnötig Ressourcen bindet und das Vertrauen der Bevölkerung in Polizei und Justiz mindert.


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Recht oder Skandal?

04.04.2012 um 14:56
@kleinundgrün

Du schreibst:
Zitat von kleinundgrünkleinundgrün schrieb: Du musst Dir
( s c h o n w i e d e r !)
Zitat von kleinundgrünkleinundgrün schrieb:schon die Mühe machen, die Situation ganz durch zudenken. Sonst hast Du keine Chance, die Ursachen und Hintergründe zu verstehen und bleibst quasi am Stammtisch hängen


Damit meine ich, dass Du mir nicht ständig zu sagen hast, was ich muss.
Und denkst Du wirklich, dass ich mir keine Gedanken darüber gemacht habe und mache? Hast Du denn verstanden um was es mir geht?
Zitat von kleinundgrünkleinundgrün schrieb:Die armen Angehörigen, die müssen dann erst richtig leiden.
Wie viele Angehörige hast Du dazu schon befragt?
Zitat von kleinundgrünkleinundgrün schrieb:Und potentielle Täter wirds nicht interessieren, weil sie sich während der Tat gerade nicht in das Opfer hineinversetzen.
Von „während der Tat“ hab ich nie geredet. Das Thema ist „Ideen suchen, zur möglichen Vorbeugung!“ (war von Beginn an mein Thema und ist es immer noch)
Und woher willst Du wissen, dass sich mit den ausführlichen Beschreibungen der Taten, keine Morde verhindern lassen?
Zitat von kleinundgrünkleinundgrün schrieb:Weil einseitige Betrachtungen einer Situation gefährlich sind. Sie führt zu den Leuten mit den Heugagabeln (s.a. die Vorverurteilungen im Fall Lena).
Zitat von kleinundgrünkleinundgrün schrieb:Dieses ganze Gefasel von "Recht in die eigene Hand nehmen" ist nur schädlich, da es unnötig Ressourcen bindet und das Vertrauen der Bevölkerung in Polizei und Justiz mindert.
Ja genau, schauen wir einmal da genauer hin. Da Du ja anscheinend nicht davon abzubringen bist
(e g a l w i e o f t i c h m e i n A n l i e g e n n o c h d e f i n i e r e) , dass ich am Stammtisch fasle, vorverurteile, lynche und foltere.... betrachten wir mal diese unfassbare Tat, respektive was daraus gemacht wird..

Du kannst es drehen und wenden wie Du willst. Von Lena, um die es eigentlich geht, stehen sowohl im Thread wie auch in den Medien, vielleicht sechs Sätze.
Der ganze Rest „gehört“ dem Täter. Die Sätze in den Medien....dem Täter. Die Sätze im Thread....dem Täter. Auf FB...dem Täter. So geht das munter weiter, über Rechtsanwälte, Staatsanwälte, Psychiater, Vollzugsbeamte....alles beansprucht der Täter.

Dagegen:
Lena, 11 Jahre alt wurde in einem Parkhaus in Emden ermordet. Sie wurde erstochen. Sie wurde im familiären Kreis beerdigt. Sie liebte Tanzen.
Viel mehr steht da nicht über sie.

Zurück bleiben, Lenas Grab, die traumatisierten Angehörigen von Lena. Der traumatisierte Junge, mit dem sie Anfangs unterwegs war und seine Angehörigen.


Das nenn ich einseitig! Und vielleicht kannst Du jetzt dahinter kommen, was mit Täterindustrie gemeint sein könnte. (bewusst schreibe ich Dir nicht vor, dass Du dahinter kommen „musst!“. Kannst Dir gerne soviel Zeit nehmen wie Du brauchst, so viel Respekt habe ich vor Dir)


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Recht oder Skandal?

05.04.2012 um 15:37
@PaulVitti
ich gebe es auf, ich habe keine Lust mehr, die Diskussion weiter zu führen.

Du verstehst meine Argumente nicht und ich Deine offenbar auch nicht, wir drehen uns im Kreis.

Nichts für Ungut.


