und hör nicht was andere sagenBullshit
Wenn man nicht als Versager dastehen will, dann muss man auch drauf achten, was die Leute sagen, denn diese Aussagen zeigen einem, wie man auf andere wirkt. Man darf sein Leben nicht davon abhängig machen, was andere sagen, man sollte aber nen Auge und nen Ohr drauf werfen um zu wissen, woran man ist.
@Goran Aus meiner Erfahrung kann ich dir nen paar Tipps geben. Bei mir hats geholfen, ich quatsch also nicht das nach, was ich mal irgendwo aufgeschnappt habe^^
Das Erste, was du brauchst, sind gesellige Hobbies wo du mit Leuten zusammen bist, die deine Interessen teilen, mit denen du fachsimpeln kannst, mit denen du zwanglos zusammen bist und nicht weil irgendjemand bestimmt hat, dass ausgerechnet ihr aufeinanderhockt.
Das Nächste, logisch, ne Arbeitsstelle/Ausbildung. Da hat man dann Kollegen, die erstmal unbefangen sind, wenn man dort anfängt, je besser man sich im Job anstellt, desto höher wird man automatisch geschätzt. Das sind so die Grundvoraussetzungen, wenn man ein "Gewinnerimage" aufbauen will.
Was meiner Meinung nach noch effektiver ist, sind Hobbies und Jobs, die sich nicht jederman zutraut, die vielleicht gefährlich oder sehr fordernd sind. Wenn man dann erzählt, was man macht, dann sprechen die Leute einem auch oft schon Komplimente und Bewunderung aus nach dem Motto "Alle Achtung, ich könnte das nicht".
Ne gute Möglichkeit ist ein angesehenes Ehrenamt. (Sortierhilfe in der Bibliothek ist zwar bestimmt auch Ehrenamt aber ich weiß nicht, inwieweit man da von seinem alten Image runterkommt, man sollte sich also gemäß den Interessen etwas Forderndes suchen) Dann sehen die Leute, dass du auch nebenher aktiv bist und nicht nach Feierabend hinter der Glotze versinkst.
Nächster Aspekt....Bildung. Du musst kein intellektueller Sonderling sein, ne gesunde Portion Allgemeinwissen ist aber Grundvoraussetzung für ein gesundes Selbstwertgefühl, nichts ist schlimmer als wenn man nirgendwo mitreden kann. Wenn mir langweilig ist, dann les ich entweder Zufallsartikel auf Wikipedia, anderen Enzyklopädien, fachbezogenen Seiten oder es schnippt mir ein Gedanke zu irgendwas (Beispiel Schnipsgummis) in den Kopf und ich fang an, danach zu recherchieren, gras das Netz nach Informationen ab. Die meisten Sachen wirste nicht als notwendig erachten, sind sie auch nicht aber es hilft ungemein dabei, Zusammenhänge zu erkennen oder sorgt einfach mal für ein amüsantes Klugscheißen, wenn du anderen eine Kuriosität erklärst....ich hör immer viele, die mir sagen "son Scheiß, wo brauch ichn das mal im Leben, is doch Verschwendung" andererseits kommen auch oft so Sprüche wie "Ey, du weeßt doch alles, kannste mir mal helfen?".
Trivialwissen halt, ich hatte mal einen mir gegenüber, der dieselbe Taktik angewendet hat...wir haben da irgendwann ein rhetorisches Armdrücken gemacht und einer hat den anderen ausgekontert und jeder fand immer Argumente, keiner konnte das letzte Wort haben weil immer einer wieder was wusste, das war ne unterhaltsame Angelegenheit, weil du immer was zu reden hast.
Abseits von Allgemeinwissen sollte man auch danach streben, ein Meister auf seinem Fach zu sein. Ich habe einen Beruf, den eigentlich jeder Idiot machen kann, der drei Worte lesen kann. Die Sache ist nur, dass diesen Job nur Leute machen, die konsequent genug sind, die nicht bei drei Regentropfen das Haus nicht mehr verlassen. Mir sagen die Leute auch regelmäßig ihre Hochachtung. Das motiviert dann ungemein.
Den Ausgleich für den "Leerlauf", den mein Kopf während der Arbeit hat, bildet dann meine Freizeit. Ich gehe so ziemlich jährlich zu handfesten Vollzeitweiterbildungen (2011 Gruppenführerlehrgang, 2 Wochen je 8h am Tag geballtes Fachwissen und Praxis mit allen Schikanen), bin theoretisch und praktisch eine der fähigsten Einsatzkräfte unserer Wehr und das bekommt man auch regelmäßig mit, auch das baut auf und festigt die Persönlichkeit. Je weiter du es packst, desto mehr Verantwortung überträgt man dir, wenn man dir dann (inoffiziell) "Grünschnäbel" gibt und sagt "Hier...nimm die mal unter deine Fittiche, dass die was lernen" dann weißt du, dass man dir vertraut, dass du durch Fachwissen überzeugt hast. Oder wenn sie dich für nen Einsatz trotz formal fehlender Qualifikation als Gruppenführer einsetzen. Da biste stolz wie Bolle, hast dann natürlich auch den Druck, das in dich gesetzte Vertrauen zu erfüllen.
