@Tepes1983 Das kommt darauf an. Wenn das Ungeziefer, z.b. Termiten, sonst seine Wohnung und damit seine Existenzgrundlage zerstören würden, und man sie nicht anders loswerden kann, dann wäre das kein Problem.
Wie gesagt, Veganismus heißt nicht, Märytrer zu sein.
Sollte ein Veganer in den unwarscheinlichen Fall kommen, dass ein Löwe ihn fressen will, dann darf er den Löwen auch erschießen, ohne dabei inkonsequent zu sein.
Es geht um die systematische Ausbeutung von Tieren in unserer Gesellschaft, die bekämpft werden soll, und da sind sich die allermeisten veganer einig, dass sie mit ihrem konsumverhalten und der Aufklärung darüber langfristig diesen missbrauch eindämmen oder sogar ganz abschaffen wollen, und deswegen auf alles vermeidbare verzichten.
Natürlich ist vermeidbar ein dehnbarer begriff, was dem einen vermeidbar scheint, sieht der andere als unvermeidbar.
So gibt es z.b. durchaus leute, die sagen, ich würde mir kein Auto kaufen, weil es keine veganen Autos gibt, und lieber bus fahren, weil dann ein Produkt weniger verkauft worden ist, welches tierleid verursacht.
Andere benötigen ein Auto aber definitiv, und argumentieren, dass natürlich auch busse im Endeffekt keine lösung des eigentlichen Problems darstellen, weil die ebenfalls mit tierprodukten gemacht worden sind.
Das sind einzelne Nuancen, die jeder für sich selbst aushandelt.
Einig ist man sich aber definitiv beim essen. Niemand muss heute, um sich gesund zu ernähren, tierprodukte essen.. Man muss für schöne Kleidung auch kein Leder benutzen, usw usf.
Das ist auch eine der Hauptquellen des Tierleids, weil dafür am meisten Tiere verwendet werden, für die Ernährung.
Leuten, in welcher Form auch immer, Inkonsequenz vorwerfen, das kann man nur, wenn sie in einer selbst gesteckten Haltung sich nicht an diese halten in einem Einzelfall.
Das heißt, wenn ich sage ich benutze keinerlei tierische Produkte, bin ich inkonsequent wenn ich es doch tue.
Wenn ich sage, ich esse keinerlei tierische Produkte, aber leder benutze, bin ich nicht inkonsequent.
Wenn ich sage, ich benutze keinerlei tierische Produkte außer solche, die ich nicht vermeiden kann wenn ich gut in der Gesellschaft leben will, und benutze leder, bin ich wieder inkonsequent.
Ob also jemand inkonsequent ist entscheidet das eigene Statement, was die Person vorher gibt.
insofern musst du erstmal wissen, wie eine Person ihren Konsum rechtfertigt, um zu entscheiden, ob die einen Grundsatz bricht, den sie selbst steckt.
Aber davon mal ganz abgesehen:
Es ist doch absurd: Wenn sich da einer hinstellt, sagt er lebt vegan und findet das richtig, und dann benutzt der irgendein nichtveganes Produkt in einem Einzelfall.
DAnn wirft ihm Gott und die welt Inkonsequenz vor, und alle sagen, kein repsekt, veganer sind scheiße, usw usf., ignorieren dabei aber, dass jeder andere in derselben zeit 100 mal mehr tierprodukte verwendet hat und benutzen die Einzelperson einfach als Rechtfertigung dafür, nicht weite rüber das Thema nachzudenken und ihren eigenen Konsum nicht weiter zu überdenken.
Dann reden sie sich noch ein, bestimmt sind alle veganer inkonsequent, lachen, und holen sich ein Wurstbrot.
Das ist eine reine vermeidungsstrategie.