Behindert, das unbekannte Wesen

@Thalassa
puh..stein vom hals fall.... :-)

@victory

Sind ja nicht alle so empfindlich bei dem Thema ;)

@Thalassa
ich will ja niemanden weh tun (außer ganz bösen menschen), aber ich habe festgestellt, dass ich auch "behinderten" menschen anders gegenüber trete. "ich" bin die unsichere, aber ich bemühe mich.
habe die gleichen erfahrungen gemacht wie "chuchi" im reisebüro. rollstuhlfahrer, die mal schnell irgendwohin wollten (bei last-minute). das ist echt ´ne lebensaufgabe. man hat soviel zu tun. ich war die einzige, die zugehört hat.
rollstuhl anmelden, höhe-länge-breite+gewicht. grad der behinderung? wieviel %, körperlich oder auch geistg? mit begleitung oder ohne (kopie..fax...hin..und.her) usw.usw...
die frau, die ich hatte, hatte das ganze paket..rollstuhl, taub,stumm und geistig, weiß ich nicht? mit zettel und schreiben und haste nicht gesehen.
ganz ehrlich, das tue ich mir nicht noch mal an. sie hat mir dann ein stück schokolade geschenkt und will mich weiter empfehlen. ich sagte nur: das muß sie nicht tun.
da wurde meine gütmütigkeit wirklich ausgenutzt.

slash.zero schrieb:Trotzdem ist der Satz leicht fremdenfeindlich egal ob ungewollt oder nicht.Da kann man sagen was man will.Auch wenn es der Threaddarsteller nicht so gemeint hat.

@slash.zero
was genau ist da fremdenfeindlich?

@victory

Naja, das ist natürlich stressig - aber versetz dich mal in deren Lage...
ich bin vll auch nicht grade ein Paradebeispiel, ich lebe so normal wie es geht - falle niemandem zur Last, hab eben nur manchmal echt Probleme mitm rechten Fuß. Wie gesagt, im Berliner S_Bahngedrängel bin ich wie alle "normalen" vor einiger Zeit beinahe umgerannt geworden :D

ich hab leider kein link...

ich hab grad bei explosiv etwas über ein zehnjähriges mädchen gesehn das am 28.oktober gestorben ist (ich glaub sie hieß shilow, weiß nicht ob das richtig geschrieben ist)
sie lebte zehn jahre und sie war glücklich! sie war ihr leben lang "behindert" ... sie hatte das meerjungfrau syndrom das heißt ihre beine waren vollständig zusammengewachsen konnte also nie gehen sondern nur sozusagen robben oder so als sie geboren war hätte niemand gedacht dass sie lange lebt . Alle ärzte sagten sie würde nur ein paar minuten leben ... alle haben sich gewundert denn sie starb nich sondern lebte zehn jahre

irgendwannwurde sie vor die wahl gestellt ob ihre beine außernander operiert werden sollen aber sie hat sich gegen die operation entschieden. Für sie war das syndrom normal. Sie hatte immer ein total beeindruckendes selbstbewusstsein war so tapfer hat sich nie unterkriegen lassen . zwei jahre wurde sie vom fernsehen begleitet. Das wasser war ihr element und da war sie frei und gar nicht behindert. Jeder der sie kannte behandelte sie nicht irgendwie anders oder grenzte sie aus weil sie ja so selbstbewusst und fröhlich war. Sie wurde mit dem rollstuhl geschoben wenn sie unterwegs war. Die eltern waren natürlich stolz auf sie und liebten sie. und für sie war das mädchen eine bereicherung. Dann als sie zehn war fiel sie ins koma und ist dann gestorben ... aber ihr ganzes leben lang war sie glücklich mit der krankheit mit den zusammengewachsenen beinen und hat nie die hoffnung aufgegeben .. sie war ein wunder ... auch für die ärzte war sie ein medizinisches wunder und trotz dieser ganzen medizinischen sachen die sie ertragen musste hatte sie ihre lebensfreude behalten... Für so viele menschen war sie eibfach einzigartig


mich hat das voll berührt als ich das im fernseh gesehn hab ... hab fast geheult ;) naja auf jeden fall find ich das beeindruckend was sagt ihr dazu?

@luvinia

Ja, wir haben nur die letzten Minuten gesehen...Du mußt aber auch sehen: Wieso sollte sie auch traurig oder verbittert sein? Sie kannte es ja nicht anders mit ihren Beinen - war ja nie im Leben einen Schritt gelaufen, wußte also nichtmal wie es ist.

@Thalassa
was ich meine ist, müssen behinderte last minute machen? ich habe wirklich verständnis für alles und jeden, aber eine reise muß doch gut durchdacht sein, und nicht mal so schnell weg (es sei denn, ich bin auf der flucht mit meinem rolli :-)
du wärst übrigens gut bei mir aufgehoben....wenn rechtzeitig :-)

@victory

Falls ich mal soviel übrig habe, komme ich auf dein Angebot zurück. Aber bitte eine Reise mit Normalos, kein Behindertentrack :D, die sind mir meist zu langsam ;).

