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Postmortem Fotografie

7.429 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Trauer, Memento Mori, Bilder Von Toten ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Postmortem Fotografie

26.08.2015 um 09:31
Ja.Selbst dafür gabs zwar Halterungen aber ich denke mal hier ist der traurige Fall klar .


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Postmortem Fotografie

26.08.2015 um 15:35
/dateien/70987,1440596120,04SWE6bJdkIm Anhang ein weiteres Bild aus Norwegen, ca. 1922,
im Winter verstorbene Zwillinge wurden vor dem Elternhaus aufgebahrt.

Es gibt einige Bilder von im Winter verstorbenen Kindern aus dieser Region.
Grund ist sicher, das die Winter dort sehr hart waren und kranke und schwache Kinder diese oft nicht überlebten.
Auch auf Grund mangelnder ärztlicher Versorgung in abgelegenen Dörfern oder Einzelgehöften.
Straßen und Wege waren durch Schnee und Glätte schlecht passierbar.
Der herbeigerufene Arzt kam dann oft erst wenn es schon zu spät war und hatte nur noch die traurige Aufgabe, einen weiteren frühen Tod zu bescheinigen.


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Postmortem Fotografie

26.08.2015 um 16:00
/dateien/70987,1440597636,De fem brn.Original anzeigen (0,6 MB)Besonders tragisch finde ich dieses Bild aus dem Jahre 1898.
5 kleine Kinder, die an Rauchvergiftung durch einen defekten Ofen gestorben waren Seite an Seite auf dem Totenbett aufgebahrt.

Das Unglück ereignete sich am Heiligabend im Dänischen Skejby. Die Eltern waren schon in aller Frühe, vor dem Morgengrauen zu einem Bauernhof aufgebrochen, wo sie arbeiteten, um das Vieh dort zu versorgen.
Als sie am Morgen wieder zurückkehrten, fanden sie Ihre Kinder tot auf.

gravsten

Der Grabstein, demnach handelte es sich um zwei Jungen und drei Mädchen.


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Postmortem Fotografie

26.08.2015 um 16:04
@cute_lenore

Grausam nicht wahr? So faszinierend dieses Thema auch ist, so makaber ist es auch.
Postmortemfotografie war in den Skandinavischen Ländern wohl sehr oft anzutreffen oder?


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Postmortem Fotografie

26.08.2015 um 16:59
@Krawall-Bruder
Ja, sehr grausam, die Eltern wollten doch nur, das es ihre Kinder angenehm warm hatten, während sie aus dem Haus waren. Auch den Zeitpunkt des Unglücks finde ich so schrecklich -am heiligen Abend-

sicher nicht nur in Skandinavien, aber aufgefallen ist mir schon, das es von dort eine ganze Reihe, vor allem gut erhaltener, großformatiger Totenportraits gibt.

Ich habe vor einiger Zeit mal online einen sehr interessanten Film gesehen. Leider hab ich den Link dazu nicht mehr :|

Er spielte in Schweden zur Zeit des 19. Jahrhunderts.
Eine junge Frau ist mit ihrer Rolle allein als Haus- und Ehefrau nicht so wirklich zufrieden.
Nachdem sie bei einem Preisausschreiben eine Fotokamera gewinnt, beginnt sie sich für die Fotografie zu interessieren.
Entdeckt, das sie Talent hat das auch professionell zu betreiben und ist bald versiert genug ihre Dienste als Fotografin anzubieten.
Zuerst nur Einzel- oder Gruppenportraits oder Landschaftsfotografie.
Eines Tages steht eine Nachbarin vor ihre Tür. Ihre Tochter war beim Eislaufen eingebrochen und ertrunken.
Die trauernde Mutter bittet darum, ein letztes Portrait von der im Hause aufgebahrten Toten zu machen. Die Fotografin
fotografiert darauf das verstorbene Mädchen im offenen Sarg.
Sie empfand es keineswegs als belastend für sie selber oder gar falsch, die Tote im Sarg nicht nur anzuschauen sondern auch abzulichten.
Ihr wurde schnell bewusst, wie wichtig die Totenfotografie für die Hinterblieben ist und stieg fortan tiefer in die Materie ein, wurde zu einer gefragten Fotografin für PM-Portraits.

Es gibt eine sehr eindringliche Szene in dem Film.
Der offene Sarg in dem das ertrunkene Mädchen in einem weißen Totenhemd aufgebahrt ist steht direkt unter einem Fenster zur Strasse.
Während die Frau völlig unberührt von dem Umstand, das sich eine Tote im Zimmer befindet ihre Kamera einrichtet schauen ihr von außen durchs Fenster zwei Kinder dabei zu.
Erst als sie herabschauen und den offenen Sarg mit der Toten darin sehen rennen sie vollkommen erschrocken weg.


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Postmortem Fotografie

26.08.2015 um 17:03
@cute_lenore

Dieser Film klingt interessant. Falls du dich an den Titel erinnerst, würde ich ihn bei Gelegenheit mal suchen und anschauen.