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Recht oder Skandal?

06.04.2012 um 01:43
Ich frag mich eh was dieses ETWAS Geld will, wenn er eh im Knast hockt?! Schwachsinn,mal abgesehen von dieser Summe die er kriegt/forderte oder noch fordert... Eine Ungerechtigkeit die zum Himmel stinkt... Mir reichts sowieso mit diesem Scheiss System.

Kein Wunder das uns so viele Länder auslachen.


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Paka ehemaliges Mitglied

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Recht oder Skandal?

06.04.2012 um 02:12
@PaulVitti

Genau so eine emotionale Art der Argumentation, wie du sie anbringst, lockt die Heugabelschwinger hinterm Ofen vor.

Täterindusdrie, wo hasten das her? Aus der NPD-Broschüre?

Was die Vorbeugung angeht, glaubst du wirklich solche Taten lassen sich verhindern, indem man den Täter foltert oder was weiß ich? Das ist ein Märchen, welches sich mit einem Blick in restriktivere Staaten ganz leicht widerlegen läßt.

Die Medien stürzen sich sowieso nur wie die Fliegen auf den Pferdeapfel. Da irgendwas von Verstand zu fordern ist genauso wie einer Amöbe Differentialrechnung beizubringen.

Meines Erachtens ist ein frühzeitiges Aufklären der Kinder, gepaart mit Abwehrtechniken, das beste Mittel solche Taten einzudämmen.


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Recht oder Skandal?

06.04.2012 um 08:10
@Paka
@kleinundgrün


Mein einziges Ansinnen war und ist, von Beginn an: Was kann man in Zukunft machen?
Wie kann man solche Taten vorbeugen?
Was kann getan werden um die Polizei zu entlasten?
Zitat von PakaPaka schrieb:Was die Vorbeugung angeht, glaubst du wirklich solche Taten lassen sich verhindern, indem man den Täter foltert oder was weiß ich? Das ist ein Märchen, welches sich mit einem Blick in restriktivere Staaten ganz leicht widerlegen läßt.

Die Medien stürzen sich sowieso nur wie die Fliegen auf den Pferdeapfel. Da irgendwas von Verstand zu fordern ist genauso wie einer Amöbe Differentialrechnung beizubringen.
Ich komme mir hier langsam so vor, als, dass ich am versuchen bin, einer Amöbe Differentialrechnen beizubringen.
Wie oft habe ich jetzt geschrieben, dass ich NICHT hinter Folter stehe? 30x?
Und Du unterstellst es mir zufrieden, nocheinmal!

Doch, ich fordere Verstand! Wofür soll der uns sonst gegeben sein?
Zitat von PakaPaka schrieb:Meines Erachtens ist ein frühzeitiges Aufklären der Kinder, gepaart mit Abwehrtechniken, das beste Mittel solche Taten einzudämmen.
Zu dem Aufklären der Kinder, da gebe ich Dir Recht, respektive, da muss ich Dir leider Recht geben. Weil genau genommen, hätten ja solche Diskussionen in einem Kinderalltag nichts zu suchen. Doch weil die Zeit ist wie sie ist, muss man wohl in diesen sauren Apfel beissen.

Dann schreibst Du: Gepaart mit Abwehrtechniken.
Schöner Satz, aber was genau meinst Du damit? Cruise Missiles?
Meiner Idee: Die Berichterstattung mit Schwerpunkt auf das Leiden der Opfer zu konzentrieren, kannst Du scheinbar nichts abgewinnen, doch was sind Deine Vorstellungen von Abwehrtechniken?


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Recht oder Skandal?

01.08.2012 um 19:55
Ausstrahlung kurz vor 10. Todestag ZDF zeigt Spielfilm über den Mordfall Jakob von Metzler
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Kindermord-Ermittler Ortwin Ennigkeit von der Justiz frustriert: Warum glaubt man einem Lügner und mir nicht?
10 Jahren nach dem Mord Der Fall Jakob von Metzler wird verfilmt

29.07.2012 — 15:41 Uhr

Vor knapp zehn Jahren wurde der Bankierssohn Jakob von Metzler († 11) ermordet. Kurz vor seinem Todestag will das ZDF einen Spielfilm über den spektakulären Mordfall zeigen.

