Postmortem Fotografie

@Rolex ahja...na wenn du meinst...übrigens..das wort "leichenschmaus" sollte man nicht zu wörtlich nehmen, gelle? ;-)

Rolex schrieb:Wenn jemand auf ner Beerdigung rumgeht und Fotos vom Buffett macht, find ich das schon etwas merkwürdig.

Das finde ich eigentlich nicht so merkwürdig, aber wenn auf dem Tisch so was stehen würde dann denke ich das wäre in der Tat sehr merkwürdig;

http://www.helles-koepfchen.de/Bilder/Originale/Hauptseite/Halloween/Leichenschmaus_10.jpg

@ Keysibuna
Wobei das wäre schon wieder ganz cool ! ;o)

@Rolex

Aber Vorsicht;, die Kinder könnten bleibenden Schaden davon tragen wenn sie so was bei einem Leichenschmaus vorgesetzt bekämen.

Andere Zeiten - andere Bräuche. Manchmal auch aus der (notgedrungenen) Logik heraus, daß die "Photographie" vergangener Tage bei weitem nicht so verbreitet gewesen ist, wie in der heutigen Zeit. Eine fotografische Aufnahme damals, stellte einen umfangreichen Aufwand an Equipment und Vorbereitung dar; nur wenige Privatpersonen waren im Besitz von Kameras und Zubehör. Deswegen finden wir auf solchen -im übrigen für mich keineswegs abstoßenden- Bildern zumeist verstorbene Babys und Kleinkinder. Es mag in deren kurzer Lebenszeit bei den allermeisten Familien ganz einfach noch nicht die Gelegenheit für ein Porträt gewesen sein. Und so wurde dann "post mortem" eine gewünschte "Lebenssituation" mit Eltern und Geschwistern nachgestellt - und dieses auch nicht unbedingt jedem erzählt. Das läßt auch die vielfach mit offenen Augen und "lebensecht" arrangierten Leichen erklärlich erscheinen...

Bin auch schon mal vor einer Trauerfeier gebeten worden, in der Kapelle noch Fotos vom (bereits geschlossenen) Sarg, Kränzen, Blumenschmuck, Kerzen etc. zu machen. Habe nur gewünscht, während der Aufnahmen allein im Raum zu sein, da man dann doch -in Anbetracht von Ort und Situation- erheblich "freier" und ungezwungener arbeiten konnte. Schwieriger waren dann anschließend schon die -gleichfalls gewünschten- Bilder am offenen Grab. Aber da für mich als Fotograf eine Legitimation durch die Hinterbliebenen gegeben war, stellte auch dieses kein Problem dar...

Geschmacklos oder krank finde ich die Fotos nicht aber mich gruselt es teilweise schon etwas beim Anschauen. Ich selbst würde kein Foto haben wollen wo z.b. mein totes Kind fotografiert wäre, kann es aber akzeptieren wenn das für Einige nochmal eine Erinnerung wäre/ist. Fotos bei Beerdigungen finde ich nicht sehr ungewöhnlich, als meine Oma starb wurden auch einige Fotos von dem Grab etc. geschossen und auch als wir anschließend in einem Cafe waren ebenfalls, schlimm fand ich das nicht.

Auf dem Foto mit dem Kind auf dem Pferdchen sieht man doch deutlich, dass das Kind die Augen geschlossen hat und die beiden Punkte, welche Iris und Pupille darstellen sollen, aufgemalt sind.

Bei manchen Fotos ist es schwer zu erkennen, dass ein Verstorbener auf dem Bild ist. Allein die Gesichtsausdruecke der Angehoerigen lassen erkennen, um wen es sich handelt. Ausserdem ist der/die Verstorbene meist im Zentrum des Bildes.