Machs aber nicht für die Anerkennung, machs für deine Interessen und Vorstellungen, wenn du nicht zu 150% hinter dem stehst, was du machst, dann nützt dir alles nichts, dann zählste vielleicht höchstens als Streber, Fachidiot oder sonstwas, was deinem Ziel nicht zuträglich ist.
Versuch also deine Interessen in Hobbies umzuwandeln, die von dir Können und Qualifikation abverlangen. Zocken kann jeder, kannst der krasseste E-Sportler sein aber weiter hilft dir das nur in den Kreisen, die das Gleiche machen. Draußen im richtigen Leben interessiert sich dann niemand dafür, wieviele Autos du bei GTA geklaut hast, da macht nen Fußballpokal oder ne halsbrecherische Sportaktion schon mehr Eindruck. Als Tierpfleger kannste ja mal mit nem Tiger Gassi gehen, da hält dich ganz bestimmt keiner mehr für einen Versager
;)Also um das mal zusammenzufassen:
Mache Sachen, die sonst keiner macht.
Sorg für geistige Fitness ohne dich dabei in enge Tunnels zu graben, sei kein Fachidiot, wenns nicht für den Job ist, dann schadets nichts, wenn man von jedem nur etwas weiß. Keiner wird inner Diskussion unter Kumpels von dir abverlangen, alle Einzelheiten ostafrikanischer Konflikte auswendig zu kennen.
Such dir Beschäftigungen, die dich geistig und/oder körperlich fordern. Wenn du dich körperlich fit fühlst, haste schonmal grundsätzlich nen besseres Körpergefühl, Fitness im Kopf merkst du in jeder Unterhaltung.
Achja....und sei kreativ, Zweckentfremdung von irgendwelchen Gegenständen sorgt manchmal für herzhafte Lacher oder klaffende Wunden, bei beiden biste auf jeden Fall hinterher der Held
:DWenn du die Tipps beherzigst, haste schonmal nen ganz gutes Fundament. Und keiner sagt mehr pauschal Versager zu dir. Musst dir halt immer sagen, fast alle Leute kennen dich garnicht. Für die bist du irgendein Typ, die denken das von dir, was du sie denken lässt. Wer mit 20 Jahren zwar nen übelsten Freundeskreis, jeden Tag Party und nen hochbezahlten Job aber dafür keine Ahnung vom Leben hat, weil ihm immer alles geschenkt wurde, weil sein Leben "nach Drehbuch" verlief, der hat bei den Leuten weitaus schlechtere Ausgangsvoraussetzungen als einer, der schon was erzählen kann, der immer wieder nen Erlebnis parat hat, negativ wie auch positiv, der es geschafft hat, sich durch Widrigkeiten zu beißen, solche Leute sind einfach interessanter als Max Mustermann, der nach seinem Abitur den Führerschein von den Eltern geschenkt bekam samt Auto, für das er mal 2 Wochen in den Ferien bei Aldi Regale eingeräumt hat damit er sagen kann, er hätte sich das erarbeitet und der dann in irgendner Firma am Rechner sitzt und den ganzen Tag Zahlen eintippt um sich wochenends die Kante zu geben und am Montag von den übelsten Parties erzählt, die die einzigen intensiven Erlebnisse in seinem Leben darstellen.
Nen Versager bist du nur dann, wenn du garkeine Initiative zeigst. Jemand, der sich durchbeißt wird immer Anerkennung finden. Vielleicht gehts ihm nich so geil wie Max Mustermann aber jeder ist seines Glückes Schmied, manchmal ist es einfach nur harte andauernde Arbeit aber sie rentiert sich. Für den Fall dass es sich nicht rentiert, gibt es immernoch die Tatsache, dass das Leben unfair ist, wenn einem garnichts gelingt, dann weil es in der Natur der Dinge liegt.
So, ich beende mal meinen Monolog, ich hoffe ich habe dir wenigstens ein paar Lösungsansätze gegeben, ich sags nochmal, ich spreche hier aus eigener Erfahrung, ich hab mich selber vom "Was bistn du für einer?" zum "Alle Achtung, nich schlecht Herr Specht" mit eben diesen dargestellten Strategien gemausert und ich verzichte mal auf Bescheidenheit, weils halt nunmal so ist und ich auf mich stolz sein kann
;)Na dann...hau rein!