Gender-Theorie
07.06.2016 um 20:51Tussinelda schrieb:Du missverstehst da was, so wirkt es zumindest auf mich.....es geht doch nur darum, den Kindern und Jugendlichen zu vermitteln, dass es nicht nur eine Rolle für einen Mann oder eine Frau gibt, sondern dass man auch eine "Rolle" einnehmen kann, die nicht der Standardrolle entspricht und trotzdem ein Mann/oder eine Frau ist.Das ist ein Teil davon. Das kann aber nicht die Maßnahme für Gender-Mainstreaming sein.
Tussinelda schrieb:. Es geht nämlich beim gender-mainstreaming eben nicht darum, KEIN Geschlecht zu haben, sondern Vorurteile, Stereotype, Rollenbilder zu durchbrechen, zu erkennen, dass nicht das Rollenbild, das man erfüllt, einen zu einem Mann oder einer Frau machen.Von kein Geschlecht war nie die Rede, also nicht von mir. Und vor allem bei einem weiteren Aspekt von GM ist die Geschlechtertrennung sehr wichtig, nämlich bei der Analyse und dem Setzen von Maßnahmen.
Tussinelda schrieb:Man kann zart besaitet sein und trotzdem ein Mann, man muss kein Held sein. Man kann Vollzeitvater sein und trotzdem ein Mann, man kann Lippenstift tragen und ist deshalb keine Frau, man ist auch eine Frau, ohne dünn,großbusig, blond, geschminkt zu sein. Wenn man dünn, großbusig, blond und geschminkt ist, dann ist man nicht dumm. Wenn man nicht einparken kann, dann macht das nix. Man muss nicht der Versorger sein, der Beschützer, man kann auch eine andere Rolle einnehmen, ohne unmännlich zu sein. Man muss nicht Mutter sein, um Frau zu sein. Man kann einfach SEINEN eigenen Weg finden, selbst bestimmen, was einen ausmacht, wie man ist, wie man tickt, wie man sich fühlt.Im Sinne der Gender-Forschung passiert das momentan nicht. Das was du aber aufzählst, ist etwas, das schon lange allgemein als Klischee bekannt ist. Ok das mit dem Lippenstift ist natürlich eine Seltenheit und genauso gut könnte man sagen, ein Mann kann einen BH anziehen und ist trotzdem ein Mann...
Solche Details haben für mich aber keinen Sinn und ich wüsste nicht, wie die in einem Unterricht einfließen sollten.
Zeigt man Männer im Bikini nur um hier die Rollen völlig durchzumischen?
Denn keinem Kind wird gelehrt, dass eine Frau großbusig sein muss. Aber genau jetzt kommt der Punkt, wenn man nun Rollenbilder vermitteln will, wo der Mann Lippenstift trägt, die Frau mit dem Bohrhammer am Bau steht (ich war selbst mal dort arbeiten und NIE ist mir so jemand untergekommen), dann zeigt man nicht Rollenbilder die es effektiv gibt ( klar gibt es Ausnahmen), sondern man zeigt bewusst Rollenbilder, die man haben will.
Das meine ich mit Steuern. Ich kann nicht mehr diese ganzen Märchen erzählen, wo immer der Mann der Ritter ist und die Frau gerettet wird.
Man müsste da schon beginnen, den Kindern Dinge zu erzählen, die wohl eher die Ausnahmen waren, wenn überhaupt vorhanden.
Das kleine Mädchen ist mit 4 Jahren schon in einer Rolle, die hier aber unerwünscht ist. Sie kennt Bilderbücher, Märchen oder Zeichentrickfilme....
Und nichts davon ist Gender-Mainstreaming.
Sie wird schon im Kindergarten mit Puppen spielen, im Fasching die Prinzessin sein wollen. Der Weg ist schon vorgezeichnet.
Tussinelda schrieb: Und dabei sollen bestimmte Maßnahmen unterstützen, indem man darauf verzichtet, durch eine stereotype Erwartungshaltung stereotype Handlungen hervorzurufen.Anhand meiner letzten 5 Zeilen, siehst du schon, wo dies indirekt alles passiert und wie bewusst man eingreifen müsste, um das zu ändern.
Und das meine ich, bewusst steuern was Kinder in Zukunft denken sollen.