martialis schrieb:Das schlimme ist, man muss diesen ganzen Scheiss machen, wenn man nicht will, dass einem die Leistungen gesperrt werden. Pure Erpressung ohne Sinn und Verstand.
Ich spiel hier jetzt zwar des Teufels Advokaten, aber so ganz richtig ist das nicht ... DENN: du unterschreibst mit dem Antrag auf ALG I oder ALG II ja einen "Vertrag" mit der Agentur deiner Wahl. In dem Vertrag verpflichtest du dich, dass du dich kuemmerst, Arbeit zu bekommen und die verpflichten sich, dass sie dir dabei helfen und dich fuer die Zeit, in der du Arbeit suchst, finanziell unterstuetzen.
Die MUESSEN dich nicht unterstuetzen, wenn du nicht bereit bist, selbst was zu tun. Egal ob das eine Weiterbildung oder ein 1-Euro-Job ist. Das System dahinter ist recht einfach: ich bekomme den Kunden aus seiner Wohnung. Er gewoehnt sich wieder daran, morgens aufzustehen und 8 Stunden nicht zuhause zu sein. Er kommt unter Menschen und lernt noch was nebenbei.
Im Grunde ein guter Plan - der Nachteil ist, dass die dort teilweise 300 Leute gleichzeitig zu betreuen haben (pro Arbeitsvermittler) und dass sie eben gar nicht die Zeit haben, auf jeden individuell einzugehen. Die sind oft einfach ueberfordert.
Sie sind ueberlastet ... total! Und dann kommen die Zeitarbeitsfirmen, die ihnen eine Menge Arbeit abnehmen. Klar schicken sie da erst mal die hin, bei denen eine Chance auf eine Uebernahme oder eine Festanstellung besteht.
Schwer zu vermittelnde (dazu zaehlt man manchmal schon nach knapp 6 Monaten) schicken sie in Weiterbildungen und Lehrgaenge. Der Gedanke dahinter ist interessant:
Wenn jemand z.B. schon 11 Monate ALG I bekommt (das bekommt man ja in der Regel nur 12 Monate) und droht, in ALG II zu fallen, dem gibt man einen Lehrgang ueber bis zu 5 Monate. Denn: die 5 Monate bekommt er das ALG I weiter gezahlt + den einen Monat hinterher. So faellt er nicht direkt in ALG II und hat nach dem Lehrgang eine weitere Qualifikation und kann so in dem 1 Monat eine Stelle finden. Das ist nicht mal so unklug - wenn man es genau betrachtet ...