rhapsody3004 schrieb:Ich glaube viele Deutschen müssen mal wieder lernen zur Ruhe und Entspannung zu kommen und was das überhaupt bedeutet und vor allem wie gesund für Körper und Geist auch das mal sein kann. Dann werden sie auch nicht gleich hibbelig und nervös und bekommen auch nicht gleich schlechtes Gewissen, wenn sie einfach nur mal gemütlich abhängen und nichts tun.
Stress, sich stressen und zu glauben immer irgendwas tun zu müssen, ist beinahe schon eine Volkskrankheit
Ich glaube nicht, dass das etwas mit der Nationalität, sondern eher mit dem individuellen Charakter zu tun hat.
Wenn du das für dich erfüllend erachtest in deiner Freizeit auf der Couch zu liegen und mit Musik und Serien zu entspannen und dir das auch als Rentner so vorstellen kannst - super! Ich kann es nicht. Jedenfalls nicht auf Dauer. Irgendwie gibt es immer etwas zu tun und ich schiebe schon ewig z.B. Papiere zu sortieren vor mir her oder renovieren usw. Nicht weil ich zu faul bin, sondern weil mir schlicht die Zeit fehlt. Und zocke ich tatsächlich mal einmal in der Woche zwei Stunden Konsole, habe ich zwar Spaß, denke mir aber immer aufs neue, man hätte die Zeit auch sinnvoller nutzen können..
rhapsody3004 schrieb:Was sind anspruchsvolle Berufe?
Haben sie vielleicht viel körperlich arbeiten müssen? Dann könnte ich ihr Verhalten nachvollziehen.
Oder waren sie durch ihre Berufe einfach nur mental ausgelaugt? Auch dann könnte ich ihr Verhalten nachvollziehen.
Ps.
Wer Bestätigung und Anerkennung erfahren will oder von anderen braucht, um glücklich und zufrieden zu sein, hat eigentlich kein gutes Selbstbewusstsein und handelt auch nicht immer nach eigenen Interessen.
Fehlt Ihnen jetzt die Anerkennung und Bestätigung, könnte das Ihr Verhalten auch erklären und warum sie sich nur noch gehen lassen wollen.
Mein Vater war im Bergbau und hat hart geschuftet.Er hat seine Arbeit aber geliebt, weil er stolz darauf war in der Stahlindustrie (Google mal Saarstahl und dessen Geschichte), etwas für seine Familie und den Aufschwung im Saarland beigetragen zu haben.
Als er vor 25 Jahren in Vorruhe ging (ich bin der späte Nesthaken von uns Geschwistern, falls du nach dem Alter fragen willst) hatte er noch zwei schöne Jahre. Dann kamen sämtliche körperliche und daraus einhergehend auch mentale Gebrechen. Die reguläre Altersrente hätte er im übrigens nie erreicht, er starb vorher..
Mein Schwiegervater war Bauingenieur und ständig auf Achse. Ein hochgebildeter Mann, der seinen Beruf ebenfalls mit stolz und Freude ausübte. Er ging ebenfalls früher in Rente. Die ersten zwei Jahre waren für ihn auch erfüllend und dann ging es bergab. Gesundheitlich und mental. Er starb vor zwei Monaten..
Weißt du, Bestätigung und Anerkennung im Beruf hat überhaupt nichts mit mangelnden Selbstbewusstsein zu tun. Es gibt nun einmal Menschen, die mit Härte und Fleiß zu ihren Traumjob hinarbeiten und diesen dann auch mit Freude ausüben! Was ist daran verwerflich?
Yooo schrieb:Meine fressen und sitzen sich auch tot.
Aber drastischer als "Dann werdet ihr bald sterben" kann ichs auch nicht sagen.🤷♂️
Was soll man da noch machen.🤷♂️
Oh man, das kenne ich von vielen aus meiner Verwandtschaft. Erst sehnen sie sich die Rente herbei und dann geben sie sich auf. Dabei könnten die meisten gesundheitlich wirklich noch viel machen.
Bundeskanzleri schrieb:Ich könnte mir vorstellen, dass einfach ein Ziel fehlt, für das es sich zu werkeln oder schaffen lohnt. Oder eben ein persönlich passendes Ziel.
Ja das glaube ich auch. Hat man kleine Enkelkinder hat man noch Anreize und wird von der Lebensfreude angesteckt. Sind die Enkel dann schon erwachsen, fällt das dann auch weg.