Wie „Der Spiegel“ unter Berufung auf das ZDF berichtete, waren bei den Dreharbeiten sowohl der damalige Frankfurter Polizei-Vizepräsident Wolfgang Daschner als auch die Familie von Metzler eingebunden. Die Familie hat unter anderem ihr Haus für Außenaufnahmen zur Verfügung gestellt. Der Fall hatte auch deshalb für großes Aufsehen gesorgt, weil der Mörder erst nach der Gewaltandrohung eines Polizisten im Verhör das Versteck mit der Leiche preisgab.
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Daschner

Wolfgang Daschner, Ex-Polizei-Vizepräsident von Frankfurt am Main, im Jahr 2003 in seinem Dienstzimmer im Polizeipräsidium. Er musste sich wegen der Folterdrohungen gegen den Entführer von Jakob von Metzler vor Gericht verantworten
Foto: dpa

Der Film wurde bereits Ende 2011 gedreht. Die Rolle des Vaters hat Schauspieler Hanns Zischler übernommen. Robert Atzorn gibt laut „Spiegel“ den Polizisten Daschner, Johannes Allmayer den Kindsmörder Magnus Gäfgen.

DIE CHRONOLOGIE DES MORDFALLS

Der grausame Tod Jakob von Metzlers erschütterte ganz Deutschland: Am 27. September 2002 wurde der Bankierssohn von dem Jurastudenten Magnus Gäfgen auf dem Heimweg von seiner Schule ganz in der Nähe seines Frankfurter Elternhauses entführt. Gäfgen wollte die Eltern erpressen und forderte eine Million Euro Lösegeld.
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Mordfall Jakob von Metzler

Hier wurde die Leiche von Jakob von Metzler gefunden
Foto: ddp

Die Erpressung zog Gäfgen durch, obwohl Jakob schon nicht mehr am Leben war. Gäfgen erstickte den Jungen und versteckte die Leiche.

Am 29. September wurde das Lösegeld an Gäfgen übergeben. Seitdem wurde er von Polizisten überwacht. Sie hofften, dass der Student sie zu dem Jungen führt. Stattdessen buchte er eine Reise. Die Beamten nahmen Gäfgen am 30. September fest.

Immer wieder hatte Gäfgen die Polizeibeamten belogen, sie mit Falschaussagen in die Irre geführt. Wolfgang Daschner, damals stellvertretender Frankfurter Polizeipräsident, hoffte Jakob von Metzler noch lebend zu finden. Daschner räumte deshalb am 1. Oktober 2002 dem Kriminaloberkommissar Ortwin Ennigkeit, der die Verhöre führte, die Möglichkeit ein, auch unter Androhung von Gewalt eine Aussage zu erzwingen. Gäfgen brach ein und zeigte den Beamten, wo er die Leiche Jakob von Metzlers versteckt hatte.
Der Fall Gäfgen
Fall Magnus Gäfgen Darum wurde der mutige Polizist verurteilt
Der Fall Gäfgen Ermittler bricht sein Schweigen
Ermittler packt aus So eiskalt belog uns Kinder-Mörder Gäfgen

Am 28. Juli 2003 wurde Gäfgen wegen Mordes zu lebenslanger Haft mit besonderer Schwere der Schuld verurteilt.
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Magnus Gäfgen (36)

Eiskalter Blick, den Mundwinkel zu einem arroganten Grinsen verzogen: Magnus Gäfgen (36) bei einem früheren Termin vor Gericht
Foto: dapd

