@schmitzIch würde bei mir selbst nicht sagen das ich mein Umfeld und deren Belastung durch meine Handlungen und falschen Aussagen nicht wahrnehmen kann. Im Gegenteil. Ich denke sogar das meine Sensibilität in dieser Hinsicht sehr groß ist. Genau das ist auch der Grund weshalb es keinen "Spaß" macht mit dieser Krankheit zu Leben.
Versuche mal die Situation zu reflektieren und stelle dir vor, du wüsstest das es weder dir noch deinem sozialen Umfeld gut tut wenn du Lügst, aber es trotzdem nicht lassen kannst. Das ist schrecklich.
Auf Grund dieser Tatsache habe ich schon mit 12 oder 13 Jahren (ich kann es leider nicht genauer eingrenzen) an Suizid gedacht. Wenn man nicht weiß weshalb man Dinge tut die nicht gut sind und nicht dazu in der Lage ist das zu stoppen, weiß man einfach keinen anderen Ausweg mehr(ich jedenfalls..).
Meiner Meinung nach sollte es Hinsichtlich dieser Krankheit eine viel größere Aufklärung durch die Medien der Massen geben, damit evtl. Betroffene wissen das sie nicht alleine sind und sich endlich helfen lassen können. Mir ist Gestern ein RIESEN Stein vom Herzen gefallen als ich erfahren habe das ich eine echte Krankheit habe und mir geholfen werden kann.
Ich möchte eine Familie Gründen
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Ich will mir meines Jobs zu 100% sicher sein
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Ich möchte finaziell unabhängig bleiben
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Ich möchte mir meiner Freundschaften dauerhaft sicher sein
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ICH MÖCHTE GEHEILT WERDEN!
Gestern Abend habe ich den Mut aufbringen können, meinen drei besten Freunden zu erzählen das ich Pseudologe bin. Jeder / jede einzelne hat besser reagiert als ich es mir hätte erträumen können. Alle werden zu mir stehen und mich unterstützen. Mit diesem großen Rückhalt bin ich mir sicher die Krankheit besiegen zu können. Hätte man sich wegen der Krankheit aus selbstschutz von mir abgewendet, wäre ich mir bei weitem nicht so sicher es schaffen zu können.
Als betroffener finde ich deine Annahme, dass es für jeden Bekannten die einzige Möglichkeit sei sich von Erkrankten abzuwenden, sehr beschreibend für unsere Gesellschaft.
Bei weitem bin ich nicht der wertvollste Mensch den es gibt, aber im Herzen bin ich trotz meiner Krankheit und starken beruflichen Zielorientiertheit trotzdem ein Mensch. Wo es ging, habe ich in der Vergangenheit immer versucht Menschen zu helfen die mir was bedeuten. Sicherlich mag es auch Pseudologen geben die sich anders verhalten, jedoch sollte man m.E. trotzdem die Courage haben diesen Menschen zu helfen, oder es wenigstens zu versuchen. Schließlich tut man dies auch wenn ein Schwerverbrecher verletzt am Straßenrand liegt.
Beste Grüße