Ich rate im Uebrigen davon ab, den Thread-Titel bei der Bildersuche einer grossen Suchmaschine einzutippen. Manche Bilder sind nichts fuer sanfte Gemueter. :(

Interessanter noch als die Kinder selber finde ich die Mimik der Eltern; von einem seeligen Blick bis hin zu bitteren Mienen kann man dort alles betrachten. Ich kann mir gut vorstellen, dass so manchem Elternteil die Aufnahme einer solchen Fotografie über das Trauern hinweggeholfen hat.

@ Cathryn

Was ich mich gerade frage, wo ich dein Bild betrachte- was denkt ihr, nach welchem Zeitraum solche Aufnahmen gemacht wurden? Bzw. wird einem nach dem Todesfall ja nun nicht so schnell der Gedanke gekommen sein, noch flugs ein Foto aufzunehmen?

Auf einigen Bildern kann man direkt sehen, wie nachtraeglich noch die Augen nachgemalt wurden, damit sie "offen" wirken.

@Steffmon

Wenn es ein Brauch war, wurde der Fotograf vermutlich direkt nach dem Versterben der geliebten Person bestellt, ich denke mal, man hat die Person angezogen, fotografiert und dann bestattet.
Was den Zeitraum angeht: in der Regel wird ja innerhalb von 3 Tagen bestattet - also musste es natuerlich schnell gehen. Aber wie bereits gesagt/geschrieben: wenn es so uebrlich war, war das wohl keine lange Ueberlegung, sondern gehoerte zum Prozedere der Beerdigung dazu.

Üäh...Tote Kinder find ich ECHT Gruselig

@paranomal

Ich finde es auch nicht wirklich huebsch und wuerde es mir auch nicht ins Zimmer haengen, aber damals war es eben ueblich.

Und mittlerweile sind ALLE Leute auf diesen Fotos tot ...

Wenn heute eine Frau ihr Kind tot auf die Welt bringt, darf sie es waschen, anziehen auch Fotos mit dem Kind machen, es in den Kleinen Sarg legen.... Das ist auch "üblich". ich finde diese Bilder... wie soll ich sagen? Faszinierend? Spannend?
Ich selbst könnte es wohl nicht, wenn ich meinen kleinen Schatz so anschaue... Ich bewundere diese Familien, so gelassen zu bleiben.
Ich finde es unheimlich, diese toten Kinder (und auch Erwachsenen) anzusehen. Es gruselt mich ein wenig, und dennoch, irgendwie fühle ich auch Respekt, warum auch immer. Wenn ich so ein Foto sehe, fange ich unweigerlich an, ein paar sekunden zu schweigen. Ich finde es gut, wenn man Menschen nochmal fotografiert, auch nach dem Tod.
Die Schwester meiner Nachbarin erhängte sich damals. In dem Familienalbum sind noch jede Menge Bilder des offenen Sarges zwischen Schulbildern und Ferienbildern. Der Tod gehört bei denen einfach zum Leben und es wird als Selbstverständlich gesehen.

Die Bilder stammen ja groesstenteils aus dem Viktorianischen Zeitalter. Nicht nur Babys wurden fotografiert, einige dieser Verstorbenen waren schon aelter. Besonders beruehrt mich das Bild des Maedchens in schwarz auf dieser Seite. Sie steht zwischen ihren Eltern, denen man den Schmerz direkt ansehen kann. Die beiden sind nicht mehr sehr jung, das Maedchen jedoch gerade mal ein Teenager. Vielleicht war sie das einzige Kind und die beiden wissen, dass sie zu alt sind, um noch ein Kind zu bekommen. Dann muss der Schmerz doppelt schlimm sein, wenn man weiss, dass man das eigene Kind ueberlebt und nun nie wieder ein Kind haben und von nun an allein sein zu muessen.

Die junge Frau ein Bild weiter vorn ist vermutlich im Kindbett gestorben. Sie ist sehr huebsch, war vielleicht ein lebensfroher Mensch. Den Eltern sieht man die Sorge an.