@Thalassa
natürlich
aber trotzdem ist das doch eine riesige herausforderung und belastung jeden tag mit medizinischen sachen versorgt zu werden oft krank zu sein, komplett anders sein als die gesellschaft das würde nicht jeder auf dauer so tapfer meinstern glaub ich zumindest

lg

victory schrieb:das tue ich mir nicht noch mal an.

@victory
das liegt aber dann doch allein bei dir und deiner inneren einstellung und bereitschaft, dich damit auseinander zu setzen... sehe es doch positiv. der nächste rollifahrer der zu dir kommt den kannst du in nullkommanix bedienen :)

ich mein.. du bist doch dienstleister.. oder nicht?

mal was aus eigener erfahrung zum thema 'unterwegs mit rollstuhlfahrern'

vor drei jahren bin ich im irischen ice von dublin nach cork gefahren. sprechende toilettentueren, alles hochmodern, aber im bistro kein einziger strohhalm (den mal allerdings braucht, wenn man seine arme nicht bewegen kann)

ausserdem, man versuche mal die insel in einem elektro-rollstuhl zu verlassen, die fluggesellschaften weigern sich elektrische rollstuehle mit an bord zu nehmen.

@Outsider
ich arbeite an einem flughafen in einem last minute reisebüro, und da stehen die leute schlange...stell dir das vor wie bei aldi...verkaufen..einfach rüberscannen..der nächste bitte...(natürlich nur gute ware)
was von mir verlangt wurde, ist der vekauf einer nobelkarosse...ausstattung (des hotels-behindertengerecht?), höhe,länge, breite, gewicht, überführung...usw.
das geht nunmal nicht in meinem geschäft. und sie hat sogar noch mehr bezahlt als jeder andere, weil nix andres mehr frei war.
ganz ehrlich, in der zeit hätte ich 5 familien verschickt.

@victory
îst es den wichtig zu wissen in diesem moment hättest du 5 familien abfertigen können?
ist es nicht genauso wichtig eben dieser einen frau deine zeit zu widmen, solange wie es eben dauerte? mal abgesehen von ihrer behinderung... also den rolli mit eingerechnet. sie hat es doch auch verdient respektvoll behandelt zu werden. auf ihre bedürfnisse zugeschnittenes hotel etc.

ich kann doch als busfahrer auch nicht dem rollifahrer an der haltestelle zurufen " keine zeit muß weiter". auch diese person hat das recht als mensch menschlich behandelt zu werden. anstelle von -puh hoffentlich nie wieder- lieber -fein das habe ich gut hinbekommen und das nächste mal gehts sogar noch besser- oder nicht?

@Outsider

Outsider schrieb:ist es nicht genauso wichtig eben dieser einen frau deine zeit zu widmen, solange wie es eben dauerte? mal abgesehen von ihrer behinderung... also den rolli mit eingerechnet. sie hat es doch auch verdient respektvoll behandelt zu werden. auf ihre bedürfnisse zugeschnittenes hotel etc.

was willst du? ICH war die einzigste im ganzen flughafengebäude, die ihr eine reise vekauft hat! ..koste es was es wolle...aber sie hat mal "last minute" gemacht!
das dürfte IHR highlight gewesen sei...hab ich doch gut gemacht :-)

îst es den wichtig zu wissen in diesem moment hättest du 5 familien abfertigen können? /ZITAT]
ich bekomme 0,6 % brutto für jede verkaufte Reise. rechne mal!

ist das so in diesem business?
ich muss zugeben ich habe in der branche null plan.

aber meinen respekt hast du natürlich :)

@Outsider
danke für deinen respekt :-)
danke für deine "dark of angel"
ich hatte gehofft, mich wieder zu finden...aber ich war noch nicht dabei :-)

@Outsider
Ja, das ist auch meine Erfahrung/Beobachtung: Die Gesellschaft hat es sehr gut hingekriegt, dass wir keine behinderten Menschen sehen (müssen). Habe machmal das Gefühl, da gibt es eine/tausende Parallelwelten, von denen wir im Alltag nichts mitbekommen. Früher, wenn ich noch mit dem Schulbus gefahren bin, da gab es auch Behinderte. Heute sind sie total aus dem Stadtbild - zumindest - in Großstädten verschwunden. Sie werden von zuhause abgeholt, zur Arbeit gebracht und dann wieder Heim. So fehlt uns nicht nur die Erfahrung mit Behinderten, sondern - was ich genau oder vielleicht noch schlimmer finde - wir glauben es gibt auf der Welt nur "normale", gesunde, schöne, junge und wohlhabende Menschen.
Man kriegt nicht viel mit von der Realität, wenn man sich morgens in sein Auto setzt zur Arbeit fährt und dann wieder Heim kommt in die heile Welt. So bleiben Behinderte, Kranke, Arbeitslose, Arme, ... unbekannte Wesen und man selber kalt, unbarmherzig, ...

Und wie @Samnang sagt: Morgen können wir zu irgendeiner dieser Gruppen gehören: krank, behindert oder arbeitslos. Dies nicht vor Augen zu haben - kann man niemandem zum Vorwurf machen. Wir würden wahrscheinlich wahnsinnig werden, wenn wir das immer vor Augen hätten. Aber es ist die Realität.