Gleichzeitig wurde ein Verfahren gegen Daschner und Ennigkeit eingeleitet, der am 20. Dezember 2004 wegen Nötigung schuldig gesprochen wurde. Daschner war der Verleitung eines Untergebenen zu einer Nötigung im Amt schuldig. Beide wurden verwarnt und zu einer Geldstrafe verurteilt.
Magnus Gäfgen
Das Verhör So brachte ich Gäfgen zum Reden
Kindermörder Land Hessen ficht Gäfgen-Urteil an
3000 Euro für Gäfgen Deutschland diskutiert das Schand-Urteil
Trotz Entschädigung! Gäfgens Schulden beim Staat steigen weiter
Gäfgen-Fall Til Schweiger: Denkt an die Familien der Opfer!
Magnus Gäfgen So wurde der Mörder mit Folter bedroht

Grundlage des Films, der am 24. September ausgestrahlt wird, soll eine analytische Darstellung des Falls sein. Gäfgens Anwalt wurde über das Projekt informiert. Zu Gäfgen selbst nahmen die Filmemacher allerdings keinen Kontakt auf. Produzent Nico Hofmann von der Produktionsfirma TeamWorx: „Uns hat nicht die Sicht des Mörders interessiert, sondern die Ohnmacht der Familie und der Polizei.“
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Paka ehemaliges Mitglied

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Recht oder Skandal?

02.08.2012 um 18:38
Wären die bedauenswerten Eltern des ermordeten Kindes nicht Mitglieder der Frankfurt High Society, so wäre nicht gefoltert worden. Bei einfachen Familienverhälnisssen ohne großen Reichtum und Einfluss, hätte sich der Polizeipräsident gar nicht persönlich um den Fall gekümmert.

Daher hält sich mein Mitleid mit der Familie Metzler in Grenzen, ich mag es einfach nicht, wenn Reiche in irgend einer Form bevorzugt werden.


Die Geschichte zeigt zudem mal wieder nur eins.
Die Gefahr geht nicht von den paar Einzeltätern aus, sondern viel mehr von der an Dummheit und Hass kaum zu übertreffenden Bevölkerung.


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Recht oder Skandal?

10.08.2012 um 09:08
Danke @Cleo1956 für den Hinweis zu dem Film!

@Paka
Zitat von PakaPaka schrieb am 02.08.2012:Wären die bedauenswerten Eltern des ermordeten Kindes nicht Mitglieder der Frankfurt High Society, so wäre nicht gefoltert worden. Bei einfachen Familienverhälnisssen ohne großen Reichtum und Einfluss, hätte sich der Polizeipräsident gar nicht persönlich um den Fall gekümmert.
Dann informiere dich mal zu dem Fall Peggy Knobloch!
Zitat von PakaPaka schrieb am 02.08.2012:Daher hält sich mein Mitleid mit der Familie Metzler in Grenzen, ich mag es einfach nicht, wenn Reiche in irgend einer Form bevorzugt werden.
DAS ist deine Motivation für deine Meinung??? Was hast du erlebt, dass du so denkst?
Oder schreibst du einfach aus deiner anti-kapitalistischen Haltung heraus? Dann könntest du dich sorglos in
Zitat von PakaPaka schrieb am 02.08.2012:......kaum zu übertreffenden Bevölkerung
einreihen.

Hier geht es um die Tötung eines komplett unschuldigen Kindes!
Und von menschlich absolut nachvollziehbarer Ohnmacht.

Wer hier unfassbar unmenschlich war und es, mit seiner Geltungssucht ohne Reue, immer noch ist, ist der Täter. Und seine Motivation......ZU REICHTUM ZU KOMMEN!
Merkst du was?


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10.08.2012 um 09:23
@Paka
Zitat von PakaPaka schrieb am 06.04.2012:Meines Erachtens ist ein frühzeitiges Aufklären der Kinder, gepaart mit Abwehrtechniken, das beste Mittel solche Taten einzudämmen.
Aufklärung, zum Beispiel nicht mit fremden Männern mit zu gehen, ist ja schön und richtig.

Ich meine aber, auch schon häufiger gehört zu haben, dass es oft relativ wenig bringt, weil dir Kinder dann, grade wenn sie dem Täter ohnehin schon vertrauen oder er sehr vertrauenswürdig ist, ganz einfach nicht mehr daran denken.

