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Postmortem Fotografie

7.429 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Trauer, Memento Mori, Bilder Von Toten ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Postmortem Fotografie

22.02.2011 um 14:15
@Luma30
Ich hab solche Bilder vorher auch noch nicht gesehen also mach dir keine Sorgen, dass du jemandem hier die Zeit gestohlen hast. Egal wie man dazu steht denke ich, dass es für uns alle ganz interessant war. :)
Und zu dem Geist: Ich find das Foto mit der Frau im Hintergrund irgendwie immer noch gruselig, auch wenns wohl kein Geist ist (oder doch...?).


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Postmortem Fotografie

22.02.2011 um 14:19
Ich fand es auch sehr interessant,gibt mal wieder einen Anstoss sich mit dem Thema zu beschäftigen,vorallem mit der Art wie sich das ganze Verständnis zum Tod entwickelt / verändert hat in den Jahren.


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Postmortem Fotografie

22.02.2011 um 14:19
@Luma30

Meine Zeit hast du auch nicht geraubt. Du kannst also ruhig weiter zu deiner Meinung zum Thema stehen ;)


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22.02.2011 um 14:42
@miku

Ich denke diese Frau hockt da um eventuel das Kind irgendwie zu halten??

Aber wirklich sehr gruselig.


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22.02.2011 um 14:44
@Evolet84
Ja das denke ich auch. Aber ich finds halt auch gruselig weil ich sie zuerst nicht gesehen hab und sie auch irgendwie gruselig aussieht, wahrscheinlich weil sie versucht, nicht gesehen zu werden...


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Postmortem Fotografie

22.02.2011 um 14:49
Ich finde alle Bilder gruselig bzw. ich finde düstere Fotos mit (Toten) Kleinkinder immer
gruselig.


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Postmortem Fotografie

22.02.2011 um 15:39
Man darf nicht vergessen, dass Familien damals sehr eng zusammen gelebt haben. Fotos waren teuer oder einfach noch gar nicht erfunden zu den Lebzeiten. Und wenn dann jemand stirbt, ohne dass man es erwartet, dann geht man natuerlich vorher nicht erst zum Fotografen. Ich kann mir vorstellen, dass Familien gerne eine Erinnerung haetten, an die Verstorbenen. Man stellte manchmal sogar die ganze Familie um den Verstorbenen um ein letztes Gruppenfoto zu haben. Die Fotografen haben oft vorher mit Farbe noch Augen auf die geschlossenen Lider der Toten gemalt, damit sie aussehen, als waeren sie lebendig.

Ich kann mir gut vorstellen, dass vor allem Familien, die auf dem Land lebten, gar nicht die Moeglichkeit hatten, sich in einer Gruppe fotografieren zu lassen. Wenn zur Beerdigung dann aber die ganze Familie zusammen kam, machte man ein letztes Foto mit dem Verstorbenen, einfach, damit man ueberhaupt mal ein Gruppenfoto hatte.

Die Fotos der verstorbenen Kleinkinder waren eventuell die letzte Erinnerung an das Kind. Schon Marie-Antoinette lies ihren verstorbenen Sohn malen, damit sie eine Erinnerung an ihn hatte.

Damals gehoerte der Tod zum Leben dazu. Man bahrte die Verstorbenen auch zuhause auf, bis sie beerdigt wurden. Man starb zuhause, und blieb dort, bis man zum Friedhof gebracht wurde. Es gab keine Bestatter, die einen "zwischenlagern" konnten.

Zu dem Foto mit der versteckten Person hinter dem toten Kleinkind: es war wohl ueblich, dass die trauernde Mutter hinter dem Kind sass und es festhielt.

Es gibt boch hunderte solcher Bilder. Die wenigsten Familien stellen sie online.

Schaut mal in den alten Fotoalben eurer Gross- und Urgrosseltern nach, wahrscheinlich werdet ihr dort auch das ein oder andere Foto dieser Art finden - auf den ersten Blick sind sie meistens gar nicht zu erkennen.


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Postmortem Fotografie

22.02.2011 um 15:48
Die Fotos sind irgendwie spooky. Wobei das nicht nur an den Toten liegt. Selbst die Lebendigen haben etwas gruseliges an sich. Bilde ich mir das jetzt nur ein, oder waren die Menschen früher hässlicher als Heute?


