Nerven euch die Ausländer in Deutschland?

Warden schrieb:Schon allein die gedankliche Vorstellung man könne in der heutigen Welt de-facto alle Menschen mit bzw. ohne Ethnie X über einen Kamm scheren ist bizarr.

Ich persönlich finde, dass man es eigentlich kaum noch schaffen würde, alle Menschen einer Großgruppe (wie z.B. "die Ausländer" oder "die Südländer" etc.) über einen Kamm zu scheren, sobald man welche persönlich kennenlernt und feststellt, dass sie keineswegs alle gleich ticken und individuell genauso verschieden sind wie die Einheimischen.

Mir gehts jedenfalls so, dass ich die Leute ganz individuell wahrnehme. Egal, ob es der kroatische Pfleger meiner Mutter, die russische Küchenhilfe im Seniorenheim oder mein afghanischer oder österreichischer Arbeitskollege ist. Schon allein deswegen käme ich nie auf die Idee, diese Menschen vertreiben zu wollen. Die leben hier ihr ganz normales Leben, machen ihre Arbeit, haben Familie, Freunde, Interessen und Hobbys. Wo ist denn da das Problem?

martenot schrieb:Ich persönlich finde, dass man es eigentlich kaum noch schaffen würde, alle Menschen einer Großgruppe (wie z.B. "die Ausländer" oder "die Südländer" etc.) über einen Kamm zu scheren, sobald man welche persönlich kennenlernt und feststellt, dass sie keineswegs alle gleich ticken und individuell genauso verschieden sind wie die Einheimischen.

martenot schrieb:Mir gehts jedenfalls so, dass ich die Leute ganz individuell wahrnehme.

Korrekt. Menschen sind, zumindest in liberalen Gesellschaften, vermutlich am Ende aber auch in Autokratien, am Ende kein "Hivemind" nur weil sie ggf. oberflächliche Attribute eint.

Man sollte möglichst immer Menschen individuell wahrnehmen. Also initial. Damit fährt man einfach besser.

Simples Beispiel was jeder raffen dürfte: Ich hab auch schon ('klassische') Deutsche gesehen die sich wie Sau verhalten haben und "Ausländer", die das nicht getan haben bzw. sich sogar irgendwie kollektiv einbringen, mehr als erwartbar. Schon deswegen ist also ein simples Weltbild nach oberflächlichen Attributen Murks.

Man kann natürlich darüber reden ob manche Gesellschaften Menschen im Schnitt anders prägen, da gehe ich persönlich ja mit. Wahrscheinlichkeiten und so. Aber nicht Verallgemeinerungen und Pauschalisierungen.

Warden schrieb:Simples Beispiel was jeder raffen dürfte: Ich hab auch schon ('klassische') Deutsche gesehen die sich wie Sau verhalten haben und "Ausländer", die das nicht getan haben bzw. sich sogar irgendwie kollektiv einbringen, mehr als erwartbar. Schon deswegen ist also ein simples Weltbild nach oberflächlichen Attributen Murks.

So ist es.

Oder wenn ich mir die Pflegekräfte ansehe, die sich im Seniorenheim um meine Mutter kümmern. In den meisten Fällen sind die ausländischen Pflegekräfte sogar empathischer und hilfsbereiter als die Einheimischen. Der kroatische Pfleger ist immer nett und kümmert sich um alles. Eine der Pflegerinnen, die aus der Umgebung stammt und Dialekt spricht, ist hingegen sehr "zickig" und borstig und selbst für mich als Besucher oft nur schwer zu ertragen.

Wer das Wort "Ausländer" noch im Jahr 2024 benutzt, der macht eben deutlich was er für Ansichten hat.

Wer ernsthaft fragt "Nerven euch Ausländer?" und als Option gibt "Ja, alle Ausländer raus!" ist für mich persönlich

nichts anderes als ein Nazi. Da würde ich eber sagen: "Ja, alle Nazis raus!", denn ja, Nazis und AfD-Idioten nerven wirklich.

Meinetwegen darf man Migration ruhig kritisch betrachten und ich sehe auch einiges kritisch.

Aber eine konstruktive Diskussion ist dieses Wording eben nicht.

Es wäre super, wenn wir hier keine AfD-Rhetorik benutzen würden.

Morumotto schrieb:Ja, Muslime sind so ein Feindbild. Generell scheint man aber auch mit dunkleren
Hautfarben ein Problem zu haben. Fast alle diese Feindbilder haben dunkle Hautfarben.