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Postmortem Fotografie

26.08.2015 um 18:00
@Krawall-Bruder
leider nein, sonst hätte man den sicherlich selber googeln können.
Aber vielleicht hab ich irgendwann Glück und neben Google hilft Zufall ;)


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Postmortem Fotografie

26.08.2015 um 21:27
Uff bei Tode Kinder schrecke ich zurück ... Grausam


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Postmortem Fotografie

27.08.2015 um 01:26
@cute_lenore
Kann es sein das der film so heißt: DIE EWIGEN MOMENTE DER MARIA LARSSON?
Hört sich danach an und würde mich auch mal interessieren.


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Postmortem Fotografie

27.08.2015 um 09:10
Ja das ist der Film, Danke

Die Art und Weise, wie die Frau an die Kamera gekommen ist;
eine andere als in meiner kleinen Inhaltsangabe.
Habe ich wahrscheinlich mit einem anderen Film verwechselt oder einfach falsch in Erinnerung gehabt.


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Postmortem Fotografie

28.08.2015 um 21:36
Ich finde es eigentlich in Ordnung.
Die Familien wollten eine Erinnerung an ihre Kinder haben und ich finde das okay.
Der Tod ist etwas menschliches, genau so wie das Leben.
Und so lange diese Fotos schön und respektvoll in Szene gesetzt sind kann ich nichts dagegen sagen.
Man muss auch bedenken das Fotos machen damals sehr teuer gewesen ist und die meisten Familien konnten es sich einfach so nicht oft im Leben leisten.
Doch wenn jemand verstirbt ist das sehr gravierend und dann wollten sie doch noch, die Erinnerung an dem Menschen im Foto fest halten. Sie haben ja nicht 100 Fotos von dem verstorbenen Kind machen lassen. Es war meist nur eines. Was ihnen dann Kraft gab.


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Postmortem Fotografie

28.08.2015 um 21:37
Wahre Worte


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28.08.2015 um 21:39
Das müsste man mal in Erfahrung bringen was so ein Foto gekostet hat und mal auf heute umrechnen


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Postmortem Fotografie

30.08.2015 um 18:07
@vulpius
Ja das stimmt :).


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Postmortem Fotografie

31.08.2015 um 15:04
Hab gerade an anderer Stelle eine Beschreibung zu diesem Bild gelesen,
das es sich hier um drei Kinder handeln könnte, die an eine Faschingsveranstaltung.
Das Mädchen im unten offenen "Sarg" hat sich als Puppe verkleidet.
Es handelt sich also scheinbar um eine Art Tragevorrichtung, in der sich das Mädchen auf der Veranstaltung umher tragen lässt.
Eine Puppe ist ja leb- und bewegungslos. Wie ein Verstorbener eben.

Postmortem Fotografie (Seite 186)

tHGXkAm t3fRfGC tumblrlstpu7dcub1qhykucoOriginal anzeigen (0,2 MB)


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Postmortem Fotografie

31.08.2015 um 16:29
Wikipedia: Totenfotografie

Einfach aber genial


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Postmortem Fotografie

31.08.2015 um 16:33
Zu dem Foto kann ich nur sagen:
Wieder ein Bild , dass mich berührt !!!!


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Postmortem Fotografie

01.09.2015 um 09:28
Nach der Erfindung der Daguerreotypie hatten sich die Trauergewohnheiten der Menschen verändert: Die gegenüber Malereien kostengünstigen Fotografien besaßen eine für damalige Verhältnisse überlegene Qualität und erlaubten es, Verstorbene in Erinnerung zu halten, bevor Verwesung eintrat. Besonders das Fotografieren von toten Kindern entwickelte sich während des späten viktorianischen Zeitalters (1860–1910), als Totgeburten und generell Todesfälle bei Kindern sehr häufig waren, zu einer weit verbreiteten Praxis.

Da Fotografie trotzdem nicht alltäglich war, waren die postmortal gefertigten Lichtbilder oft die einzigen Bilder die von Kindern gefertigt wurden, und nur auf ihnen war die gesamte Familie gemeinsam zu sehen.

Frühe postmortale Fotografien waren oft Nahaufnahmen des Gesichts oder des gesamten Körpers, manchmal so lebensecht wie möglich dargestellt oder aber ein Nickerchen darstellend. Kinder wurden oft in eine Krippe oder auf einem Stuhl sitzend aufgestellt, posierten mit einem Lieblingsspielzeug, oder aber wurden von einem Familienmitglied, meist der Mutter, gestützt.

Spätere Fotografien legten dann weniger Wert auf das Erzeugen einer lebensechten Umgebung und zeigten den Verstorbenen oft im offenen Sarg. Blumen, wie Vergissmeinnicht und Lilien, wurden vermehrt in die Bilder eingebracht.

Kleine Fotos des Verstorbenen wurden durch die Angehörigen oft in Medaillons oder verborgen am Körper getragen.

Die im späten 19. und frühen 20. Jahrhundert weit verbreitete Post-Mortem-Fotografie ging von 1940 und 1960 in Nordeuropa und den Vereinigten Staaten zuerst zurück und verschwand dann beinahe völlig. Sie konnte sich in stärker katholisch dominierten Regionen jedoch länger halten


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01.09.2015 um 13:19
@vulpius
Es gibt ja auch noch die Totenmaske , nachdem der Verblichene mit Gips eine maske hergestellt wird


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Postmortem Fotografie

01.09.2015 um 13:25
@quagmire
Habe zuhause 3 Wunderschöne der unbekannten aus der Seine. Eine davon ein Original Abguss. Die anderen sind Porzellan von Goebel


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