Warum sollte man die Veganer/Vegetarier respektieren?
02.07.2014 um 00:12
Gut an Veganer/Vegetariern finde ich auch, und das gilt selbstverständlich auch für anderen Leute und Gruppen die sich engagieren, DASS sie sich eben engagieren und sinnvoll nachdenken wie man die Welt besser machen kann.
Die meisten großen Innovationen fangen an mit einer Idee, und manche Dinge sind noch sehr schwierig umzusetzen, wie bspw. das vegane Auto. Aber es ist etwas, dass wie anderen Dinge in der Zukunft liegt, und eine Zielsetzung beinhaltet. Das ist doch wichtig, der Mensch braucht Ziele.
Das Tierleid zu mindern, in dem die Massenviehhaltung gestoppt wird, und die Experimente an Tieren auf ein Minimum reduziert werden, wäre für mich wünschenswert.
Auf der anderen Seite gibt es eine nicht zu unterschätzende Vielzahl an Menschen, die alternative Lebensformen skeptisch gegenüberstehen , sie sogar richtig hassen, sich durch ihre penible Art bevormundet fühlen, sich moralisch unterlegen vorkommen und dies mit direkter Abwehrhaltung quittieren. Es gibt ja auch so einige Foren, in denen sich Menschen ihren Unmut über "Gutmenschen" Luft machen können..
Ja nun, schade eigentlich. Die meisten laufen ja doch dem üblichen Quark hinterher, der so den Mainstream ausmacht, und dann ballern sie noch auf jene, die sich stark machen für die Rechte von Mensch und Tier..
Das hat nichts mit Logik und Vernunft zu tun, dabei geht es um psychologische Mechanismen. Kognitive Dissonanzen. Es kann nicht sein was nicht sein darf. Wenn ich Tierleid für existent halte, ( und das halten die meisten so, nicht nur diejenigen die ein Haustier halten ) dann müsste ich Konsequenzen ziehen, und es beendigen, Handlungen einstellen die Tierleid begünstigen, die Umwelt extrem schädigen usw.
Aber es geht nicht, denn die mich umgebende Realität baut komplett auf jenen Mechanismen der Vernichtung und Verschmutzung auf, und nur ALTERNATIVEN, die aber relativ müßig umzusetzen sind, und kaum AKUT irgendwas verändern können stehen mit hier zur Seite.
Folge: Das Individuum fühlt sich machtlos, will das aber nicht, sonst könnte es sich nicht mehr als eigenständig betrachten, und von seiner umwelt abgrenzen. Also wird negiert, verneint, beschönigt relativiert.
Einigen ( sogar recht vielen ) ist dieses Hin und Her, dieses Ausweichen vor moralischen Fragen aber ebenfalls zu müßig, sie möchten sich nicht schämen für das, was sowieso den Status Quo darstellt. Sie möchten sich nicht moralisch angreifbar machen lassen, für etwas dass sie schon seit klein auf so tun. Das beschneidet zu Teilen ihre Existenz, wertet ihre Art zu leben ab. Daher entscheiden sie sich den Spieß umzudrehen und eine Offensive gegen diejenigen zu führen, die als "Gutmenschen" deklariert werden. Sie bringen sich damit wieder in eine starke Position, und kommen raus aus der Verteidigungshaltung. Sie können mit Fug und Recht behaupten, dass ihre Art zu Leben das Non Plus Ultra ist. Die momentane Gesellschaft und ihre Medien fördert solch ein individualistisch egoistisch geprägtes Denken, denn hier geht es längst nicht mehr um den Bürger, den Mensch der Verantwortung trägt und sich für gesellschaftliche Belange einsetzt, sondern um den Homo Ökonomicus, der für die Zwecke der Wirtschaft, schon in der Schule vorbereitet wird. Letztlich alles hinzunehmen, alles trotz maulen und Unkenrufen zu schlucken, das ist der Mensch wie er für die Bosse dieser Welt sein soll. Auch nicht mehr als ein Schwein oder ein Rind, dass Leid empfindet - oder wie bei uns Menschen starke Bedenken und Zweifel - aber letztlich sind wir eingespeert, und lassen über unsere Köpfe hinweg geschehen...Jeder leidet für sich, jeder Mensch, jedes Tier..Kein Zusammenhalt - was denn wollt ihr nicht alle Satt werden?