Seit 9/11 wird uns ja auch fast täglich medial das Feindbild des "bösen Muselmann" eingetrichtert.

Morumotto schrieb:Dazu muss man aber noch sagen, dass "anders" zu sein, immer schwierig ist.

Guter Punkt: Selbst als "echter Deutscher" wird man nicht akzeptiert, sofern man nicht die Klappe hält und brav in Reih & Glied mitmaschiert. Ironischerweise scheint dies nicht einmal eine kleine Minderheit zu sein.
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Man hört ja immer:" Kommt her, aber passt euch gefälligst an!" - dabei würde uns hierzulande "lauter bunter Krach" immens helfen würde dieses "graue stille angepasste Gesellschaft" endlich mal aufzureiben. oO

Kommt her, aber passt euch bitte nicht an! <3

Simplizissimus schrieb:Guter Punkt: Selbst als "echter Deutscher" wird man nicht akzeptiert,

Ja. Ich denke es geht im Kern gar nicht darum ob das "Ausländer" sind.
Es geht eher um das "anders sein". Die Ausländer die uns sehr ähnlich sind,
z.B. Österreicher, stören niemanden. Darum sind die Rechten eigentlich
nicht gegen Ausländer, sondern allgemein gegen das "Andersartige".

Tanne schrieb:Schon mal was von Globalisierung & Fachkräftemangel gehört?

Morumotto schrieb:Gehört natürlich schon, aber ich weiß jetzt nicht was du meinst.

Morumotto schrieb:Sicher könnte man gut integrierte Ausländer als Fachkräfte einsetzen,
aber das ist mir eigentlich egal.

Morumotto schrieb:Mit "Ausländer" wird ja auch meistens ein Ausländer aus bestimmten Ländern gemeint.
z.B. eher Türke als Schwede.

Boah, selten soviel Blödsinn gelesen.

Ein Ausländer ist jemand der nicht in dem Land geboren wurde in dem er sich aufhält.
(Ich weiß, das wirst du wieder nicht verstehen)

Zum Punkt -> integrierte Ausländer -> haste du dich mal mit den Hürden befasst, mit denen Immigranten & Migranten konfrontiert sind?

Des Weiteren der Bildungsstand & Ausbildung, denkst du wirklich, dass ein Syrer, der Landwirtschaft in Syrien gelernt hat, hier in Deutschland als Agrarbauer oder Ähnliches anfangen kann? Nööö, ist nicht so.

Mal abgesehen von den länderspezifischen Qualifikationen.

Bitte befasse dich @Morumotto doch erstmal mit einer Thematik, bevor du solchen Unsinn postest.

Simplizissimus schrieb:Guter Punkt: Selbst als "echter Deutscher" wird man nicht akzeptiert, sofern man nicht die Klappe hält und brav in Reih & Glied mitmaschiert.

Das sieht man ja daran, dass jeder Deutsche, selbst wenn er noch so "Bio-" ist, sofort in die Gefahr gerät, selbst ausgegrenzt zu werden, wenn man als "links-grün" wahrgenommen oder gar mit "LGBT/Regenbogen" assoziiert wird. Dann ist man quasi auf derselben Stufe wie die "Ausländer".

Tanne schrieb:Ein Ausländer ist jemand der nicht in dem Land geboren wurde in dem er sich aufhält.

ähm, nicht unbedingt. Eigentlich ist ein Ausländer jemand, der nicht die Staatsangehörigkeit des Landes hat, in dem er sich aufhält. Weshalb auch Menschen, die woanders geboren sind, keine Ausländer sein müssen, wenn sie die deutsche Staatsangehörigkeit haben. Gilt zum Beispiel auch für im Ausland geborene Deutsche, wenn rechtzeitig beantragt :)

Tanne schrieb:Bitte befasse dich doch erstmal mit einer Thematik, bevor du solchen Unsinn postest.

Tanne schrieb:Ein Ausländer ist jemand der nicht in dem Land geboren wurde in dem er sich aufhält.

Tussinelda schrieb:ähm, nicht unbedingt. Eigentlich ist ein Ausländer jemand, der nicht die Staatsangehörigkeit des Landes hat, in dem er sich aufhält.

Ja, touché, da haste natürlich recht.

Tussinelda schrieb:Weshalb auch Menschen, die woanders geboren sind, keine Ausländer sein müssen, wenn sie die deutsche Staatsangehörigkeit haben. Gilt zum Beispiel auch für im Ausland geborene Deutsche, wenn rechtzeitig beantragt :)

Es ging aber um "Migranten" und nicht "Deutsch-Russen" / Deutsch-Türken" etc. pp. !