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Postmortem Fotografie

22.02.2011 um 15:49
In unserer heutigen, schnelllebigen Zeit, die nur so vor Schönheitsidealen und Hochglanzmodels trotzt, haben wir keine Zeit mehr für etwas simples und einfaches wie den Tod.
Wir wollen ihn nicht mehr sehen. Wenn heute ein Mensch stirbt, dann meistens im Krankenhaus, Pflegeheim oder im eigens dafür vorgesehenen Hospiz. Zu Hause sterben die wenigsten Menschen.
Wir wollen den Tot oft nicht sehen. Deswegen schnell die Pietät angerufen und weg mit dem Toten.

Früher starben die meisten Menschen daheim, im Kreis ihrer Familie. Es verstand sich von selbst, dass der Mensch nach dem Ableben gewaschen, schön gekleidet und gebettet wurde. In der Regel wurde er drei Tage lang aufgebahrt. Die Angehörigen kamen, um sich zu verabschieden.

Heute haben wir -wenn überhaupt- Trauerbilder, die den Toten zu Lebzeiten zeigen. Fröhlich lachend, gesund und agil. So war er aber im Tode nicht. Nur wollen wir das nicht sehen.

Es sei jedem selbst überlassen, wie er den Toten ein Andenken setzen will.
Ich für meinen Teil finde diese Fotografien sehr schön. Ein wenig morbide vielleicht, aber wunderschön. Hätten wir zu dieser Zeit gelebt, hätten wir es wahrscheinlich genauso getan.
Selbst in meiner eigenen Familie wurden die Toten noch lange fotografiert. Bis in die frühen 80er Jahre. Das war in ländlicher Region einfach so üblich und ist es zum Teil heute noch.


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Postmortem Fotografie

22.02.2011 um 15:53
Naja ich find es auch ... üngewöhnlich. Ich muss ehrlich sagen, als meine Mama verstarb war es schon ein komisches gefühl sie zu sehen.


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22.02.2011 um 16:18
Gruselig ist es,aber es war damals eben brauch,schlimmer find ich es dass es heut Leute gibt die ihre toten Haustiere ausstopfen lassen Wäääääähh!!! Würden sie das mit ihren toten Kindern/Verwandten tun??

Mein Dad ist zuhause gestorben aber ich wollte ihn nach seinem Tod nicht nocheinmal sehen


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Postmortem Fotografie

22.02.2011 um 16:22
Wer heute ein Kind während der Schwangerschaft verliert, kann es sich anschauen.

Für den der nicht sofort schaut, wird ein Foto gemacht, so das er das Kind auch später noch betrachten kann.

Je nach Woche wo es starb verbringen die Eltern noch einige Zeit mit dem toten Kind.

Waschen es, ziehen es an und fotografieren es auch.


Das es das heute also nicht mehr gäbe, ist falsch.


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22.02.2011 um 16:25
@Jimmybondy

Richtig,den Babies wird auch wie bei den lebenden ein Fuss Abdruck genommen.


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Postmortem Fotografie

22.02.2011 um 16:25
http://www.stillgeboren.de/Sammlungen/Pressespiegel/Pressespiegel2002/Hebammenforum/hebammenforum.html

/dateien/70987,1298388347,Hebammenf13

/dateien/70987,1298388347,Hebammenf11


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22.02.2011 um 16:32
Man darf auch nicht vergessen, das die Menschen damals gläubiger waren, als wir es heute sind. Für sie war der Tod sicherlich schlimm und traurig, aber sie glaubten fest daran, das er Gestorbene jetzt bei Gott ist.

Ich finde es auch nicht schlimm, das sie die Verstorbenen noch ein letztes Mal fotografieren haben lassen. Die meißten sehen so aus, als ob die Kinder leben - und das war auch Zweck der Sache. Die "Posen" wurden so gewählt - in den meißten Fällen - als ob sie ein ganz normalen Familienfoto sind. Wie z.B. das kleine Kind mit den Puppen oder das Kind auf dem Schaukelpferd.