Was die anderen Bilder meiner Vorposter betrifft: das Foto, auf dem das Maedchen neben ihrer toten Schwester fotografiert wurde, ist sehr bezeichnend. Man hat ein Buch hinter das Maedchen gestopft, damit es halbwegs aufrecht sitzt. Man sieht, wie traurig die Schwester ueber den Verlust ist.

Was ich besonders auffaellig finde (ich habe heute noch dutzende andere Fotos gefunden, vielleicht stelle ich morgen noch ein paar davon rein) ist, dass der/die Verstorbene immer in den Mittelpunkt gerueckt wird, was den Respekt und die Trauer noch mehr verdeutlicht. Man rueckt die Person ins Zentrum, hier hat sie ihren grossen Tag, die Aufmerksamkeit, man bezeugt, wie wichtig er/sie war, indem man sie zum Mittelpunkt des Geschehen macht, selbst, wenn sie selbst es nicht mehr erleben kann.

Dieses Bild finde ich persönlich schlimm. Das Baby sieht aus als würde es friedlich schlafen. Aber die Mutter sieht so verzweifelt aus. Dieses Bild treibt mir schon Tränen in die Augen und bricht mir das Mutterherz.

Eins habe ich noch... Ich kann hier nicht genau erkennen, welche nun lebend ist. Das Bild sieht wirklich schön aus, so als wären beide ganz natürlich und voll da... Ich denke die sitzende, die stehende trägt schwarz. Aber würde ich nicht wissen, das dort ein Toter drauf ist, würde ich es nicht mal annähernd vermuten!

OMG OMG OMG.... Das geht echt GAR nicht!! :O Was für eine kranke und gestörte Psyche muss man haben, um solche Fotos von seinen Kindern machen zu lassen?! Die haben ja teilweise die Augen offen! Das ist so grotesk und gruselig, dass ich nach meinem letzten Schock beim Bild des Jungen auf dem Schaukelpferd, die Seite sofort geschlossen habe. Sowas ist doch KRANK! Und es bleibt krank, ganz gleich, ob man solche Bräuche vor 100 oder 500 Jahren praktiziert hatte. Schließlich wird auch der islamische "Prophet" Mohammed heute als Pädophiler angesehen, auch wenn Ehen mit kleinen Mädchen vor 1400 Jahren noch voll im Trend waren. Es geht hier um die Moral, die jedes gesunde Menschenverstand zu allen Zeiten gleich empfindet. Die Moral ändert sich NIE. Und DIESE Bilder sind....... >.<

Und außerdem: WIE zur Hölle soll einem das Bild des eigenen TOTEN Kindes bei der Trauerverarbeitung helfen?? Man posiert vorm Fotografen mit einer LEICHE und blickt später auf das Foto einer LEICHE - und soll sich dadurch besser fühlen?! Anstatt Bilder von LEBENDIGEN Kindern zu machen, die man normalerweise auch genauso lebendig in Erinnerung behalten will... Ich sag doch, das ist KRANK! Wahrhaft gestörte Menschen.... -.-

Was soll daran schlimm sein? Die sind doch ganz ordentlich drapiert worden. Da gibts wirklich schlimmeres, wie z.b. nach einem Kopfschuss oder einer, der sich erhängte und da eine Weile hing. Seine Arme waren ganz blau. Eklig.

@trance3008
Auf einigen Fotos sehen die Kinder aus als würden sie schlafen. Welche Mutter hat noch nie ihr schlafendes Kind fotografiert? Ich finde diese Bilder gut. Ich finde diesen Brauch schön. Sowas wie "die letzte Ehre" Ich habe bei google noch einige tolle Bilder gefunden, die mich berühren. Ich finde es schön, wenn man Bilder sieht und sich selbst als außenstehender reinfühlen kann. Ich habe Verständnis für Leute die Bilder von toten haben möchten. Manche filmen die Geburt eines Babys. Findest du das auch Verwerflich? Der Tod gehört genauso zum Leben.