@JohnDifool Also Moment.
Eine 'vegane Heilslehre' gibt es vielleicht bei Esoterikern, sonst aber nicht.
Als ich Veganer geworden bin haben mir Leute sofort gesagt, dass ich auf vieles achten muss und mich am besten nach dem Wechsel öfter mal Blutuntersuchen lasse ob ich Mangelerscheinungen habe, was ich dann auch getan hab.
Es ist aber nunmal so gewesen, dass ich nicht besonders viel auf meine Ernährung und die Umstellung achten musste.
Da ich vorher Vegetarier war bekam ich eisn usw. ohnehin anderweitig, und ersatz zu finden war dann im allgemeinen lediglich für Milchprodukte.
Was wahr ist, ist, dass man schon Recherchieren sollte, wie man bestimmte Dinge ersetzt und wie man sich vegan gesund ernährt, so wie man sich auch dmait auseinandersetzen sollte, wie man sich mit Mischkost gesund ernährt (was viele nunmal auch nicht wissen, bei der Mehrheit aber zum glück erlernt wird durch Nachahmung).
JohnDifool schrieb:Was scherst du dich plötzlich darum, was irgendwelche Leute von dir denken könnten?
Glaubst du wirklich, dass es irgendjemanden interessiert, wenn du ein Reh vom Jäger oder meinetwegen einen Roadkill essen würdest? Zumal es doch überhaupt keinen Grund gibt, sowas auch noch z.B. via Facebook in alle Welt hinauszuposaunen! Wovor hast du also Angst?
Vielleicht davor, das Label "Veganer" zu verlieren?
Ich schere mich nicht darum, was Leute von mir denken.
Aber es ist nunmal so, dass man niemanden davon überzeugen kann, gegen Massentierhaltung vorzugehen, wenn man dabei inkonsequent wirkt.
Vom Grundsatz her ist es gar kein Problem, z.b. ab und an Fleisch zu essen.
Mal angenommen z.b. ich bestelle mir essen und da unterläuft ein fehler und ich bekomme was mit fleisch auf einer Party oder sonstwo.
Wenn ich das nicht nehme und niemand anderes es nimmt wird es weggeworfen vom Lieferanten, oder, selbst wenn wer anders es nimmt, de facto macht es keinen unterschied für irgendein Tier und auch für keine Firma oder keinen betrieb, wer das nun isst.
ABER: Wenn man solche Ausnahmen macht, weil man z.b., eigentlich meiner Meinung nacht richtigerweise, sagt, es ist auch unethisch essen wegzuwerfen, dann wird einem sofort Inkonsequenz vorgeworfen und man müsste ellenlang erklären und dabei vermutlich nicht verstanden werden, warum man das in dem Fall isst.
Selbiges wäre bei Wild der Fall.
Denn was dann passiert ist, dass Leute sehen 'oh, Fleisch essen in dem Fall ist also in Ordnung, Bio wird also auch in Ordnung sein' usw usf, und dann wird unnötig der Mythos weiter gesteigert, dass man mit bio gegen massentierhaltung vorgehen könne.
Man tut sich damit einfach keinen Gefallen, weil das dazu beiträgt, dass das ganze nicht ernst genommen.
Da wird man schon ernster genommen, wenn die leute einen für einen radikalen irren halten als einen inkonsequenten.
Das ist mir auf persönlicher ebene natürlich dann eher gleichgültig, weil die leute mit denen ich mich umgebe für gewöhnlich auch rationale Argumente verstehen, aber im allgemeinen schadet es eben Veganismus als Bewegung.
JohnDifool schrieb:Was spricht denn dagegen, wenigstens einmal im Jahr ein Reh zu genießen und gut ist?
Medikamente, zu deren Entwicklung Tierversuche erforderlich waren, würdest du doch vermutlich auch nicht ablehnen, sobald es dir mal richtig dreckig geht oder etwa doch? Mal ganz abgesehen von den unzähligen, unveganen Produkten, die du ohnehin tagtäglich benutzt.
Die Unveganen Produkte die ich bzw. andere Veganer benutzen sind Produkte, für die es keine alternativen gibt, wie z.b. bestimmte Elektrogeräte, öffentliche Verkehrsmittel, eben wie du schon sagst Medikamente usw usf.
Wäre die Alternative da würd eman sie nutzen und man setzt sich auch für die zur Verfügungstellung von Alternativen ein.
Bei Reh gibt es aber eben viele andere Dinge die man essen kann.
Ich persönlich hab Wild nie gemocht als ich noch Fleisch aß, war einfach nicht mein Ding, ich seh auch nicht, dass ich da groß Lebensqualität einbüße weil ich es nicht mehr essen kann.
Das sehe ich auch bei Dingen die ich früher sehr gerne mochte nicht.
Müsste ich aber auf Elektrogeräte verzichten wäre das ein ganz anderes Kaliber.
Wie aber schon gesagt spricht da nichts gegen, außer, dass man sich als Bewegung keinen Gefallen tut.
Ehrlich gesagt hab ich aber auch nicht das große verlangen danach, wie gesagt.
JohnDifool schrieb:Aber wahrscheinlich werden durch die Verletzung eines für viele Religionen typischen Nahrungstabus die äußerst strengen Götter der veganen Lifestylereligion erzürnt und du fürchtest dich nur davor, dass dich vielleicht irgendwann der Blitz erschlägt oder dass du infolge schlechten Karmas als Steppenwaldbaumschliefer wiedergeboren wirst
...Nich so ganz, ne.
Aber sei mal ganz ehrlich, die Masche ist doch immer dieselbe: Wenn hier ein Vegetarier sagt esst kein Fleisch wird ihm gesagt: haha, du isst ja selber voll viele Tierprodukte, tu nich so groß.
Wenn ein Veganer entsprechendes sagt, dann ist er radikal.
Es läuft immer auf eins von beiden hinaus.