Da ist dann der nette Mann, der lustige Mann, der so tolle Geschichten erzählt, was er denn alles zu Hause hat an wunderlichen Sachen, die man unbedingt mal sehen sollte...

Oder wer würde schon beim Onkel oder beim Nachhilfelehrer, der seit Jahren kommt und den man gut kennt, der immer nett ist, plötzlich vermuten, dass er einen entführen und einem was antun will?


Ist glaub ich nicht so einfach, Kinder vorher über Gefahren aufzuklären. Im Unterricht oder mit den Eltern sagen sie dann, sie hätten es verstanden, in der Situation kann das aber ganz schnell wieder weg sein.


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10.08.2012 um 19:40
@Kc

Das kann schon sein, gerade bei Tätern, die das Vertrauen suchen. Deswegen finde ich, dass auch die Aufklärung schon früh erfolgen sollte, damit das Kind erkennt, was der Täter vorhat.

@PaulVitti

Hab ich. Da haben sie einfach einen geistig Behinderten verurteilt, weil dieser wahrscheinlich zur Aussage gezwungen wurde. Sowas finde ich echt unter aller Sau.

Ich bin generell gegen Folter und mein Beitrag zu Metzler war eben, dass es wahrscheinlich ganz anders gekommen wäre, wenn die Eltern keine Reichen wären.


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10.08.2012 um 19:43
@Paka

Du gehst davon aus, dass die Kinder sich wie Erwachsene an das Erlernte halten und es anwenden.

Aber das ist ja, wie gesagt, leider grad oft nicht der Fall. Die denken dann wirklich schlicht und einfach oft nicht mehr dran, was man ihnen gesagt hat (,,geh nicht mit fremden Leuten mit, nein, auch nicht mit netten, lustigen Männern").

Für die zählt dann nur noch, dass der nette Mann ihnen unbedingt ganz tolle Sachen bei sich zu Hause zeigen will, Tiere, Geheimnisse...


Das ist ja grad das Problem, dass kleine Kinder oft noch nicht so rational denken.


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10.08.2012 um 19:47
@Kc

Nein, nicht wie bei Erwachsenen, sondern ich appelliere an Verstand und Intelligenz. Hast aber nicht unrecht, bei ganz kleinen geht das nicht. Ich dachte so ab 6-8. Die meisten Opfer sind in dem Alter oder höher, die sollten dann schon eher begreifen.

Ein weiteres Problem ist, dass gerade solche Kinder zu Opfern werden, die zuhause irgendetwas vermissen (Liebe, Haustier, in Armut usw.). Da hat es ein Täter dann leicht, das Kind damit zu locken.


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10.08.2012 um 19:51
@Paka

Naja gerade weil doch viele Opfer in diesem Alter sind und offensichtlich mitgehen, ist es wohl nicht so ganz sinnvoll, an Verstand und Intelligenz zu appellieren. Wie gesagt, es sind noch keine Jugendlichen, schon gar nicht Erwachsene.

Die Kids neigen dazu, eher ihren Interessen zu folgen.


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10.08.2012 um 19:53
@Kc

Ich denke du hast recht. Ich bin zu sehr von mir ausgegangen, wie es bei mir war. Ich begriff das schon mit 6, mit niemandem mitzugehen.


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Recht oder Skandal?

10.08.2012 um 20:11
@Paka
Paka schrieb:
Wären die bedauenswerten Eltern des ermordeten Kindes nicht Mitglieder der Frankfurt High Society, so wäre nicht gefoltert worden. Bei einfachen Familienverhälnisssen ohne großen Reichtum und Einfluss, hätte sich der Polizeipräsident gar nicht persönlich um den Fall gekümmert.
Zitat von PakaPaka schrieb:Hab ich. Da haben sie einfach einen geistig Behinderten verurteilt, weil dieser wahrscheinlich zur Aussage gezwungen wurde. Sowas finde ich echt unter aller Sau.
.....und da gehörten weder die Eltern von Peggy noch die Eltern von Ulvi zu der Lichtenfelsener High Society. Und troztdem kam der Druck von weit Oben.


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