Wenn wir es nicht wüßten, das es sich um Totenportraits handelt, dann würden wir alle warscheinlich sagen, das es schöne alte Familienbilder sind.

Ich kann mir auch vorstellen, das es ihnen damals bei ihrer Trauerbewältigung geholfen hat. Wieso denn auch nicht. Auch heute werden oft noch Foto`s zur Erinnerung geschossen und aufbewahrt.
Ob ich es persönlich so handhaben würde, kann ich nicht sagen - denn Gott sei Dank war ich noch nicht in einer solchen Situation.

Ich weiß nur, das meine Eltern damals bei meiner Oma und meinem Opa den Sarg mit dem Blumenmeer fotografiert haben und sich die Bilder in immer wiederkommenden Trauerphasen anschauen. Meinen Eltern gibt es Kraft und sie erfreuen sich daran, wie viele Menschen damals Anteilnahme genommen haben und den "tristen" Sarg in ein wunderschönes lebendiges Blumenmeer verwandelt haben.
Eine ganze Zeit konnte ich diese Tradition nicht nachvollziehen, bis ich eben diese Erklärung dafür erfahren habe.

Und dann möchte ich auch nochmal betonen, das ich das Bild mit den beiden kleinen Mädchen sehr schön finde.
Habt ihr schon mal jemanden verloren den ihr geliebt habt? Ich hatte damals keine Scheu meine Oma auf ihren Totenbett nochmals zu umarmen, ihr einen kleinen Kuss zu geben und mich von ihr zu verabschieden...

Viele finden das warscheinlich auch fürchterlich. Für mich war es gut so, denn auch wenn sie in diesem Moment schon tot war, war sie immernoch meine Oma, die mich all die Jahre durch mein Leben begleitet hat.


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Postmortem Fotografie

22.02.2011 um 16:34
Ich würde solche Fotos nicht machen.
Auch, wäre ich sehr dankbar, wenn meine Angehörigen es bei mir unterlassen würden.

Ich finde, man sollte einen Menschen so in Erinnerung behalten wie er war - und nicht, wie er zum Zeitpunkt des Todes aussah.

Bei Babys, verstehe ich es noch einigermaßen. Aber selbst da, würde ich es nicht tun.
Ein toter Körper ist in meiner Welt kein Ausstellungsstück. Der soll ruhen.


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Luma30 Diskussionsleiter
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Postmortem Fotografie

22.02.2011 um 16:41
@Jimmybondy
Mensch ist das traurig :-(((
Aber ich könnte das nicht.
Meine Schwester hat mir da auch mal etwas erzählt (sie ist Krankenschwester), dass eine Frau ihr Kind während der Schwangerschaft verloren hat und sie ihr Kind auf natürliche Art und Weise viel zu früh auf die Welt gebracht hat.
Diese Frau wollte dann ihr Baby (war aber nicht viel von Baby zu sehen, ausser viel Blut lt. meiner Schwester) noch eine Stunde auf ihrem Bauch liegen haben.

Wie ich das gehört habe musste ich weinen...


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Postmortem Fotografie

22.02.2011 um 16:41
Hallo in die Runde

Einige Fotos besonders das eine Foto wo das Kind auf einem Podest liegt mit weit geöffneten Augen finde ich selbst mehr als Grenzwertig für mich selbst.
Allerdings im gegensatz dazu das Foto mit den Eltern um die Kinderwiege finde ich sehr schön und gegenüber dem verstorbenen Kind respektvoll.

Von einem Kleinkind das Friedllich eingeschlaft ist würde schon ein Foto zur erinnerung machen das viel zu kurz Lebte.
Aber von einer Erwachsenenperson nicht.

MfG


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22.02.2011 um 16:51
Ich finde sowas extrem psycho und geschmacklos. Wenn man eine Erinnerung behalten möchte, dann doch bitte einen persönlichen Gegenstand dieser Person. Aber nicht die Leichen in Szene setzen....


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22.02.2011 um 16:54
@Kaetzchen

Wenn es dem Menschen aber bei Ihrer Trauer hilft?
Ich finde es engstirnig es als Psycho abzustempeln...

Man ist in dem Moment in einer ganz aussergewöhnlichen Situation und warum sollte dann nicht was Aussergewöhnliches helfen?


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