Eine Staatszugehörigkeit zu haben bedeutet nicht automatisch dass dieser Mensch auch die Aspekte des betreffenden Landes verinnerlicht hat.

Ihr könnt das von mir aus immer wieder schön reden, aber das Gelaber ändert nichts an den Tatsachen.

Frag mal die Polizeistatistiken & Sozialarbeitsstatistiken ab, dann siehst du wo viele Probleme im Bezug auf Migration herkommen!

Tanne schrieb:Ihr könnt das von mir aus immer wieder schön reden, aber das Gelaber ändert nichts an den Tatsachen.

Was genau wird schön geredet? Dass "Ausländer" ein sehr umfassender Begriff ist, der eine riesige Gruppe an Menschen umfasst, die in keiner Weise gemeinsame Eigenschaften haben?

martenot schrieb:Was genau wird schön geredet? Dass "Ausländer" ein sehr umfassender Begriff ist, der eine riesige Gruppe an Menschen umfasst, die in keiner Weise gemeinsame Eigenschaften haben?

Morumotto schrieb:Ja, Muslime sind so ein Feindbild. Generell scheint man aber auch mit dunkleren
Hautfarben ein Problem zu haben. Fast alle diese Feindbilder haben dunkle Hautfarben.
Es liegt wohl daran, dass man keine Leute will, die anders aussehen, als die Mehrheit
der "normalen Europäer".
Dazu muss man aber noch sagen, dass "anders" zu sein, immer schwierig ist.

martenot schrieb:Abgesehen davon, unter "ALLE Ausländer" sind eben auch Österreicher, Schweizer, Dänen, Niederländer etc. zu verstehen. Selbst mein unmittelbarer Kollege müsste gehen. Naja, unser Arbeitsteam wäre wohl arg dezimiert, wenn man die Ausländer wegschicken würde.

martenot schrieb:Ob ich von Ausländern (generell, also von allen Ausländern) genervt wäre? Na, sicher nicht, diese Menschengruppe ist doch total unterschiedlich. Ich könnte in keiner Weise irgendwelche pauschalen negativen Eigenschaften nennen, die mir da einfallen würden.

Zum ersten Zitat:

Person, die einem ausländischen Staat angehört

Quelle: Internetz

Dazu zählen alle Personen, die nicht Deutsche im Sinne des Art. 116 Abs. 1 GG sind, d. h. nicht die deutsche Staats­angehörigkeit besitzen. Zu ihnen gehören auch die Staatenlosen und die Personen mit ungeklärter Staats­angehörigkeit. Deutsche, die zugleich eine fremde Staats­angehörigkeit besitzen, gehören nicht zu den Ausländerinnen und Ausländern. Hat eine Person mehrere ausländische Staats­angehörigkeiten, wird sie in der Bevölkerungs­fortschreibung mit der ersten Staats­angehörigkeit ausgewiesen.

Quelle: https://www.destatis.de/DE/Themen/Gesellschaft-Umwelt/Bevoelkerung/Bevoelkerungsstand/Glossar/auslaendische-bevoelkerung.html

Was ist an den Zitaten genau das Schönreden? Die Inhalte sind doch korrekt, bzw. was genau würdest du da anders formulieren oder als falsch bezeichnen?

martenot schrieb:Was ist an den Zitaten genau das Schönreden? Die Inhalte sind doch korrekt, bzw. was genau würdest du da anders formulieren oder als falsch bezeichnen?

Ich stimme den von mir genannten Quellen voll und ganz zu.

Von daher verstehe ich deine Frage nicht, sorry.


Mir ging es um die Definition "Staatsangehöriger" & "Ausländer".

Bitte erkläre mir, wo du da jetzt ein Problem siehst.

Tanne schrieb:Bitte erkläre mir, wo du da jetzt ein Problem siehst.

Wahrscheinlich ein Missverständnis, da ich kein Problem sah und fragte, wie das Thema Schönreden zustande kommen würde.

Tanne schrieb:Ihr könnt das von mir aus immer wieder schön reden, aber das Gelaber ändert nichts an den Tatsachen.

Es ist schwierig, über Tatsachen reden zu wollen, wenn die Begrifflichkeiten schon nicht klar sind.

