Postmortem Fotografie
11.03.2012 um 14:39Der bewegende Abschied von Weltmeister Kabashi
München – Aufgebahrt wie ein Held liegt er da. Die albanische Flagge bedeckt seine Brust. An der Wand ein riesiges Poster, das Besim Kabashi (†35) zeigt, wie er war: als Thaibox-Weltmeister, als Klasse-Sportler, als den Mann, der nicht aufgibt.
Doch Besims Gesicht in dem hellen Sarg darunter ist grau, die Augen geschlossen. Er hat seinen wichtigsten Kampf verloren – den um sein Leben.
Gestorben an einer Überdosis Medikamente. An die 600 Trauernde nehmen Mittwochnachmittag im Bestattungsinstitut Aetas Abschied von dem großen Sportler.
„Warum hast du das getan“, schluchzt einer schon beim Reingehen. Viele schreiben ins Kondolenzbuch: „Du warst wie ein Bruder für mich.“
Schauspieler Charles M. Huber tritt mit Tränen in den Augen an Besims Sarg: „Er war ein großer Sportler und ein guter Freund. Wir haben zusammen trainiert. Gerade im Kampfsport kommt man sich sehr nahe.“
Doch Besims rätselhaften Tod kann auch er sich nicht erklären. Am 16. Dezember sollte Kabashi im Circus Krone seinen Weltmeistertitel verteidigen. „Das war der wichtigste und schwierigste Kampf seiner Karriere“, sagt Charles M. Huber. „Und er war keine 25 mehr, sondern 35. Vielleicht hat er sich einfach überfordert, zu viel getan. Da kann es ganz schnell gehen, dass das Herz nicht mehr mitmacht.“
Viele starke Männer weinen an diesem Nachmittag. Küssen noch einmal die Stirn des Toten, drücken seine Schulter.
Und dann müssen sie Besim gehen lassen. Seine Brüder werden ihn heim ins Kosovo bringen und dort beerdigen.
http://www.bild.de/regional/muenchen/trauerfeier/trauerfeier-um-toten-thai-box-weltmeister-kabashi-21420614.bild.html
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