Über wen möchtest Du reden? Ausländer? Also alle Leute ohne deutsche Staatsangehörigkeit (Schweizer, Syrer, Franzosen, Ghanaer ...)
Oder Leute mit Migrationshintergrund, die zwar deutsche Staatsbürger sind, aber selbst oder in 2., 3. Generation woanders (Schweiz, Syrien, Frankreich, Ghana) her stammen?
Oder Ausländer aus solchen Kulturkreisen, die unserem sehr fremd sind (Japan, Syrien, Ghana)?
Oder Leute mit Migrationshintergrund aus solchen Ländern?
Oder nur ganz spezielle Herkunftsländer, dann welche genau? Naher Osten und Afrika? Manche Länder in Afrika? Manche im Nahen Osten? Oder Osteuropa? Südamerika?

Ich gehe mal davon aus, dass Du ein bestimmtes Ausländerbild im Kopf hast, das Du als problematisch erachtest. Aber das müsstest Du definieren, damit man darüber reden kann.

Ich persönlich halte den Begriff "Ausländer" einerseits für zu umfassend, und andererseits zu schwammig, um darüber diskutieren zu können. Denn ich glaube, die meisten haben gar keine eindeutige Definition im Kopf, wer als Ausländer gelten würde und wer nicht. Es gibt einfach zu viele Lebensgeschichten mit und ohne Migrationserfahrungen, als dass man das alles pauschal betrachten könnte.

azazeel schrieb:Es ist schwierig, über Tatsachen reden zu wollen, wenn die Begrifflichkeiten schon nicht klar sind.

Eben!

azazeel schrieb:Über wen möchtest Du reden? Ausländer? Also alle Leute ohne deutsche Staatsangehörigkeit (Schweizer, Syrer, Franzosen, Ghanaer ...)

In diesem Thread geht es um "Ausländer", könnte man eigentlich leicht feststellen, wenn man den Thread-Titel & die Beschreibung dazu liest.

azazeel schrieb:Oder Leute mit Migrationshintergrund, die zwar deutsche Staatsbürger sind, aber selbst oder in 2., 3. Generation woanders (Schweiz, Syrien, Frankreich, Ghana) her stammen?

Das ist in dem Falle der Punkt der Integration & Migration.

azazeel schrieb:Oder Ausländer aus solchen Kulturkreisen, die unserem sehr fremd sind (Japan, Syrien, Ghana)?

Das ist nicht der springende Punkt, mein Freundeskreis besteht zum Großteil aus "Nicht-Deutschen" <- und das ist definitiv nicht abwertend gemeint, ganz im Gegenteil, ich bin froh & stolz darauf, dass ich mit so vielen Menschen aus verschiedenen Ländern befreundet bin.

azazeel schrieb:Ich gehe mal davon aus, dass Du ein bestimmtes Ausländerbild im Kopf hast, das Du als problematisch erachtest. Aber das müsstest Du definieren, damit man darüber reden kann.

NEIN!

Ich habe lediglich was dagegen, wenn Menschen in irgendein Land immigrieren/migrieren & sich nicht an die dortigen Gesetze halten. Plus, sich der Kultur des Landes verwehren.

Wozu geht man überhaupt in ein Land, dessen Gesetze & Kulturen nicht passen? <- Das ist doch Blödsinn.

Tanne schrieb:Es ging aber um "Migranten" und nicht "Deutsch-Russen" / Deutsch-Türken" etc. pp. !

auch die können die deutsche Staatsbürgerschaft bekommen und sind dann keine Ausländer!

Tanne schrieb:Eine Staatszugehörigkeit zu haben bedeutet nicht automatisch dass dieser Mensch auch die Aspekte des betreffenden Landes verinnerlicht hat.

ja, gilt auch für Deutsche.

Tanne schrieb:Ihr könnt das von mir aus immer wieder schön reden, aber das Gelaber ändert nichts an den Tatsachen.

wer redet hier was "schön"?

Tanne schrieb:Mir ging es um die Definition "Staatsangehöriger" & "Ausländer".

ja und? Ich habe Dir doch aufgezeigt, wer Ausländer ist.

Tanne schrieb:In diesem Thread geht es um "Ausländer", könnte man eigentlich leicht feststellen, wenn man den Thread-Titel & die Beschreibung dazu liest.

Weswegen ich die Anmerkung machte, dass der Begriff "Ausländer" keineswegs eindeutig zu fassen ist, weil er sehr umfassend und schwammig ist. Sogar bei vielen Leuten in meinem persönlichen Umfeld wüsste ich zum Teil gar nicht, ob sie in die Kategorie "Ausländer" fallen würden oder nicht.